Autor Thema: Unangenehme Erfahrungen im Rock  (Gelesen 28225 mal)

Offline Wachkatze

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #15 am: 29.01.2013 11:07 »
Weil es für uns Frauen so normal ist und zum Alltagsgeschehen dazu gehört.
Und weil die meisten Sachen so richtig schön an der Grenze sind.
Du kannst einfach nicht weder jeden kleinen Grenzverletzung den Job wechseln...

Also beisst man die Zähne zusammen schiebt das Ganze beiseite und macht weiter.

Sonst können wir uns nur einen Sack über den Kopf ziehen und zu Hause einschließen.

Und ja, ich habe nach dem Vorfall ganz normal an der Schule weitergemacht.
Wo hätte ich den hingehen sollen...

Und der geschilderte Vorfall ist nur ein kleines Beispiel von einer seeeeehr langen Liste von Dingen die ich in meinem Leben erlebt habe.
Und wenn mir als 1,80m Frau mit Kodderschnauze schon so viel passiert ist.
Wie sieht es dann bei den Frauen aus, die sich nicht so gut zur Wehr setzen können?

Eigentlich ist die Tatsache das wir uns zur Wehr setzen müssen, das Unverschämteste daran.

Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

Offline Rockio

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #16 am: 29.01.2013 11:54 »
Mit ging es um was anderes....
Ist doch egal, was die Beweggründe der Journalistin waren?
Das Verhalten vom Brüderle war Oberschei.e. Man stelle sich vor, dass so einer im Fall eines Wahlsiegs die Bundesrepublik als Außenminister vertritt.
Und zum anderen kann die Journalistin alle möglichen Gründe (u. a. den das Sie Ihren Beruf ausüben muss) haben. Du könntest sie ja fragen, wenn Du wirklich daran interessiert bist.

Zitat
vielleicht liest du dir mein Posting nochmal ohne Emotionen durch.
a) Du kannst nicht erwarten, dass man das ohne Emotionen durchliest, wenn man so gemein angemacht wurde und so behandelt wurde, wie Birgit (und viele Frauen das schildern - siehe das Link, das Birgit gepostet hatte).
b) und obwohl solche Dinge geschahen, und man das Posting mit Emotionen liest (keiner ist ein Roboter), hat das Lesen ja noch nicht damit zu tun, wie man in der Sache antwortet. Es ist also für den Dialog hier egal, in welcher Verfassung man ein Posting liest, wenn man anschließend sich zur Sache äußert (wie Birgit das tat)


Zitat
Wie gesagt frage ich mich, wenn sich eine Person sexuell Belästigt fühlt, sie anschießend
den "Täter" fragt, ob er sie in seinem Auto nitnehmen kann? warum ausgerechnet
dann sowas veröffentlicht wird, wenn es politsch passt.

Äh, da Brüderle nun mal Politiker von gewissem (überschätzten) Rang ist - Wann hätte es denn gepaßt?
Und wenn die Journalistin schlichtweg Zeit brauchte, um das Erlebnis zu verarbeiten? Oder Bedenkzeit, ob es wohl richtig ist etwas zu veröffentlichen, was sie selbst ins Gerede bringen wird, was sie in den Geruch der Nestbeschmutzerin bringen dürfte, oder einfach nur, dass sie selbst allen möglichen Zweifeln ausgesetzt wird (Deine Fragen sind ja solche Zweifel - einerlei ob sie berechtigt erscheinen oder nicht)

Zitat
Sehe nicht nur ich so, hatten auch im Freundeskreis diese Diskussion,
Ist kein Argument, wenn X Anzahl  andere das auch so sehen.

Und auch kein Argument wenn
Zitat
auch unsere Mädels sehen es ähnlich,


Zitat
auch die Twitteraktion von Frau W.
War offenbar eine nötige Aktion, wie die Resonanz zeigt5. Vor allem die zahllosen Berichte von Frauen.
Findest Du das schlecht, dass das endlcih mal richtig aufs Tapet gebracht wird?


Zitat
Und ferner frage ich mich, wieso diese Journalistin nach wie vor bei dieser Partei ein und ausgeht...
ihre Interviews so führt als wenn ....
Vielleicht weil sie neben Ihrem Frausein auch noch eine Kompetenz erworben hat als Journalistin und vielleicht eine besondere Kompetenz in Sachen FDP?
Und wenn nicht, wäre es auch egal, denn das Wichtige ist, dass der tägliche Sexismus gegenüber Frauen endlich mal auf breiter Ebene thematisiert wird (dass heißt nicht, dass Sexismus gegen Männer nicht auch stattfindet und nicht auch thematisiert werden sollte! Nur sprechen wir da von einem offenbaren Ungleichgewicht)



Zitat
Darum ging es mir, das sind für mich alles Sachen, die nicht so richtig zusammen passen :)

Ja, aber warum an Kinkerlitzchen laborieren, wenn es doch um eine große Sache geht?

Offline Highlander

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #17 am: 29.01.2013 13:01 »
Vorab für die, die es immer noch nicht begriffen haben ;)
ich lehne sexuelle Belästigung ab
@Rockio
es ist immer von Bedeutung warum wer was  in die Öffentlichkeit bringt. :)
sorry die Journalsitin macht auf mich einen taffen Eindruck
und nehmen wir mal an, das es so wie im Bericht gelaufen ist....
glaube ich kaum, das man ein Jahr braucht um ein paar dümme Sprüche( auch wenn sie total daneben waren)
zu verarbeiten. Zumal sie anschließend den Belästiger um eine Mitfahrgelegenheit gebeten hat.
Auch Sternjournalisten können sich ein Taxi leisten.  ;)
Auch Sternjournalisten können sich bestimmte Breiche der Berichterstattung verweigen ohne ihren  Job zu verlieren.

Mit deiner Äußerung
"Ist kein Argument, wenn X Anzahl  andere das auch so sehen." hats du dir ein Eigentor geschossen :)
denn dann sind die unzähligen Ansichten auf Twitter ebenso keine Argumente nur weil es mehr sind ;)

Aber hier war es  ja schon immer schwer, gelesen und verstanden zu werden, wenn man mal nicht der Meinung der
großen Mehrheit der Schreiber angehörte ;D
weil man es nicht verstehen möchte :)


Highlander



Offline Rockio

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #18 am: 29.01.2013 13:30 »
Vorab für die, die es immer noch nicht begriffen haben ;)
ich lehne sexuelle Belästigung ab

Hatte das wer in Frage gestellt? Nein.
Ich gehe davon aus, dass in diesem Forum niemand ist, die/die das befürworte.

Zitat
es ist immer von Bedeutung warum wer was  in die Öffentlichkeit bringt. :)
sorry die Journalsitin macht auf mich einen taffen Eindruck
und nehmen wir mal an, das es so wie im Bericht gelaufen ist....
glaube ich kaum, das man ein Jahr braucht um ein paar dümme Sprüche( auch wenn sie total daneben waren)
zu verarbeiten. Zumal sie anschließend den Belästiger um eine Mitfahrgelegenheit gebeten hat.
Ich sag, ja, Du könntest sie fragen, wenn es Dich wirklich interessieren würde.
Statt dessen breitest Du Deine Zweifel an ihr hier im Forum aus, wo sie bestimmt nicht mitliest. Wild herumspekulieren kann schließlich jede/r.

Zitat
Mit deiner Äußerung
"Ist kein Argument, wenn X Anzahl  andere das auch so sehen." hats du dir ein Eigentor geschossen :)

Nö, denn Du setzt offenbar Meinung (z. B. Deiner oder in Deines Bekanntenkreises) und
mit Berichten über Übergriffe gleich, indem du Die fälschlich als "Ansichten" bezeichnest (und übrigens war da nicht so sehr Twitter relevant, sondern die von Birgit bereits genannte Webseite. Hast Du da schon einmal einige Seiten mit Berichten gelesen? Ist sehr ratsam, bevor man in die Diskussion darüber einsteigt.)
Zitat
denn dann sind die unzähligen Ansichten auf Twitter ebenso keine Argumente nur weil es mehr sind ;)


Offline Wachkatze

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #19 am: 29.01.2013 14:10 »
Nur als kleine Warnung.

Ja, es ist mehr als Lehrreich sich die Berichte durchzulesen,
Aber bringt einen starken Magen mit!

Da sind einige dabei, wo sogar ich geschluckt habe und sagen musste:
Jetzt. Wird's mir flau im Bauch!

Zum Sternbericht.
Oft entscheidet nicht der Journalist, wann etwas veröffentlicht wird, sondern die Redaktion.
Frau Himmelreich hat für meinen Geschmack das Ganze in ihrem Bericht, recht unspäktakulär dargestellt.
Prämisse, sowas passiert auch, bei Gesprächen.
Von einer anschließenden Taxifahrt konnte ich nichts lesen, da ja die Assistentin kam und den Herrn in sein Bett beorderte.
Man hat sich bei einer späteren Gelegenheit mal das Taxi geteilt.
Zeigt mir auch, das Sie keine weiteren Übergriffe von ihm befürchtete und die Unhöflichkeit verzieh.

Aber es geht bei #aufschrei nicht um Herrn Brüderle sondern um die tagtäglichen Alltagsbelästigungen.
Und da ist der Schleier des Verschweigens und Schämen runter.

Fragt nicht, wie oft ich mir schon das Humorlos und Emanze gefallen lassen durfte, wenn ich sagte:
So Nicht!
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Birgit

Offline GregorM

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #20 am: 29.01.2013 15:48 »
Beim Lesen der verlinkten Beiträge bekommt man ja fast den Eindruck, dass Deutschland mit lauter ekelhaften Männern bevölkert ist.
Obwohl einige der Mädels angeblich SEHR viel negatives mit Männern erlebt haben, dürfte es wohl doch zu den Ausnahmen hören?

Gruß
Gregor
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Lars

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #21 am: 29.01.2013 16:02 »
Beim Lesen der verlinkten Beiträge bekommt man ja fast den Eindruck, dass Deutschland mit lauter ekelhaften Männern bevölkert ist.
Obwohl einige der Mädels angeblich SEHR viel negatives mit Männern erlebt haben, dürfte es wohl doch zu den Ausnahmen hören?

Gruß
Gregor


Das sind sicher keine Ausnahmen. Ich glaube eher, daß die Dunkelziffer noch wesentlich höher liegt ...
Selbst in meinem näheren Umfeld gab es einige Fälle, die von "einfacher" Belästigung bis zum handfesten Mißbrauch reichen, aber ich möchte da keine weiteren Details äußern.
Sowohl die Zahl der Fälle als auch der anschließende Umgang damit und die Folgen für die Betroffenen können einen (auch als nicht direkt beteiligten) wahnsinnig machen.
 
Grüße,
Lars

Offline GregorM

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #22 am: 29.01.2013 16:06 »
es ist immer von Bedeutung warum wer was  in die Öffentlichkeit bringt.

Kann ich ganz und völlig zustimmen.

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline Rockio

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #23 am: 29.01.2013 16:22 »
Beim Lesen der verlinkten Beiträge bekommt man ja fast den Eindruck, dass Deutschland mit lauter ekelhaften Männern bevölkert ist.
Obwohl einige der Mädels angeblich SEHR viel negatives mit Männern erlebt haben, dürfte es wohl doch zu den Ausnahmen hören?

Gruß
Gregor

Nein, Gregor,
nicht "lauter" ekelhafte Männer, aber doch ziemlich viele.

Und so viele Ausnahmen lassen nur den Schluß zu, dass es keine Ausnahmen sind sondern wesentlich mehr Fälle gibt (denn bei weitem nicht alle melden sich) von Männern, die sich so verhalten.

Richtig ist aber auch wohl, dass eine Mehrheit von anständigen Männern da ist, deren Ansehen als Teil de Gruppe "Männer" halt auch durch die Ekeltypen belämmert wird.

Bei den Übergriffen geht es ja fast immer auch um Machtverhältnisse entweder physische, psychische oder Status-Macht:
Familie (Eltern, ältere Geschwister, Onkel ...),
Freunde (incl. Liebesverhältnisse),
Schule/Lehre/Studium (Ausbilder/Lehrer/Professor),
Arbeit (Chef)

usw.

Deswegen mucken viele auch nicht auf, vor Angst den Status (Job, finanzielle Risiken) zu verlieren, vor Angst ein Verhältnis zu verlieren usw. Deswegen sind auch fast alle anständigen Männer stumm, weil sie ebenso in der Machtfalle sitzen: Wer würde schon seinem Chef, seinem Professor, Meister (im Handwerk) sagen, dass er die Sexismen mal lassen soll. Wer sagt seinem Kollegen beim Kaffeetisch, dass er die anzüglkichen Sprüche (gegen)über Frauen mal lassen soll. Wer nimmt einen Kollegen beiseite und bittet ihn, ... usw.   


Dann fällt mir auf, wie lange es oft dauert bis die Betroffenen das Erlebnis verarbeitet haben! Und ich kann deshalb schon verstehen, wenn jemand lange wartet, damit heraus zu rücken.
In Skandinavien ist man da zum Teil schon etwas weiter, aber Übergriffe gibt's hier natürlich auch. Aber die Atmosphäre würde ich doch in Schweden (wo ich es einigermaßen kenne) als etwas weniger übergriffig bezeichnen als in Deutschland (wo man ja auch sonst in puncto Emanzipation z. T. ganz schön hinterher hinkt. Eine Kanzlerin macht eben noch keinen Sommer ...)

Offline Highlander

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #24 am: 29.01.2013 17:23 »
Hallo Gregor
Es werden viele Fälle sein, es wird noch eine unbekannte Dunkelziffer dazu kommen...
nein ich möchte das Ganze auch nicht kleinreden....
es gibt leider auch Fälle wo sie ihrem EX-Freund-Chef usw. nur eins auswischen möchte.
Ich betrachte solche Massenpubklikation immer mit einer gewissen Skepsis.
Jedenfalls ist mir in meinem weitläufigen Bekanntkreis kein einziger Fall bekannt.
Nicht alle deutschen Männer sind Schweine...   
Grüße
Highlander

Offline Wachkatze

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #25 am: 29.01.2013 17:46 »
Gregor,
Ich habe in meinem Leben einen guten Schlag an Ekeltypen getroffen.
Gerade im Verkauf hat mindesten einen pro Woche der sich leicht bis eklatant daneben benimmt.(Drücken wir es mal höflich aus...)
Dann noch der Hobbybereich mit den zahlenden Gästen, genannt Touri...

Da kommt schon in den Bereichen viel zusammen...
Ekelhafte Exfreunde gottseidank, wenige.
Da ich sehr misstrauisch bin und lange brauche bis ich einen Menschen als Freund bezeichne.(hat auch sein Gutes)
Aber ich durfte schon oft im Bekanntenkreis Nothilfe leisten.
Bis hin, das man einen der seine Exfreundin unbedingt immer weiter und weiter quälen und belästigen musste, weil sie gewagt hatte ihm den Laufpass zu geben, in voller Feldschlachtmontur und 8 Mann hoch einen Heimbesuch abstattete...
Ja, es gibt diese Fälle und die Polizei kommt erst wenn alles vorbei ist.

Die schreibenden Damen erzählen ja alle unter Pseudonym und die Namen der betreffenden "Herren" werden nicht genannt.
Wo soll da die Rache sein?

Jede von uns weis ganz genau, das der Großteil der Männerwelt anständig ist egal welche Nationalität sie haben.
Nur diese faulen Kartoffeln zwingen uns natürlich zur Vorsicht.
Man sieht ja nur vor den Kopf und A...Loch hat keiner auf der Stirn stehen.

Leute, ich bin Feministin(also per se ne gaaanz pöse Männerhasserin*wechlach*) und trotzdem schreibe ich gerne hier mit den Jungs und mein Bekanntenkreis ist auch gut durchmixt....

^^
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #26 am: 30.01.2013 08:07 »
Hallo,

ich hab beim Lesen irgendwie das Gefühl, dass hier ganz viel vermischt wird, was an sich nicht zusammen passt.

Solche Sachen, wie Wachkatze beschreibt sind zu 100% übel, unnötig und können echt traumatisieren. Also fällt das ganz klar in den Bereich der üblen Übergriffe. Da verdient der agierende seine Strafe, die Lehrer sollten echt mal auf Ihre Tauglichkeit als Vorbild überprüft werden (ein negatives Ergebnis ist an sich aber klar) und auch die johlende Menge ist absolut daneben. Also ein Fall, der keine Diskussion zulässt, geht einfach gar nicht. Und es gibt Leute, die an so etwas ein Leben lang knabbern, das packt manche(r) nicht so nebenbei weg. Und ich kenne aus meiner Schulzeit Fälle, wo auch Jungs bloßgestellt wurden, das war nicht immer nur gegen Mädels gerichtet.

Herr Brüderle ist schlicht dumm genug zu glauben, dass er da so handeln darf. Sein Spruch war aber nichts, was man ein Jahr lang verarbeiten muss um dann endlich damit rauskommen zu können.

Ich glaube nicht, dass man das beides vergleichen kann. Und bei der Journalistin denke ich, dass die Motivation nicht nur rein Aufarbeitung ist, da hat jemand was gefunden, was jetzt Auflage bringt.

Mal ehrlich, es ist komplett daneben, dass in bestimmten Gesellschaftskreisen anscheinend genug Grips vorhanden ist um Machtspielchen und Politik zu machen, aber Feingefühl wird nicht entwickelt. Und es ist oft sogar fördernd für die Karriere, wenn man da vorne mitspielt.

Aber das ist weder was neues, noch in diesem Fall besonders ausgeprägt. Also wer sich in diese Kreise begibt, der weiß was da abgeht. Das finde ich nicht OK, aber es ist auch nicht OK, dann den Aufschrei des Entsetzens zu bringen, wenn das kommt.

Es ist absolut gut, da gegen anzugehen. Es darf auch gerne mit der namentlichen Nennung und Beispielen dargelegt werden, wie so was abgeht. Und mit dem guten Herrn Brüderle hat es sicher einen getroffen, der Humor und Ehrverletzung von Frauen nicht trennt. Wenn es Leute gibt, die für die alltägliche Diskriminierung stehen, dann ist er sicher dabei. Also finde ich die öffentliche Debatte gut und finde auch, dass das als Beispiel gut gewählt ist. Nur bitte nicht auf dem Wege "der hat mir was angetan...". Und ich finde es auch nicht gut, dass man so was wie Wachkatze passiert ist mit dem vermischt, das sind ganz andere Kaliber. Brüderle verdient es, im Orkus der Geschichte unterzugehen. Und die ganze Bagage da drum rum sollte daran lernen, dass es bei Frauen tatsächlich nicht nur Fleisch gibt und dass es auch bei hübschen Frauen sinn macht den Menschen zu sehen und nicht nur das Dekollete.

Diejenigen, die bei der Handlung gegen Wachkatze dabei waren sollten bestraft werden. Das ist bei den Schülern nötig um zu lernen das so was nicht geht und bei den Lehrern sollte man die aus dem Schuldienst entlassen. Wer das miterlebt und nicht begreift dass man da eingreifen muss, der hat nichts begriffen.

Da gibt es übrigens einen recht guten Film zu dem Thema der auf echten Ereignissen beruht. Jodie Foster hat dafür sogar einen Oskar bekommen. Damals sind Zuschauer einer Vergewaltigung wegen Anstiftung ins Gefängnis gegangen. So was sollte Schule machen.

Offline Wachkatze

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #27 am: 30.01.2013 10:56 »
Brüderle war einfach nur noch der letzte Tropfen mit dem das Fass überlief.
Das Thema selber hatte schon länger gegärt.
Siehe Slutwalks, Shoutback und anderes...

Wir sammeln solche Erlebnisse aus dem Grund um anderen Menschen zu vermitteln.
"Nein, du bist nicht allein!
Nein, es passiert nicht nur Dir!
Nein, es liegt nicht an deiner Kleidung!
Nein, es liegt nicht an deinem Verhalten!"

Es sind Grenzverletzungen!
Mal wird die Grenze stärker überschritten, mal wird sie schwächer überschritten.
Aber immer wird die Grenze überschritten!
Und das gehört zusammen!
Den die schwächeren Grenzüberschreitungen, ebnen den stärkeren Grenzüberschreitungen den Weg.
Sei es nun das sie dem Täter zeigen:
Ist ja nur ein Objekt, mit der kannst du's machen.
Und du hast gute Chancen, das du mit dem Verhalten ohne Strafe durchkommst.

Für die andere Seite(ich hasse den den Begriff Opfer):
Hat doch keinen Sinn sich zu wehren.
Wer glaubt dir den schon.
Und wenn du dich wehrst mag dich keiner mehr.
Du verlierst so oder so.

Allein schon die Tatsache das wir uns wehren müssen, finde ich zum Kotzen!
Kein Mensch sollte jeden Tag kampfbereit sein müssen!

Was wir mit dieser Erlebnissammlung auch zeigen wollen.
Man bekommt immer vermittelt, das nur die Hübschen belästigt werden.
Wenn man dann selber keine Schönheitskönigin ist, dann ist es doppelt so schwer bis unmöglich zu thematisieren, das man auch betroffen(und getroffen) ist.
"Ach komm, du doch nicht!"
"Ach, sei doch froh über das "Kompliment","
*würg*

Wir müssen raus aus diesen schamhaften Schweigen.
Nicht wir, denen sowas passiert müssen uns Schämen.
Diejenigen die übergriffig werden, die die zugucken und die die sagen "Nun, hab dich mal nicht so. Is ja nicht so schlimm..."
Die müssen sich schämen!
Und mit dem Verhalten aufhören!

Und das beginnt schon mit den kleinen "harmlosen" Vorurteilssprüchen.
Jeder Mensch hat seine individuellen Stärken und Schwächen.
Kein Mensch ist per Geschlecht für etwas stärker oder schwächer begabt!

Wenn du mir ein schönes Kompliment machen willst, dann lobe was ich geschaffen habe und nicht meine Beine.
Meine Beine hat mir Mutter Natur verpasst, da hatte ich keinen Einfluss drauf.
Das Wissen für die Abhandlung, die Fähigkeiten für die Stickerei habe ich mir selbst erarbeitet.

Gerade noch gefunden:
http://www.curi0us.net/blog/2013/01/29/was-mich-so-aufregt-aufschrei/
Mal von einem Herren und sehr klug auf den Punkt gebracht.
Danke, Mann!!

LG
Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit

Hansi1973

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #28 am: 30.01.2013 22:06 »
Bei http://alltagssexismus.de hatte ich durch den hiesigen Link mal meine Sicht der sexuellen Ungleichbehandlung anhand von Beispielen geschildert - passte den Damen wohl nicht, wurde nicht veröffentlicht.


Gerade noch gefunden:
http://www.curi0us.net/blog/2013/01/29/was-mich-so-aufregt-aufschrei/
Mal von einem Herren und sehr klug auf den Punkt gebracht.

Aahh... nun auch noch ein männlicher Gutmensch.  :-\


Nein, auch da werde ich jetzt nichts mehr schreiben.

Die Gleichschaltung der Medien und die Sammlungen der Erfahrungsberichte - wo zwischen "blöden (Nicht-)Komplimenten" und "brutal vergewaltigt" kein Unterschied mehr gemacht wird; wo es Männern verwehrt wird, ihre sexistischen Erfahrungen als Opfer! darzulegen - da muss ich nicht mitmischen.

Da bin ich dann auch mal sexistisch und sage: "Das geht mir voll auf den Sack!"

Wenn wir eine offene und ehrliche Diskussion wünschen, damit es in unserer Gesellschaft besser voran geht, dann sollte man auch beide Seiten anhören und versuchen, zu verstehen. Anders kann es nicht gehen.

Offline Wachkatze

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Re: Unangenehme Erfahrungen im Rock
« Antwort #29 am: 30.01.2013 22:29 »
Ähm, du weisst schon das die Veröffentlichung ein paar Stunden dauern kann?

Rate mal wieviele Berichte da eingehen.
Und rate mal wieviele Maskulisten da auch noch ihre Beschimpfungen ablassen.
Das muss alles erst mal gesichtet und auseinander sortiert werden.
Meine Beiträge haben im Schnitt auch mindestens 12 Stunden gebraucht, bis sie sichtbar wurden.

Die Website wird nicht hauptberuflich betreut, die Mädels müssen auch arbeiten gehen.

Und den Begriff Gutmensch will ich gaaanz flott überhört haben.
Du weisst schon wer den erfunden hat!
 Kleiner Tipp, ein Herr G. war dies!

Hast du meinen vorherigen Text gelesen?
Es dreht sich nicht um schiefgegangene Komplimente.
Für ein schiefgegangenes Kompliment kann man sich entschuldigen und es ist gut.

Es dreht sich um die Anzüglichketen, die aus einer Persönlichkeit ein Objekt machen.
Und Objekte kann man straflos benutzen.

Mit Anzüglichkeiten geht es los...

Und sorry, dieses "Männer aber auch..." Ist leider oft ein beliebter Maskulistenschachzug.(gibt es zu fast jeden Frauenthema)
Da werde nicht nur ich hellhörig und misstrauisch.
Wer oft zu Frauenthemen diskutiert, prüft da auromatisch nochmal genauer nach, was dieser Mensch sagen will.
Bedank dich da bei den Maskulisten...

Das Leben ist zu kurz für langweilige Klamotten!

Birgit


 

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