Autor Thema: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel  (Gelesen 51658 mal)

Lars

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #90 am: 02.02.2014 22:02 »
Für sie zählt, an welchen Verhaltensweisen inkl. Kleidungsvorschriften man sich HEUTE orientieren muss, um in der Hierarchie nach oben zu steigen und ordentlich Geld zu verdienen.

Auwei ....
Allein dieser Satz spricht schon Bände. Aber in diesem Schema sind die Meisten gefangen. Und solange das so ist, wird das alles nix!
 
Grüße,
Lars

Lars

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #91 am: 02.02.2014 23:00 »
Soooo, ich hab das Buch grad ausgelesen. Und was soll ich sagen? Es hat echt Spaß gemacht!
Ich will keine allgemeine Empfehlung aussprechen, dazu sind wir zu verschiedene Typen hier.
Jeder hat einen anderen Prozentsatz an Weiblichkeit in sich und sieht die Dinge auch dementsprechend.
 
Mir hat das Buch aber eins bestätigt:
Solange man die Frau in sich kategorisch ausgrenzt, ist man nie vollkommen!
 
Das war mein Wort zur Nacht, ich wünsche eine gute Selbige ...
Lars

Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #92 am: 02.02.2014 23:44 »
Tja, Lars, vielleicht überzeichne ich auch, und trotz allem liebe ich meine Schwester, aber so in etwa ist es schon. Und ja, dieser Virus ist weit verbreitet.  :(

Darf ich mal einen Film empfehlen, der gegen das alles spricht, und den ich gestern sah? Er heißt "I am": http://www.iamthedoc.com/
Darüber zu sich auszutauschen wäre aber einen eigenen Thread wert.


Und:
Ich habe mir das Buch, über das der Thread hier geht, noch nicht bestellt. Da ich eh immer mehrere Bücher gleichzeitig lese, muss ich aufüassen, mich nicht zu verzetteln. Und ja, es kostet auch ein bisschen Mut, das Buch beim Buchhändler meines Vertrauens zu bestellen.  ::) Zudem meint meine Frau, die Statik unseres Hauses leide schon unter dem Gewicht meiner Bücher.  ???
Aber ich behalte es im Hinterkopf.

LG, Michael
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androgyn

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #93 am: 02.02.2014 23:48 »
@Mas,
Dann erkläre ihr die Gegenwart und Gleichberechtigung. Wie würde es deiner Schwester gefallen, wenn man sie in ihrer Persönlichkeit und Modeauswahl beschneidet? Sie könnte doch nur noch Damenröcke und leichte Blusen anziehen. Wehe dem, Hosen oder T-Shirt. Kann sie sich vorstellen, wie es ist, etwas zischen den Beinen zu haben, dass in einer Hose gedrückt wird und schwitzen oder zu Verformungen führen kann? Und dass sich die meisten Männer etwas vormachen, aus Schwäche, die Hose anzubehalten, im Glauben sie wäre wie gemacht für den Mann. Sie kann auch gerne einen Urologen befragen, was er von Hose oder Rock hält. Nicht ohne Grund gibt es im späteren Kindesalter Links- und Rechtsträger.


Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #94 am: 03.02.2014 00:12 »
Ach ja, was soll ich ihr noch alles erklären? Ich habe es 15 Jahre versucht. Ihr Mann wurde in Hosen zweifacher Vater, ich im Rock keiner. Die Argumente werden also nicht fruchten.

Heute kam uns auf dem Spaziergang eine kinderreiche Familien entegegen: Vater in Hosen, Mutter im Rock, Töchter in Röcken und Sohn in Hose. Vermutlich Mitglieder einer Freikirche.

Die urologischen Diagnosen greifen nur bei engen Hosen, aber nich bei allen.

LG, Michael
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Offline GregorM

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #95 am: 03.02.2014 05:23 »
Heute weis ich, warum die Frauen so reagieren! Sie haben Angst. Angst, dass der Mann zur Frau
motiert. Rock ist bei ihr kein Problem. Strumpfhose auch nicht. Aber, warum soll der Mann Damenschuhe
tragen? Mieder oder BH? Warum soll er sich schminken, nur weil er ein Rock tragen möchte? Ebenfalls
ist eine Bluse schon für die Frau zuviel des Guten.

So richtig.

Einige Männer hatten wohl einst dieselben Befürchtungen, aber es zeigte sich bald, dass es ihren Frauen alleine darum ging, Rock mit Hose zu wechseln. Gefahr abgewendet. Die Frauen erfolgreich.

Gruß
Gregor

 
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #96 am: 03.02.2014 09:05 »
Lieber Gregor,

außer Hosen gibt es noch einige Kleidungsstücke mehr, die Frauen aus der Herrengarderobe übernommen haben, z.B. Stiefel, T-Shirts, Jacken, ...

Es gibt Frauen, die kleiden sich nur in Hose, Hemd, Halbschuhe und Socken, tragen keinen Schmuck und ganz kurze Haare, also so, wie man es eher als männliches Outfit wahrnehmen mag, und doch wirken sie feminin.

LG, Michael
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Offline DesigualHarry

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #97 am: 03.02.2014 13:54 »
Hallo!

Lieber Michael ich möchte dich auf etwas Aufmerksam machen, weil ich eine ähnliche Situation mit meinem Bruder hatte. Ich weiß nicht ob du es verstehen kannst, und selbstverständlich kannst du selber entscheiden ob du das hier Annehmen möchtest. :)

Wie du ja weist arbeite ich mit dem Resonanzgesetz. Manchmal wird es auch als Spiegelgesetz bezeichnet, weil es so besser erklärbar ist.

Betrachtet man nun deine Situation mit deiner Schwester mit dem Resonanzgesetz aus einem 3. Standpunkt heraus, dann spielt ihr euch gegenseitig immer wieder die gleichen Gefühle und Emotionen zu. Deine Schwester ist in diesen Unterhaltungen das Spiegelbild von dir. Du Argumentierst aus deinem Standpunkt dein Anliegen, aber das komplett gleiche macht deine Schwester auch aus ihrem Standpunkt heraus. Und die gleiche Energie, Arbeit oder Kämpfen die du aufbringst, bringt auch deine Schwester für ihren Standpunkt auf. Willst du nun noch mehr deine Schwester von deinem Standpunkt überzeugen, tut es dir deine Schwester ebenso.... Ihr dreht euch also ständig im Kreis... Das was ihr da gegenseitig tut ist auch ein Eingreifen in den freien Willen des anderen. Glaub mir, auch ich konnte das am Anfang nicht Glauben, aber eben genau das ist es. Deine Schwester reagiert eben auch deshalb weil das Überzeugen Wollen bereits ein Eingriff in den freien Willens des anderen ist.

Durch dieses Verhalten resoniert ihr Gegenseitig, ihr zieht euch so also immer wieder an. Da ich nun aber nicht weiß wie du und deine Schwester dieses Problem lösen wollt, kann ich jetzt keine Direkten Lösungsvorschläge geben, aber dass geht mich ja sowieso nichts mehr an.

Eine Möglichkeit einer Lösung ist z.b. einfach dafür zu Sorgen dass man gegenseitig nicht mehr miteinander resoniert. Das heißt dass man sich Gefühlsmäßig, Emotionsmäßig und Gedanklich auf eine andere Ebene begibt. Das hab ich in meiner Situation gemacht. Als ich erkannte dass mein Bruder ja auch das Recht des freien Willens hat, hat mich das Überzeugen meines Standpunktes allmählich nicht mehr Interessiert. Und allmählich hatten wir deswegen dann auch keinen Streit mehr.

Hoffe dir damit dienen zu können :)

Lg Harry :)

Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #98 am: 03.02.2014 15:00 »
Lieber Harry,

ja danke!

Der Unterschied ist nur der: Ich versuche nicht, meiner Schwester Vorschriften zu machen. Umgekehrt dagegen schon. Ich empfinde mich eher in der Lage, mich vor Übergriffen schützen zu müssen. Ich war ja froh, dass über Jahre keine Kritik mehr von ihr kam. Damit war es für mich erledigt. Aber plötzlich, kaum habe ich eine neue Stelle (die Vertretungsstelle) kam ihre Frage: "Wie trittst Du denn in der Uni auf?" Und meine Antowrt gefiel ihr nicht. ...

LG, Mic hael
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Offline GregorM

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #99 am: 03.02.2014 15:07 »
Hallo Michael

außer Hosen gibt es noch einige Kleidungsstücke mehr, die Frauen aus der Herrengarderobe übernommen haben, z.B. Stiefel, T-Shirts, Jacken, ...

Ja, aber einige der Sachen kamen nicht gleichzeitig mit den Hosen. Und betreffend Männer in Stiefeln habe ich sie zu meiner Lebenszeit nur in irgendeiner Verbindung mit Reiten gesehen, oder ausnahmsweise bei Gutsverwaltern und dergleichen.
Sonst, glaube ich, brachten Stiefel nach dem 2. Weltkrieg viel zu viele Assoziationen mit grünuniformierten Soldaten.    

Es gibt Frauen, die kleiden sich nur in Hose, Hemd, Halbschuhe und Socken, tragen keinen Schmuck und ganz kurze Haare, also so, wie man es eher als männliches Outfit wahrnehmen mag, und doch wirken sie feminin.

Richtig, aber das alles kam viel, viel später als die Hose. Genau deshalb liegt mir die aufhaltsame Verwandlung der Männerbekleidung so sehr am Sinn.

Erst der Rock (und vielleicht noch dazu die notwendige Strumpfhose). Wenn er sich mit Sicherheit etabliert hat, dann vorsichtig weitergehen.    

Gruß
Gregor

PS. Im Gymnasium gab es zu meiner Zeit dort ein Mädchen, das genau so aussah, wie du es beschreibst. Alle redeten über sie. Alle glaubten, sie sei lesbisch – was auch der Fall war, soviel ich weiß – und sie ging immer und überall unter der Bezeichnung „die Kommunistin“, was absolut nicht als positiv zu betrachten war. Was sie wirklich mir Vornamen hieß, wusste ich kaum damals. Zum Abitur brachte sie es nicht. Ihr Umfeld war in keiner Weise in diesen guten alten Tagen Anfang der 60er tolerant.  
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #100 am: 03.02.2014 15:11 »
Ja, Gregor, soviel zu den "guten alten Zeiten".

Klar, langsam aber stetig, lieber Evolution als Revolution.

Andererseits möchten nicht alle solange warten, bis sie alt und grau sind, um endlich das tragen zu dürfen, was sie wollen. Überdies besteht die Gefahr, es überhaupt nicht mehr selber zu erleben.

Deswegen besser so: So schnell wir möglich, so langsam wie nötig.

Mein Vater hat gerne eine Geschichte erzählt: Ein Kutscher fragt, wie weit es noch bis zum nächsten Dorf ist. Der gefragte sagt: "Nicht weit. Wenn Du langsam fährst, bist Du in zwei Stunden dort." Der Kutscher denkt sich, dass er es in einer Stunde schaffen kann, wenn er schnell fährt. Aber nix da! Er rast lost, aber die Straße ist so holprig, dass er unterwegs Achsbruch erleidet und liegen bleibt. Mühsam muss er es reparieren und kommt so erst nach vier Stunden in dem Dorf an. 

LG, Michael
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Offline Peter

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #101 am: 03.02.2014 17:48 »
Deswegen besser so: So schnell wir möglich, so langsam wie nötig.

Mein Vater hat gerne eine Geschichte erzählt: Ein Kutscher fragt, wie weit es noch bis zum nächsten Dorf ist. Der gefragte sagt: "Nicht weit. Wenn Du langsam fährst, bist Du in zwei Stunden dort." Der Kutscher denkt sich, dass er es in einer Stunde schaffen kann, wenn er schnell fährt. Aber nix da! Er rast lost, aber die Straße ist so holprig, dass er unterwegs Achsbruch erleidet und liegen bleibt. Mühsam muss er es reparieren und kommt so erst nach vier Stunden in dem Dorf an.

Hallo Alle,

das hat schon mein Opa früher immer gesagt: "Bub, wenn du es eilig hast: geh' langsam..."   ;)

LG

Peter 
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline cephalus

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #102 am: 03.02.2014 21:31 »
Für sie zählt, an welchen Verhaltensweisen inkl. Kleidungsvorschriften man sich HEUTE orientieren muss, um in der Hierarchie nach oben zu steigen und ordentlich Geld zu verdienen.

Hallo Michael,
dieser Satz gibt mir am meisten zu denken.

Damit geht die ganze Diskussion eigentlich schon in Richtung einer Religion - der verbreitetsten.
Ein Ziel, eine Lehre oder ein Dogma wird als Maßstab über alles gestellt, dem sich andere untergeordnete Ziele anzupassen haben und an dem alles gemessen wird.
Mitglieder dieser Glaubensrichtung können sich weder vorstellen, dass Geld und Erfolg für andere keinen oder einen anderen Wert besitzt, noch dass ihre eigene Einschätzung für die Gesamtheit darunter leidet.

Ich habe schon oft erlebt, dass Leute denen gegen über ich geäußert habe, andere Interessen über Verdienst und Ansehen zu stellen, meine Aussage nicht ernst genommen haben.

Ich habe bei deiner Schwester das Gefühl, dass sie denkt du wärst so naiv, nicht zu begreifen, dass ein Rock auf dem Weg in die Chefetagen evtl gelegentlich von Nachteil sein könnte - und sie sich auch nicht vorstellen kann, dass das, was für sie wichtig ist, für dich eine andere Priorität besitzt.

LG
Cephalus

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Re: Die Frau in Mir - Christian Seidel
« Antwort #103 am: 03.02.2014 22:18 »
Hallo Cephalus,

es liegt natürlich auch an meiner fokussierten Darstellung. Meine Schwester hat, wie jeder Mensch, auch ganz andere Seiten. :)

Ich argumentiere aber in der Regel weniger so, dass ich andere Ziele verfolge. Denn die Stelle, über die wir dann ja diskutiert haben, wollte ich ja und ging eben das Risiko ein, sie nicht zu bekommen, sollten sich meine Vorgesetzten als intolerant erweisen. Ich bin froh, dass ich sie richtig eingeschätzt habe und einer sogar mal zu mir sagte: "Ich bin froh, dass Sie da sind!", und das, während ich im Rock vor ihm stand.

Mein Argument ist eher so, dass ich meine Schwester oder andere Kritiker frage: "Für wie engstirnig hälst Du meine Vorgesetzen? Willst Du sie beleidigen?"

Ich bin nämlich davon überzeugt, dass Intoleranz eine Folge eines engen geistigen Horizonts ist. Und diesen bei einem Menschen von vorn herein zu unterstellen, könnte er als Beleidigung auffassen. Zumindest ich hätte das Gefühl, ihn zu beleidigen, was dann eher zu einem gespannten Verhältnis zwischen mir und ihm führen würde, was für eine Zusammenarbeit suboptimal wäre.

Es ist zwar so, dass die wirklich intoleranten weil engstirnigen Menschen nicht merken, wenn man sie für intolerant hält und sich demzufolge ihren Denkgewohnheiten anpasst und die toleranten Menschen sich in der Regel auch nicht beleidigt fühlen, wenn man das macht, da sie ja wissen, warum man es macht, und dass man es nicht böse meint.
Hält man einen toleranten Menschen für tolerant, freut ihn das und bringt auch keine Probleme mit sich.
Hält man aber einen intoleranten da engstirnigen Menschen für tolerant und erscheint in einem ihm ungewohnten Outfit, kapiert er nicht, dass man ihn ja ehrt, weil man ihn für tolerant und seinen geistigen Horizont für weit hält, worauf er tatsächlich intolerant reagiert, ohne es zu merken.
Diese Erkenntnis spricht also eher dafür, sich so zu verhalten, dass es zwischen die Scheuklappen der Intoleranten passt, rein aus Selbstschutz.
Aber letztlich würde ich mich damit nicht wohlfühlen und gehe daher das Risiko ein, aber nicht ohne mir vorher ein Bild zu machen von den Vorgesetzten und zu hoffen, dass das Bild dann stimmt. In meinem Fall stimmte es.

Und meine Schwester dazu: "Ja, Du bist halt nicht in der feien Wirtschaft und nicht in der Bank, sondern in der Uni. Da sind die Leute nicht so streng." Dass in diesem Fall die Uni-Leute einfach toleranter, weil offener und weitblickender sein könnten, als die Ökonomen und Banker, kommt ihr nicht in den Sinn. (Ich will das aber auch nicht verallgemeinern. Er gibt auch sehr tolerante und weitblickende Geschäftsleute und sehr engstirnige Wissenschaftler.)

LG, Michael  


PS: Ich habe mal den Buchstabendreher in der Betreffzeile korrigiert.
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Offline Luan

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Re: Die Frau in Mir - Chirstian Seidel
« Antwort #104 am: 03.02.2014 22:29 »
Hallo zusammen,

Frauen brauchen heute keinen Mut mehr, wenn sie in Hosen ausgehen. Sie brauchen ihn, wenn ihr Mann im Rock raus will.

der Satz gefällt mir.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)


 

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