Ich finde, das GESAMT-ERSCHEINUNGSBILD ist entscheidend.
...
Wenn jemand auf die Idee kommt, mal einen Rock anziehen zu wollen, nach Gleichgesinnten sucht, auf dieses Forum stößt und dann solche "Vorbilder" sieht,
dann könnte schon die Rückwärtsbewegung "mit solchen Typen will ich nicht in einen Topf geworfen werden" einsetzen.
Ja, ikm4799, das verstehe ich.
Ich erinnere mich auch an etliche Situationen, wo ich mich im Vorfeld oder in der Situation selbst unwohl fühlte, weil ich da nicht in die selbe Schublade gesteckt werden wollte.
Zwei Situationen will ich stellvertretend aufzählen. Die eine, wo ich einen rocktragenden Bekannten traf, der dem Druck, was Männer gesellschaftlich verkörpern sollen, nicht mehr standhielt und seinem Wunsch, unbekümmert Röcke tragen zu wollen, nachkam, indem er sich auf den Weg machte, sich zur Frau umwandeln zu lassen. Mit Stöckelschuhen, Makeup und aufblühendem Busenwuchs stöckelte er neben mir durch die Stadt. Mir fiel es sehr schwer, weil immer ich versucht habe, meinem Umfeld, auch jenen, die mir nur begegneten und mich nicht näher kannten, irgendwie zu signalisieren, dass genau das nicht mein Weg und mein Wunsch ist.
Zweite Situation: Im Umfeld eines geplanten Rocktreffens kam es dazu, dass eine bestimmte Gruppe, die eher in einem anderen Forum zu einem eher anderen Thema beheimatet ist, großes Interesse daran hatte, mit dabei zu sein, aber aus terminlichen Aspekte es zu einem vorgezogenen kleinen Treffen in meiner Stadt kam. Diese `bestimmte`Gruppe sind die High-Heel-Träger aus dem Man-on-High-Heels-Forum MoHH2.0 (oder so). Auch da hatte ich im Voraus mächtigen Bammel, weil das auch sowas von gar nicht mein Thema ist und ich zugeben muss, starke Berührungsängste empfunden zu haben, in diese Gruppe mit eingerechnet zu werden, wenn ich mich mit ihnen in meiner Stadt zeige.
Ich muss sagen, beide erwähnten Situationen waren interessant, zeigten zwar auch schnell, dass manche Vorlieben doch unterschiedlich sind, es aber auch lohnenswerte gemeinsame Verbindungen gibt.
Mit diesen zwei Beispielen möchte ich exemplarisch ausdrücken, dass ich Deine Empfindungen durchaus nachvollziehen kann.
Gerade bei Deiner obigen Aufzählung Deines Punktes z) stoßen sich viele im Forum und bestimmt auch jene, die erst gar nicht reinkommen, immer wieder den Kopf.
.... bishin zu ...
z) die komplett weiblich erscheinen wollen und eigentlich nicht mehr mit "Mann + Rock" repräsentieren
Und darüber tauschen wir uns auch immer wieder aus. Und ich finde zu Recht. Deswegen sei es auch erlaubt, auch bei den Punkten, die deutlich vor z) kommen, immer mal wieder subtil mit sprachlichen Spitzen, oder auch in offener Aussprache hinzuweisen, was einem Inhalts zuviel ist, was einem innerlich abstößt, was einem gar kontraproduktiv zu seinem eigenen Sein vorkommt, was einem stört bei der gewünschten Aussenwirkung des Forums.
Selbst ich laufe heute nicht selten so rum, dass ich vor wengen Jahren hier im Forum noch gegen mich selbst gewettert hätte. Da nahm ich eine ähnliche Entwicklung wie oben MAS geschildert hat.
Auch bei persönlichen Treffen (Rock-Treffen, `Rocker`-Treffen) muss man innerlich nicht selten die Luft anhalten, um auszuhalten, dass liebe Mitrockers dann in einem Gesamterscheinungsbild auftauchen, mit dem man nicht unbedingt in eine Schublade sich gesteckt fühlen möchte.
Bei diesen Treffen, aber auch hier im Forum, war es für mich im Laufe der Zeit sehr lehrreich, die Unterschiede im Erscheinungsbild, auch auch die Unterschiede in den Zielen der Forumskollegen auszuhalten.
Es fällt nicht immer leicht, und doch verlangt es mir auch sowas von Toleranz und Akzeptanz ab, die ich wiederum von meinem persönlichen Umfeld in meinem Alltag erwarte, dass sie mir gegenüber aufgebracht wird.
Manchmal ist es dem inneren Wohlergehen zuträglich, letztlich auch dem äußeren Wohlergehen, manchmal ein wenig die Luft anzuhalten oder die Zähne zusammenzubeißen, statt sich innerlich immer wieder zu ärgern, dass andere Menschen nicht genauso sind wie ich. Ja, und ich bin ja auch anders als andere. Jeder von uns ist irgendwie anders als andere Menschen uns gerne hätten, und sei es nur, weil wir einen Ohrring tragen möchten. Oder zauselige Haare.