Hallo Silix,
Ich kann dir einen Weg lang folgen, wenn du sagst, dass Frauen sich oft um Probleme - in Relation zum Mann im Rock - kümmern, die eigentlich oder vielleicht keine sind. Sie tun es. Vergessen wir aber nicht, dass WIR es sind, die in den Augen der Gesellschaft, des Umfelds, der eigenen Frau, der eigenen Kinder plötzlich etwas Radikales tun werden, wenn wir ihnen sagen, wir möchten im Rock gehen.
Weder ein Rock noch ein Kilt ist normal. Ein Kilt ist nicht mal in Schottland normal. Sehen wir es doch ein. Wir sind deshalb unseren Frauen (und Kindern etc.) schuldig, dass sie sich mehr als einigermaßen wohlfühlen können, wenn wir uns „realisieren“ wollen.
In einer sonst guten Ehe bin ich ziemlich sicher, dass es eine Lösung geben kann, mit der beide Ehepartner sollten leben können. Ich werde aber auch dazu sagen, dass eine totale 50/50 Lösung können wir Männer gerechterweise nicht verlangen oder erwarten. Wieder sind es wir Männer, die „ausbrechen“, nicht unsere Frauen. Dass sie, was Kleidung betrifft, mehr Möglichkeiten, als wir haben, können sie ja persönlich nicht dafür.
Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber meine Frau und ich haben einen Kompromiss gefunden, über den wir seit Jahren nicht mehr reden. Ich fühle mich sicher, sie würde es bestätigen können, dass auch sie gut damit lebt. Und ich gehe täglich im Kilt, auch hier, wo ich wohne, wir gehen zusammen spazieren, und ich im Kilt, nur nicht immer. Wenn ich instinktiv fühle, ich bin ihr zu weit gegangen, mache ich eine kleine Pause. Ich weiß, ich habe mehr bekommen, als ich vor fünf Jahren hätte erwartet, auch mehr als ich zugunsten einer Gleichberechtigung verdient habe.
Etwas banal, vielleicht, aber das Schlüsselwort ist Liebe. Daraus springt gegenseitigen Respekt, Toleranz und den Willen, Lösungen zu finden und mit ihnen zu leben.
Aber der Weg dazu kann lang und mit allerlei Verhinderungen versehen sein, darüber sollte kein Zweifel herrschen.
Gruß
Gregor