Autor Thema: Zwei interessante Beiträge  (Gelesen 6706 mal)

Offline Ferdi

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Zwei interessante Beiträge
« am: 12.05.2004 23:36 »
Hallo zusammen!

Ãœber meine e-Mail-Adresse bei maennerrock.de wurden mir von einem Leser zwei interessante Beiträge zum Thema rocktragender Mann zugesandt mit der ausdrücklichen Erlaubnis, sie in unseren Foren zu veröffentlichen. Der Autor ist Elmar Höfer. Seine zwei interessanten Beiträge befassen sich mit der Akzeptanz des Rockes für den Mann und mit den gesundheitlichen Aspekten, die der Rock für den Mann hat.

Ãœber die Akzeptanz des Rocks

Rock und Gesundheit

Viel Spass beim Lesen!

Gruss,
Ferdi
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Offline Gatito

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Re:Zwei interessante Beiträge
« Antwort #1 am: 13.05.2004 02:23 »
@Ferdi,

tja, zum Thema gesundheitliche Aspekte kann ich nur sagen (wie vor Monaten erwähnt). Mein Rocjtragen ist per Attest "zertifiziert". :-)

adios, Gatito
Vielleicht müssen wir erst das loslassen was wir waren um das zu werden was wir sein werden. Carrie Bradshaw

Offline Dieter

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Re:Zwei interessante Beiträge
« Antwort #2 am: 13.05.2004 07:39 »
Den Bemerkungen über die Absatzhöhe bei Schuhen wage ich zu widersprechen:
1. mein Ortopäde hat während der Behandlung meines Bandscheibenvorfalls ausdrücklich darauf hingewiesen, auf höher Absätze zu verzichten.
2. die gesündeste Art zu laufen ist noch immer: barfuss! Und ich kenne niemanden mit einer 5cm dicken Hornhaut.

Die Bemerkungen zur Oberbekleidung, die fast immer zu dick, zu wenig luftdurchlässig und zu eng ist, stimme ich aber ausdrücklich zu.

Gruß

Dieter

Offline hirti

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Re:Zwei interessante Beiträge
« Antwort #3 am: 13.05.2004 09:25 »
Hallo!

Habe gerade die beiden Texte gelesen. Sie gefallen mir sehr gut und ich denke dass sie das widerspiegeln was sehr viele von uns denken.

Habe dem Herren mal ein freundliches Mail geschrieben und hoffe, dass er sich in den Foren hier auch ab und zu blicken laesst.

wolkige Gruesse,
hirti


triks

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Re:Zwei interessante Beiträge
« Antwort #4 am: 13.05.2004 09:45 »
Die Texte werden bei "Frauenhassern" sicher Beifall finden. Mir fällt dazu eine Ãœberschrift aus "Kleine Helden in Not" ein (wenn ich mich richtig erinnere): "Mama ist an allem Schuld".

Interessant sind die beiläufigen Innenansichten aus der ehemaligen DDR. Und das Nachdenken über die sehr subjektive Weltsicht des Autor schadet sicher niemanden. Aber so wie die eindimensionale Darstellung der Verhaltensweisen von Frauen in Bezug auf die Bekleidungsgewohnheiten der Männer, ist mir auch die Darstellung der angeblichen gesundheitlichen Nachteile konventioneller Herrenbekleidung zu platt, besser gesagt, ich finde sie fragwürdig.

Einmal davon abgesehen, dass - nach meiner Ansicht - die Argumentation pro Rock am Mann auf der Basis medizinischer Ãœberlegungen wenig hilfreich ist, weil sie konstruiert wirkt und leicht als Scheinargumentation entlarvt wird, gibt es über die Wechselwirkung von Kleidung und Körper wesentlich gescheitere und geschlechterübergreifende Betrachtungen.

Die Ãœberlegung ist mir nicht neu, dass es sehr viel weniger männliche Transvestiten und Transsexuelle gäbe, würden Männer sich nicht nur nicht den engen Bekleidungskonventionen unterwerfen, sondern endlich damit anfangen, das männliche Selbstverständnis neu zu definieren, sich als Mann endlich zu emanzipieren - nicht von den Frauen, sondern von den eigenen Vorstellungen über Männer. Das Frauen - nicht nur hinsichtlich der Bekleidung - mindestens dem selben gesellschaftlichen Druck unterworfen sind, wie Männer, ist für mich eine Erkenntnis, die ich erst gewonnen habe, seit ich mir selbst mehr Freiheiten bei der Bekleidungsauswahl erlaube.

Wolfgang

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Offline Ferdi

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Re:Zwei interessante Beiträge
« Antwort #5 am: 13.05.2004 18:13 »
Hallo Wolfgang!


Die Ãœberlegung ist mir nicht neu, dass es sehr viel weniger männliche Transvestiten und Transsexuelle gäbe, würden Männer sich nicht nur nicht den engen Bekleidungskonventionen unterwerfen, sondern endlich damit anfangen, das männliche Selbstverständnis neu zu definieren, sich als Mann endlich zu emanzipieren - nicht von den Frauen, sondern von den eigenen Vorstellungen über Männer.


Ich glaube nicht, dass es wegen der Kleidung Transsexuelle, gibt, die fühlen sich unabhängig davon dem jeweils anderen Geschlecht zugehörig und meinen, im falschen Körper zu stecken. Auch bei Transvestiten steht das Rollenspiel im Vordergrund, der Wunsch einmal für eine bestimmte Zeit die Rolle einer Person des anderen Geschlechtes zu spielen. Nur wegen einiger Kleidungsstücke glaube ich nicht, dass sich Menschen einer so einschneidenden, komplizierten und schmerzhaften Operation unterziehen würden. Da ist es doch einfacher, diese Kleidungsstücke einfach zu kaufen und anzuziehen.

Dem zweiten Teil Deines Statements möchte ich voll zustimmen. Auch ich glaube, dass es dringend nötig ist, dass sich Männer aus dem starren, einengenden Kokon der männlichen Gesellschaftsrolle befreien müssen. Dabei können sie sich in jeder Hinsicht nur positiv entwickeln. Die Männer selbst sind es nämlich, die sich diesen einengenden Kokon selbst angelegt haben. Nicht die Frauen haben den Männern diese Bremsen in den Kopf gesetzt, das waren die Männer selber.

Gruss,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

triks

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Re:Zwei interessante Beiträge
« Antwort #6 am: 13.05.2004 20:40 »
Die Motivation von Transvestiten und Transexuellen unterscheidet sich grundlegend wohl darin, das Transsexuelle dauerhaft in der Rolle des anderen Geschlechts leben wollen, Transvestiten den Rollenwechsel nur temporär anstreben. Dennoch gibt es nicht den Transvestiten oder den Transsexuellen und die Grenzen zwischen beiden Motivationen sind wohl fließend. Außerdem gibt es unter Transvestiten und Transsexuellen auch Fetischisten, denen bestimmte weibliche Bekleidungstücke als Fetisch dienen. Es gibt auch nicht wenige Fälle, bei denen der Wunsch nach Angleichung an das Wunschgeschlecht eher eine Fortsetzung der Travestie mit anderen Mitteln ist. Die so genannte Geschlechtsumwandlung, die beim Mann faktisch ein Kastration bedeutet, ist zusammen mit der medikamentösen Behandlung letztlich eine Art permanente Travestie. Als eine biologische Frau verlässt kein Mann den Operationstisch.

Jetzt will ich diese Ãœberlegung und meine Aussage,

"Die Ãœberlegung ist mir nicht neu, dass es sehr viel weniger männliche Transvestiten und Transsexuelle gäbe, würden Männer sich nicht nur nicht den engen Bekleidungskonventionen unterwerfen, sondern endlich damit anfangen, das männliche Selbstverständnis neu zu definieren, sich als Mann endlich zu emanzipieren - nicht von den Frauen, sondern von den eigenen Vorstellungen über Männer."

mit Männern, die gern Röcke, Kleider, Strumpfhosen oder andere, eher Frauen zugeordneten Textilien anziehen, zusammen zu führen. Männer, die sich beispielsweise auch im Rock mit dem eigenen Geschlecht identifizieren, würde nicht dem "Verdacht" ausgesetzt, Transvestiten oder Transsexuelle zu sein. Und für viele Transvestiten oder Transsexuellen würde die Motivation entfallen oder abgeschwächt, sich dem weiblichen Geschlecht anzugleichen, wenn die vorgenannten Bekleidungsstücke als Bekleidung für Männer gesellschaftlich anerkannt wären. Die Störung oder Entfremdung von der eigenen geschlechtlichen Identität macht sich - liest man die Lebensläufe von Tranvestiten oder Transsexuellen - zumeist zuerst an Äußerlichkeiten fest, wie der Bekleidung. Der Junge, der sich ein weibliches Aussehen verleihen will, um sich die Seinsqualitäten des anderen Geschlechts an zu eignen, bedient sich in der Regel zuerst einmal im Kleiderschrank seiner weiblichen Verwandschaft.

Bis vor wenigen Monaten glaubte ich, es gäbe keine weiblichen Transvestiten. Inzwischen weiß ich um Drag Kings und erkenne die alltägliche Travestie von Frauen. Das es nur so wenige weibliche bekannte Transvestiten und Transsexuelle gibt, führe ich darauf zurück, dass Frauen sehr weit in männlich besetzte Lebensfelder eindringen können, ohne deshalb in Konflikt mit dem eigenen Geschlecht zu kommen, selbst dann nicht, wenn dies beispielsweise mit der Angleichung an die Bekleidung  oder dem Verhalten von Männern einher geht (Beispiel: Polizei, Militär, etc.).

Eine Frau im Kampfanzug wird problemlos von unserer Gesellschaft akzeptiert. Ein Mann in Schwesterntracht dürfte im besten Fall die Lacher auf seiner Seite haben. Das kann man nicht allein den Frauen anlasten, sonder den beschränken Männerbild, das wir in unserer Gesellschaft pflegen und verteidigen. Es ist inbesondere Sache der Männer, dieses Männerbild zu reformieren.

Wolfgang

Offline Aryaman Stefan

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Re:Zwei interessante Beiträge
« Antwort #7 am: 30.06.2004 09:42 »
Wie schön und für die seelische Gesundheit das Tragen von Röcken und Kleidern für Männer sein kann, besonders wenn diese Kleidung ein eher frauliches Gefühl hervorruft, könnt Ihr auf Vernon Coleman´s Seite lesen (in Englisch): http://www.vernoncoleman.com/downloads/mid.htm  ;).

Ich empfinde es für mich auch so, wenn auch meine Röcke nicht gerade fraulich sind, aber sie vermitteln mir ein Gefühl der Erdung und der Offenheit, wie ich es von Frauen auch schon gehört habe  ;).

Aryaman Stefan
ich liebe lange weite Röcke - oh dieses Wehen im Meereswind hier im Norden


 

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