Autor Thema: Keine Unterschiede machen  (Gelesen 29238 mal)

Online high4all

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #60 am: 04.04.2016 08:04 »
Wenn ich zu einem dunkelhäutigen Menschen Farbiger statt Neger sage, eliminiert es nicht die Diskriminierung oder den Hass auf diese ethnische Rasse.

So etwas sage ich zu keinem dunkelhäutigen Menschen. Der beste Weg ist, alle Menschen gleichwertig zu behandeln, also dunkelhäutige Menschen in gleicher Weise wie hellhäutige Menschen.

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Offline kalotto

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #61 am: 04.04.2016 08:23 »
Don't call me names, call me by my name ... beste Antwort, die ich von leidgeprüften Betroffenen gehört habe, 'Farbiger' impliziert 'Mischling', da ist 'Schwarz' eher besser...
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Offline MAS

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #62 am: 04.04.2016 08:33 »
Nigger ist ja auch verpönt, obwohl es nur die Herkunft von Menschen aus Nigeria bezeichnet.
Mohren ist auch verpönt. Es gibt eine Studie, die belegt, dass Diskriminierung sich durch Sprachverbiegung nicht aufheben lässt.
Wenn ich zu einem dunkelhäutigen Menschen Farbiger statt Neger sage, eliminiert es nicht die Diskriminierung oder den Hass auf diese ethnische Rasse. Wenn ich zu einem behinderten Menschen "Person mit besonderer Begabung" statt wie üblich Behinderter sage, weil das eine Gruppe diskriminiert, wird er trotzdem nicht gesund und seine Probleme sind deswegen auch nicht aus der Welt geschafft.

"Nigger", "Neger", "Negroe" kommen alle nicht von "Nigeria", sondern von "niger" (lat.) = "schwarz". Denk mal an die Porta Nigra in Trier, Nico.

Es ist natürlich ein bisschen problematisch, den richtigen Ausdruck zu finden. "Afrikastämmig" wäre vielleich geeignet. Oder "maximalpigmentiert".

Es grüßt Michael, das Bleichgesicht!

 
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Offline GregorM

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #63 am: 04.04.2016 09:43 »
Ich habe eben den Artikel gelesen. Eigentlich hatte ich es schon früher vor, es zu tun. Wenn ich aber dann die Diskussion hier sah, und wie sie sich entwickelte, und ich auch ein paar Beiträge las, fand ich immer weniger einen Grund dazu.
 
Ich war sogar dabei, etwas Negatives darüber zu schreiben, dann aber dachte ich, ich könnte doch nicht einen Artikel, den ich nicht gelesen hatte, aufgrund einiger Beiträge von einigen geschrieben, die ihn vielleicht auch nicht gelesen hatten, als bloß irrelevant abfertigen.

Also tat ich es. Und ich habe es nicht bereut. Ich habe daran Freude gehabt. Ich fühle sogar, ich habe neues gelernt, oder er hat mir dazu geholfen, es anders, differenzierter zu betrachten.

Bringt er uns nun auch weiter? Kaum. Aber wiederum, braucht alles direkt nützlich zu sein, um uns zu bereichern?

Einen schönen Montag noch!
Gregor 
Gruß
Gregor


androgyn

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #64 am: 04.04.2016 19:29 »
"Nigger", "Neger", "Negroe" kommen alle nicht von "Nigeria", sondern von "niger" (lat.) = "schwarz". Denk mal an die Porta Nigra in Trier, Nico.

Es ist natürlich ein bisschen problematisch, den richtigen Ausdruck zu finden. "Afrikastämmig" wäre vielleich geeignet. Oder "maximalpigmentiert".

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Kenne ich nicht und ich kann auch kein bisschen Latein.
Maximapigmentiert ??? Sowas wie Person mit Menstruationshintergrund  ???  ::)

Offline MAS

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #65 am: 04.04.2016 23:07 »
"Nigger", "Neger", "Negroe" kommen alle nicht von "Nigeria", sondern von "niger" (lat.) = "schwarz". Denk mal an die Porta Nigra in Trier, Nico.

Es ist natürlich ein bisschen problematisch, den richtigen Ausdruck zu finden. "Afrikastämmig" wäre vielleich geeignet. Oder "maximalpigmentiert".

Es grüßt Michael, das Bleichgesicht!

 
Kenne ich nicht und ich kann auch kein bisschen Latein.
Maximapigmentiert ??? Sowas wie Person mit Menstruationshintergrund  ???  ::)

Du kennst die Porta Nigra nicht??? ???
http://www.welterbe-trier.de/index.php?id=217

Und hast "maximalpigmentiert" noch nie gehört?
Guckst Du hier:
https://www.youtube.com/watch?v=_A0EcimKZy0

LG!
Michael
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Offline Jo 7353

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #66 am: 05.04.2016 22:31 »
frage die Menschen, die als "Neger" bezeichnet werden, sich dadurch aber verletzt fühlen, warum sie das Wort ablehnen. Sie verleugnen damit nicht ihre Hautfarbe, sondern eine bestimmte Bezeichnung ihrer Hautfarbe.
Es gibt tatsächlich Menschen, die die falsche Hautfarbe angeben, um rassistischer Diskriminierung auszuweichen.

"Jude" war dagegen eine Selbstbezeichung, bevor es eine Fremdbezeichnung wurde.
Warum machen die "Neger" das nicht genauso, und setzen für sich eine Bezeichnung? Ganz einfach, weil es eben nicht nach diesem Mechanismus funktuiniert. Sie würde sich, weil sie fast nur im Zusammenhang mit Rassismus verwendet würde, ganz schnell zur abfälligen Bezeichnung mutieren.

Es geht mir nur darum, Menschen so zu bezeichnen, wie sie bezeichnet werden wollen. So möchte ich als Deutscher zum Beispiel auch nicht gene als "Kraut" bezeichnet werden, obwohl Kraut ja nichts schlimmes, sondern ein leckeres und gesundes Gemüse ist.
Nun bezeichnen wir uns nach dem Stamm der Teutonen, was auch die Italiener uns gegenüber tun. Franzosen wählen "Allemanen" als Bezeichnung für uns und die Engländer "Germanen". Ich enpfinde die fazösische Bezeichnung ebenso wie die englische genausowenig abwertend wie die italienische.

Wie kann ich mich als Mann im Rock bezeichnen, wenn ich akzeptiere, daß ein anderer Mann kein Mann mehr ist, weil er einen Rock trägt? Das ist doch so inkonsequent, daß es völlig unglaubwürdig ist.

Gruß,
Jo
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Offline GregorM

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #67 am: 05.04.2016 22:46 »
Nun bezeichnen wir uns nach dem Stamm der Teutonen, was auch die Italiener uns gegenüber tun. Franzosen wählen "Allemanen" als Bezeichnung für uns und die Engländer "Germanen". Ich enpfinde die fazösische Bezeichnung ebenso wie die englische genausowenig abwertend wie die italienische.

Aber was ist doch daran falsch? Deutschland heißt auf Englisch Germany, und die Deutschen - davon abgeleitet - Germans.

Deutsch ist - natürlich - eine germanische Sprache, wie aber auch Dänisch, Schwedisch, Norwegisch und andere auch. Daran ist nichts abwertend. Allerdings nicht in den Augen eines Ausländers.

Gruß
Gregor

Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #68 am: 06.04.2016 00:01 »
frage die Menschen, die als "Neger" bezeichnet werden, sich dadurch aber verletzt fühlen, warum sie das Wort ablehnen. Sie verleugnen damit nicht ihre Hautfarbe, sondern eine bestimmte Bezeichnung ihrer Hautfarbe.
Es gibt tatsächlich Menschen, die die falsche Hautfarbe angeben, um rassistischer Diskriminierung auszuweichen.

"Jude" war dagegen eine Selbstbezeichung, bevor es eine Fremdbezeichnung wurde.
Warum machen die "Neger" das nicht genauso, und setzen für sich eine Bezeichnung? Ganz einfach, weil es eben nicht nach diesem Mechanismus funktuiniert. Sie würde sich, weil sie fast nur im Zusammenhang mit Rassismus verwendet würde, ganz schnell zur abfälligen Bezeichnung mutieren.

Es geht mir nur darum, Menschen so zu bezeichnen, wie sie bezeichnet werden wollen. So möchte ich als Deutscher zum Beispiel auch nicht gene als "Kraut" bezeichnet werden, obwohl Kraut ja nichts schlimmes, sondern ein leckeres und gesundes Gemüse ist.
Nun bezeichnen wir uns nach dem Stamm der Teutonen, was auch die Italiener uns gegenüber tun. Franzosen wählen "Allemanen" als Bezeichnung für uns und die Engländer "Germanen". Ich enpfinde die fazösische Bezeichnung ebenso wie die englische genausowenig abwertend wie die italienische.

Wie kann ich mich als Mann im Rock bezeichnen, wenn ich akzeptiere, daß ein anderer Mann kein Mann mehr ist, weil er einen Rock trägt? Das ist doch so inkonsequent, daß es völlig unglaubwürdig ist.

Gruß,
Jo

Lieber Jo,

denke doch mal bitte daran, dass Menschen auch emotionale Wesen sind und keine Roboter.

Als Alemanne, Teutone, Sachse (von den Finnen) oder Germane bezeichnet zu werden, fühlt sich ganz anders an, als als Kraut, Spaghetti, Kartoffel, Knoblauch oder Rohfleisch bezeichnet zu werden.

Wir leben in in symbolischen Sinnwelten. Die Sprache, die wir hier benutzen, wäre nach Deiner Logik ein sinnloses Wirrwarr an geometrischen Figuren (schriftlich) oder Lauten (mündlich). Aber jede Kombination davon hat einen Sinn, den sie transportiert, und der durch eine Übereinkunft von Sender und Empfänger zustande kommt. Das heißt, wir müssen dem Rock eine andere oder zusätzliche Bedeutung geben und dafür sorgen, dass diese akzeptiert wird. Einfach zu sagen, dass er keine Bedeutung habe, sondern nur ein Stück Stoff sei, hilft nicht wirklich weiter.

LG, Michael

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androgyn

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #69 am: 06.04.2016 00:10 »
Ich hab och en. Froschfresser (Frog).  ;D  :o  ::)

Offline MAS

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #70 am: 06.04.2016 08:12 »

"Jude" war dagegen eine Selbstbezeichung, bevor es eine Fremdbezeichnung wurde.
Warum machen die "Neger" das nicht genauso, und setzen für sich eine Bezeichnung? Ganz einfach, weil es eben nicht nach diesem Mechanismus funktuiniert. Sie würde sich, weil sie fast nur im Zusammenhang mit Rassismus verwendet würde, ganz schnell zur abfälligen Bezeichnung mutieren.


Noch etwas dazu, Jo:

Hier gibt es einen Überblick über die Begriffsgeschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Neger

Hier ist ein Artikel aus der Innenperspektive eines Schwarzen: http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-02/leserartikel-rassismus-neger

Hier gibt es eine interessante Alternative: https://de.wikipedia.org/wiki/Afrodeutsche

LG!
Michael
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Offline Jo 7353

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #71 am: 06.04.2016 22:14 »
Die Beispiele, die dazu dienen, zu zeigen, daß es nicht darauf ankommt, ob es eine Fremdbenennung oder eine Selbstbenennung ist, werde ich nicht weiter ausbreiten. Wie ich betonte, ist das, was emotional drangehängt wird, wichtig. In diesem Punkt sollte man sauber vorgehen, und achten daß man nichts verbindet, was nicht zusammengehört.

Gruß,
Jo
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Offline MAS

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #72 am: 07.04.2016 00:04 »
Die Beispiele, die dazu dienen, zu zeigen, daß es nicht darauf ankommt, ob es eine Fremdbenennung oder eine Selbstbenennung ist, werde ich nicht weiter ausbreiten. Wie ich betonte, ist das, was emotional drangehängt wird, wichtig. In diesem Punkt sollte man sauber vorgehen, und achten daß man nichts verbindet, was nicht zusammengehört.

Gruß,
Jo

Lieber Jo,

gerade die Frage, ob Selbst- oder Fremdbezeichnung, ist emotional wichtig. Wenn ich mich als Heide, als Neger, als Arschloch oder was auch immer bezeichne, ist das was ganz anderes, als wenn jemand anders das tut.

So ganz begriffstheoretisch, wenn man die Wörter aus ihrer Wortgeschichte herauslöst, kann man die wortwörtliche Bedeutung von den damit verbundenen Gefühlen trennen. Das ist so, als wenn ich sage, ein schwarz-rot-gelbes Stück Stoff sei nichts anderes als ein schwarz-rot-gelbes Stück Stoff und die Emotionen, die die Jenaer Burschenschaft 1815, die Demonstranten am Hambacher Schloss 1932, die Revolutionäre und die Abgeordenten der Nationalversammlung in der Paulskirche 1848, die Demokraten der Weimarer Republik und die der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, und die deutschen Fußballfans 2006 damit verbanden, hätten nichts damit zu tun. Und dass ich diese drei Farben drei Jahre lang dienstlich auf meinen Oberarmen getragen habe und Gefühle damit verbinde, ist dann auch ganz ohne Bedeutung.

Man kann so vorgehen, aber das muss jeder für sich machen, dann kann man niemandem vorschreiben. Im Grunde ist das das Vorgehen der buddhistischen Vipassana-Meditation: Dekonstruktion von leidverusachenden, da Gier und Hass hervorbringenden Emotionen. Ja, das ist ein Heilsweg. Aber wie gesagt, das kann ich niemandem vorschreiben, sondern kann nur für mich diesen Weg gehen und andere dazu ermuntern, es mir gleich zu tun und ihnen als gutes Vorbild voran gehen. Zu diesem Weg gehört aber eben das Mitgefühl mit leidenden Menschen, und nicht ihre besserwisserische Bevormundung.

LG, Michael    

Nachtrag: Ich habe oben ganz neutral meinend "schwaz-rot-gelb" geschrieben, weil es ja auf den meisten Flaggen auch die gelbe und nicht die goldene Farbe ist.

Eben las ich dazu aber das hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Rot-Gold#Schwarz-Rot-Gold_oder_Schwarz-Rot-Gelb.3F
Goebbels hat demzufolge die Bezeichnung "schwart-rot-gelb" in pejorativer Absicht verwendet. Und das Bundesverfassungsgericht legt fest, dass die Farben der Bundesflagge "schwarz-rot-gold" heißen, auch wenn die Flagge schwarz-rot-gelb ist.
Die Geschichte einer Verwendung von Wörtern außer Acht zu lassen, kann also auch den Falschen dienen.
Ich meine oben natürlich nur die Farben und nicht die offizielle Bezeichnung der Bundesflagge.



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Offline Jo 7353

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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #73 am: 07.04.2016 21:58 »
gerade die Frage, ob Selbst- oder Fremdbezeichnung, ist emotional wichtig. Wenn ich mich als Heide, als Neger, als Arschloch oder was auch immer bezeichne, ist das was ganz anderes, als wenn jemand anders das tut.
Man vermeidet in der Selbstbeschreibung Worter mit unangenehmen Emotionen, oder man benutzt sie mit ironisch. Das stimmt. Doch die Emotionen kommen von den Zusammenhängen , in denen diese Worter verwendet werden, und was sonst noch assoziativ dran gehängt wird.

Gruß,
Jo
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Re: Keine Unterschiede machen
« Antwort #74 am: 08.04.2016 00:58 »
gerade die Frage, ob Selbst- oder Fremdbezeichnung, ist emotional wichtig. Wenn ich mich als Heide, als Neger, als Arschloch oder was auch immer bezeichne, ist das was ganz anderes, als wenn jemand anders das tut.
Man vermeidet in der Selbstbeschreibung Worter mit unangenehmen Emotionen, oder man benutzt sie mit ironisch. Das stimmt. Doch die Emotionen kommen von den Zusammenhängen , in denen diese Worter verwendet werden, und was sonst noch assoziativ dran gehängt wird.

Gruß,
Jo

Das mit den Zusammenhängen stimmt, Jo, aber dass ursprünglich pejorative Bezeichnungen, die dann zu selbstbezeichnungen werden, immer ironisch gemeint sind, stimmt nicht. Zum Beispiel war "Heide" ursprünglich eine abwertende Bezeichnung für die Gläubigen der polytheistischen Religionen, die heute von den sog. Neopaganen, also Neuheiden, aber mit Stolz selbst für sich benutzt wird.

Aber ja, um Zusammenhänge geht es. Und die darf man nicht ignorieren.

LG, Michael
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