Letzte Woche war ich kurzzeitig südlich der Grenze, also in Deutschland - in kurzen Hosen, übrigens. Ich kam dann auf die Idee, ich würde sehen, was für Röcke es eigentlich zu finden gab.
H&M hatten außer einigen viel zu kurzen Röcken nichts.
C&A hatte einen kurzen Jeansrock, den ich vielleicht hätte verwenden können. Die anderen sahen aus, als wäre die Zielgruppe ältere Frauen mit wenig Interesse für Mode.
In den Spezialgeschäften an der Hauptstraße fand ich nichts.
Ein Geschäft in einem EKZ hatte viele Röcke. Die, die mir passen würden, GR42, waren zu lang und unschick. Die, die mir gefielen, waren nur in GR38 und kleiner zu finden.
In Karstadt gab es nichts.
Endlich bei Peek & Cloppenburg fand ich eine sehr große Auswahl von Röcken. Weder Kundinnen noch Verkäuferinnen schienen sich für mich zu interessieren, wenn ich Röcke von der Stange nahmen, um sie näher zu studieren. Die meisten Röcke bei P&C waren passend kurz, hatten fast alle Gürtelschlaufen und Reißverschluss vorne und Taschen, genau, was ich als Auswahlkriterium hatte. Die Preise lagen am 50-60 EUR, also in keiner Weise unerschwinglich. Auch fand ich einige, die zu stark reduzierten Preisen angeboten wurden. Es gab tatsächlich vier Röcke, die Wert waren, anzuprobieren.
Mit ihnen ging ich dann in die Anprobe. Überhaupt kein Problem. Alle Röcke sahen ziemlich gut aus, aber sofort bemerkte ich, dass die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt war, und nur bei einem der Röcke gerade noch akzeptabel. Er kostete nur 9,95 EUR.
Ich brachte alle vier wieder zurück und verließ das Geschäft. Wieder draußen bereute ich, dass ich doch nicht den Rock gekauft hatte. Für nur zehn Euro konnte ich mich mit Rock im öffentlichen Raum versuchen und feststellen, ob es in 2012 anders sein wäre als mit Kilt. Ich eilte zurück, fand den Rock schnell wieder, ging zur Kasse, bezahlte und ging nochmals in die Anprobe. Ein paar Minuten später war ich wieder draußen – aber diesmal im kurzen Rock und mit meinen Shorts in der Tüte.
Die nächste Stunde schlenderte ich in der Stadt herum, war in einer Buchhandlung und bei Saturn, wo ich Computer- und Fotoprodukte studierte und mir eine neue Tastatur kaufte.
Erfahrung:In der Praxis ist es momentan nicht leicht, einen Rock zu finden. Die Auswahl ist zu gering. Die meisten Röcke sind bei der heutigen Mode zu eng. Wenn sie Taschen haben, sind sie generell zu klein und nicht tief genug. Vor ein paar Tagen in Schweden dasselbe. Nur ein Rock (umgerechnet 57 EUR) könnte dort infrage kommen.
Einen Rock anzuprobieren und kaufen ist total problemlos.
Im Jeansrock wird man im Vergleich zum karierten Kilt viel weniger bemerkt. Und wenn, ist es anderen Menschen total egal. Keine Zurufe, kein Geflüster. Nichts. Ich war der Umwelt einfach ein Mann, der gewählt hatte, im Rock statt Hose zu gehen; so allerdings kam es mir vor. Und so sollte es ja auch sein.
Mir ist ein Kilt doch so viel bequemer als die Röcke, die es zurzeit zu kaufen gibt. Das ist aber meine persönliche Auffassung.
An alle, die gerne möchten, sich aber noch nicht getraut haben deshalb: einen Rock kaufen, den Rock an und hinaus, damit wir mehrere werden.
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Gregor