Autor Thema: Bibelfest  (Gelesen 23839 mal)

androgyn

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Re: Bibelfest
« Antwort #30 am: 22.11.2016 20:52 »
Die Beschneidung bei den Juden gilt als Beweis, Jude zu sein, ein Zeichen für den Bund mit Gott und seinem Volk.
Kumma da: https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437
Es bleibt trotzdem ein Verbrechen und Körperverletzung. Das wäre das gleiche, wenn du FGM als legitim bezeichnen würdest, weil das als Beweis für eine echte Jüdin und Zeichen für den Bund mit der heiligen Maria bedeuten würde.

Sinnvoll kann eine Beschneidung medizinisch sein, eben bei Vorhautverengung. Das hat aber mit Religion nichts zu tun. Und ich bin kein Mediziner. Du etwa?

LG, Micha


Wieviele haben denn eine Verengung, dass es den Eingriff legitimieren würde? Überleg doch mal. Ich brauch keine Religionswissenschaften studieren, die Täter in Schutz nimmt, um Beschneidung abzulehnen. Beschneidung ist das Entfernen eines kompletten Organs und nicht nur oberflächlich an der Voraut rumschnippeln. Das ist ein sehr grausames Ritual.

Offline Ben

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Re: Bibelfest
« Antwort #31 am: 22.11.2016 21:03 »
Memo an mich: Das Memo von Ben an Ben ignorieren.
Feel free!

Es ist auch nicht so, dass mich der Verlauf dieses Threads überrascht. Aber es nervt mich dennoch, dass aus einem kleinen Erlebnisbericht heraus wieder eine Glaubensdiskussion bis aufs Blut geführt wird. Warum ich mich da raushalte, wird mir hier wieder vor Auge geführt.

Offline MAS

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Re: Bibelfest
« Antwort #32 am: 22.11.2016 21:39 »
Die Beschneidung bei den Juden gilt als Beweis, Jude zu sein, ein Zeichen für den Bund mit Gott und seinem Volk.
Kumma da: https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3437
Es bleibt trotzdem ein Verbrechen und Körperverletzung. Das wäre das gleiche, wenn du FGM als legitim bezeichnen würdest, weil das als Beweis für eine echte Jüdin und Zeichen für den Bund mit der heiligen Maria bedeuten würde.

Sinnvoll kann eine Beschneidung medizinisch sein, eben bei Vorhautverengung. Das hat aber mit Religion nichts zu tun. Und ich bin kein Mediziner. Du etwa?

LG, Micha


Wieviele haben denn eine Verengung, dass es den Eingriff legitimieren würde? Überleg doch mal. Ich brauch keine Religionswissenschaften studieren, die Täter in Schutz nimmt, um Beschneidung abzulehnen. Beschneidung ist das Entfernen eines kompletten Organs und nicht nur oberflächlich an der Voraut rumschnippeln. Das ist ein sehr grausames Ritual.

Nico,
ich nehme überhaupt niemanden in Schutz, sondern habe nur eine historische Frage beantwortet. Wenn ich sage, dass Napoleon dies und jenes getan hat, nehme ich ihn ja auch nicht in Schutz.

Und ob ein medizinischer Eingriff sinnvoll ist oder nicht, hängt kaum davon ab, wie oft eine Krankheit vorkommt, sondern nur, ob es dem hilft, der sie hat.

Also wirklich!

LG, Micha
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androgyn

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Re: Bibelfest
« Antwort #33 am: 22.11.2016 21:53 »
Man muss nicht beschneiden. Ein kleiner Schnitt zum Dehnen der Vorhaut reicht aus. Und sie ist trotzdem noch dran und verheilt wieder.


Offline Jo 7353

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Re: Bibelfest
« Antwort #34 am: 22.11.2016 22:48 »
Der Gersprächspatner von Ben war vermutlich so bibelfest wie ein Zeuge Jehovas. Ein paar Zitate kennen sie gut, mit denen sie einen unvorbereiteten nur schlecht bibelkundigen beeindrucken können. Wer sich etwas besser auskennt, kann wie Hajo angedeutet hat, locker dagegenhalten, und die Frage, was Kleidung zu Frauenkleidung macht steht auch im Raum. Nach meinem Wissen dürfte unter den Autoren der Bibel kaum einer Hosen getragen haben.

Ansonsten steht auch bei dem Nebenthema die Frage der unterschiedlichen Bewertungen von Frauen und Männern im Raum. Ich sehe nicht den grundsätzlichen Unterschied zwischen Beschneidung von Jungen und Mädchen. Letzlich ist diese Unterscheidung schlimmer als die Frage, ob Frauen jegliche Form von Kleidung tragen können und Männer sich einschränken müssen. Ist körperliche Unversehrtheit kein Menschen, sondern nur ein Frauenrecht? Beschneidung ist auch nichts speziell jüdisches oder muslimisches. Das gibt es in ganz Afrika. In Sudafrika sollen jedes Jahr Jungen daran sterben. Ob es für die Mädchenbeschneidumg auch religiöse Grundlagen gibt ist mir nicht bekannt, aber naheliegend finde ich das schon.

Eigentlich hatte ich zu Anfang angenommen, daß Rock tragende Männer aufmerksammer mit Diskriminierung von Männern umgehen, weil sie sich bezüglich des Rocks nicht mehr diskriminiern lassen. Inzwischen weiß ich, daß das keineswegs zwangsläufig so ist.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

Offline high4all

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Re: Bibelfest
« Antwort #35 am: 22.11.2016 23:07 »

Eigentlich hatte ich zu Anfang angenommen, daß Rock tragende Männer aufmerksammer mit Diskriminierung von Männern umgehen, weil sie sich bezüglich des Rocks nicht mehr diskriminiern lassen. Inzwischen weiß ich, daß das keineswegs zwangsläufig so ist.

Gruß,
Jo

Rockträger sind nicht automatisch bessere Menschen, weil sie Röcke tragen. Und Hosenträger sind keine schlechteren Menschen, weil sie Hosen tragen.

Grundsätzlich sollten wir uns immer wieder einen Spiegel vorhalten und prüfen, wie wir´s mit Diskriminierung halten. Als Opfer oder Täter.

Denn absolut sicher vor Pauschalurteilen über andere Menschen sind wir nicht.

LG
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Luan

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Re: Bibelfest
« Antwort #36 am: 22.11.2016 23:09 »
Sehr eindringlich wird das Thema/Trauma "weibliche Beschneidung" im Film "Wüstenblume" thematisiert.

Zitat von: Wikipedia
Geboren in der Wüste Afrikas, wächst Waris im ständigen Kampf ums tägliche Überleben auf. Als sie mit 13 Jahren zwangsverheiratet werden soll, flieht sie, um dem Willen ihres Vaters zu entkommen. Sie irrt durch die Wüste, bis sie schließlich die somalische Hauptstadt Mogadischu erreicht. Die Familie ihrer Mutter nimmt sie schützend auf und verschafft ihr eine Stellung als Dienstmädchen in der somalischen Botschaft in London, wo sie jahrelang das Haus nicht verlassen darf. Als dieses aufgrund der Kriegswirren in Somalia geräumt wird, flieht Waris erneut. Sie taucht in der Metropole unter, findet in der quirligen Verkäuferin und Lebenskünstlerin Marilyn eine Freundin und Vertraute, lernt Englisch und jobbt als Putzfrau in einem Fastfood-Restaurant.

Dort entdeckt der Starfotograf Terence Donaldson sie, und die Designer reißen sich um sie. Jetset und Presse lieben das Nomadenmädchen, das allerdings aufgrund seines abgelaufenen Reisepasses als illegale Einwanderin gilt und erst durch eine Scheinehe zu einer Aufenthaltserlaubnis gelangt, nachdem gefälschte Papiere nicht den gewünschten Erfolg eingebracht hatten.

Waris Dirie wird zu einem der bestbezahlten Models der Welt. Doch bei allem Erfolg belastet Waris das Geheimnis ihrer Kindheit. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erzählt sie in einem Interview von der grausamen Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung, deren Opfer sie selbst als kleines Mädchen wurde. Die Veröffentlichung löst eine Welle von Mitgefühl und Protest aus und Waris entschließt sich, ihr Leben dem Kampf gegen dieses Ritual zu widmen.

In gut sortierten Videotheken sollte es den Film zur Ausleihe geben.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

androgyn

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Re: Bibelfest
« Antwort #37 am: 22.11.2016 23:12 »
Rockträger sind nicht automatisch bessere Menschen, weil sie Röcke tragen. Und Hosenträger sind keine schlechteren Menschen, weil sie Hosen tragen.
Doch doch doch

Offline Asterix

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Re: Bibelfest
« Antwort #38 am: 22.11.2016 23:17 »
Sehr eindringlich wird das Thema/Trauma "weibliche Beschneidung" im Film "Wüstenblume" thematisiert.


Ich wette, dass die Beschneidung für männliche Kinder auch traumatisierend verläuft...
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Offline Luan

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Re: Bibelfest
« Antwort #39 am: 22.11.2016 23:33 »
Ich wette, dass die Beschneidung für männliche Kinder auch traumatisierend verläuft...

Das will ich auch gar nicht von der Hand weisen, allerdings ist mir zu dem Thema nur der eine Film bekannt, der allerdings nur die weibliche Genitalverstümmelung thematisiert.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

Offline Holger Haehle

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Re: Bibelfest
« Antwort #40 am: 23.11.2016 16:50 »
Das Foto hier zeigt muslimische Jungen aus Indonesien nach der Beschneidung. Man beachte die Sarongs, die bei einem feierlichen Ritual nicht fehlen dürfen. Die Kinder halten den Stoff so merkwürdig, weil die Beschneidungsschmerzen, so kommentierte das Ori, der Austauschstudent aus Jakarta, noch nicht nachgelassen haben.

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Wir sehen Beschneidungen tun weh, wobei man aber schon unterscheiden sollte, ob es einen Einschnitt oder ein Abschneiden gibt, wie bei der weiblichen sogenannten pharaonischen Beschneidung, bei der die Klitoris und die inneren Schamlippen komplett entfernt werden und regional danach noch die äußeren Labien teiweise zusammennäht werden, so das die Periode noch ausfließen kann. All das müssen die Frauen ertragen, damit Männer die Forderung nach einer quasi versiegelten Jungfrau erfüllt bekommen. Erst mit dem Vollzug der Ehe wird z.B. im Sudan die zugenähte Scheide wieder ganz geöffnet. Ein vergleichbares Opfer müssen die Jungen bei Beschneidungen nirgendwo und schon gar nicht für die Frauen leisten.

androgyn

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Re: Bibelfest
« Antwort #41 am: 23.11.2016 17:24 »
Nö, viele der Jungen brauchen es nicht mehr, weil der Penis erkrankt oder weg gefault ist.
Die Vorhaut ist ein eigenes Organ. Das Wegschneiden der Schamlippen wäre ähnlich.
https://beschneidung-von-jungen.de/home/beschneidung-und-sexualitaet/neurologie-der-vorhaut-und-des-penis.html
Zitat
Nun die natürliche Lösung: Um Nervenschädigung und lebenslange Einbußen an Empfindsamkeit sowie an erotischem Vergnügen zu vermeiden und darüber hinaus diesen eigenartigen Schmerzeffekt mit seinen Folgen zu verhindern, ist die Vorhaut gar nicht erst durchzuschneiden. Einfach in Ruhe lassen! Natürlich hat die Evolution den richtigen Weg gefunden. Jungen kommen jede Minute und jede Sekunde des Tages vollständig mit Vorhaut zur Welt, und sie werden weiterhin mit Vorhaut geboren werden.

Waris Dirie ließ ihren eigenen Sohn Genitalverstümmeln mit der ästhetischen und hygienischen Begründung
Zitat
that should never even be called circumcision - it's not. In males it's done for medical reasons - to ensure cleanliness. I could hear Aleeke crying when they did it but he stopped as soon as I held him. Despite my strong feelings about FGM, I knew it was the right thing to do. My son has a beautiful penis. It looks so good and so clean. The other day he told me he had to go to the bathroom. I said, 'You can do that alone, you are a big boy now,' but he wanted me to come and see him. His little penis was sticking up straight and clean. It was lovely to look at!"

Offline emot.

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Re: Bibelfest
« Antwort #42 am: 23.11.2016 21:14 »
Hallo.Im Internet fand ich Bekleidungsvorschriften für Priester der Israel beim welche beim Betreten det   Stitftshütte zwingend vorgeschrieben waren.Leibrock EX28,39-43   Oberkleid EX28,31-35  das Epaht(Schürze) EX 28 6-12.Kein Wort von Hosen.Bekleidungsvorschriften galten für alle die die Stiftshütte (spöter Tempel) besuchten.Gruß emot

Offline MAS

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Re: Bibelfest
« Antwort #43 am: 23.11.2016 23:04 »
Leute,

wenn das mit der Bibel so einfach wäre, wieso sollte es dann so viele jüdische und christliche Richtungen geben?
Es ist doch immer eine besondere Beziehung zwischen einer Sammlung von Texten, deren Entstehungsgeschichte auch ganz unterschiedlich gesehen wird und die dann von Menschen gelesen werden, die wiederum in ganz verschiedenen sprachlichen, politischen, sozialen, psychischen und ganz allgemein kulturellen und natürlichen Kontexten leben und diese Texte von all dem abängig interpretieren. Da die eigene Interpretaton irgendwem andern aufzwingen zu wollen, ist doch eher eine Folge von selbstbezogener Engstirnigkeit als von Wahrheitserkenntnis.

Wenn diese Mann meint, er dürfe keine Röcke tragne, dann soll er es eben sein lassen. Und wenn andere Juden und Christen der Meinung sind, die dürften Röcke tragen, dann sollen sie es tun. Sollen doch alle auf Gottes Liebe vertrauen und hoffen, das dieses Vetrauen nicht falsch liegt.

LG, Micha
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Offline high4all

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Re: Bibelfest
« Antwort #44 am: 23.11.2016 23:17 »
Mich betrübt bei dem Mann besonders, dass Menschen von Gott ferngehalten werden, wenn er so mit ihnen spricht. Warum lädt er nicht einfach ein -egal ob Hosen- oder Rockträger- und überlässt die weitere Entwicklung den Möglichkeiten Gottes?

Gott zeigt schon jedem Menschen direkt, was er will. Unter der Voraussetzung, dass jeder Mensch es zuläßt, denn Gott drängt sich nicht auf.

Nur das "Bodenpersonal" ist oft zu ungeduldig mit anderen Menschen (da nehme ich mich nicht aus).
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