Ich habe mir den Film mal beim Mittagessen angesehen. Ich finde, der Reporter stellt den Spagat zwischen unseren ansozialisierten Gefühlen und Selbstbildern und der rationalen Erklärung, Kleidung sei eigentlich geschlechtslos sehr gut da.
Was aber in dem Film gar nicht vorkommt, ist der Reiz, den Kleidung auslösen kann, gerade weil sie dem andern Geschlecht zugehörig gesehen wird.
Meiner Erfahrung nach, gibt es zwischen dem Gefühl, z.B. einen das Rocktragen zu genießen, obwohl Röcke weiblich konnotiert sind und dem Gefühl, es zu genießen, weil sie weiblich konnotiert sind, fließende Übergänge. Genau so können die Sätze "Gefühle sind geschlechtsneutral" und "Gefühle zulassen ist ein Ja zur eigenen weiblichen Seite" beide richtig sein. Oder eben die Sätze "jede*r hat eine weibliche und eine männliche Seite" und "die vermeintlich weibliche und männliche Seiten sind einfach nur menschliche Seiten" beide richtig.
Der eine junge Mann sagt, die Kleidung ändere nichts an seiner Männlichkeit und meint damit, sie habe keinen Einfluss auf seinen P.... (angekürzt, sollte das Wort hier gesperrt sein, aber Ihr wisst, was ich meine). Damir aber kann man auch sagen, dass er Männlichkeit auf P... reduziert.
Es ist also alles nicht so einfach mit der geschlechtlichen Identität und was Kleidung damit zu tun hat.
LG, Micha