Autor Thema: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern  (Gelesen 11684 mal)

Offline eddy762

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #15 am: 24.10.2009 15:11 »
Einem deutschen Soldaten in Uniform ist es nicht gestattet einen Schirm zu tragen, es sei denn er befindet sich in Begleitung einer Dame.

In der selben Kleidungsordnung etwas weiter oben:
(http://www.reservistenverband-bayern.de/Download/GV_ZDV%2037-10_Anzugsordnung.pdf)

Zitat
114. Männliche Soldaten dürfen zur Uniform sichtbar keinen Schmuck tragen,
ausgenommen: zwei dezente Fingerringe, Krawattenspange und Manschettenknöpfe.
Weibliche Soldaten dürfen dezenten Schmuck sichtbar tragen; dies gilt nicht im
Einsatz.

Naja, aber Gleichberechtigung und Bundeswehr haben sowieso wenig Schnittstellen...

Hans

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #16 am: 24.10.2009 15:52 »
Hallo Mc_Kenna.

Du schreibst:
Übrigens, keine Sorge, ich werde nicht aufhören Rock zu tragen, kann dies aber hier in meinem Dorf leider nicht und weil ich weder Job noch Auto habe komm ich hier kaum weg!
Warum kannst Du in Deinem Dorf keine Röcke tragen, wenn Du doch nicht aufhören willst, Röcke zu tragen?
Ich kann das nicht so recht verstehen.
Ich wohne in einer kleinen Gemeinde von ca. 5000 Einwohnern (ohne Ortsteile ) und trage täglich Rock. werde so akzeptiert und keiner sagt etwas, jedenfalls nicht öffentlich und alles andere interessiert mich nicht.
Gerade wenn Du Dich als Naturmensch bezeichnest, bist Du doch in den Augen der anderen Einwohner ein Außenseiter. Kann es noch schlimmer werden?
Wer mich als Reiki-Lehrer oder Behandler nicht braucht, meint vermutlich auch, der ist vielleicht etwas abgehoben und nun trägt er auch noch Rock. Was soll´s.
Vorgestern habe ich in Hannover 2 neue Röcke bei C&A gekauft, beide hat meine Frau ausgesucht, als ihr meine Auswahl zu kurz war. So kann ich auch gemeinsam mit ihr alles unternehmen. Sie steht dann auch dazu.
Mit Röcken, die knapp unterhalb des Knies enden, muss ich alleine losziehen. Auch dies akzeptiert sie.

Gruß Hans

Offline MasinAD

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #17 am: 24.10.2009 16:43 »
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/988247

Dieser Link hat mich ja tatsächlich am meisten erstaunt. Wie hast Du es geschafft, den Eintrag zum Thema 'Männerrock' aus der Wikipedia auf dieser russischen Seite zu finden? Was verschlägt einen dorthin? Mit ist ja bewusst, dass es ein paar Firmen gibt, die die Inhalte spiegeln und unter eigenem Corporate Layout anbieten, aber bislang habe ich die nur in D gesehen.

LG
Masin

McKenna_BW

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #18 am: 24.10.2009 18:24 »
Hallo Nas

Du schriebst;

Hallo Mc_Kenna.

Du schreibst:
Übrigens, keine Sorge, ich werde nicht aufhören Rock zu tragen, kann dies aber hier in meinem Dorf leider nicht und weil ich weder Job noch Auto habe komm ich hier kaum weg!
Warum kannst Du in Deinem Dorf keine Röcke tragen, wenn Du doch nicht aufhören willst, Röcke zu tragen?
Ich kann das nicht so recht verstehen.
Ich wohne in einer kleinen Gemeinde von ca. 5000 Einwohnern (ohne Ortsteile ) und trage täglich Rock. werde so akzeptiert und keiner sagt etwas, jedenfalls nicht öffentlich und alles andere interessiert mich nicht.
Gerade wenn Du Dich als Naturmensch bezeichnest, bist Du doch in den Augen der anderen Einwohner ein Außenseiter. Kann es noch schlimmer werden?


Nun, ja, Du hast recht, ich werde als Ausenseiter gesehen, habe schon alleine wegen meinem Bart und den langen haaren genug Probleme (wegziehen geht finanziell nicht und ich liebe auch mein Heimattal und die natur drumrum zusehr)!
Nun, ich hab mal meinen Eltern Bilder von einem Mittelalterfest in Zürich wo ich als Barde gutes Geld verdiente gezigt, da trug ich eine Kombination Oberteil/Rock, obwohl es ja als Mittelalterkleidung anzusehen war flippte mein Vater fast aus!
Meine Schwägerin schaute mal vorbei als ich grad übte, ich trug nen Rock weils warm war, als sie mich so sah war sie geschockt, bestätigte aber das es gut aussieht, im gleichen Atemzug meinte sie aber ich solle so blos nicht meinem Bruder begegnen!
Meine Familie ist sehr altmodisch/konservativ, die kommen schon mit meinem Bart und den langen Haaren nicht klar und meinem Vater würde ich zutrauen das er mich enterben würde und darauf hab ich keine Lust!
Du hast das Glück eine Frau/Partnerin zu haben die Dich unterstützt, das hab ich nicht, hätte ich ne Partnerin wärs vielleicht etwas leichter aber ich bin mir sicher das mein Bruder und seine Kumpanen (die jede Woche 3 Abende in seinem Getränkeladen abhängen mich aus dem Dorf treiben würden, der lies schon Sätze wie "da kommt Jesus" als wir 3 Jahre Zoff hatten!

Da verzichte ich in meinem Dorf lieber auf Rock tragen, denke das ist verständlich!

Grüße aus BW
Wer mich als Reiki-Lehrer oder Behandler nicht braucht, meint vermutlich auch, der ist vielleicht etwas abgehoben und nun trägt er auch noch Rock. Was soll´s.
Vorgestern habe ich in Hannover 2 neue Röcke bei C&A gekauft, beide hat meine Frau ausgesucht, als ihr meine Auswahl zu kurz war. So kann ich auch gemeinsam mit ihr alles unternehmen. Sie steht dann auch dazu.
Mit Röcken, die knapp unterhalb des Knies enden, muss ich alleine losziehen. Auch dies akzeptiert sie.

Gruß Hans


skirt

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #19 am: 24.10.2009 18:52 »


Hey Masin,

gerne beantworte ich Deine Frage:

Ich will nicht ausschließlich in einem Forum feststecken, das sich nur auf ländertypische Trachtenmännermode, z.B. Kilt beschränkt.

Der Witz ist, dass sich unsere Themen eben sehr wohl global - weltumspannend - erstrecken.

Die Bewertung selbst muss dann jeder einzelne Leser für sich selbst vornehmen.

Z.B. würden mich Thematiken um ausschließlich den Kilt als Landestracht in Schottland oder Irland zwar interessieren, aber letztlich irgendwann langweilen. Ebenso verhält es sich für mich, wenn ich höre, dass in arabischen Ländern durchaus ein Kleid am Mann als Tracht bevorzugt sei. Würde mich nur irgendein Thema ausschließlich und nur interessieren, so ginge ich ausschließlich und nur in diese begrenzten Internetseiten. Das ist bei mir aber nicht der Fall.

Durch all diese Diskussionen wird für mich eher nur deutlich, dass Männer nach einer Erklärung, also einer Begründung für sich und ihre Umwelt in tradierten Mustern, sogar von irgendwelchen weit entfernten früheren und heutigen Landestrachten suchen z.B. dann dortige Röcke oder Kleider auch in Europa legitim tragen zu dürfen.

Der springende Punkt ist für mich, dass sich weltweit mehr und mehr Männer einfinden, die dem Modediktat der Frauenwelt, oder den gesellschaftlichen Zwängen in der Männermode nicht mehr artig folgen wollen. Daher bilden sich rund um den Globus Interessengemeinschaften.

Und das und nur das ist schon mal begrüßenswert und erstaunlich?

Wenn also weltweit die Männer für sich  Modealternativen – evt. auch in Anlehnung an die Damenwelt - suchen, so ergibt sich letztlich doch eine Nachfragemacht der Männer an die Modeindustrie?

Unzählige Designer bieten alternative Mode für den Mann in ihren Shows an. Selbst Hugo Boss hatte ein Kleid – Schwarzes Kleines – für den Mann über den Laufsteg gejagt. Nur zu kaufen gibt es das nicht. Solange Einkäufer von großen Modehäusern unmutig bleiben, wird sich begrüßenswerte neue Männermode auch in den Läden und Kaufhäusern nicht finden. Da es sich dort nicht findet, kann eine Einschätzung der Modehäuser zu Verkaufszahlen nur falsch sein. Es fehlt der Mut zu Neuem.

Selbst oder gerade in schwierigen Zeiten glauben diese Modehäuser auf alten Verkaufsmustern beharren zu müssen. Der Versandhandel Quelle ist ein Beispiel. Selbst die dortige Damenmode wurde zunehmend langweiliger. Ladenhüter im gesamten Geschäftssortiment mit völlig überteuerten Preisen ziehen keine Kunden an. Das Ergebnis ist bekannt.

Zurück zu Deiner Frage Masin…
Worum geht es Dir ganz persönlich?

Gruß
Skirt





Offline Jürgen64

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #20 am: 26.10.2009 09:52 »
Hallo Günter,

das Schöne an diesem Spruch: es ist nur eine These, und die verlangt, ja schreit gar regelrecht nach einer Antithese: "NEIN!" Probier's mal aus.

Gruß
Jürgen

Leute Leute,
macht euch da mal keine Gedanken. Denn: DAS IST ETWAS GANZ ANDERES

war stets der Spruch meiner Frau, das schöne daran, der ist immer und überall anwendbar  >:(
Sei Du selbst. Von den anderen gibt es schon genug!

Offline MasinAD

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #21 am: 26.10.2009 12:05 »
Hallo Skirt,

gerne beantworte ich Deine Frage:
[...]
Zurück zu Deiner Frage Masin…
Worum geht es Dir ganz persönlich?

Bei meiner Frage war eigentlich die Verwunderung der Hintergrund, den in der deutschen Wikipedia frei verfügbaren Inhalt zum Thema 'Männerrock' auf einer russischen Seite gespiegelt zu sehen. Ich bin generell skeptisch, was das Spiegeln von Wikipedia-Inhalten angeht --hat sowas Parasitäres: keine eigenen Inhalte, also nimmt man frei verfügbare--, aber bei russischen Seiten bin ich doppelt skeptisch. Dass dann dieser Spiegel verlinkt wurde anstelle des Originals, hat mich eben verwundert.

Sollte Deine Frage auf meine Motivation nach unkonventioneller Mode abzielen, so habe ich das hier schon an verschiedenen Stellen erwähnt. Zusammenfassen lässt es sich mit Emanzipation im ursprünglichsten Sinne: Freiheit von Fremdbestimmung, solange niemand anderes Schaden nimmt. Modisch lässt sich das verstehen, dass es nicht angehen kann, als Mann Dinge untersagt oder missbilligt zu bekommen, die bei einer Frau keine Probleme darstellen. Ich orientiere mich dabei also weiterhin an der allgemein akzeptierten Moral: Nackt umherzulaufen, tut zwar auch niemandem weh, gilt aber als moralisch zumindest fragwürdig -- und Frauen tun es ja auch nicht, wenn auch manches mal nicht sonderlich viel fehlt ;-). Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass zwei Menschen unterschiedlichen Geschlechtes mit annähernd derselben Statur auch dieselben Sachen tragen können sollten. Brüste und Penis sollten da kein Hinderungsgrund sein, sind sie aber oftmals.

Ich bin Ästhet, erwarte also, dass nicht einfach alles munter angezogen wird, sondern in einen ansehnlichen Kontext gebracht wird. Spitze und wild wuchernder Vollbart passen in meinen Augen nicht sonderlich zusammen. Genauso albern finde ich zarte Mädchen in Flecktarnsachen oder mit Holzfällerhemden. Es mag passende Zusammenstellungen geben, dafür braucht es aber eine geschickte Hand oder sehr viel Glück. Männern, so muss man leider feststellen, mangelt es oft an der notwendigen Erfahrung, was nicht verwundert: Während der Pubertät blättern die Mädels in ihren Mode- und Pop-Zeitschriften und lassen sich davon inspirieren, und die Jungens treiben Sport oder zocken Videospiele. Dabei versuchen die Jungens immer möglichst cool, hart, 'männlich' rüberzukommen und ihre Geschlechtsgenossen schlecht aussehen zu lassen.

Wenn ich mir die Männer auf der Straße anschaue, dann wählen sie immer so einen furchtbaren praktischen und unaufwendigen Stil: Kurzhaarschnitt (oftmals bis auf die Kopfhaut), robuste und charakterlose Kleidung. Das gilt dann als 'männlich'. Da ist kein Anspruch mehr hinter, außer möglichst 'unweiblich' daherzukommen: Nur nicht den Eindruck erwecken, man sei an seinem Äußeren und dessen Verbesserung interessiert oder man würde sich 'schmücken' wollen ('schmücken' ist hierbei im weitesten Sinne gemeint: Sich mit schönen und aufmerksamkeitsweckenden, ansonsten aber wohl funktionsfreien Dingen auszustatten. Dafür ist es aber notwendig, eine Vorstellung vom Konzept 'Schönheit' entwickelt zu haben, was den meisten Männern komplett abgeht).

Generell stelle ich die vorherrschende Vorstellung der Konzepte 'männlich' und 'weiblich' infrage, die eigentlich nur Ersatzbegriffe für die tatsächlich zugrundeliegenden Attribute sind:
  • verletzlich (den Körper präsentierend)
  • und geschützt (die Körperform verhüllend),
  • sowie aristokratisch (sich selbst als etwas Bewundernswertes auffassend und darstellend),
  • bürgerlich (Demut, Bescheidenheit und Fleiß darstellend)
  • und proletarisch/bäuerlich (sich auf Funktionalität (auch die des Körpers) beschränkend)

Will eine Frau als 'weiblich' wahrgenommen werden, so wird sie darauf achten, immer ein wenig verletzlicher (kürzere Ärmel, mehr Bein, tieferer Ausschnitt) und aristokratischer (Kosmetika, Schmuck, Frisur) zu wirken als die Männer in ihrem Umfeld. Will ein Mann als 'männlich' wahrgenommen werden, so wird er immer geschützter (zugeknöpfter) und bürgerlicher (schlichter) oder proletarischer (funktionaler) wirken wollen als die Frauen in der Umgebung. Erkennbar, dass ich mit meiner Hypothese näher dran bin an der Wirklichkeit als die 'männlich'-'weiblich'-Achse, ist es daran, dass sich im Showbusiness auch heute noch die männlichen Vertreter aristokratischer Mittel und Stile bedienen können, ohne dass sie Kritik erregen. Im Showbusiness geht es um Aufmerksamkeit -- mit einer der Gründe, warum Schauspieler und Gaukler früher am Hofe zwar als Dienstleister willkommen, als Menschen aber abgelehnt wurden: Sie maßten sich Dinge an, die ihrem Stand nicht entsprachen, eben Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, was ein Privileg des Adels war.

Man kann jetzt noch drüber nachdenken, wie denn die Verbindung zwischen der christlichen Marienverehrung und der allgemein verankerten Frauenbewunderung ist, die nämlich die Eroberung der aristokratischen Stilmittel seitens der Frauen erklären kann. Auch der pietistische Exportschlager des demütigen Fleißes spiegelt sich in der konventionellen Männerkleidung wider, ebenso die funktionale Arbeitskleidung der industriellen Lohnsklaven. Aber jetzt ist erstmal genug geschrieben.

LG
Masin

Offline christian

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Re: Wenn Frauen den Männerkleiderschrank plündern
« Antwort #22 am: 26.10.2009 14:14 »
Hallo Rockers,

...
Wenn es regnet benutzen sowohl Männer und Frauen einen Regenschirm. Da ist irgendwie wohl noch niemand auf die Idee gekommen, zu sagen, dass ein Regenschirm "unmännlich" ist. ...

Mir hat mal eine Mutter erklaert, dass sie ihren Sohn nicht Floete lernen laesst, weil das unmaennlich ist.

Es ist auch in anderen Bereichen so: Frauen dürfen alles, was als männlich gilt, aber Männer dürfen nichts, was als wiblich gilt.

Da waere ich sehr vorsichtig. Frauen duerfen auch ganz viel nicht.


Ansonsten:
Und schaut euch beim naechsten Spaziergang am Teich mal die Enten an. Da sind auch die Maenner herausgeputzt. Was evolutionsbiologisch sogar sinnvoll ist.

ciao,christian
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!


 

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