Autor Thema: Ohrloch stechen  (Gelesen 23090 mal)

Offline hohenlohe74

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #30 am: 20.11.2016 17:27 »
hallo rock-aktiv,

also meine Kids sind Mädels und die beiden würden an sich auch nichts gegen einen gepflegten Kilt haben. Aber meine Frau sieht ein öffentliches Auftreten von mir im Rock (wobei das für mich immer ein Kilt wäre) eher skeptisch.
Skinnyjeans öffentlich sind nicht ab und zu ok, sondern immer dann, wenn ich solche ab und zu "beim Ausgang" trage. Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt, sorry.

LG
hohenlohe74

androgyn

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #31 am: 20.11.2016 17:51 »
hallo rock-aktiv,

also meine Kids sind Mädels und die beiden würden an sich auch nichts gegen einen gepflegten Kilt haben. Aber meine Frau sieht ein öffentliches Auftreten von mir im Rock (wobei das für mich immer ein Kilt wäre) eher skeptisch.
Der nächste mit zwei Büchsen.  ???  ;D

Es ist so berechenbar, was den Neulingen und die Probleme mit ihren Frauen betrifft. Frauen und Rock ist hier ja immer wieder mal Thema und das bestätigt mein Eindruck, dass es eben nicht so ist mit den Frauen, wie wir es uns mit der Zeit hier immer schön reden. Wenn es sogar bei den Männern und ihren Frauen bedenken gibt, die bereits Eltern sind und dass ihre Kinder wegen eines Stücks Stoff in der Schule Konsequenzen davon tragen, kann ich recht gut mutmaßen, wenn Frauen als potentiellen Partner bevorzugen. Das Spiel ist eigentlich recht einfach. Wenn eine Frau einen Mann im Rock sieht, wird sie sich über das gleiche Gedanken machen, wie eine Frau, dessen Mann anfängt Röcke zu tragen. Was wenn er der Vater meiner Kinder ist? Kann ich mit so einem Mann Kinder haben?

Skinnyjeans öffentlich sind nicht ab und zu ok, sondern immer dann, wenn ich solche ab und zu "beim Ausgang" trage. Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt, sorry.

LG
hohenlohe74
Ich habe das schon verstanden, meine ich. Ich formuliere es mal besser. Wäre es nicht mehr ok, wenn du täglich, immer, überall Skinnyjeans anziehen würdest, wie andere Männer täglich ihre Jeans anziehen?

Offline hohenlohe74

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #32 am: 20.11.2016 19:07 »
Hallo rock-aktiv,

es ist schon so, dass ich - da ich mich als tolerant ansehe (ja,ja, das sagt jeder von sich) an sich kein Problem mit kreativ-konventionsoriginellen Erscheinungen in unserer Gesellschaft. Insofern sehe ich für mich zunächstmal kein Problem, wenn ich rockig unterwegs bin. Andererseits ist unsere Gesellschaft derzeit in einer Gemütslage, in der sich viele Leute herausnehmen zu definieren, war in unsere Gesellschaft gehört und was nicht und dies dann ggf. auch SCHLAGkräftig vertreten.

Zur "täglichen Skinnyjeans": Für mich sind Kilt, Skinnyjeans, Meggings (oder whatever) eine Ergänzung meiner Garderobe, also ein Mehr an Kleidungsmöglichkeiten, nichts, was ich ausschließlich trage bzw. tragen müsste (um mir etwas zu beweisen). Daher: wenn ich Lust habe mich "kreativ" zu kleiden, DANN möchte ich das tun.

LG
hohenlohe74

androgyn

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #33 am: 20.11.2016 19:13 »
Mir gings nur darum, Ob Skinnies von deiner Frau als feminin bewertet werden.
Hast du das erlebt, dass die Gemütslage kippt und das schlagkräftig verteten wird?


Offline high4all

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #34 am: 20.11.2016 19:24 »
Andererseits ist unsere Gesellschaft derzeit in einer Gemütslage, in der sich viele Leute herausnehmen zu definieren, war in unsere Gesellschaft gehört und was nicht und dies dann ggf. auch SCHLAGkräftig vertreten.


LG
hohenlohe74
Gerade weil Teile der Gesellschaft meinen über das, "was sich gehört", bestimmen zu müssen, heißt es für mich: Flagge zeigen und hart bleiben. Es geht um nichts weniger als die Verteidigung der Freiheit. Es fängt immer bei kleinen Dingen an und irgendwann verlieren wir alles an bürgerlichen Freiheiten.

Auch auf die Gefahr hin "eins auf´s Maul" zu kriegen: ich weiche nicht zurück vor Leuten mit Blockwartmentalität.
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androgyn

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #35 am: 20.11.2016 20:07 »
hmm...also ich reagiere da echt eklig, wenn man mir in mein hübsches Gesicht schlagen würde. Darum gehe ich auch den meisten Ärger aus dem Weg. Im Rock fühle ich mich gar nicht so richtig zum kämpfen befähigt.

Offline Asterix

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #36 am: 20.11.2016 23:43 »
Ja, ja, angeblich die "gesellschaftliche Gemütslage"...Einfach eine beliebte Ausrede, um den "Schwanz einzuziehen".

Dieses Argument gab es schon vor 5, 10, 15, 20 und mehr Jahren.

Die Welt hier zumindest in der Bundesrepublik Deutschland ist nicht besser, nicht schlechter geworden.

Die meisten Probleme, die ich bisher mit dem Rock und anderen nicht männlich konnotierten Kleidungsstücken etc. hatte, hatten mit meiner Angst zu tun, und nicht mit dem "bösen, bösen, bösen" Umfeld - auch wenn dieses sich nicht immer artig verhielt, als ich anfing, mich "nicht männlich" zu verhalten. Die Angst hat zwar auch ihre konkreten Ursachen, aber mit der "Rockgeschichte" nichts zu tun.

Deshalb solltest du eher deine Verhaltens- und Angstmuster hinterfragen (und jeder, der zu viel zweifelt...)

Beste Grüße,

Asterix

"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline Barefoot-Joe

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #37 am: 21.11.2016 10:07 »
Hallo jeanskilt,

Zitat
Aber meine Frau sieht ein öffentliches Auftreten von mir im Rock (wobei das für mich immer ein Kilt wäre) eher skeptisch.

Wovor hat sie denn Angst? Die Skeptik resultiert ja aus einer Sorge, dass das irgendwelche Nachteile haben könnte.
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

Offline hohenlohe74

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Re: Rock-Konzert
« Antwort #38 am: 21.11.2016 20:07 »
Puuuuh, wo fange ich an?

Also: ich bin sicherlich ein Mensch mit Meinung und Durchsetzungsvermögen und stehe da zu meiner Meinung, wo ich tatsächlich Freiheit und Menschlichkeit bedroht sehe. Ich weiß, dass sich das jetzt pathetisch anhört und vielleicht aufgrund meines "Schwanzeinziehens" bezüglich des öffentlichen Rocktragens jetzt ganz komisch an. Aber ich unterscheide da vielleicht etwas großzügig zwischen Belange von allgemeinem Interesse (kann je nach Sichtweise sicherlich auch das Rocktragen beim Mann sein) und individuellen/privaten Belangen. Derzeit sehe ich den Bestand der Gesellschaft sicherlich nicht dadurch gefährdet, dass ich nur sehr sporadisch im Kilt auftrete. Und es gibt sicherlich gewichtigere Anliegen, um für den Erhalt der Freiheit zu kämpfen, als der Rock am Mann.

Dann gibt es ja auch noch die Komponente der Partnerschaft. Natürlich kann ich mich als Individuum um maximale Freiheitsauslebung bemühen. Aber - da verrate ich sicherlich kein Geheimnis - in einer Partnerschaft bzw. Gemeinschaft (=Familie) schränkt man sich dann eben doch ein. Natürlich geht das nur bis zu dem Grad gut, an dem man an der Einschränkung oder Selbstbeschränkung nicht zerbricht. Dann wird man ein Fall fürs psychologische Coaching, an dessen Ende dann evtl. ein Befreiungsschlag steht. Aber noch bin ich nicht so an meiner Grenze, dass ich alles fürs Rocktragen tun müsste.

Und natürlich habe ich gewisse Ängste, mich (hinter vorgehaltener Hand darüber sprechend) in ein Licht rücken lassen zu müssen; zumal wenn meine Frau sich genau eine solche Situation nicht wünscht. Gut, manche psychologischen Prozesse sind eben sehr komplex. Das heißt aber auch nicht, dass sie trotzdem tragfähige Handlungsmaximen sind.

Was nun Skinnyjeans anbelangt, da hat isch meine Frau eben davon überzeugen lassen, dass das vielleicht nicht mehr unbedingt etwas für Männer in meinem Alter ist (wie sie meint), aber eben doch noch der männlichen Gaderobe zuzuordnen ist und somit tolerabel ist.

Jau, jetzt habe ich sicherlich wieder Stoff zum weiterdenken und -diskutieren gegeben. Aber Ich möchte auch nochmals ausdrücklich betonen, dass ich euch alle, die ihr völlig selbstbewusst und überzeugt eure Röcke öffentlich tragt bewundere (sic!) - ich bin eben (noch) nicht soweit.

LG
hohenlohe74

Offline Luan

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Re: Ohrloch stechen
« Antwort #39 am: 22.11.2016 22:59 »
Hallo,

ich habe mir damals zu Bundeswehrzeiten zuerst links ein Ohrloch stechen lassen, gleich am ersten Urlaubstag eines dreiwöchigen Jahresurlaubs. Dafür bin ich damals nach Paderborn gefahren. Das war wohl in einem Juweliergeschäft gewesen, das weiß ich nicht mehr genau, ist wohl schon über 25 Jahre her.
Anfangs war es schon etwas doof, weil man damals als Soldat keinen Ohrschmuck tragen durfte, also morgens den Stecker raus machen und dann gleich nach Dienstschluss wieder reingemacht.

Vor ein paar Jahren habe ich mir wieder vorm Urlaub noch ein Loch ins andere Ohr stechen/schießen lassen. Und weil ich den zweiten sterilen Stecker "nicht verkommen" lassen wollte, hab ich mir ein zweites Loch ins erste Ohr schießen lassen. Das war bei einer Juwelier-Filiale in einem Mainzer Einkaufszentrum.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)


 

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