Wie Zwurg auch richtig schrieb: Der heutige Mann trägt Funktionskleidung.
Kaum ein Mann wird sich wohl vorstellen können, wie im Mittelalter nicht unüblich, nicht in Hose ein Baugerüst oder eine Leiter zu besteigen.
Kannst du dir vorstellen, wie viel härter die Arbeiterinnen auf dem Bild unten arbeiten, und das ihre Männer die Arbeit viel schneller und besser machen konnten?
Ehrich gesagt, Holger:
Kann ich mir nicht! Warum muss ein Rock bedeuten, die Arbeit härter zu erledigen? Oder langsamer?
Klar mag es Tätigkeiten geben, wo es einen gewissen Vorteil hat, mehr von der Körperform gehaltene Kleidungsstücke zu tragen. Je loser die Kleidung, je weiter vom drunterliegenden Körperteil entfernt, desto eher kann sich ein Kleidungsstück zum Beispiel in irgendwelchen Strohhalmen verfangen und nur mit größerem Aufmerksamkeitsaufwand wieder befreit werden. Bei bestimmten Tätigkeiten kann also eine enger anliegende Hose eine Vereinfachung sein.
Oder die Stiege hoch auf den Wagen, egal ob mit oder ohne Strohballen geschultert, ist natürlich einfacher, wenn man direkten Sichtkontakt zu seinen Füßen hat.
Aber bei vielen Tätigkeiten spielt das keine Rolle, ob nun eine Hose oder ein Rock im Spiel ist. Freilich sind lange, wallende Röcke etwas weniger flexibel als ein kürzerer überschaubarer Rock. Meine Gartenarbeiten oder andere körperlich aktiven Arbeiten verrichte ich in ungefähr knielangen Röcken, mal kürzer, mal länger, je nachdem, ob ich mich mal knien muss oder nicht. Alle Röcke mit einer Bequemlichkeits-Saumweite, damit 90-Grad-Beinabspreizungen möglich sind.
Ganz selten mal, dass es hinderlich wäre, Rock statt Hose anzuhaben. Weder von der Schnelligkeit her, noch von der Härte der Arbeit her.
Und in den Situationen, aus denen Dein Beispielbild erzählt, dürfte es auch vermutlich so gewesen sein, dass die körperlich anstrengendsten Tätigkeiten dann immer noch eher die Männer erledigt haben.