Jeder, der vom Durchschnitt abweicht, fällt irgendwie auf. Das gehört zwangsläufig mit dem Anderssein zusammen.
Wenn ich ein sehr altes Auto – das heißt aus meiner Kindheit – sehe, dann gucke ich es nach. Weil es außergewöhnlich ist, ein solches Prachtstück zu sehen. Wenn ich einen Mann im Ferrari oder ähnliches erblicke, ist es dasselbe, weil so teure Autos in unserem steuergeplagten Land reine Seltenheiten sind. In Monaco fallen sie mit Garantie nicht auf, das wäre eher mit einem Skoda Citigo der Fall.
Wenn ich mit meiner D800 mit schwerem und klobigem Teleobjektiv herumgehe, falle ich auch auf. Die, die mit ihren Smartphone Fotos mehr als zufrieden sind, halten mich wohl für verrückt, während diejenigen, die vielleicht selbst von einem solchen Ding träumen, sich andere Vorstellungen darüber machen. Und ihnen ist übrigens die Kamera auffälliger, kommt es vor, als dass ich vielleicht noch dazu einen Kilt anhabe.
Meine Erfahrung ist es, dass man bei den Leuten am meisten auffällt, denen das auffällige Objekt nicht total fremd ist, wogegen die, die es ablehnen bzw. nicht verstehen, es zwar bemerken, aber es auch sofort wieder vergessen.
Der Mann im Kilt, den ich in Würzburg letzte Woche erblickte, fiel, soweit ich sehen konnte, nicht besonders auf. Der Grund dazu, dass ICH ihn bemerkte, war vermutlich alleine, dass ich auch selbst im Schottenrock gehe.
Gruß
Gregor
PS. Wir müssen erkennen, dass wir anderen nicht so wichtig oder interessant sind, wie wir es uns selbst vorstellen.