Autor Thema: Die männliche Rock-Phobie  (Gelesen 30417 mal)

Offline MAS

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Die männliche Rock-Phobie
« am: 22.07.2015 08:40 »
Übernahme von diesem Thread: http://www.rockmode.de/index.php?topic=2872.msg64126#msg64126


1. Komisch nur, dass er diese warme Hose den ganzen Abend anließ. Als ich sagte, ich hätte ihm ja mal einen Rock mitbringen können, winkte er aber ab.

2. der Gedanke, dass der Rock auch was für ihn wäre, liegt ihm fern. Und so geht es fast allen Männern die ich kenne.

3. Ich trage meine Röcke in dem Bewusstsein, damit niemanden angreifen zu wollen, auch nicht die Konservativen.

4. Ich lasse jedem das seine, auch wenn mir diese Sturheit schon auf den Keks geht.

5. Wenn mich jemand für verrückt hält, denke ich, besser verrückt in diesem Sinne als gefangen in sturem Konservativismus.

6. Das kann man dann auch jemandem sagen, wenn es sein muss. Sei einfach freundlich zu den Leuten, aber weise sie gelegentich in ihre Grenzen. Das ist dann schon alles.

LG, Michael
Hallo Michael,
1. die Mehrheit der Männer will keinen Rock tragen. Die gleichen Raektionen sind mir bisher auch immer von Männern wiederfahren, auch wenn sie es an mir akzeptieren. SIe haben schlicht kein Bedürfnis danach. Ich habe über den Zeitraum, da ich auch selber Rock trage, eine andere Vermutung über männliches Rocktragen und was da noch alles nach sich zieht. Das aufzuschreiben, würde hier aber eine heftige Debatte auslösen. Wem es interessiert braucht sich nur mal die Motivationen von FzM Personen anschauen. Warum sollten sie sich einschränken, wenn sie eh von der Norm abweichen oder vorher mehr Kleiderfreiheiten hatten oder kennenlernen durften, im Gegensatz zu Männer?

2. Wenn Männer unbedingt Röcke tragen wöllten, hätten sie es unlängst beansprucht. Niemand verbietet es ihnen. Alles nur auf die männliche Sozialisation zu schieben dürfte nicht der alleinige Grund sein.

3. Ein Rock ist keine Waffe. Man tut damit auch niemanden weh. Wenn sich Konservative angriffen fühlen, dann nur, weil sie sich angegriffen fühlen wollen und einen Aufhänger suchen.

4. Als Sturheit werte ich es nur, wenn mir aufgezwungen wird, dass ich als Mann Hosen zu tragen habe. Wenn die meisten Männer keinen Rock tragen wollen, dann ist das so und keine Sturheit. Sonst könnte man Sturheit auch auf High-Heels oder Kleider ausweiten und jemanden vorwerfen.

5. Ja, Gegenstatements helfen oft,  um Kritiker in ihre Schranken zu weißen, obwohl ich Erklärungen für mein Tun immer seltener benötige oder keinen Grund darin sehe, mich zu rechtfertigen.

6. Wenn es mal vorkommt, dann kommt es meist von den "Normalos", die uns "sanft" unsere Grenzen aufzeigen versuchen, was sich gehört und was nicht. Davon sind auch konservative Rock/Kiltträger, die sich an Stereotype klammern, nicht befreit.

Gruß

Guten Morgen Nico,

ich kann ja auch mal punkteweise antworten:

1. Doch, das wäre schon interessant, Deine Interpretation des männlichen Nicht-Wunsches, Röcke zu tragen, zu lesen.
Meines Erachtens haben die meisten Männer Angst vor einer gesellschaftlichen Kastration. Röcke sind für sie - und auch für manche Frauen - in erster Linie Kleidungsstücke, die weibliches Sexapeal betonen und Frauen für Männer sexuell anzoehend machen sollen. Einen Rock anzuziehen würde für sie bedeuten, die weibliche Rolle anzunehmen oder zumindest bei anderen den Eindruck zu erwecken, als wollten sie das tun.
Das männliche Unmarkierte, um mit der von Dir so geschäzten Frau Finken zu sprechen, ist für viele das Menschliche ohne sexuelle Konotation. Das Weibliche ist das Spezielle. Eine Frau, die Hosen trägt, wird also nicht männlich, sondern neutral, ein Mann der Röcke trägt, wird nicht neutral, sondern weiblich. Männer als das neutrale Geschlecht sind danach die Träger des eigentlich Menschlichen, dem sich Frauen als Auch-Menschen ruhig hosentragend anschließen dürfen, aber die Frauen haben eben zusätzlich das Weibliche, das den Zweck hat, dem Mann zu gefallen.
Die meisten Männer sind sich dessen aber nicht bewusst, sondern haben es internalisiert als quasi normale Wertung, die sie nicht als solche wahrnehmen, sondern unreflektiert gefühlsmäßig leben.

2. Es wird ihnen verboten durch die oben beschriebene internalisierte Wertung, gewisseremaßen intrinsisch, wenn auch durch Sozialisation verursacht.

3. In den Augen mancher konservativer Menschen ist alles menschliche Verhalten eine Provokation oder ein Angriff, dass ihren Seh- und Denkgewohnheiten widerspricht. So kommt es zu Xenophobie, also der Ablehnung von Fremdem, Ungewohntem.

4. Mit "Sturheit" meine ich, stur auf etwas zu beharren, nicht flexibel zu sein, keine Alternativen in Betracht zu ziehen.

5. Als ich mit dem Röcketragen 1999 anfing, bin ich offensiv auf Freunde und Bekannte zugegangen und habe sie um ihre Meinungen gefragt. Die waren großenteils positiv oder zumindest neutral, zum kleinen Teil negativ. Inzwischen tue ich das nicht mehr, sondern trage einfach meine Röcke. Aber wenn jemand fragt oder seine Meinung äußert, sage ich ihm*ihr meine Meinung. In letzter Zeit gehe ich aber auch mal ungefragt auf das Thema ein, z.B. indem ich mich in der Uni meinen Studierenden als begeisterten Rockträger vorstelle.

6. Ja, das sehe ich auch so.


Noch was zu 1.: Wir haben einen anderen Zugang zu den Röcken, den man wohl dreiteilen kann:
a. Wir sehen in Röcken neutrale Kleidungsstücke für alle Geschlechter.
b. Wir sehen in Röcken männliche Kleidungsstücke mit langer männlicher Tradition, die in Europa nur leider weitgehend vergessen wurde.
c. Wir sehen in Rocken zwar feminine Kleidungsstücke, was uns aber nicht abschreckt, sondern eher anzieht, weil wir gerne mit den Geschlechtergrenzen spielen.

Da kann ja jeder mal gucken, wo er sich einordnet.

LG, Michael
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Offline cephalus

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #1 am: 22.07.2015 10:05 »
Hallo Michael,  Hallo Nico,
meiner Meinung nach liegt die Wahrheit dazwischen -  Der Durchschnittsmann kommt nicht auf die Idee Röcke tragen zu können oder zu wollen weiterführende Gedanken über Konsequenzen werden garnicht erst angefangen. 
Käme es es vermehrt dazu,  dass Männer Hosen als unzureichend empfinden,  z. B. wegen längerer und wärmerer Sommer,  käme eher Bewegung in die Kleidung.

Zu deiner Geschlechtstheorie fällt mir eine Frage meines Sohnes ein:
" War das ein Mensch oder eine Frau? "

Offline MAS

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #2 am: 22.07.2015 10:30 »
Hallo Michael,  Hallo Nico,
meiner Meinung nach liegt die Wahrheit dazwischen -  Der Durchschnittsmann kommt nicht auf die Idee Röcke tragen zu können oder zu wollen weiterführende Gedanken über Konsequenzen werden garnicht erst angefangen. 
Käme es es vermehrt dazu,  dass Männer Hosen als unzureichend empfinden,  z. B. wegen längerer und wärmerer Sommer,  käme eher Bewegung in die Kleidung.

Zu deiner Geschlechtstheorie fällt mir eine Frage meines Sohnes ein:
" War das ein Mensch oder eine Frau? "

Lieber Cephalus,

ja, ich meine ja, dass es den meisten gar nicht bewusst ist. Selbst wenn man luftigere Kleidung im Sommer wünscht, reden alle nur von kurzen Hosen. Selbst auf die theoretische Idee, einen Rock anziehen zu können, kommen sie nicht.

Das Zitat Deines Sohnes zeigt es ja deutlich. Das hat er sicher auch vorher nicht reflektiert, sondern ganz spontan gesagt.

LG, Michael
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Offline Dr.Heizer

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #3 am: 22.07.2015 10:34 »
Hallo Michael,  Hallo Nico,
meiner Meinung nach liegt die Wahrheit dazwischen -  Der Durchschnittsmann kommt nicht auf die Idee Röcke tragen zu können oder zu wollen weiterführende Gedanken über Konsequenzen werden garnicht erst angefangen. 
Käme es es vermehrt dazu,  dass Männer Hosen als unzureichend empfinden,  z. B. wegen längerer und wärmerer Sommer,  käme eher Bewegung in die Kleidung.

Wenn man wie ich Männer im Kilt oder in kurzen Hosen auch als guten Anblick empfindet, ist ein Rock nicht weit. Doch viele tragen ja heute nicht einmal kurze Hosen. Wie sollen sie denn da überhaupt drauf kommen, dass ein luftiges Kleidungsstück bequem und angenehm sein könnte. :-\

Ich hatte keine Angst vor den Rocktragen an sich, doch ich dachte lange darüber nach, wie andere darauf regieren würden. Meine Erfahrungen waren bisher sehr positiv und eine große Anzahl von Menschen reagiert schlicht überhaupt nicht. :)

Ich glaube, es ist eher das Problem, dass es viele sich nicht zutrauen, so rauszugehen. Macher blickt eher neidisch auf diejenigen, die es einfach tun (egal ob eine Frau oder ein Mann dieses Kleidungsstück trägt). Mangelndes Sebstbewusstsein? Fehlender Mut, etwas anderes zu tun als die Meisten? Nur aus Angst, vor den Reaktionen Anderer? Nicht nötig!
 Tragt einen einfachen knielangen Rock, der unten weiter ist als oben am Bund und Ihr werdet sehen: es ist sehr angenehm - vor allem wenn es warm ist! Jetzt ist die richtige Zeit dafür, es zu probieren! Wenn es Euch nach Wochen nicht gefällt, lasst es eben - und wenn doch? Dann belibt dabei! Ein Rock ist ein Kleidungsstück  - und genau so von einem Mann zu tragen: ganz selbstverständlich, als wäre es eine Hose - nur eben viel bequemer! ;)

Man erfährt also erst wirklich, wie angenehm es ist, wenn man selbst einen Kilt oder Rock trägt und nicht, wenn man darüber grübelnd zu Hause vor dem Spiegel steht!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


Offline cephalus

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #4 am: 22.07.2015 11:30 »
ch hatte keine Angst vor den Rocktragen an sich, doch ich dachte lange darüber nach, wie andere darauf regieren würden.

Nur darum geht es ja eigentlich im Forum -  in wie fern sollte ein Kleidungsstück auch Angst machen,  (wenn es nich gerade völlig ungeeignet ist für die Situation)

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #5 am: 22.07.2015 11:45 »
ch hatte keine Angst vor den Rocktragen an sich, doch ich dachte lange darüber nach, wie andere darauf regieren würden.

Nur darum geht es ja eigentlich im Forum -  in wie fern sollte ein Kleidungsstück auch Angst machen,  (wenn es nich gerade völlig ungeeignet ist für die Situation)

Genau, z.B. eine Ritterüstung zum Schwimmen anzuziehen. Da hätte ich Angst, nicht vor der Reaktion der Leute, sondern vor der Wirkung der Rüstung im tiefen Wasser.  ;D


LG, Michael
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Offline Dr.Heizer

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #6 am: 22.07.2015 14:32 »

Genau, z.B. eine Ritterüstung zum Schwimmen anzuziehen. Da hätte ich Angst, nicht vor der Reaktion der Leute, sondern vor der Wirkung der Rüstung im tiefen Wasser.  ;D


LG, Michael


Nimm das Pferd mit ins Wasser und bleib darauf sitzen, dann ist es cool! Preif auf die Reaktion der Leute, den stolzen Ritter auf seinem Rappen kann doch nichts aus der Fassung - äh Rüstung - bringen! In der Rüstung brutzelt man ganz schön bei dem Wetter, da ist eine Abkühlung im Freibad angebracht.  

Doch was hat nun die Ritterrüstung mit dem Rocktragen zu tun? Genau: man sollte auch einen Rock in Würde und erhobenen Hauptes tragen (nicht Nase hoch, sondern Selbstwertgefühl), dann kann es einem egal sein, was das übrige Volk von einem denkt - es sei denn, es himmelt den mutigen Recken an, dann kann man schon mal schwach werden  ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #7 am: 22.07.2015 21:11 »
Das männliche Unmarkierte, um mit der von Dir so geschäzten Frau Finken zu sprechen, ist für viele das Menschliche ohne sexuelle Konotation. Das Weibliche ist das Spezielle.
Das weiß ich doch alles. Sie heißt übrigens Vinken  ;)

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #8 am: 22.07.2015 22:13 »
Das männliche Unmarkierte, um mit der von Dir so geschäzten Frau Finken zu sprechen, ist für viele das Menschliche ohne sexuelle Konotation. Das Weibliche ist das Spezielle.
Das weiß ich doch alles. Sie heißt übrigens Vinken  ;)

Ah ja mit Vogel-V, anders als der Finken-Vogel!  ;)

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Offline Jo 7353

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #9 am: 22.07.2015 23:14 »
Die erste Frage die sich mir beim Lesen des Startpostings stellt, ist, warum dem Männlichen die Geschlechtlichkeit abgesprochen wird. Mit einer leichten Verschiebung kann man das auch so sehen, daß das Männliche als das nicht Weibliche definiert wird.
Nun ist leicht eine Sozialisation zu finden, die solch eine Definition nahelegt. Es ist eine Erziehung, in der nur Frauen agieren, wo Jungen nur Frauen und Kinder erleben. Da die Männer mit ausgereifter Sexualität nicht erlebt werden, sondern nur Frauen mit ausgereifter Sexualität, kann sich das geschlechtliche Selbstbild eines Jungen nur in Abgrenzung zur Weiblichkeit orientieren.
Dazu paßt, daß das Fehlen eines Barts nicht als Mangel an Männlichkeit, aber der Rock als Gefährdung der Männlichkeit angesehen wird.
Des weiteren sind die Bewertungen von Frauen und der weiblichen Rolle zu beachten die völlig unterschiedlich sind. Die Frau wird als Gebärerin hoch geschätzt und ihr werden positive Eigenschaften wie Schönheit Gefühlsstärke und Friedfertigkeit zugeschrieben. Ihre Rolle gilt dagegen als Etwas, was die bösen Patriarchen ihnen aufzwängen, und daher als ablehnenswert. In einer frauendominierten Erziehung vermitteln die Erzieherinnen das ganz schnell, wenn auch auf unbewußte Weise und meistens ohne Absicht. Daher lehnen die Männer Weiblichkeit als Rolle ab, und kommen nicht auf den Gedanken, daß vieles der weiblichen Rolle von Vorteil ist. Der Rock ist nur ein Beispiel. Höchtens um sich die positiven Eigenschaften der Frauen, die als biologisch angeboren angesehen werden, anzulügen, ist so eine Aneignung von Weiblichkeit als was Erstrebenswertes denkbar. Da es aber als Lüge gesehen wird, wird dieser Versuch dementsprechend verachtet.
So erkläre ich mir die Ablehnung, sich überhaupt ernsthaft zu überlegen, ob Rock tragen nicht etwas Gutes sein könnte, mit der Folge, daß Männer Röcke als Kleidung für sich erst gar nicht erwägen.
Das tritt sowohl bei Personen, die poltisch als konservativ, als auch bei Personen, die poltisch als progressiv eingestuft werden, auf.
Ich sehe mich als Menschen an, der versucht, die Geschlechtergrenzen dorthin zu rücken, wo sie hingehören, bzw. wo sie sinnvoll sind.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline high4all

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #10 am: 23.07.2015 08:10 »
Was wir am Rock schätzen, nämlich die Offenheit unten, empfinden die meisten Männer als eine Bedrohung.

Im Unterschied zur Hose, die im Bereich der Geschlechtsorgane geschlossen ist und damit Schutz bietet, ist der Rock offen und bietet keinen Schutz. Wir sind in dem Bereich im Rock verletzlicher als in der Hose (und sei es nur scheinbar). Je kürzer der Rock ist, desto ausgeprägter ist die Verletzlichkeit "spürbar". Im langen Rock ist der Unterschied zur Hose geringer, weshalb sich einige Männer damit leichter tun. Im Mini dagegen sind wir fast schutzlos. Da gehört dann schon mehr Mut dazu, ihn in der Öffentlichkeit zu tragen.

Auch das ist, denke ich, ein Grund dafür, warum sich Männer sich mit Röcken schwer tun.
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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #11 am: 23.07.2015 08:57 »
ch hatte keine Angst vor den Rocktragen an sich, doch ich dachte lange darüber nach, wie andere darauf regieren würden.

Nur darum geht es ja eigentlich im Forum -  in wie fern sollte ein Kleidungsstück auch Angst machen,  (wenn es nich gerade völlig ungeeignet ist für die Situation)

Stimme ich zu.

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Offline BerlinerKerl

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #12 am: 23.07.2015 09:01 »
Was wir am Rock schätzen, nämlich die Offenheit unten, empfinden für die meisten Männer eine Bedrohung.

Im Unterschied zur Hose, die im Bereich der Geschlechtsorgane geschlossen ist und damit Schutz bietet, ist der Rock offen und bietet keinen Schutz. Wir sind in dem Bereich im Rock verletzlicher als in der Hose (und sei es nur scheinbar). Je kürzer der Rock ist, desto ausgeprägter ist die Verletzlichkeit "spürbar". Im langen Rock ist der Unterschied zur Hose geringer, weshalb sich einige Männer damit leichter tun. Im Mini dagegen sind wir fast schutzlos. Da gehört dann schon mehr Mut dazu, ihn in der Öffentlichkeit zu tragen.

Auch das ist, denke ich, ein Grund dafür, warum sich Männer sich mit Röcken schwer tun.

Stimme ich auch zu
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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #13 am: 23.07.2015 09:46 »
Was wir am Rock schätzen, nämlich die Offenheit unten, empfinden für die meisten Männer eine Bedrohung.

Im Unterschied zur Hose, die im Bereich der Geschlechtsorgane geschlossen ist und damit Schutz bietet, ist der Rock offen und bietet keinen Schutz. Wir sind in dem Bereich im Rock verletzlicher als in der Hose (und sei es nur scheinbar). Je kürzer der Rock ist, desto ausgeprägter ist die Verletzlichkeit "spürbar". Im langen Rock ist der Unterschied zur Hose geringer, weshalb sich einige Männer damit leichter tun. Im Mini dagegen sind wir fast schutzlos. Da gehört dann schon mehr Mut dazu, ihn in der Öffentlichkeit zu tragen.

Auch das ist, denke ich, ein Grund dafür, warum sich Männer sich mit Röcken schwer tun.

Stimme ich auch zu

Als ich vor über zehn Jahren mal auf einer Wanderung mit Kollegen einen kurzen, schwarzen Faltenrock trug, hatte mein damaliger Chef Probleme damit, während er sich an ca. knielange Jeansröcke schon gewöhnt hatte. Er meinte, das sehe aus wie ein Cheerleaderröckchen und so kurze Röckchen trügen doch Frauen, um Männerblicke anzuziehen. Er fragte, ob ich denn nicht auch gerne Frauen in kurzen Röcken sehe, um vielleicht einen Blick auf das Höschen zu erhaschen. Ja, das konnte ich bestätigen. Aber eine Kollegin meinte, das sei doch ungerecht, Männern so einen Blick zu ermöglichen. Sie freue sich doch auch, wenn sie bei Männern mal was zu sehen bekäme.  ;D

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Offline Peter

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Re: Die männliche Rock-Phobie
« Antwort #14 am: 23.07.2015 09:56 »
... Er fragte, ob ich denn nicht auch gerne Frauen in kurzen Röcken sehe, um vielleicht einen Blick auf das Höschen zu erhaschen. Ja, das konnte ich bestätigen. ...

...ist das wirklich der Grund?

Kann ich kaum glauben...
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.


 

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