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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: Ben am 21.11.2016 23:58

Titel: Bibelfest
Beitrag von: Ben am 21.11.2016 23:58
Hallo.

Als ich vorhin auf die Trambahn wartete, wurde ich von einem Mann angesprochen.
Zunächst fragte er, nachdem er mich ausführlicher gemustert hatte, ob ich eine Frau oder ein Mann sei. Ich wollte schon, da ich keinen Bock auf ein Gespräch hatte, sagen: „Such's Dir aus!“ Ich beließ es bei einem „Was meinst Du?“. Daraufhin gab er mit Verweis auf die Bibel zu verstehen, dass ich keine Frauenkleider tragen dürfe. Mit meiner Erklärung, dass Männer früher auch Röcke und Kleider bzw. dem Ähnlichen trugen, konnte er nix anfangen. War mir auch egal.Er wollte dann noch mit Frauen und Hosen weitermachen, was mir nun wirklich zu blöd war. Ich sagte ihm noch, dass ich mir weder von der Bibel noch von Modekolumnen vorschreiben lasse, was ich anziehen dürfe.

Danach trennten sich unsere Wege.

VG Ben.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 22.11.2016 00:05
Hallo.

Als ich vorhin auf die Trambahn wartete, wurde ich von einem Mann angesprochen.
Zunächst fragte er, nachdem er mich ausführlicher gemustert hatte, ob ich eine Frau oder ein Mann sei. Ich wollte schon, da ich keinen Bock auf ein Gespräch hatte, sagen: „Such's Dir aus!“ Ich beließ es bei einem „Was meinst Du?“. Daraufhin gab er mit Verweis auf die Bibel zu verstehen, dass ich keine Frauenkleider tragen dürfe. Mit meiner Erklärung, dass Männer früher auch Röcke und Kleider bzw. dem Ähnlichen trugen, konnte er nix anfangen. War mir auch egal.Er wollte dann noch mit Frauen und Hosen weitermachen, was mir nun wirklich zu blöd war. Ich sagte ihm noch, dass ich mir weder von der Bibel noch von Modekolumnen vorschreiben lasse, was ich anziehen dürfe.

Danach trennten sich unsere Wege.

VG Ben.

Richtig, Ben!

Es gibt so viele religiöse Vorschriften auf der Welt. Wenn man die alle befolgen wollte!

Eigentlich reicht doch diese: Gehe mit deinen Mitmenschen um, wie Du willst, dass sie mit dir umgehen.

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: high4all am 22.11.2016 00:19
Hi Ben,

so ganz bibelfest ist der Mann nicht. Er bezieht sich auf einen Bibelvers, der für den alten Bund Gottes mit dem Volk Israel gegolten hat. Neben vielen anderen Vorschriften, wie z.B. der Beschneidung. Ich hätte den Mann gefragt, wie er´s damit hält, denn wenn er auf die Einhaltung einer Vorschrift pocht, muss er alle Vorschriften einhalten.

Und dann hätte ich ihn gefragt, ob er unter dem neuen Bund der Gnade lebt, mit dem die Vorschriften des alten Bundes erfüllt worden sind durch das stellvertretende Opfer Jesu für uns.

Eine theologische Diskussion will ich jetzt nicht anstoßen. Nur die Quintessenz meiner Beschäftigung mit dem Thema Kleidung unter besonderer Berücksichtigung der Bibel. Der Bibelvers, auf den sich der Mann bezieht, hat mich einige Zeit umgetrieben, bis ich unter der Anleitung anderer Bibelverse aus dem neuen Testament zur innerlichen Ruhe gekommen bin.

Irgendwo existiert ein älterer Thread von mir, der geau das thematisiert ("Warum ich als Christ Röcke tragen kann" heißt er, glaube ich).

LG
Hajo
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Asterix am 22.11.2016 03:14
...und es stellt sich auch die Frage, was mit Frauen- und Männerkleidung in der sog. Bibel gemeint war/ist...Übersetzung von, besonders alten, Texten ist eine ziemlich vertrackte Sache...von den damaligen und heutigen (Kleider)Moden ganz zu schweigen...

Das nur zum Thema "Bibel"...

BG
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 06:00
Ich hatte auch schon mal so einen Lappen vor mir, der anfing dass es vor Gott falsch ist, was ich tue, er aber jeden Menschen toleriert, egal ob homosexuell oder transexuell.
Richtig, Ben!

Es gibt so viele religiöse Vorschriften auf der Welt. Wenn man die alle befolgen wollte!
Nicht befolgen, sondern zerstören muss man diese Kirchenscheiße, weil sie auf einer Ideologie aufbaut, die Menschen unterdrückt und in ihren Freiheiten einschränkt, die nicht dem "normalen" Bild entsprechen. Die Kirche hat erst diesen ganzen Hass und die Zerstörung in der Welt gesäht. Aus dem Grund werden homosexuelle Menschen immer noch in ihren Rechten beschnitten. Aber die Pflichten müssen sie komischerweise genauso erfüllen, wie alle anderen auch.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 06:11
Eigentlich reicht doch diese: Gehe mit deinen Mitmenschen um, wie Du willst, dass sie mit dir umgehen.

LG, Micha
So einfach ist das aber nicht. Diese Fanatiker würden sich sogar selbst hinrichten (lassen), wenn sie so eine Neigung hätten. Also gehen sie genau so mit dir um, wie sie mit sich selber oder meinen, wie jamand anderes mit ihnen umzugehen hätte. "Ich würde mir die Kugel geben, wenn ich so wie du wäre" ist sehr entlarvend für solche Vögel.

Hi Ben,

so ganz bibelfest ist der Mann nicht. Er bezieht sich auf einen Bibelvers, der für den alten Bund Gottes mit dem Volk Israel gegolten hat. Neben vielen anderen Vorschriften, wie z.B. der Beschneidung. Ich hätte den Mann gefragt, wie er´s damit hält, denn wenn er auf die Einhaltung einer Vorschrift pocht, muss er alle Vorschriften einhalten.
Sei doch nicht so naiv. Ein Großteil dieser christlichen Fanatiker ist immer noch für die Beschneidung an Buben, weil es angeblich reinlicher ist und nicht als Körperverletzung und Eingriff in die Würde eines Menschen verstanden wird. Viele Israelis (Juden) und Muslime sind doch selber beschnitten udn finden das noch ganz toll.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Bonfreund am 22.11.2016 07:20
Ich dachte immer,  die Muslime und was in Richtung Islam geht,  sind alle beschnitten?  Ist in Afrika auch Tradition, oder?

Das es "reinlicher ist, kann ich in warmen Ländern sogar nachvollziehen.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 22.11.2016 08:02
Lieber Nico,

also jetzt in diesem Thread ist nur eine fanatisch, und das bist Du.  :-\



Lieber Bonfreund,

Muslime haben einiges von den jüdischen Vorschriften übernommen, so auch die Jungenbeschneidung.

Aus afrikanischen Traditionen stammt die Mädchenbeschneidung, die auch von einigen Muslimen und Christen praktiziert wird.

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 08:17
Die Beschneidung hat nix mit der Reinlichkeit zu tun. Wen dem so wäre, hätte sich die Evolution anderes einfallen lassen. Die meisten haben durch ihre Beschneidung kein Gefühl mehr bzw. kein gesundes Gefühl, da die Eichelhaut dicker wird. Viele behaupten zwar immer, sie hätten ein Sexualempfinden, aber das ist nicht das "gesunde" Sexualempfinden wie bei einem unbeschnittenen. Da der Vogel Walter Steinmeier selber orthodox und beschnitten ist und damals 2010 kein Verbot der Beschneidung vorsah, wird das weiter praktiziert unter der Verblödung, das es sauberer ist. Die Beschneidung an Buben ist ein Ritual, um in den Kreis der Männer aufgenommen zu werden. Es ist eine Art Menstruationszeremonie, die bei Mädchen automatisch, natürlich und weit gehendst "schmerzfrei" mit Beginn der Menstruationsblutung einher geht. Das Mädchen wird von natur aus zur Frau mit ihrer Regelblutung. Bei Buben wird es künstlich hebreigeführt um ein vollkommener Mensch zu werden. Im 19. und 20. Jhd. hat man dieses Ritual in der heutigen westlichen Gesellschaft durch Sportwettkämpfe, in denen sich Männer als harte, starke, richtige Männer fühlen können, mit strengen Internatsschulen und militärischen Ausbildungen, wie der Männerwehrpflicht ersetzt. Dass Mädchen leider auch beschnitten werden, wird widerum aus folgendem Grund gemacht, dass sie keine gesunde Sexualität erleben und sich dieser Sünde nicht mit Spaß hingeben. Begründet wird dies ebenfall mit einer angeblichen Hygiene. Sex und Geburt soll bei Frauen mit Schmerzen verbunden sein, um daran zu erinnern, dass der Akt nichts lustvolles ist und es nur beim Kindergebären bleibt. Diese Doppelmoral hat zur Folge, dass FGM schwerwiegender und menschenverachtender bewertet und an Jungen weiterhin toleriert und praktiziert wird. Wie hygienisch es ist, in Afrika beschnitten zu sein und zu werden, kann man hier sehen. http://ulwaluko.co.za/Photos.html (http://ulwaluko.co.za/Photos.html)
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 08:24
Ich habe keine Toleranz gegenüber religiösen Fanatikern, die du ja immer wieder gerne mal hast.
Lieber Bonfreund,

Muslime haben einiges von den jüdischen Vorschriften übernommen, so auch die Jungenbeschneidung.

Aus afrikanischen Traditionen stammt die Mädchenbeschneidung, die auch von einigen Muslimen und Christen praktiziert wird.

LG, Micha
Das ist völliger Blödsinn, was du schreibst, Michael. Das blödeln dir Religionen ein. Beschäftige dich mit Beschneidungen. Du betreibst Täter Opfer Umkehr. Aus was die Beschneidungsriten resultieren, habe ich oben erklärt. Die FGM wird aus anderen Motiven betrieben als bei Jungen. Bubenbeschneidung gehörte schon immer zur traditionellen afrikanischen Kultur, weil die Buben in den Kreis der Väter aufgenommen werden und dadurch erst zum vollkommen Mann werden.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: DesigualHarry am 22.11.2016 09:31
Hallo!

Jeder richtet es sich so wie er es braucht.... Bis hierhin wäre es ja gut, nur wenn andere auch so denken müssen wird es zum Problem.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: elco am 22.11.2016 10:57
Es gibt ja auch noch die medizinisch notwendige Beschneidung bei Jungen und Männern (angewachsene Vorhaut).

Wenn man(n) es nicht machen würde, hätte man beim GV "erhebliche Schwierigkeiten" >:(

Jörg
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 11:33
Darum gehts aber nicht, weil kerngesunde Buben beschnitten werden.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: kalotto am 22.11.2016 11:46
Auch bei Phimose, Jörg.
Entsetzlich, wie weit die Transkei ins Mittelalter zurückgesunken ist, ich war 1975 da und traf in der Hauptsiedlung Flagstaff (Fahnenstange) den sehr aufgeschlossenen Häuptling Kaizer Mantanzima, wir sprachen über Wirtschaft, Gwsundheitswesen und Tourismus, er war viel gereist, auch in Namibia und konnte sogar etwas deutsch! Volle Gastfreundschaft genoß ich nicht nur, weil ich seinen 16mm Projektor reparieren konnte.
LG, kalotto
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 11:55
...und es stellt sich auch die Frage, was mit Frauen- und Männerkleidung in der sog. Bibel gemeint war/ist...Übersetzung von, besonders alten, Texten ist eine ziemlich vertrackte Sache...von den damaligen und heutigen (Kleider)Moden ganz zu schweigen...

Das nur zum Thema "Bibel"...

BG
Entweder stehts so in der Bibel oder ich habe es irgendwo gelesen, wo es auf diese Zeit übersetzt wurde.
Die Rede ist davon, dass die Frau nicht das Geschirr des Mannes und der Mann nicht die Kleidung der Frau tragen soll. Das heißt nichts anderes, als dass die Frau die Hand nicht an die Waffe anlegen und seine Rüstung tragen soll und der Mann nicht die Schürze. Bezogen auf unsere Lebensrealität hat sich da wenig geändert, wenn man bedenkt, das Hausarbeit und Hausmänner als minderwertiger gelten, und erst seit kurzem der Militärdienst für Frauen geöffnet wurde.

Diese Bibelschwurbler leugnen halt jede faktische Beweislage, nur damit es in ihr Wetlbild passt. Wenn er wirklich so nah an Gott und der "natürlichen Schöpfung" gebunden wäre, würde der Plöps Röcke tragen. 98% aller Geschlechtskranheiten und erworbenen Deformationen, wie Prostatakrebs und Hodenkrebs, Hodenhochstand und chronische Fehlstellung des Penis (da in Hosen kein natürlicher Sitz möglich ist und bereits im Kindesalter erfolgt) wird durch jahrelanges Tragen von Hosen verursacht. Aber so einer ist ja auch der Meinung, dass Gott den Menschen von Krebs heilt.
PS: Jörg meinte wohl Phimose.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Ben am 22.11.2016 11:56
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Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: cephalus am 22.11.2016 12:27
Zunächst fragte er, nachdem er mich ausführlicher gemustert hatte, ob ich eine Frau oder ein Mann sei. Ich wollte schon, da ich keinen Bock auf ein Gespräch hatte, sagen: „Such's Dir aus!“ Ich beließ es bei einem „Was meinst Du?“. Daraufhin gab er mit Verweis auf die Bibel zu verstehen, dass ich keine Frauenkleider tragen dürfe. Mit meiner Erklärung, dass Männer früher auch Röcke und Kleider bzw. dem Ähnlichen trugen, konnte er nix anfangen. War mir auch egal.Er wollte dann noch mit Frauen und Hosen weitermachen, was mir nun wirklich zu blöd war. Ich sagte ihm noch, dass ich mir weder von der Bibel noch von Modekolumnen vorschreiben lasse, was ich anziehen dürfe.

Hallo Ben,
dafür, dass Du keine Lust auf ein Gespräch hattest warst Du aber sehr mitteilsam ;)

Ich hätte auf seine Eingangsfrage vermutlich mit einem schlichten "Warum" reagiert, und auf weiteres Gequassel  mit
"jeder kann sich seine eigene Religion basteln und außerdem habe ich kein Interesse meinen Kleidungsstil mit ihnen zu diskutieren"

Unabhängig davon finde ich es interessant, welche Gedanken sich manche Menschen machen und woher der Antrieb kommt, sie auch noch anderen Leuten mitteilen zu müssen.
Vielleicht bin ich ein Sonderling, aber mir ist es völlig egal, was andere Leute machen, tragen oder denken, so lange sie mit ihrem Verhalten niemand gefährden oder beeinträchtigen.

Dann wundere ich mich vielleicht und PUNKT.

LG
Cephalus


Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 22.11.2016 14:01
Ich habe keine Toleranz gegenüber religiösen Fanatikern, die du ja immer wieder gerne mal hast.
Lieber Bonfreund,

Muslime haben einiges von den jüdischen Vorschriften übernommen, so auch die Jungenbeschneidung.

Aus afrikanischen Traditionen stammt die Mädchenbeschneidung, die auch von einigen Muslimen und Christen praktiziert wird.

LG, Micha
Das ist völliger Blödsinn, was du schreibst, Michael. Das blödeln dir Religionen ein. Beschäftige dich mit Beschneidungen. Du betreibst Täter Opfer Umkehr. Aus was die Beschneidungsriten resultieren, habe ich oben erklärt. Die FGM wird aus anderen Motiven betrieben als bei Jungen. Bubenbeschneidung gehörte schon immer zur traditionellen afrikanischen Kultur, weil die Buben in den Kreis der Väter aufgenommen werden und dadurch erst zum vollkommen Mann werden.

Nico,

ob ein Fanatiker religiös oder nicht religiös ist, ist mir egal. Ich mag keine Fanatiker. Du bist teilweise aber leider einer.

Und ich habe überhaupt nicht über Beschneidung dikstuiert, sondern Bonfreund nur erklärt, woher es historisch kommt. Und das ist kein Blödsinn, sondern so ist es.
Ein bisschen genauer: Bei der Jungenbeschneidung geht es um Abgrenzung zu anderen Völkern/Religionen. Medizinische Gründe sind nachgeschoben.


Natürlich kann man sie kritisieren. Mädchenbeschneidung ist m.E. ein Verbrechen, Jungenbeschneidung mal sinnvoll und mal nicht. Aber darübe will ich hier gar nicht disktieren, da es in diesem Thread um was anderes geht.

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Ben am 22.11.2016 15:05
dafür, dass Du keine Lust auf ein Gespräch hattest warst Du aber sehr mitteilsam ;)
Da ich bei ihm eine leichte geistige Behinderung vermutete, wollte ich nicht so schroff sein.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: BerlinerKerl am 22.11.2016 16:16

Lieber Bonfreund,

Muslime haben einiges von den jüdischen Vorschriften übernommen, so auch die Jungenbeschneidung.

Aus afrikanischen Traditionen stammt die Mädchenbeschneidung, die auch von einigen Muslimen und Christen praktiziert wird.

LG, Micha

Natürlich kann man sie kritisieren. Mädchenbeschneidung ist m.E. ein Verbrechen, Jungenbeschneidung mal sinnvoll und mal nicht. Aber darübe will ich hier gar nicht disktieren, da es in diesem Thread um was anderes geht.

LG, Micha

Nur Kurz:
Ob die Beschneidung bei einem Mädchen ein Verbrechen ist, dann ist es bei einem Jungen ebenfalls ein Verbrechen.
Dabei ist es egal, ob die Juden, Moslems oder sonst irgend jemand das macht und meint, dass man es aus Tradition macht.
Was ist das für eine bescheuerte Begründung??
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: ChrisBB am 22.11.2016 17:14
Sagt mal,
wer von Euch schaut so weit unter den Rock, dass er dieses Thema der Diskussion hier würdig findet? Ich meine nicht das Anfangsthema des Threads sondern das, welches im Verlauf wurde.
Passt doch bitte mal ein bisschen auch darauf auf.
Ich sehe aber trotzdem feminine Infibulation auch als Verbrechen, wenn sie dazu dienen soll, ein Mädchen/ein Frau uninteressant zu machen.
ChrisBB
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 22.11.2016 17:25
1. Auch Jesus hat niemals Hosen getragen. Er hat ausschliesslich einroehrige Beinkleider getragen. Und auch Nonnen kennen den geschlechtsspezifischen Rock- bzw. Hosenzwang nicht mehr an. Viele Ursulinen und Franziskanerinnen sehe ich taeglich in Jeans. Ebenso trug Kaiser Konstantin (links im Bild), der dem Christentum die volle roemische Anerkennung brachte Tunika und Toga. Und der Rocktraeger Karl der Grosse (rechts im Bild) wurde fuer seine Missionierungen der Germanen heiliggesprochen. Ja, und wie gehen wir mit den Christen auf Samoa im Lava Lava und den katholischen und anglikanischen Schotten vor, wenn sie zum naechsten Sonntagsgottesdienst wieder berockt kommen?

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2. Die Beschneidung der Juden, so habe ich es in der Schule gelernt, geschah aus medizinischen Gruenden (z.B. Vorhautverengung). Hintergrund ist die Prophezeiung, dass Gottes Sohn kommen wird um das Volk Israel zu fuehren. Jesus gab an, dieser zu sein der vom Vater geschickt worden ist. Das wurde aber von den Juden nicht anerkannt.
Sie haben ihn nicht als den Koenig der Juden aufgenommen, sondern ihn als anmassend empfunden, weswegen sie sein Todesurteil positiv begleitet haben, und ihm am Kreuz eine Dornenkrone aufsetzten, ergaenzt mit der ironisch gemeinten Inschrift INRI, was uebersetzt Koenig der Juden heisst.
Weil er aus juedischer Sicht der falsche Messias war, warten sie heute immer noch auf den Erloeser. Damit der Erloeser sicher kommen kann, das heisst aus dem Volk Israel heraus geboren werden kann, muessen eventuelle Hindernisse beseitigt werden. Die Beschneidung dient dazu sicherzustellen, dass jeder maennliche Jude grundsaetzlich den wahren Messias (der uns bekannte Jesus ist das nicht) zeugen kann, so Gott den Moment fuer gekommen haelt.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 17:34
Ein bisschen genauer: Bei der Jungenbeschneidung geht es um Abgrenzung zu anderen Völkern/Religionen. Medizinische Gründe sind nachgeschoben.
Es dient nicht der Abgrenzung zu Völkern. Beschnitten ist beschnitten. Es dient der Aufnahme in den Kreise der Väter und Männer.  Es ist auch unwahr, dass der Islam das vom Judentum übernommen hätte. So sämtliche Kulturen haben Beschneidungen durchgeführt. Zu gleichen Zeiten.


Natürlich kann man sie kritisieren. Mädchenbeschneidung ist m.E. ein Verbrechen, Jungenbeschneidung mal sinnvoll und mal nicht.
Damit hast du dich endgültig disqualifiziert. Es ist an Jungen genauso ein Verbrechen und NIE sinnvoll, weil ein Organ weggeschnitten wird. In der Vorhaut sind die meisten Nervenbahnen. Und bei einer Phimose wird nur die Vorhaut leicht eingeschnitten, dass sie sich dehnt und nicht, dass die komplette Virhaut weggeschnitten wird.

Zitat
2. Die Beschneidung der Juden, so habe ich es in der Schule gelernt, geschah aus medizinischen Gruenden (z.B. Vorhautverengung
Na klar...weil alle Juden Vorhautverengung haben oder was?
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 22.11.2016 17:55
Lieber Nico,

da musst du den Rabbi fragen. Ich kann ueber die Informationen, die ich bekommen habe hinaus nur Vermutungen anstellen. Jedenfalls macht eine Beschneidung fuer alle Sinn, damit man nicht jeden Einzelfall begutachten muss. Jedem Mann soll durch die Beschneidung klar werden, das er den Messias zeugen kann. Diese Botschaft wird durch das Ritual transportiert. Wuerde man nur die Phimosen beschneiden, wuerde man einen Makel oeffentlich machen. Das empfaende ich das als diskrimminierend.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 22.11.2016 18:00
Ein bisschen genauer: Bei der Jungenbeschneidung geht es um Abgrenzung zu anderen Völkern/Religionen. Medizinische Gründe sind nachgeschoben.
Es dient nicht der Abgrenzung zu Völkern. Beschnitten ist beschnitten. Es dient der Aufnahme in den Kreise der Väter und Männer.  Es ist auch unwahr, dass der Islam das vom Judentum übernommen hätte. So sämtliche Kulturen haben Beschneidungen durchgeführt. Zu gleichen Zeiten.


Natürlich kann man sie kritisieren. Mädchenbeschneidung ist m.E. ein Verbrechen, Jungenbeschneidung mal sinnvoll und mal nicht.
Damit hast du dich endgültig disqualifiziert. Es ist an Jungen genauso ein Verbrechen und NIE sinnvoll, weil ein Organ weggeschnitten wird. In der Vorhaut sind die meisten Nervenbahnen. Und bei einer Phimose wird nur die Vorhaut leicht eingeschnitten, dass sie sich dehnt und nicht, dass die komplette Virhaut weggeschnitten wird.

Zitat
2. Die Beschneidung der Juden, so habe ich es in der Schule gelernt, geschah aus medizinischen Gruenden (z.B. Vorhautverengung
Na klar...weil alle Juden Vorhautverengung haben oder was?

Sag mal Nico, wer von uns hat denn Religionswissenschaft studiert, Du oder ich?
Die Beschneidung bei den Juden gilt als Beweis, Jude zu sein, ein Zeichen für den Bund mit Gott und seinem Volk.
Kumma da: https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437 (https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437)

Sinnvoll kann eine Beschneidung medizinisch sein, eben bei Vorhautverengung. Das hat aber mit Religion nichts zu tun. Und ich bin kein Mediziner. Du etwa?

LG, Micha

Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Ben am 22.11.2016 18:22
Memo an mich: nie mehr ein Thema eröffnen, das in Zusammenhang mit Kirchen und ihren Schriften steht.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Peter am 22.11.2016 20:39
Memo an mich: nie mehr ein Thema eröffnen, das in Zusammenhang mit Kirchen und ihren Schriften steht.

Gilt sinnvollerweise auch für alle anderen und für:

- Unterwäsche
- Politik
- Genderthemen

 :-\

LG

Peter
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 20:45
Jedem Mann soll durch die Beschneidung klar werden, das er den Messias zeugen kann. Diese Botschaft wird durch das Ritual transportiert. Wuerde man nur die Phimosen beschneiden, wuerde man einen Makel oeffentlich machen. Das empfaende ich das als diskrimminierend.
Das was du beschreibst, geht aus einer religiösen Motivation hevror und nicht aus einem medizinisch notwendigen Eingriff, das ist der Unterschied. Guck dir den Link mit den Fotos an, wie beschnittene Pennen aussehen.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Asterix am 22.11.2016 20:47
Memo an mich: nie mehr ein Thema eröffnen, das in Zusammenhang mit Kirchen und ihren Schriften steht.

Gilt sinnvollerweise auch für alle anderen und für:

- Unterwäsche
- Politik
- Genderthemen

 :-\

LG

Peter

Und gilt auch für alle anderen Themen auch...

Gruß
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: high4all am 22.11.2016 20:49
Memo an mich: nie mehr ein Thema eröffnen, das in Zusammenhang mit Kirchen und ihren Schriften steht.

Gilt sinnvollerweise auch für alle anderen und für:

- Unterwäsche
- Politik
- Genderthemen

 :-\

LG

Peter

Wenn schon im vorauseilenden Gehorsam eine Selbstzensur stattfindet, auch für

- Schuhe
- Ohrlöcher
- Strumpfhosen
- Oberteile
- Kleider
- eigentlich alles ausser Röcken und Kilts

Memo an mich: Das Memo von Ben an Ben ignorieren.


LG
Hajo
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 20:52
Die Beschneidung bei den Juden gilt als Beweis, Jude zu sein, ein Zeichen für den Bund mit Gott und seinem Volk.
Kumma da: https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437 (https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437)
Es bleibt trotzdem ein Verbrechen und Körperverletzung. Das wäre das gleiche, wenn du FGM als legitim bezeichnen würdest, weil das als Beweis für eine echte Jüdin und Zeichen für den Bund mit der heiligen Maria bedeuten würde.

Sinnvoll kann eine Beschneidung medizinisch sein, eben bei Vorhautverengung. Das hat aber mit Religion nichts zu tun. Und ich bin kein Mediziner. Du etwa?

LG, Micha


Wieviele haben denn eine Verengung, dass es den Eingriff legitimieren würde? Überleg doch mal. Ich brauch keine Religionswissenschaften studieren, die Täter in Schutz nimmt, um Beschneidung abzulehnen. Beschneidung ist das Entfernen eines kompletten Organs und nicht nur oberflächlich an der Voraut rumschnippeln. Das ist ein sehr grausames Ritual.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Ben am 22.11.2016 21:03
Memo an mich: Das Memo von Ben an Ben ignorieren.
Feel free!

Es ist auch nicht so, dass mich der Verlauf dieses Threads überrascht. Aber es nervt mich dennoch, dass aus einem kleinen Erlebnisbericht heraus wieder eine Glaubensdiskussion bis aufs Blut geführt wird. Warum ich mich da raushalte, wird mir hier wieder vor Auge geführt.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 22.11.2016 21:39
Die Beschneidung bei den Juden gilt als Beweis, Jude zu sein, ein Zeichen für den Bund mit Gott und seinem Volk.
Kumma da: https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437 (https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437)
Es bleibt trotzdem ein Verbrechen und Körperverletzung. Das wäre das gleiche, wenn du FGM als legitim bezeichnen würdest, weil das als Beweis für eine echte Jüdin und Zeichen für den Bund mit der heiligen Maria bedeuten würde.

Sinnvoll kann eine Beschneidung medizinisch sein, eben bei Vorhautverengung. Das hat aber mit Religion nichts zu tun. Und ich bin kein Mediziner. Du etwa?

LG, Micha


Wieviele haben denn eine Verengung, dass es den Eingriff legitimieren würde? Überleg doch mal. Ich brauch keine Religionswissenschaften studieren, die Täter in Schutz nimmt, um Beschneidung abzulehnen. Beschneidung ist das Entfernen eines kompletten Organs und nicht nur oberflächlich an der Voraut rumschnippeln. Das ist ein sehr grausames Ritual.

Nico,
ich nehme überhaupt niemanden in Schutz, sondern habe nur eine historische Frage beantwortet. Wenn ich sage, dass Napoleon dies und jenes getan hat, nehme ich ihn ja auch nicht in Schutz.

Und ob ein medizinischer Eingriff sinnvoll ist oder nicht, hängt kaum davon ab, wie oft eine Krankheit vorkommt, sondern nur, ob es dem hilft, der sie hat.

Also wirklich!

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 21:53
Man muss nicht beschneiden. Ein kleiner Schnitt zum Dehnen der Vorhaut reicht aus. Und sie ist trotzdem noch dran und verheilt wieder.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Jo 7353 am 22.11.2016 22:48
Der Gersprächspatner von Ben war vermutlich so bibelfest wie ein Zeuge Jehovas. Ein paar Zitate kennen sie gut, mit denen sie einen unvorbereiteten nur schlecht bibelkundigen beeindrucken können. Wer sich etwas besser auskennt, kann wie Hajo angedeutet hat, locker dagegenhalten, und die Frage, was Kleidung zu Frauenkleidung macht steht auch im Raum. Nach meinem Wissen dürfte unter den Autoren der Bibel kaum einer Hosen getragen haben.

Ansonsten steht auch bei dem Nebenthema die Frage der unterschiedlichen Bewertungen von Frauen und Männern im Raum. Ich sehe nicht den grundsätzlichen Unterschied zwischen Beschneidung von Jungen und Mädchen. Letzlich ist diese Unterscheidung schlimmer als die Frage, ob Frauen jegliche Form von Kleidung tragen können und Männer sich einschränken müssen. Ist körperliche Unversehrtheit kein Menschen, sondern nur ein Frauenrecht? Beschneidung ist auch nichts speziell jüdisches oder muslimisches. Das gibt es in ganz Afrika. In Sudafrika sollen jedes Jahr Jungen daran sterben. Ob es für die Mädchenbeschneidumg auch religiöse Grundlagen gibt ist mir nicht bekannt, aber naheliegend finde ich das schon.

Eigentlich hatte ich zu Anfang angenommen, daß Rock tragende Männer aufmerksammer mit Diskriminierung von Männern umgehen, weil sie sich bezüglich des Rocks nicht mehr diskriminiern lassen. Inzwischen weiß ich, daß das keineswegs zwangsläufig so ist.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: high4all am 22.11.2016 23:07

Eigentlich hatte ich zu Anfang angenommen, daß Rock tragende Männer aufmerksammer mit Diskriminierung von Männern umgehen, weil sie sich bezüglich des Rocks nicht mehr diskriminiern lassen. Inzwischen weiß ich, daß das keineswegs zwangsläufig so ist.

Gruß,
Jo

Rockträger sind nicht automatisch bessere Menschen, weil sie Röcke tragen. Und Hosenträger sind keine schlechteren Menschen, weil sie Hosen tragen.

Grundsätzlich sollten wir uns immer wieder einen Spiegel vorhalten und prüfen, wie wir´s mit Diskriminierung halten. Als Opfer oder Täter.

Denn absolut sicher vor Pauschalurteilen über andere Menschen sind wir nicht.

LG
Hajo
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Luan am 22.11.2016 23:09
Sehr eindringlich wird das Thema/Trauma "weibliche Beschneidung" im Film "Wüstenblume" thematisiert.

Zitat von: Wikipedia
Geboren in der Wüste Afrikas, wächst Waris im ständigen Kampf ums tägliche Überleben auf. Als sie mit 13 Jahren zwangsverheiratet werden soll, flieht sie, um dem Willen ihres Vaters zu entkommen. Sie irrt durch die Wüste, bis sie schließlich die somalische Hauptstadt Mogadischu erreicht. Die Familie ihrer Mutter nimmt sie schützend auf und verschafft ihr eine Stellung als Dienstmädchen in der somalischen Botschaft in London, wo sie jahrelang das Haus nicht verlassen darf. Als dieses aufgrund der Kriegswirren in Somalia geräumt wird, flieht Waris erneut. Sie taucht in der Metropole unter, findet in der quirligen Verkäuferin und Lebenskünstlerin Marilyn eine Freundin und Vertraute, lernt Englisch und jobbt als Putzfrau in einem Fastfood-Restaurant.

Dort entdeckt der Starfotograf Terence Donaldson sie, und die Designer reißen sich um sie. Jetset und Presse lieben das Nomadenmädchen, das allerdings aufgrund seines abgelaufenen Reisepasses als illegale Einwanderin gilt und erst durch eine Scheinehe zu einer Aufenthaltserlaubnis gelangt, nachdem gefälschte Papiere nicht den gewünschten Erfolg eingebracht hatten.

Waris Dirie wird zu einem der bestbezahlten Models der Welt. Doch bei allem Erfolg belastet Waris das Geheimnis ihrer Kindheit. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erzählt sie in einem Interview von der grausamen Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung, deren Opfer sie selbst als kleines Mädchen wurde. Die Veröffentlichung löst eine Welle von Mitgefühl und Protest aus und Waris entschließt sich, ihr Leben dem Kampf gegen dieses Ritual zu widmen.

In gut sortierten Videotheken sollte es den Film zur Ausleihe geben.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 22.11.2016 23:12
Rockträger sind nicht automatisch bessere Menschen, weil sie Röcke tragen. Und Hosenträger sind keine schlechteren Menschen, weil sie Hosen tragen.
Doch doch doch
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Asterix am 22.11.2016 23:17
Sehr eindringlich wird das Thema/Trauma "weibliche Beschneidung" im Film "Wüstenblume" thematisiert.


Ich wette, dass die Beschneidung für männliche Kinder auch traumatisierend verläuft...
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Luan am 22.11.2016 23:33
Ich wette, dass die Beschneidung für männliche Kinder auch traumatisierend verläuft...

Das will ich auch gar nicht von der Hand weisen, allerdings ist mir zu dem Thema nur der eine Film bekannt, der allerdings nur die weibliche Genitalverstümmelung thematisiert.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 23.11.2016 16:50
Das Foto hier zeigt muslimische Jungen aus Indonesien nach der Beschneidung. Man beachte die Sarongs, die bei einem feierlichen Ritual nicht fehlen dürfen. Die Kinder halten den Stoff so merkwürdig, weil die Beschneidungsschmerzen, so kommentierte das Ori, der Austauschstudent aus Jakarta, noch nicht nachgelassen haben.

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Wir sehen Beschneidungen tun weh, wobei man aber schon unterscheiden sollte, ob es einen Einschnitt oder ein Abschneiden gibt, wie bei der weiblichen sogenannten pharaonischen Beschneidung, bei der die Klitoris und die inneren Schamlippen komplett entfernt werden und regional danach noch die äußeren Labien teiweise zusammennäht werden, so das die Periode noch ausfließen kann. All das müssen die Frauen ertragen, damit Männer die Forderung nach einer quasi versiegelten Jungfrau erfüllt bekommen. Erst mit dem Vollzug der Ehe wird z.B. im Sudan die zugenähte Scheide wieder ganz geöffnet. Ein vergleichbares Opfer müssen die Jungen bei Beschneidungen nirgendwo und schon gar nicht für die Frauen leisten.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: androgyn am 23.11.2016 17:24
Nö, viele der Jungen brauchen es nicht mehr, weil der Penis erkrankt oder weg gefault ist.
Die Vorhaut ist ein eigenes Organ. Das Wegschneiden der Schamlippen wäre ähnlich.
https://beschneidung-von-jungen.de/home/beschneidung-und-sexualitaet/neurologie-der-vorhaut-und-des-penis.html
Zitat
Nun die natürliche Lösung: Um Nervenschädigung und lebenslange Einbußen an Empfindsamkeit sowie an erotischem Vergnügen zu vermeiden und darüber hinaus diesen eigenartigen Schmerzeffekt mit seinen Folgen zu verhindern, ist die Vorhaut gar nicht erst durchzuschneiden. Einfach in Ruhe lassen! Natürlich hat die Evolution den richtigen Weg gefunden. Jungen kommen jede Minute und jede Sekunde des Tages vollständig mit Vorhaut zur Welt, und sie werden weiterhin mit Vorhaut geboren werden.

Waris Dirie ließ ihren eigenen Sohn Genitalverstümmeln mit der ästhetischen und hygienischen Begründung
Zitat
that should never even be called circumcision - it's not. In males it's done for medical reasons - to ensure cleanliness. I could hear Aleeke crying when they did it but he stopped as soon as I held him. Despite my strong feelings about FGM, I knew it was the right thing to do. My son has a beautiful penis. It looks so good and so clean. The other day he told me he had to go to the bathroom. I said, 'You can do that alone, you are a big boy now,' but he wanted me to come and see him. His little penis was sticking up straight and clean. It was lovely to look at!"
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: emot. am 23.11.2016 21:14
Hallo.Im Internet fand ich Bekleidungsvorschriften für Priester der Israel beim welche beim Betreten det   Stitftshütte zwingend vorgeschrieben waren.Leibrock EX28,39-43   Oberkleid EX28,31-35  das Epaht(Schürze) EX 28 6-12.Kein Wort von Hosen.Bekleidungsvorschriften galten für alle die die Stiftshütte (spöter Tempel) besuchten.Gruß emot
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 23.11.2016 23:04
Leute,

wenn das mit der Bibel so einfach wäre, wieso sollte es dann so viele jüdische und christliche Richtungen geben?
Es ist doch immer eine besondere Beziehung zwischen einer Sammlung von Texten, deren Entstehungsgeschichte auch ganz unterschiedlich gesehen wird und die dann von Menschen gelesen werden, die wiederum in ganz verschiedenen sprachlichen, politischen, sozialen, psychischen und ganz allgemein kulturellen und natürlichen Kontexten leben und diese Texte von all dem abängig interpretieren. Da die eigene Interpretaton irgendwem andern aufzwingen zu wollen, ist doch eher eine Folge von selbstbezogener Engstirnigkeit als von Wahrheitserkenntnis.

Wenn diese Mann meint, er dürfe keine Röcke tragne, dann soll er es eben sein lassen. Und wenn andere Juden und Christen der Meinung sind, die dürften Röcke tragen, dann sollen sie es tun. Sollen doch alle auf Gottes Liebe vertrauen und hoffen, das dieses Vetrauen nicht falsch liegt.

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: high4all am 23.11.2016 23:17
Mich betrübt bei dem Mann besonders, dass Menschen von Gott ferngehalten werden, wenn er so mit ihnen spricht. Warum lädt er nicht einfach ein -egal ob Hosen- oder Rockträger- und überlässt die weitere Entwicklung den Möglichkeiten Gottes?

Gott zeigt schon jedem Menschen direkt, was er will. Unter der Voraussetzung, dass jeder Mensch es zuläßt, denn Gott drängt sich nicht auf.

Nur das "Bodenpersonal" ist oft zu ungeduldig mit anderen Menschen (da nehme ich mich nicht aus).
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Ben am 24.11.2016 02:38
Meine Güte, in diesem Glaubens-Beschneidungs-ich-weiß-es-aber-besser-Gedöns Antworten auf das ursprünglich begonnene Thema nicht zu übersehen, ist wirklich eine Kunst…

Mich betrübt bei dem Mann besonders, dass Menschen von Gott ferngehalten werden, wenn er so mit ihnen spricht. Warum lädt er nicht einfach ein -egal ob Hosen- oder Rockträger- und überlässt die weitere Entwicklung den Möglichkeiten Gottes?
Wenn er mich für mein Outfit mit Bezug auf die Bibel gelobt hätte, wäre ich Gott nicht näher gekommen (der sich mir wiederum gegen meinen Willen wohl auch nicht angenähert hätte wenn ich Deinen Satz weiter unten richtig verstanden habe. ;-)) Ich fühlte mich auch nicht erniedrigt oder schlechter, nur weil ich nicht nach seiner Interpretation der Bibel adäquat bekleidet bin. Wiederum sah ich auch keinen Anlass, ihn von meinem Nicht-Glauben und dem daraus resultierenden Tun zu überzeugen. Er glaubt, ich nicht – so what? Leben und leben lassen. In Köln gibt es dafür den wunderbare Satz „Jeder Jeck is anders“.
Wäre ich gläubig, hätte ich mich womöglich näher auf ihn eingelassen und mit ihm diskutiert oder gar gestritten. Aber so gab es für mich keinen Anlass.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 24.11.2016 07:54
Meine Güte, in diesem Glaubens-Beschneidungs-ich-weiß-es-aber-besser-Gedöns Antworten auf das ursprünglich begonnene Thema nicht zu übersehen, ist wirklich eine Kunst…

Mich betrübt bei dem Mann besonders, dass Menschen von Gott ferngehalten werden, wenn er so mit ihnen spricht. Warum lädt er nicht einfach ein -egal ob Hosen- oder Rockträger- und überlässt die weitere Entwicklung den Möglichkeiten Gottes?
Wenn er mich für mein Outfit mit Bezug auf die Bibel gelobt hätte, wäre ich Gott nicht näher gekommen (der sich mir wiederum gegen meinen Willen wohl auch nicht angenähert hätte wenn ich Deinen Satz weiter unten richtig verstanden habe. ;-)) Ich fühlte mich auch nicht erniedrigt oder schlechter, nur weil ich nicht nach seiner Interpretation der Bibel adäquat bekleidet bin. Wiederum sah ich auch keinen Anlass, ihn von meinem Nicht-Glauben und dem daraus resultierenden Tun zu überzeugen. Er glaubt, ich nicht – so what? Leben und leben lassen. In Köln gibt es dafür den wunderbare Satz „Jeder Jeck is anders“.
Wäre ich gläubig, hätte ich mich womöglich näher auf ihn eingelassen und mit ihm diskutiert oder gar gestritten. Aber so gab es für mich keinen Anlass.

Wobei einer, der nicht glaubt, was ein anderer glaubt, nicht zwangsläufig ungläubig ist, sondern meistens einfach andersgläubig, nach dem Motto: Jeder Jeck glaubt anders.

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Asterix am 24.11.2016 13:43
Zitat
that should never even be called circumcision - it's not. In males it's done for medical reasons - to ensure cleanliness. I could hear Aleeke crying when they did it but he stopped as soon as I held him. Despite my strong feelings about FGM, I knew it was the right thing to do. My son has a beautiful penis. It looks so good and so clean. The other day he told me he had to go to the bathroom. I said, 'You can do that alone, you are a big boy now,' but he wanted me to come and see him. His little penis was sticking up straight and clean. It was lovely to look at!"

Ich meine, dieses Zitat in der englischsprachigen Ausgabe von "Desert Flower" gelesen zu haben. Ist aber leider zu lange her, mindestens 10 Jahre oder länger. Es ist mir damals nicht so ins Auge gesprungen, wahrscheinlich habe ich deswegen der Beschneidung von Jungen keine Beachtung geschenkt. Und war zu benebelt vom Gedanken, dass schon damals die weibliche Beschneidung als Übel verkauft, die männliche als medzinisch notwendig oder so ähnlich.

Und im Nachhinein gesehen sehe ich Waris Dirie mit großer Skepsis...

Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 24.11.2016 16:08
Die religioesen Fundamentalisten, die heute so sehr auf die korrekte Geschlechtertrennung mit korrekter, geschlechtsspezifischer Kleidung pochen, haben noch vor hundert Jahren anders gedacht und gehandelt.

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Die Bilder oben zeigen die Söhne evangelikaler Christen aus den USA in „Mädchenkleidern“. Bis etwa 1920 praktizierten gerade die konservativen Christen das BREECHING. Die Hose war damals das Privileg erwachsener Männer, das schrittweise erworben werden musste. Es galt das Prinzip: Frauen werden als solche geboren, Männer werden gemacht. Deswegen veränderte sich kleidungstechnisch nicht so viel im Laufe der Erziehung der Mädchen. Die Jungs mussten aber an ihre priviligierte Stellung in einer patriarchalischen Religion und Gesellschaft durch Initiation herangeführt werden. So mussten die Jungs die Hosenreife schrittweise erwerben. Erst mit etwa 8 Jahren durften sie kurze Hosen tragen. Lange Hosen blieben auch in kalten Wintern ein Tabu bist etwa zum 16. Lebensjahr.

Unten seht ihr ein Beispiel aus Belgien. Die Bilder zeigen den „Tim und Struppi“-Erfinder Georges Prosper Remi alias Hergé in verschiedenen Altersstufen mit der damals altersspezifischen Kleidung. Alles an seiner Aufmachung, auch nicht die Frisur galt nach damaligem, erzkatholischem Standard der walonischen Belgier als feminisiert. Es war einfach nur Kleinkinderkleidung mit der Herge auch sonntags die Heilige Messe besuchte.

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Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 24.11.2016 16:49
Die religioesen Fundamentalisten, die heute so sehr auf die korrekte Geschlechtertrennung mit korrekter, geschlechtsspezifischer Kleidung pochen, haben noch vor hundert Jahren anders gedacht und gehandelt.

Das stimmt so nicht, Holger, denn die religiösen Fundamentalisten von heute lebten vor hundert Jahren noch gar nicht.

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 24.11.2016 17:25
Das musst du genauer ausfuehren Micha. Meine katholische Umgebung im Emsland und in Alton (Illinois) war noch vor 60 Jahren so fundamentalistisch, das meine Mutter der Gottesdienstbesuch vom Kuester verweigert wurde, weil sie unter dem Rock eine Jeans trug. Der Gemeindepfarrer weigerte sich 1963 meine Eltern zu trauen, weil mein Vater als Lutheraner kein richtiger Christ sei nach kath. Standard. Meine Religionslehrer, die entweder Nonnen oder Priester waren, haben vor dem Onanieren gewarnt, weil Jungen damit einer Verfuehrung durch Lilith, die ein Engel des Teufels sei, nachgeben wuerden. Schwester Filizitas empfahl onanierenden Jungen Stachdrahtarmbaender zur Busse zu tragen. So koennte der Widerstand gegen teuflische Versuchungen in den Griff bekommen werden. Im Sommerzeltlager wurden uns weitere Massnahmen zur Selbstkasteiung gezeigt, damit unsere Seele nicht dem Teufel verfalle. Die Exerzitien habe ich gerade wegen der ewigen Wiederholerei in unbequemen Posen als Kopfwaesche empfunden. Bibelstellen wurden nie diskutiert. Jede Kritik wurde bestraft. Schon unbequemes Nachfragen fuehrte zum Vorwurf man duerfe die Liebe Gottes nicht mit Vorbehalten abweisen. Gott muesse man bedingungslos annehmen. Kritik sei unfair, denn Gott und prinzipiell seine vertretenden Wuerdentraeger auf Erden machen keine Fehler. Im Internat fiel das Fruehstueck aus, wenn es eine Morgenmesse gab, weil der Leib Christi das Erste sein musste was unser Magen empfangen durfte. Und im Kindergarten mussten die Jungen den gleichen Smock wie die Maedchen tragen.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 24.11.2016 18:07
Das musst du genauer ausfuehren Micha. Meine katholische Umgebung im Emsland und in Alton (Illinois) war noch vor 60 Jahren so fundamentalistisch, das meine Mutter der Gottesdienstbesuch vom Kuester verweigert wurde, weil sie unter dem Rock eine Jeans trug. Der Gemeindepfarrer weigerte sich 1963 meine Eltern zu trauen, weil mein Vater als Lutheraner kein richtiger Christ sei nach kath. Standard. Meine Religionslehrer, die entweder Nonnen oder Priester waren, haben vor dem Onanieren gewarnt, weil Jungen damit einer Verfuehrung durch Lilith, die ein Engel des Teufels sei, nachgeben wuerden. Schwester Filizitas empfahl onanierenden Jungen Stachdrahtarmbaender zur Busse zu tragen. So koennte der Widerstand gegen teuflische Versuchungen in den Griff bekommen werden. Im Sommerzeltlager wurden uns weitere Massnahmen zur Selbstkasteiung gezeigt, damit unsere Seele nicht dem Teufel verfalle. Die Exerzitien habe ich gerade wegen der ewigen Wiederholerei in unbequemen Posen als Kopfwaesche empfunden. Bibelstellen wurden nie diskutiert. Jede Kritik wurde bestraft. Schon unbequemes Nachfragen fuehrte zum Vorwurf man duerfe die Liebe Gottes nicht mit Vorbehalten abweisen. Gott muesse man bedingungslos annehmen. Kritik sei unfair, denn Gott und prinzipiell seine vertretenden Wuerdentraeger auf Erden machen keine Fehler. Im Internat fiel das Fruehstueck aus, wenn es eine Morgenmesse gab, weil der Leib Christi das Erste sein musste was unser Magen empfangen durfte. Und im Kindergarten mussten die Jungen den gleichen Smock wie die Maedchen tragen.

Ja, es waren aber nicht dieselben Individuen vor hundert Jahren und heute. Das wollte ich nur sagen.

LG, Micha

PS: Was ist ein Smock? So etwas: https://www.auspreiser.de/preise/?q=smock+smock (https://www.auspreiser.de/preise/?q=smock+smock)?
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Barefoot-Joe am 24.11.2016 22:17
Im Internat fiel das Fruehstueck aus, wenn es eine Morgenmesse gab, weil der Leib Christi das Erste sein musste was unser Magen empfangen durfte.

Da hätte ich als Vegetarier aber ganz schlechte Karten gehabt. ;)
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 25.11.2016 05:46
Religiösen Fundamentalismus gab es immer. Manchmal artete und artet der in gewalttätigem Extremismus aus. Die radikalen Botschaften variieren mitunter über die Zeit. Natürlich sind es immer Individuen, die wir oder Ben begegnen. Sie sehen sich aber nicht als Individualisten, sondern als Teil einer Gemeinschaft. Dieser Gruppe ordnen sie sich unter nach der Maxime: „Herr, dein Wille geschehe“. Deswegen ist die Meinung, der Ben begegnete, in erster Linie die Überzeugung einer ganzen Glaubensgemeinschaft, die sich geschlossen auf das Wort Gottes beruft. Fundamentalisten sehen ihre Interpretationen der Offenbarungstexte als vor Gott richtig und wahr an. Kritik wird so schnell zur Blasphemie.

Halten wir aber einfach mal fest:
1.   Auch in fundamentalistischen Kirchenkreisen wurden Röcke von Männern getragen.
2.   Die offiziellen Positionen gleicher Glaubensgemeinschaften verändern sich mit der Zeit. Hosen, einst ein Tabu in der kath. Kirche für Frauen, werden heute von Nonnen getragen.
3.   Da sich Positionen verändern, können sie nicht zweifelsfrei Gottes Position darstellen, denn Gott würfelt nicht. Gottes Meinung sollte einmal und für alle Zeiten konstant sein.
4.   Da sich Positionen verändern obwohl Gott unfehlbar ist, verfälschen Gläubige, vielleicht sogar unbeabsichtigt und in bester Absicht, die Aussagen der Bibel mit ihren moralischen, ideologischen und emotionalen Grundstimmungen.
5.   Wir haben von Bens Gesprächspartner keine in sich schlüssige theologische Argumentationskette gehört. Auch eine theologische Wahrheit braucht mehr als ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat.

Und zur Frage was ein Smock ist: Das ist ein weiter Kittel, der wie ein Kleid geschnitten ist und über der Kleidung getragen wird, um diese vor Schmutz zu schützen, wie auf den Fotos zu sehen.

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Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Asterix am 25.11.2016 05:55
...radikalen Botschaften...

Ich würde gerne wissen, lieber Holger, was Du unter "radikalen Botschaften" verstehst. Bitte auch Beispiele für diese zu nennen.

Danke.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 25.11.2016 08:41
Religiösen Fundamentalismus gab es immer. Manchmal artete und artet der in gewalttätigem Extremismus aus. Die radikalen Botschaften variieren mitunter über die Zeit. Natürlich sind es immer Individuen, die wir oder Ben begegnen. Sie sehen sich aber nicht als Individualisten, sondern als Teil einer Gemeinschaft. Dieser Gruppe ordnen sie sich unter nach der Maxime: „Herr, dein Wille geschehe“. Deswegen ist die Meinung, der Ben begegnete, in erster Linie die Überzeugung einer ganzen Glaubensgemeinschaft, die sich geschlossen auf das Wort Gottes beruft. Fundamentalisten sehen ihre Interpretationen der Offenbarungstexte als vor Gott richtig und wahr an. Kritik wird so schnell zur Blasphemie.

Halten wir aber einfach mal fest:
1.   Auch in fundamentalistischen Kirchenkreisen wurden Röcke von Männern getragen.
2.   Die offiziellen Positionen gleicher Glaubensgemeinschaften verändern sich mit der Zeit. Hosen, einst ein Tabu in der kath. Kirche für Frauen, werden heute von Nonnen getragen.
3.   Da sich Positionen verändern, können sie nicht zweifelsfrei Gottes Position darstellen, denn Gott würfelt nicht. Gottes Meinung sollte einmal und für alle Zeiten konstant sein.
4.   Da sich Positionen verändern obwohl Gott unfehlbar ist, verfälschen Gläubige, vielleicht sogar unbeabsichtigt und in bester Absicht, die Aussagen der Bibel mit ihren moralischen, ideologischen und emotionalen Grundstimmungen.
5.   Wir haben von Bens Gesprächspartner keine in sich schlüssige theologische Argumentationskette gehört. Auch eine theologische Wahrheit braucht mehr als ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat.

Und zur Frage was ein Smock ist: Das ist ein weiter Kittel, der wie ein Kleid geschnitten ist und über der Kleidung getragen wird, um diese vor Schmutz zu schützen, wie auf den Fotos zu sehen.

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Ah, so meinst Du das, Holger. Ja, bis auf ein paar kleine Formulierungen vollkommen d'accord.

Eine solche Formulierung ist "Gottes Meinung". Das klingt mir zu menschlich. Aber Du sprichst eine alte Anschauung an: Gott ist unveränderlich, die Welt verändert sich ständig. Nach alter griechischer und indischer Ansicht ist nur das Unveränderliche wirklich wahr.

Und danke für die Smock-Aufklärung!

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 25.11.2016 17:20
Zitat Asterix: Ich würde gerne wissen, lieber Holger, was Du unter "radikalen Botschaften" verstehst. Bitte auch Beispiele für diese zu nennen.

Radikal ist z.B.  der Anspruch, das die offizielle Interpretation von Bibelstellen durch die eigene Konfession die einzig wahre ist, womit sich Kritik als Blasphemie verbietet.
Radikal ist z.B. wenn ich Gott bzw. das was eine Glaubensgruppe für Gott hält, bedingungslos folgen soll.
Radikal ist z.B. die Intolleranz die schon gegenüber anderen christlichen Fraktionen anfängt, auch wenn die sich ebenfalls gründlich Gedanken machen über Gott und die Welt.
Radikal war es z.B. als erst der Kaplan und dann noch mal der Dechant meiner Mutter rieten, den Vater ihres Kindes nicht zu heiraten, weil der kein wirklich guter Mensch sein kann, wenn er für das Kindeswohl nicht von ev. lutherisch zu katholisch konvertiert.
Radikal war es z.B. wenn mich die Gemeindeschwestern motivierten (und dem kleinen Holger damit mächtig Angst machten) meinen Vater zu bewegen katholisch zu werden, weil Protestanten das Fegefeuer droht.
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Asterix am 26.11.2016 05:41
Danke, lieber Holger. Ich verstehe ungefähr, was du mit "radikal" meinst, aber diese Botschaften finde ich relativ wenig radikal. Für mich persönlich ist radikal ein Synonym zu "gründlich" oder "an die Wurzel gehend" - dahingegen finde ich die Sachen, die du als "radikal" beschreibst relativ oberflächlich oder dumm.
Aber ich kann dich gut verstehen, ich habe auch so meine Probleme mit einer derartigen Interpretation der christlichen Botschaft.
Abgesehen davon finde ich, dass "Christsein" per se "radikal" ist, allerdings eher weniger in dem Sinne, in dem du den Begriff "radikal" verwendet hast...

Beste Grüße und schönes Wochenende!
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: MAS am 26.11.2016 09:24
Danke, lieber Holger. Ich verstehe ungefähr, was du mit "radikal" meinst, aber diese Botschaften finde ich relativ wenig radikal. Für mich persönlich ist radikal ein Synonym zu "gründlich" oder "an die Wurzel gehend" - dahingegen finde ich die Sachen, die du als "radikal" beschreibst relativ oberflächlich oder dumm.
Aber ich kann dich gut verstehen, ich habe auch so meine Probleme mit einer derartigen Interpretation der christlichen Botschaft.
Abgesehen davon finde ich, dass "Christsein" per se "radikal" ist, allerdings eher weniger in dem Sinne, in dem du den Begriff "radikal" verwendet hast...

Beste Grüße und schönes Wochenende!

Lieber Asterix,

"radikal" kommt von "radix", also "Wurzel", da hast Du recht. Es wird umgangssprachlich, und so auch von Holger, aber oft im Sinne von "fanatisch", "kompromisslos", "rechthaberisch" verwendet, mit "gemäßigt", "vernünftig", "friedlich", "tolerant" usw. als Gegensätzen dazu.

LG, Micha
Titel: Re: Bibelfest
Beitrag von: Holger Haehle am 26.11.2016 18:12
Danke Micha, genau so ist es.
Der Begriff radikal wird aber nach meiner Erfahrung wenig im Sinne von gründlich verwendet.
Z.B. hat rechtsradikal nichts mit gründlicher politischer Arbeit zu tun, aber sehr viel mit Intolleranz.
Und auch Bens Gesprächspartner hat sich nicht durch gründliche Argumentation hervorgetan.
Ich habe mich aber durch radikale Christen wegen meines "ungläubigen" Vaters vor allem in meiner Kindheit diskrimminiert und ausgegrenzt gefühlt.