Autor Thema: Umgang mit Auslachern  (Gelesen 13359 mal)

Offline MAS

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Umgang mit Auslachern
« am: 19.08.2015 12:06 »
Gude zusammen!

Joelh hat mir per PN eine Frage gestellt, über die wir uns dann ein wenig ausgetaucht haben. Mit seinem Einverständnis mache ich das jetzt mal hier öffentlich, denn das Thema könnte auch noch mehr von Euch interessieren:

Joelh schrieb:
Zitat
Hallo Michael,

ich habe vor einigen Tagen einen Beitrag von Dir gelesen, in dem Du beschreibst, wie Du im Kleid unterwegs warst. Du berichtest, wie Du abends in die Strassenbahn steigst und schreibst:
<<...und zwei Männer in der Straßenbahn lachten sich kaputt, sonst keine Reaktionen "der Leute".>>
Es ist einige Tage her und ich musste etwas darüber nachdenken.

Ich fand schließlich, dass mir der zweite Teil des Zitats: <<sonst keine Reaktionen der Leute>> eher zynisch in den Ohren klingt.

Welche Reaktion, ausser Gewalt, könnte denn noch schwerwiegender sein und einen tiefer verletzen?
Ansprachen und Unkenrufen kann man wenigstens entgegnen und sie durch eine schlagfertige Reaktion entwaffnen. Ausgelacht zu werden ist für mich ein sehr beschämender Moment, zumal man ihm nicht viel entgegensetzen kann.
(Aus-)lachen ist eine soziale (Ketten-)reaktion, die Unbeteiligte zum Mitlachen einlädt, ähnlich wie z.B. das Gähnen.  Anerzogene / angeborene Mechanismen sorgen dafür, dass man, zum Objekt des Spottes degradiert, selbst negative Gefühle wie Scham und Erniedrigung empfindet.

Für mich wäre dieses Erlebnis in der Strassenbahn die Hölle gewesen und würde solche Situationen um das Kleidtragen selbst nicht in Kauf nehmen. Dir meinen größten Respekt! Ich ziehe überwiegend "Männerröcke", also Kleidung an, die sich hier noch als männlich deuten lassen, also den "Etablierungsprozess" schon weitgehend hinter sich haben.

Ich schreibe Dir "privat", weil ich mir hier Deine aufrichtige Antwort wünschen würde: Wie gehst Du mit solchen Situationen um, wie reagierst Du? Was empfindest Du? Steigst Du in eine Kommunikation  mit solchen Menschen ein? Hast Du nicht Angst, erneut in solche beschämenden Situationen zu gelangen, wenn Du Dir morgens das Kleid wieder anziehst?

Das sind eben die Vorzüge der Frauen, würde jetzt vlt. rock aktiv sagen ;-), sie müssen sich zu keiner Zeit rechtfertigen, benötigen keine Schlagfertigkeit, bekommen solche Angriffe wegen Ihrer Kleidung so gut wie nie reingereicht. Meistens genügt ihnen als Konter auch nur der Mittelfinger o.ä.

Gerne kannst Du diese Nachricht auch veröffentlichen, wenn Du das willst.

Viele Grüße, Joel.

Ich schrieb:
Zitat
Zitat von: MAS am Heute um 00:37
Zitat
Lieber Joel,

wir sind gerade auf dem Sprung. Ich antworte nachher.

LG, Michael

Es hat heute bzw. gestern doch nicht mehr geklappt, aber sicher morgen bzw, heute.

LG, Michael

So, jetzt aber, lieber Joel:

Also: Meine Frau war kurz vor mir in die Bahn gestiegen, setzte sich, ich setzte mich neben sie, da sagte sie, da vorne die beiden Männer würden sich über mich kaputt lachen. Ich schaute zu den beiden hin. Sie lachten, sahen aber nicht zu mir her. Meine Frau meinte, sie hätten angefangen zu lachen, als sie mich gesehen hätten, der eine habe aber sofort die Hand vor den Mund gehalten. Ich schaute weiter zu den beiden rüber, sie lachten weiter, sahen aber nicht zu mir/uns her. Ich nahm ein Buch heraus, begann zu lesen. Allmählich wurde das Lachen weniger. Irgendwann stiegen die beiden aus, ohne un mir/uns herzublicken.

Ich selber habe also gar nicht gesehen, warum und worüber die beiden gelacht haben. Sie sprachen miteinander in einer Sprache, die ich nicht verstand. Ohne die Worte meiner Frau hätte ich das Lachen gar nicht auf mich bezogen. So hatte ich den Eindruck, dass der Anblick eines kleidtragenden Mannes nicht sinnvoll in ihr Weltbild passte. Sie reagierten spontan nach anerzogenen Verhaltensmustern, wollten aber weder provozieren, noch verletzten, sondern versuchten, mit dem Lachen aufzuhören, was ihnen aber erst nach einiger Zeit gelang. Jedenfalls wollten sie nicht zeigen, dass sie lachten. So interpretiere ich das nicht als feindlichen Akt.

Sicher mag ich den Gedanken nicht, dass manche Menschen lächerlich finden, was mir ernst ist. Männer, die so etwas mitbekommen, werden oft entmutig, selber mal Kleidung zu tragen, von der sie annehmen, dass andere Menschen sie lächerlich finden. Das ist schon ärgerlich oder traurig. Hätten die beiden zu mir hergeguckt und weiter gelacht, hätte ich sie gefragt, ob ich ihnen helfen kann oder sowas.

Dass junge Menschen mal kürzer mal länger lachen, wenn sie mich im Rock sehen, kenne ich ja auch. Gestern war das auch wieder, als ich an ein paar Schülerinnen und Schülern vorbei ging. Da tue ich aber meistens so, als bemerke ich das nicht und bezöge das nicht auf mich. Ich will gerade jungen Menschen den Eindruck von Normalität vermitteln. Gestern war es auch so, dass ein solches lachendes Mädchen mir nachblickte, das Lachen allmählich in ein Lächeln überging, das gar nicht unsympathisch wirkte. Das sah ich, als ich eine Kurve ging und dabei nach rechts mal zurückblickte.

Jeder Mensch agiert und reagiert eben entsprechend seines geistigen Horizontes. Da zitiere ich gerne Karlson vom Dach: "Das stört doch keinen großen Geist!"

Übrigens macht es für meine Ehrlichkeit keinen Unterschied, ob ich Dir in einer PN oder öffentlich lesbar im Forum antworte. Wenn Du willst, Können wir Deine Frage und meine Antwort auch für die anderen lesbar ins Forum stellen. Vielleicht interessiert es ja noch mehr.

LG!
Michael

Nochmal Joelh:
Zitat
hallo lieber Michael,
(ich finde Deine Anrede, hier, wie im forum übrigens immer sehr herzlich und fühle, dass ich mich dafür bei dir einmal bedanken möchte!)
Wir können diesen Beitrag gerne veröffentlichen.

Eine Zusatzfrage hätte ich noch: Falls die Männer provozierend weitergelacht hätten: Wie hättest Du denn Dein Angebot nach Hulfe bei den beiden umgesetzt? Du bist Dir sicher, dass Du aus allen Auseinandersetzungen(verbaler Art) immer mit einem für Dich positiven Ergebnis herausgehst?

viele grüße,
joel

Nochmal ich:
Zitat
Lieber Joel,

danke für den Dank! Ich denke halt, es kommuniziert sich leichter miteinander, wenn wir freundlich und höflich zueinander sind. Wir erwarten ja auch, respektiert zu werden, dann sollten wir zuerstmal respektieren.

Ich gehe nicht davon aus, dass das Ergebnis einer Diskussion immer positiv für mich ist, aber auch nicht davon, dass es immer negativ ist. Meine Erfahrung zeigt, dass die Positiven Ausgänge dominieren. Ich hatte vor Jahren mal eine Fall, dass sich jemand über Ferdi, der gerade die Bahn verlassen hatte, so lustig gemacht hat, dass ich ihn zur Rede stellte. Er war aber angetrunken und hatte keinerlei Einsehen und fing an, mich zu lächerlich zu machen und zu beschimpfen. Da schritten andere Fahrgäste ein und forderten ihn auf, doch gefälligst tolerant zu sein, es könne doch jeder tragen, was er wolle. Das beeindruckte ihn aber auch nicht sehr. Das ist Jahre her. In den meisten Fällen siegt auch bei Schwuchtelrufern und Lächerlichmachern der Friedenswille und damit die Toleranz zumindest im Sinne einer Duldung einer Sache, die sie nicht ändern können.

Jou, dann stelle ich das mal ins Forum.

LG, Michael

So und nun Ihr anderen, wenn Ihr wollt.

LG, Michael
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Offline skirty19

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #1 am: 19.08.2015 12:25 »
Interessant. Ich bin überrascht das Joel schreibt wie ihn das verletzt...also ich dachte, dass muss man grundsätzlich aushalten wenn man sich so kleidet.
Also dieses verletzende Auslachen finde ich eine Standard Reaktion. Entweder biegen sie sich offen vor einem oder wenn sie an einem vorbei sind. Meistens sind es Leute - auch Mädels machen das - im Alter zwischen 15 und 35...
Teilweise wird auch affektiert geschrien.
Wohlgemerkt das gilt teilweise für den knapp knielangen schlichten Jeansrock. Also von wegen Kleid mit Pumps und Strumpfhose..
Wenn ich da sehe wie junge Frauen egal wie krass rumlaufen ohne den kleinsten missbilligenden Hingucker...
Eine Freiheit welche erst noch gegen viele Vorurteile erkämpft werden muss.
Und leider muss ich noch hinzufügen. Unsere lieben Mitbürger mit Migrationshintergrund...bei uns werden es erheblich mehr - zeigen erhebliche Reaktionen in diese Richtung.

Offline MAS

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #2 am: 19.08.2015 13:19 »
Interessant. Ich bin überrascht das Joel schreibt wie ihn das verletzt...also ich dachte, dass muss man grundsätzlich aushalten wenn man sich so kleidet.
Also dieses verletzende Auslachen finde ich eine Standard Reaktion. Entweder biegen sie sich offen vor einem oder wenn sie an einem vorbei sind. Meistens sind es Leute - auch Mädels machen das - im Alter zwischen 15 und 35...
Teilweise wird auch affektiert geschrien.
Wohlgemerkt das gilt teilweise für den knapp knielangen schlichten Jeansrock. Also von wegen Kleid mit Pumps und Strumpfhose..
Wenn ich da sehe wie junge Frauen egal wie krass rumlaufen ohne den kleinsten missbilligenden Hingucker...
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Und leider muss ich noch hinzufügen. Unsere lieben Mitbürger mit Migrationshintergrund...bei uns werden es erheblich mehr - zeigen erhebliche Reaktionen in diese Richtung.

Moin Skirty,

das klingt fast so, als würdest Du alltäglich von irgendwem ausgelacht. Ich hoffe, das ist nicht so!

Die beiden Herren, die mich in der Bahn auslachten, waren auch keine Deutschmuttersprachler, aber ansonsten erlebe ich keinen Unterschied zwischen den Reationen von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Wir haben türkische und griechiche Nachbarn, ein ehem. Chef von mir war türkischer Abstammung und hat mich angestellt, als ich gerade im Minirock neben ihm bei einer interreligiösen Veranstaltung saß, also nirgend negative Reaktionen.

Sicher kommen viele Migranten aus noch verkrustet patriarchalen Gesellschaften. Die sind dann noch auf dem Stand der 50er Jahre bei uns, aber auch so mancher deutsche Ureineinwohner ist noch nicht viel weiter, wie der eine, der sich über Ferdi lustig machte.

LG, Michael
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Offline Dr.Heizer

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #3 am: 19.08.2015 13:32 »
Wenn ich da sehe wie junge Frauen egal wie krass rumlaufen ohne den kleinsten missbilligenden Hingucker...
Eine Freiheit welche erst noch gegen viele Vorurteile erkämpft werden muss.
Und leider muss ich noch hinzufügen. Unsere lieben Mitbürger mit Migrationshintergrund...bei uns werden es erheblich mehr - zeigen erhebliche Reaktionen in diese Richtung.

Zuerst sollte jeder mal bei sich selbst anfangen: Ist das, was ich sehe, wirklich zum Lachen komisch (witziger Spruch auf dem Shirt oder Brille mit Scheibenwischern und Beleuchtung,...) oder ist es einfach nur ungewohnt-anders als das, was ich sonst sehe? Ist etwas anders, dann lohnt es sich, darüber mit demjenigen ins Gespräch zu kommen, der sich anders kleidet.  ich lache auch nicht über verhüllte Frauen in der Sommerhitze oder Langhosen tragende Männer mit Schwitzflecken im Hemd.

Wer eben meint, er müsse lachen, soll es tun, denn Lachen ist gesund und wenn ich mitlache und die Menschen dabei freundlich ansehe, hat es sich eh erledigt. Einmal fühlten sich die Typen ertappt und gingen einfach weiter, ein andermal war eine Dame im Einkaufzentrum wohl eher überrascht, als der Fahrstuhl sich öffnete und ein Kerl im Rock stand drin - da musste sie erstmal lachen, meinte sie, weil es ungewohnt war. Ich hatte sie mit meinem Anblick so aus ihren Gedanken gerissen, dass es einfach geschah. Galt also nicht mir, sondern der ungewohnten Situation, übertraschend einen Mann im Rock zusehen. Sie hat sich bei mir anschließend entschuldigt und wir unterhielten uns anschließend kurz ganz nett. Sie fand den Rock an mir ganz gut, ich solle weiterhin solche Sachen tragen. Sie war auch sehr gut gekleidet, allerdings in engen Capri-Hosen. Sah auch sehr gut an ihr aus!

Ureinwohner in Deutschland? Darüber muss ich doch sehr  ;D , denn alle Bürger bzw. deren Vorfahren sind irgendwann mal hierhin eingewandert, denn während der Eiszeit konnte hier keiner wohnen - also hatten wir alle irgendwo früher oder ganz früher einen Migrationshintergrund. ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer


Offline MAS

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #4 am: 19.08.2015 15:40 »
Wenn ich da sehe wie junge Frauen egal wie krass rumlaufen ohne den kleinsten missbilligenden Hingucker...
Eine Freiheit welche erst noch gegen viele Vorurteile erkämpft werden muss.
Und leider muss ich noch hinzufügen. Unsere lieben Mitbürger mit Migrationshintergrund...bei uns werden es erheblich mehr - zeigen erhebliche Reaktionen in diese Richtung.

Zuerst sollte jeder mal bei sich selbst anfangen: Ist das, was ich sehe, wirklich zum Lachen komisch (witziger Spruch auf dem Shirt oder Brille mit Scheibenwischern und Beleuchtung,...) oder ist es einfach nur ungewohnt-anders als das, was ich sonst sehe? Ist etwas anders, dann lohnt es sich, darüber mit demjenigen ins Gespräch zu kommen, der sich anders kleidet.  ich lache auch nicht über verhüllte Frauen in der Sommerhitze oder Langhosen tragende Männer mit Schwitzflecken im Hemd.

Wer eben meint, er müsse lachen, soll es tun, denn Lachen ist gesund und wenn ich mitlache und die Menschen dabei freundlich ansehe, hat es sich eh erledigt. Einmal fühlten sich die Typen ertappt und gingen einfach weiter, ein andermal war eine Dame im Einkaufzentrum wohl eher überrascht, als der Fahrstuhl sich öffnete und ein Kerl im Rock stand drin - da musste sie erstmal lachen, meinte sie, weil es ungewohnt war. Ich hatte sie mit meinem Anblick so aus ihren Gedanken gerissen, dass es einfach geschah. Galt also nicht mir, sondern der ungewohnten Situation, übertraschend einen Mann im Rock zusehen. Sie hat sich bei mir anschließend entschuldigt und wir unterhielten uns anschließend kurz ganz nett. Sie fand den Rock an mir ganz gut, ich solle weiterhin solche Sachen tragen. Sie war auch sehr gut gekleidet, allerdings in engen Capri-Hosen. Sah auch sehr gut an ihr aus!

Ureinwohner in Deutschland? Darüber muss ich doch sehr  ;D , denn alle Bürger bzw. deren Vorfahren sind irgendwann mal hierhin eingewandert, denn während der Eiszeit konnte hier keiner wohnen - also hatten wir alle irgendwo früher oder ganz früher einen Migrationshintergrund. ;)

Ja, Marcel, ich nehme es mir ja auch nicht so zu herzen, wenn mal jemand über mich lacht.

"Ureinwohner" kann man schon sagen, wenn man so lange schon Vorfahren in einem Land hat, zumindest umgangssprachlich.
"Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien" hieß mal ein Karnevalslied:
https://de.wikipedia.org/wiki/Trizonesien-Song

Vielleicht sind wir aber auch die indigene Bevölkerung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Indigene_V%C3%B6lker#Ureinwohner.2C_Urbev.C3.B6lkerung

Von Migrationshintergrund wird in Deutschland zumeist gesprochen, wenn die Einwanderung nach 1949 erfolgte:
Zitat
alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“
(https://de.wikipedia.org/wiki/Migrationshintergrund#Definition_des_Statistischen_Bundesamtes)

Somit können wir auch von "Deutschen ohne Migrationshintergrund nach der Definition des Statistischen Bundesamres" reden. "Ureinwohner" ist da aber irgendwie schöner.  ;)

LG, Michael
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Offline Dr.Heizer

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #5 am: 19.08.2015 16:25 »
Somit können wir auch von "Deutschen ohne Migrationshintergrund nach der Definition des Statistischen Bundesamres" reden. "Ureinwohner" ist da aber irgendwie schöner.  ;)

LG, Michael

Na dann von mir aus eben "Ureinwohner und Zuagroaste"  ;) Ich bin froh, dass es auch "Zugezogene, Hergezogene, Zugereiste, Eingewnaderte..." gibt, sonst wäre ja schließlich nach wie vor " alles bein Alten" und wir könnten die Vielfalt der Speisen, die wir nun hier vorfinden, nicht genießen. Auch vieles an "Wissen" wäre uns verborgen geblieben. Von daher lache ich nie über Fremde oder anders gekleidete, es könnte sich nämlich was sinnvolles ergeben.

Allen Auslachern sie gesagt: erst verlacht man es, dann macht man es. Oder wie sonst sind viele Frauen zur Hose gekommen? Erst ahben sie darüber gelacht, heute reagen sie welche. Ich trage auch Röcke, wer lacht? Ich werde ihn daran erinnern, wenn er selbst einen trägt, denn bei manchen dauert die Erkenntnis etwas länger und einzelne gewinnen sie nie! ;D
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

androgyn

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #6 am: 19.08.2015 20:53 »
Zitat
Lieber Joel,
Wir erwarten ja auch, respektiert zu werden, dann sollten wir zuerstmal respektieren.
Hallo Michael,
das sehe ich ein wenig anders. Was soll ich denn respektieren, was eh als normal oder Norm gilt?
Normalität wird gar nicht wahrgenommen, außer von denen, die sich "unnormal" verhalten oder abweichen.
Damit stilierst du dich zum Opfer und gibst den Beurteilern, die Oberhand. Auch wenn du das selber nicht fühlst. Die anderen epfinden es als solches. Nach dem Motto: "Danke, dass ihr mich aufnehmt".

Interessant. Ich bin überrascht das Joel schreibt wie ihn das verletzt...also ich dachte, dass muss man grundsätzlich aushalten wenn man sich so kleidet.
Hallo Skirty,
was verleitet dich zu dieser Annahme? Muss ein Rollstuhlfahrer nun auch aushalten, dass es sinnlose Bordsteinkanten gibt, oder er schief angeschaut oder ständig bemitleidet wird?

Also dieses verletzende Auslachen finde ich eine Standard Reaktion. Entweder biegen sie sich offen vor einem oder wenn sie an einem vorbei sind.
Vor Lachen gebogen hat sich noch niemand großartig. Standardreaktionen sind eher, dass die jungen Frauen stur geradeaus schauen, wenn sie mich gesehen haben oder nach unten, zur Seite schauen. Du siehst mich nicht, in etwa. Ältere Männer schauen schon mal gern ernst in meine Augen.

Meistens sind es Leute - auch Mädels machen das - im Alter zwischen 15 und 35...
Es gibt keine Altersgrenze. Nur die negativen Reaktionen unterscheiden sich je Alter. Die Positiven sind meist immer durchweg gleich. Solange sie wissen, dass nichts mehr daraus wird oder mit einem durch die Stadt laufen müssen.


Teilweise wird auch affektiert geschrien.
Das ist mir tatsächlich noch nie passiert. Da muss die Kombi echt unvorteilhaft sein.
Aber selbst das würde mich nicht abhalten und wäre sogar belustigender, als die homophoben Sexisten.

Wohlgemerkt das gilt teilweise für den knapp knielangen schlichten Jeansrock. Also von wegen Kleid mit Pumps und Strumpfhose..
Ähh ein normaler Jeansrock? Zeig mal bitte ein Foto von dir, PN.

Wenn ich da sehe wie junge Frauen egal wie krass rumlaufen ohne den kleinsten missbilligenden Hingucker...
Eine Freiheit welche erst noch gegen viele Vorurteile erkämpft werden muss.
Ehm, du weißt gar nicht, mit wie vielen ich mich unterhalten haben, die diese Meinung eben nicht teilen. Der weibliche Paradiesvogel hat es nach deren Meinung auch schwer Karriere zu machen oder in den Vorstand zu kommen. Dagegen würde die Mehrheit der Männer einen Anzug zu tragen als Privileg und Statussymbol empfinden. Frauen haben mit den gleiche Vorurteilen zu kämpfen. Der Hure steht die männliche Tunte gegenüber.

Und leider muss ich noch hinzufügen. Unsere lieben Mitbürger mit Migrationshintergrund...bei uns werden es erheblich mehr - zeigen erhebliche Reaktionen in diese Richtung.
Da konnte ich bisher keine großen Unterschiede feststellen. Zumindest kann man die schnell mundtot machen. Sie müssen sich halt mit unserer freien liberalen Kultur arangieren. Hier bekommt niemand was vorgekaut, was sie bis ans Lebensende zu befolgen haben. Bei mir stiegen auch mal 3 Zuwanderer in die Bahn ein und meinten, tuckig an mir vorbei laufen zu müssen. Lustig sind dann immer ihre Andeutungen. Die lassen das schnell sein, wenn's ernst wird oder begreifen, dass sie sich lächerlich machen. So sagte ich zu einen der Drei, dass ich die falsche Baustelle bin, er solle doch zwei Nummern kleiner anfangen.

Zuerst sollte jeder mal bei sich selbst anfangen: Ist das, was ich sehe, wirklich zum Lachen komisch (witziger Spruch auf dem Shirt oder Brille mit Scheibenwischern und Beleuchtung,...)
Hallo Dr.Heizer,
für die Meisten sind Männer in Frauensachen zum schießen, weil es nur an wenigen richtig gut aussieht. Das muss man sich trotzdem im klaren sein. Ich gestehe es dennoch jeden zu, sich so zu kleiden, wie er sich fühlt.

oder ist es einfach nur ungewohnt-anders als das, was ich sonst sehe? Ist etwas anders, dann lohnt es sich, darüber mit demjenigen ins Gespräch zu kommen, der sich anders kleidet.
Viele wollen gar nicht ins Gespräch kommen. Daher gilt für sie die heteronorme Regel Nr.1: Solange ich nicht angeschwult oder belästigt werde, kann jeder machen was er will. Und manche trauen sich nicht zu fragen.
Aus dem Grund gilt bei Schwulen Händchenhalten und küssen in der Öffentlichkeit als Provokation.
Das gleiche gilt für Crossdresser. Vor allem wenn sie heterosexuell sind, dürfte das oft Unverständnis bei Männern und Frauen hervorrufen.

ich lache auch nicht über verhüllte Frauen in der Sommerhitze oder Langhosen tragende Männer mit Schwitzflecken im Hemd.
Ist dir da mal bewusst geworden, warum wir (du) das nicht machen? Weil wir abweichen und darauf bedacht sind, dass man uns annimmt. Den Typen in seinem Hemd interessiert das nicht, ob du ihn akzeptierst  oder nicht. Er bewegt sich innerhalb der anerkannten Norm. Das ist eben die Mär, indem auch Minderheiten meinen, Niquabs und Burkas als Selbstbestimmung bei Frauen akzeptieren zu müssen, weil sie selber zu einer anderen Minderheit gehören.

und wenn ich mitlache und die Menschen dabei freundlich ansehe, hat es sich eh erledigt.
Um das wissen zu können, müsstest du erst nachfragen, ob sich das wirklich erledigt hat oder nur gute Miene zum bösen Spiel ist.

Ich hatte sie mit meinem Anblick so aus ihren Gedanken gerissen, dass es einfach geschah. Galt also nicht mir, sondern der ungewohnten Situation, übertraschend einen Mann im Rock zusehen.
Natürlich galt das dir. Über den Klempner oder den Staatsanwalt wäre sie nicht so erschrocken.

Sie hat sich bei mir anschließend entschuldigt und wir unterhielten uns anschließend kurz ganz nett. Sie fand den Rock an mir ganz gut, ich solle weiterhin solche Sachen tragen.
Das Verhalten fiel mir auch öfters in Fahrstühlen auf. Hat aber nicht immer etwas zu sagen. Ähnlich ist das in Bus und Bahn. Man befindet sich für ca 20 Sekunden in einem engen, geschlossenen Raum, wo Menschen in der freien Wildbahn genügend Abstand halten würden, um nicht mit unsereins konfrontiert zu werden. Also kommt man automatisch ins Gepräch um die Situation zu entschärfen. In etwa, wenn man kleinen Kinder etwas vorsingt, damit sich die Angst legt.

Sie war auch sehr gut gekleidet, allerdings in engen Capri-Hosen. Sah auch sehr gut an ihr aus!
Nur weil sie dir ein Kompliment gemacht hat, musst du nicht zurückloben. Männer loben Frauen öfters, als umgekehrt. Das ist für die alltägliches. Wenn Frauen daraufhin zurück loben, dann meist nur aus Höflichkeit und nicht unbedingt weil der Typ gut gekleidet ist. Meist sind sie wie 98% der anderen Männer gleich langweilig gekleidet. Das verdeutlicht sehr gut, warum sich viele darüber echauffieren, wenn sich Schwule angeblich bunt und auffällig kleiden, nur um ihre Sexualität in den Vordergrund zu stellen und sich bitte ebenso normal kleiden sollen, wie es die Heteromänner auch tun. Röcke und Kleider gehören daher gundsätzlich dazu, weil sie von Frauen einseitig getragene Kleidungstücke sind, als Überhöhung zur wahren Weiblichkeit.

Gruß

Offline skirty19

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #7 am: 19.08.2015 21:08 »
Hallo Michael,
also ich habe nicht tagtäglich einen Rock an. 
Wenn ich einen anhabe dann habe ich das schon öfters erlebt. Also man ist schon sehr im Blickpunkt und das will ich einfach nicht immer.
Aber es kommt einfach auf die Leut an..einige sind wirklich unverschämt - einmal hat ne junge Frau übern ganzen Parkplatz geschrien...so als ob ne Spinne in ihrem Haar ist...das musst halt ignorieren und nicht an dich ranlassen..aber es ist irgendwie unangenehm.....allerdings gibts da viel von den lieben Mitmenschen was erschüttert. Und länger her ,zwei junge männliche Türken. Die haben sich vor mir gebogen und laut gelacht und auf mich gezeigt. Da bin ich dann aggressiv geworden und auf beide los und entsprechend gefragt ob sie ein problem haben...da hätte ich alles riskiert...und .. "ne nix sieht gut aus" ...Na ja ...dann habe ich sie ziehen lassen...mein ich wohl. >:(
Insgesamt wird es aber immer "normaler" weil es einfach bekannt ist. Ob es jetzt einem passt oder nicht muss ja egal sein.
Enttäuscht bin ich von den Frauen, welchen einen dann voll abstempeln. Das Macho-Kerl Ding bleibt einfach der "Aktivator" für die Mädels. Wenn Rock hast must halt mit andern "männlichen" Punkten kompensieren.
 8)
 

Offline skirty19

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #8 am: 19.08.2015 21:18 »
Zitat
Hallo Skirty,
was verleitet dich zu dieser Annahme? Muss ein Rollstuhlfahrer nun auch aushalten, dass es sinnlose Bordsteinkanten gibt, oder er schief angeschaut oder ständig bemitleidet wird?
Ja sollte  er...er kann aber trotzdem dagegen was tun...aber aushalten ist immer gut.

joelh

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #9 am: 19.08.2015 22:01 »
Ich hatte einige Gedanken zu den Themen:
-Als man im Rock raus
-Lachen
-Auslachen
die in veschiedenen Antworten aufgegriffen wurden.

Interessant. Ich bin überrascht das Joel schreibt wie ihn das verletzt...also ich dachte, dass muss man grundsätzlich aushalten wenn man sich so kleidet.

Nur einige wenige der Forumsteilnehmer kennen mich persönlich und meine Art, als Mann Röcke zu tragen.
Ich trage ausschließlich die "robusten" Röcke, die letztlich doch als männlich durchgehen, obwohl der Rock bei uns bekanntermaßen durchgängig weiblich besetzt ist.
Das Kleid am Mann, bzw. verspielte Röcke sind für mich hingegen kompliziert: Sie müssen zum Typ passen. Ist "er" z. B. androgyn, dann hat er meiner Meinung nach Narrenfreiheit und hat die komplette Palette der Kleidung als Spielwiese. Dies gilt m. E. eben, solange die Trennung der Kleidung nach Geschlechtern, bzw. die Exklusion bestimmter Kleidung aus der Männermode weiterhin so fest zementiert ist. (Versuch eines Gegenbeweises: Der durchtrainierte Athlet in einem geblümten Kleid bewegt sich auf dem äussersten Bereich der Skala "befremdlich".) Trägt man geschlechtsspezifische Kleidung, kommuniziert man damit also!  - Ein Widerspruch zur Person erzeugt Überraschung, was zu einem sichtbaren Lachen führen kann. Bei mir entstünde mit Sicherheit dieser Widerspruch, würde ich ein Kleid tragen.

Ich will meinen Aufenthalt in der Gesellschaft einigermaßen geniessen können - sonst könnte ich auch zu Hause bleiben. Es stellt sich also für mich die Frage nach der Balance: Wie kleide ich mich, so dass ich mich selbst wohlfühle, solange ich z.B. noch in den eigenen 4 Wänden bin. Und wie wohl fühle ich mich bei der Rezeption der Resonanz der "Gesellschaft", wenn ich mich mit meiner gewählten Kleidung in sie begebe.

Müsste ich permanent Verletzungen aushalten, würde Ungleichgewicht entstehen. Dazu wäre ich dauerhaft nicht bereit. In der Bilanz sollte ein positiver Wohlfühlfaktor vorherrschen.

Zuerst sollte jeder mal bei sich selbst anfangen: Ist das, was ich sehe, wirklich zum Lachen komisch (witziger Spruch auf dem Shirt oder Brille mit Scheibenwischern und Beleuchtung,...) oder ist es einfach nur ungewohnt-anders als das, was ich sonst sehe? Ist etwas anders, dann lohnt es sich, darüber mit demjenigen ins Gespräch zu kommen, der sich anders kleidet.  ich lache auch nicht über verhüllte Frauen in der Sommerhitze oder Langhosen tragende Männer mit Schwitzflecken im Hemd.

Wer eben meint, er müsse lachen, soll es tun, denn Lachen ist gesund und wenn ich mitlache und die Menschen dabei freundlich ansehe, hat es sich eh erledigt. Einmal fühlten sich die Typen ertappt und gingen einfach weiter, ein andermal war eine Dame im Einkaufzentrum wohl eher überrascht, als der Fahrstuhl sich öffnete und ein Kerl im Rock stand drin - da musste sie erstmal lachen, meinte sie, weil es ungewohnt war.

Lachen sowie Auslachen halte ich für Reaktionen, die zunächst nicht mit dem Bildungsgrad, der Herkunft etc. der Person korreliert. Beides sind natürliche Reaktionen, die erste als Folge einer Überraschung, die zweite hat sozusagen einen (hin)richtenden Charakter. Jemand lacht einen anderen aus, was den Zweck verfolgt, dass die anderen Teilnehmer der Gesellschaft aus dem Fehler der ausgelachten Person lernen, bzw. die ausgelachte Person die Möglichkeit erhält, ihr Verhalten zu korrigieren. Man sieht gelegentlich im Affenstall besonders das 2. Verhalten, man kann sich leicht vorstellen, dass der Höhlenmensch ebenfalls diese beiden Reaktionen kannte.

Der gebildete und / oder erzogene Mensch kann Auslachen unterdrücken, beim Lachen wird es schon schwer. Trotzdem ist der Impuls bei beiden vorhanden. Man muss sich also nichts vormachen, der erzogene Mensch verbirgt lediglich die Zurschaustellung seiner Reaktion.

androgyn

  • Gast
Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #10 am: 19.08.2015 22:33 »
Und länger her ,zwei junge männliche Türken. Die haben sich vor mir gebogen und laut gelacht und auf mich gezeigt. Da bin ich dann aggressiv geworden und auf beide los und entsprechend gefragt ob sie ein problem haben...da hätte ich alles riskiert...und .. "ne nix sieht gut aus" ...Na ja ...dann habe ich sie ziehen lassen...mein ich wohl. >:(
Das ist schon der erste Fehler. Da haben die dich, wo sie dich haben wollen. Die haben eher vor dem Schwulen angst, der sie dann wirklich angräbt. Damit rechnen die nicht. Davon ab, zeigt es ihnen, dass du nicht dazu stehs, was du anziehst. Aber das beste ist immer von den Frauen lernen. Freundlich bleiben, und sich notfalls eine moralische Überlegenheit aneignen. Das machen Fraue tatsächlich, wenn man einige Frauen beobachtet, wie sie in ihren Röcke und High-Heels gehen. Ihr dürft so was nicht tragen. Ihr seit arme Männer. Und genau das ist es, was einige zur Weißglut bringt, wenn sich ein Mann das gleiche Recht herausnimmt.

"ne nix sieht gut aus" Ich hab auch so eine Flitzpipe auf den Weg zur Arbeit. Der hat letzte Woche den Kopf geschüttelt was mir einfiele so rumzulaufen. "Ja eh, was fällt dir ein so auf der Treppe rumzulungern, Du siehst doch selber kein scheiß besser aus. Ich hab ja wenigstens die Figur dafür".

Enttäuscht bin ich von den Frauen, welchen einen dann voll abstempeln. Das Macho-Kerl Ding bleibt einfach der "Aktivator" für die Mädels.
Die wollen nicht den "metrosexuellen Softie". Bei den Frauen setzt sich immer noch der harte Kerl duch, da er gesunde Gene verkörpert. Ähnlich wie bei der frau mit dem gebärfreudigen Becken, den langen Beinen und ihren Rundungen. Männer könnten natürlich, die gesamte Modepalette auschöpfen. Nur würde es der jetzigen   Generation die Frauen (und damit den Nachwuchs) kosten, worauf sich Männer nicht einlassen, solange Frauen die freie Wahl haben, den Partner zu wählen, der für sie und ihre Kinder am geeignetesten ist.

Wenn Rock hast must halt mit andern "männlichen" Punkten kompensieren. 8)
Nein, muss du nicht. Das ist das dümmste was du machen kannst. Spiel' lieber witzig mit den Klischees,

Zitat
Hallo Skirty,
was verleitet dich zu dieser Annahme? Muss ein Rollstuhlfahrer nun auch aushalten, dass es sinnlose Bordsteinkanten gibt, oder er schief angeschaut oder ständig bemitleidet wird?
Ja sollte  er...er kann aber trotzdem dagegen was tun...aber aushalten ist immer gut.
Was soll der Rollstuhlfahrer dagegen tun? Er kann nicht einfach mal so aus seinem Rolltuhl hüpfen.

Online JJSW

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #11 am: 19.08.2015 22:54 »
Guten Abend liebe Rocker
Weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll, denn richtig ausgelacht (wegen Rock tragens) wurde ich noch nicht.
Vielleicht mal ein Zuruf oder Getuschel oder Gekicher, aber nichts, was mich aus der Ruhe bringt. In Hosen kann man genauso angepöbelt werden, von Betrunkenen oder inrgendwelchen Dumpfbacken, der Grund ist oft nicht ersichtlich, das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.
Vielleicht war ich da früher etwas empfindlicher, aber mit der Zeit wird man dickfelliger und es prallt leichter von einem ab. Ist doch eigentlich egal, was irgendein Fremder sagt.

Andererseits war ich bisher meist nur bei  warmen Sommertagen im Rock unterwegs und vielleicht hab ich deshalb nur wenig Ablehnung erfahren. Der Großteil der Passanten verhält sich gleichgültig, manche glotzen nur und einige wenige finden es gut und sagen das auch.
Vielleicht ändert sich das, wenn ich im Herbst bei kühlerem Wetter im Rock rausgehe, ein Kleid trage oder gar weitere "weibliche" Kleidungsstücke tragen würde. Zu letzterem habe ich jedoch nicht wirklich das Verlangen.
Mal schauen wie es weitergeht. Bestimmt interessant.

Bekannte frozzeln anfangs ein bissle, lachen, machen Bermerkungen oder fragen nach dem darunter, aber mehr aus Jux und weniger boshaft, aber da hat eifriges Forumlesen gut geholfen um gute Konter zu landen. Je mehr mich mit Rock gesehen haben, umso entspannter wird es.
Andererseits hab ich erlebt, das Leute ganz freundlich sind, dann tratschen und später dann uber Umwegen nicht mehr so freundliche Dinge zu hören bekommt.
Am Freitag ist wieder Weinfest bei meiner Freundin in der Straße. Wenn ich da im Rock aufkreuze, gucken wieder paar Leute komisch, die meisten sind freundlich wie immer und das wirklich hörenswerte wird dann in den nächsten Wochen durch die Nachbarschaft getratscht.
Darauf bin ich schon wieder gespannt. Hat aber in den letzten 2 Jahren deutlich nachgelassen.
Anfangs hat mich das ziemlich geärgert, inzwischen ist mir das jedoch ziemlich wurscht. Wie heißt es so schön in dem Lied von den Ärzten: Lasse reden ;)
So genug geschrieben.
Gute Nacht
Gruß
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline MAS

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #12 am: 19.08.2015 23:15 »
Somit können wir auch von "Deutschen ohne Migrationshintergrund nach der Definition des Statistischen Bundesamres" reden. "Ureinwohner" ist da aber irgendwie schöner.  ;)

LG, Michael

Na dann von mir aus eben "Ureinwohner und Zuagroaste"  ;) Ich bin froh, dass es auch "Zugezogene, Hergezogene, Zugereiste, Eingewnaderte..." gibt, sonst wäre ja schließlich nach wie vor " alles bein Alten" und wir könnten die Vielfalt der Speisen, die wir nun hier vorfinden, nicht genießen. Auch vieles an "Wissen" wäre uns verborgen geblieben. Von daher lache ich nie über Fremde oder anders gekleidete, es könnte sich nämlich was sinnvolles ergeben.

Allen Auslachern sie gesagt: erst verlacht man es, dann macht man es. Oder wie sonst sind viele Frauen zur Hose gekommen? Erst ahben sie darüber gelacht, heute reagen sie welche. Ich trage auch Röcke, wer lacht? Ich werde ihn daran erinnern, wenn er selbst einen trägt, denn bei manchen dauert die Erkenntnis etwas länger und einzelne gewinnen sie nie! ;D

Ganz Deiner Meinung, Marcel. Ich wollte eigentlich auch nur sagen, dass es nicht nur Zugereiste sind, die ab und zu mal gerne lachen.

LG, Michael
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Offline MAS

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Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #13 am: 19.08.2015 23:17 »
Zitat
Lieber Joel,
Wir erwarten ja auch, respektiert zu werden, dann sollten wir zuerstmal respektieren.
Hallo Michael,
das sehe ich ein wenig anders. Was soll ich denn respektieren, was eh als normal oder Norm gilt?
Normalität wird gar nicht wahrgenommen, außer von denen, die sich "unnormal" verhalten oder abweichen.
Damit stilierst du dich zum Opfer und gibst den Beurteilern, die Oberhand. Auch wenn du das selber nicht fühlst. Die anderen epfinden es als solches. Nach dem Motto: "Danke, dass ihr mich aufnehmt".



Das verstehe ich nichtm Nico! Wieso stilisiere ich mich als Opfer, wenn ich einen anderen Menschen respektiiere und ihn mit Namen grüße?

LG, Michael
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androgyn

  • Gast
Re: Umgang mit Auslachern
« Antwort #14 am: 19.08.2015 23:20 »
Guten Abend liebe Rocker
Weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll, denn richtig ausgelacht (wegen Rock tragens) wurde ich noch nicht.
Hallo Jürgen,
wirst du auch nicht in langen Röcken. Der Unterschied liegt in der Länge, wo nackte Beine zum Vorschein kommen und damit der  Anschein von ungeschützten Genitalien, weil der Rock offen ist. Zu mir sagte mal ein Goth, der einen Männerrock trug: "Das wäre mir zu gewagt, so kurz. Aber sieht gut aus".

Vielleicht mal ein Zuruf oder Getuschel oder Gekicher, aber nichts, was mich aus der Ruhe bringt. In Hosen kann man genauso angepöbelt werden, von Betrunkenen oder inrgendwelchen Dumpfbacken, der Grund ist oft nicht ersichtlich, das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.
Immer diese Schönfärberei. Wegen Hosen wird kein Mann angepöbelt. Sonst Männer kaum noch Hosen tragen. Das hat dann oft andere Gründe. Bei einem Rock ist es offensichtlich.

Vielleicht war ich da früher etwas empfindlicher, aber mit der Zeit wird man dickfelliger und es prallt leichter von einem ab. Ist doch eigentlich egal, was irgendein Fremder sagt.
Die Fremden sind den meisten hier ja auch egal. Darum sind's auch Fremde. Problematisch  wird es in der Familie oder Freunden, wenn die nicht damit einverstanden sind.

Andererseits war ich bisher meist nur bei  warmen Sommertagen im Rock unterwegs und vielleicht hab ich deshalb nur wenig Ablehnung erfahren. Der Großteil der Passanten verhält sich gleichgültig, manche glotzen nur und einige wenige finden es gut und sagen das auch.
Die Leute lassen es dich unbewusst wissen, ob sie dich mögen oder nicht. Anders, als im Boydrag.

Vielleicht ändert sich das, wenn ich im Herbst bei kühlerem Wetter im Rock rausgehe, ein Kleid trage oder gar weitere "weibliche" Kleidungsstücke tragen würde. Zu letzterem habe ich jedoch nicht wirklich das Verlangen.
Mal schauen wie es weitergeht. Bestimmt interessant.
Was soll sich da ändern? Die Reaktionsweite wird breiter. Du gehst in dressed as girl. Das sollte dir schon klar ein.

Bekannte frozzeln anfangs ein bissle, lachen, machen Bermerkungen oder fragen nach dem darunter, aber mehr aus Jux und weniger boshaft,
Das kann man m.M. nach nur schwer trennen. Oft schwelgen die sich dann in Jux, ala, Es wird doch noch ein Spaß erlaubt sein dürfen? Im Grunde ist es Sexismus. Ich frage doch auch niemanden ob er/sie Höschen oder Strapse unter der Hose trägt. Das ist Privatssphäre.

Andererseits hab ich erlebt, das Leute ganz freundlich sind, dann tratschen und später dann uber Umwegen nicht mehr so freundliche Dinge zu hören bekommt.
na siehst du, den Leuten ist es nicht immer gleichgültig. Gekünstelte Freundlichkeit erkennt man.

Am Freitag ist wieder Weinfest bei meiner Freundin in der Straße. Wenn ich da im Rock aufkreuze, gucken wieder paar Leute komisch, die meisten sind freundlich wie immer
Nicht, dass du wieder darauf reinfällst und die hintenrum tratschen.

Hat aber in den letzten 2 Jahren deutlich nachgelassen.
Anfangs hat mich das ziemlich geärgert, inzwischen ist mir das jedoch ziemlich wurscht.
Wie jetzt? Du trägst schon 2 Jahre Rock und die Leute haben sich jetzt erst daran gewöhnt?

Wie heißt es so schön in dem Lied von den Ärzten: Lasse reden ;)
Und ich kanns nicht mehr hören.


 

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