Hallo,
ich habe vor fünzig Jahren zwar noch nicht gelebt, aber man kriegt ja in der Kindheit und Jugend so einiges erzählt...
Ich sehe damals wie heute den Hang, sich unform zu kleiden. Nur die Voraussetzungen sind unterschiedlich. In den 50er / 60er Jahren wurde viel durch das Elternhaus vorgeschrieben (meine Mutter mußte sich das Recht, Hosen zu tragen, regelrecht erstreiten).
Wenn ich mir Bilder aus den 50ern anschaue, habe ich den Eindruck, daß die Mode nicht so schnellebig gewesen ist.
Das fällt mir vor allem auch bei Kinderkleidung auf. Früher war es doch üblich, die zu kleingewordenen Klamotten des größeren Bruders aufzutragen. Ich habe den Eindruck, daß es das heute nicht mehr gibt.
Vielleicht mag das auch daran liegen, daß die Klamotten heute dank H&M nur für eine Saison ausgelegt sind...
Heute sind es andere Instanzen (Medien), die suggerieren, das müsse getragen werden. Das sieht man gerade bei den Jugendlichen heute sehr deutlich.
Hinzu kommt, daß die heutige Zeit nicht gerade dazu animiert, in bezug auf Kleidung eigene Wege zu gehen. Ängste (gerader wirtschaftlicher Art) machen die Menschen gefügiger...
Dem steht gegenüber, Trends nachzulaufen, in dem Glauben, sonst nicht dazuzugehören. Dazu kommt, daß ein Corporate Identity eine verlorengeglaubte Uniformität nach sich zieht.
Am freiesten, so habe ich den Eindruck, waren die 70er und 80er Jahre. Ich finde sie auch von der Vielfalt und Kreativität am interessantesten.
Was sich nicht geändert hat, ist die Einstellung, daß sehr viel über Äußerlichkeiten abläuft.
Gruß aus der Männerrock-Hauptstadt
Ben
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