Autor Thema: Film „Oskars Kleid“  (Gelesen 12238 mal)

Offline MAS

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #45 am: 19.12.2022 14:46 »
Wolfgang, Du schriebst, dass Nils Pickerts Buch den Anstoß zu diesem Film gab. Aber Nils Pieckerts Sohn ist doch ein Cisjunge, oder nicht? Insofern passt der Film doch nicht zur Vorlage.

LG, Micha
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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #46 am: 19.12.2022 16:49 »
Weiß ich jetzt nicht, ob Nils Pickerts Sohn ein Cis-Junge ist/war.

Jedenfalls äußerte Drehbuch-Initiator, -Mitschreiber und 'cis-männlicher' Hauptdarsteller Fitz (in der Figur des Vaters), dass ihm die Idee bei der Sichtung des Bildes gekommen sei. Er hat das Bild in der Zeitschrift gesehen und hat sich gesagt: Das ist eine tolle Szene für das Ende eines Films.

Er wollte gar nichts weiter über das Bild und den Artikel wissen, schildert er, um ohne weitere Beeinflussung an diese Idee heranzugehen.

Insofern mag Nils Pickerts Sohn ein rock-/kleidtragender Cis-Junge sein, diese Botschaft kam aber nicht bei Fitz an, als nur durch den bloßen Anblick der Fotografie die Filmidee geboren wurde. Allein, was in diesem Moment Fitz sich als Aussage der Fotografie dachte, führte zum Inhalt des Filmes. Nicht die Geschichte, die hinter der Fotografie steckt.

https://www.abendblatt.de/kultur-live/kino/article237159339/Florian-David-Fitz-Erste-Idee-fuer-Film-aus-Zeitschrift.html
Diesen Artikel gibt es auch in der tz, im Stern und sonstwo.
Irgendwo hatte ich wohl eine ausführlichere Version des Artikels gesehen - finde jetzt aber nicht wo -, wo eben Fitz ausführlicher schildert, dass ihn bewusst nicht mehr Hintergrundinfos zu diesem Bild interessiert hat, um die Filmidee zu fassen.

Edit: Doch so etwas gefunden, das das aussagt:
https://www.kulthitradio.de/florian-david-fitz-erste-idee-fuer-film-aus-zeitschrift-813265/

Online Skirtedman

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #47 am: 19.12.2022 16:59 »
Und wen´s noch interessieren sollte:
Etwas Boulevard - (nix wirklich informatives) :
https://www.gala.de/stars/news/florian-david-fitz--frierender-auftritt-auf-dem-roten-teppich-22982170.html

Online high4all

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #48 am: 19.12.2022 17:06 »
Zum Zeitpunkt als Nils Pickert das Buch geschrieben hat, ist sein Sohn ein Junge. Niels Pickerts Anliegen ist, Jungs aus den traditionellen Geschlechterrollen heraus zu holen und sie beispielsweise  Kleider tragen können ohne schief angesehen zu werden.

Ich kann darüber scheiben weil ich das Buch gelesen habe.
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Offline sebaldus

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #49 am: 21.12.2022 22:06 »
Hier gibt es kurze Ausschnitte des Films:
https://cdn-storage.br.de/MUJIuUOVBwQIbtC2uKJDM6OhuLnC_2rH_71S/_AJS/_24G_A8H5U1S/432981f7-721b-4bb4-a899-a8104447c9d0_X.mp4

Abendschau:
Zitat
Florian David Fitz versteht es wie kein zweiter, die Themen
des Lebens in gefühlvolle Komödien zu packen. In seinem neuen
Film "Oskars Kleid" verkörpert er einen alleinerziehenden
Vater, dessen Sohn sich anders entwickelt, als erwartet ...

Offline cephalus

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Offline LKiR

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #51 am: 22.12.2022 14:37 »
Im Netz habe ich den Kommentar von Nils Pickert zu dem ausschlaggebenden Bild zu dem Film gefunden:
https://www.stadtlandmama.de/content/transidentitaet-junge-kleid
Am Ende bereuen wir immer nur die Dinge, die wir nicht getan haben.

Online high4all

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #52 am: 22.12.2022 14:47 »
Da wir zu Weihnachten "sturmfreie Bude" haben (dafür wird es ab Dienstag voll). schauen meine Frau und ich uns den Film am Montag an. Die Kommentare lese ich bis dahin nicht, um den Film möglichst unbeeinflusst zu sehen.
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Offline Lars

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #53 am: 22.12.2022 17:03 »
Im Netz habe ich den Kommentar von Nils Pickert zu dem ausschlaggebenden Bild zu dem Film gefunden:
https://www.stadtlandmama.de/content/transidentitaet-junge-kleid

Was er da sagt, bezieht sich offensichtlich nicht nur auf den Film, sondern auf den Zeitgeist allgemein. Und da bin ich voll bei ihm.
 
Viele Grüße,
Lars
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Offline MAS

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #54 am: 23.12.2022 00:55 »
Im Netz habe ich den Kommentar von Nils Pickert zu dem ausschlaggebenden Bild zu dem Film gefunden:
https://www.stadtlandmama.de/content/transidentitaet-junge-kleid

Tja, da hat der Hüseyin Tabak wohl was falsch verstanden, als er das Bild von Vater und Sohn Pickert gesehen hat.

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #55 am: 23.12.2022 02:15 »
Sagte ich doch bereits. Wobei Herr Tabak ja eigentlich nur assistiert hat. Die Idee und Story hat Fitz im wesentlichen selbst zusammengestellt.


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Also nochmal: Nicht die Geschichte hinter dem Bild mit Nils und seinem Sohn inspirierte zu diesem Film.

Sondern das, was sich Fitz beim Betrachten des Bilds spontan gedacht hat.

So wird das mit uns auch immer wieder hundertfach geschehen. Viele Leute denken nicht an unsere Geschichte, die hinter unserem Erscheinungsbild steckt, sondern die Gedanken, die wir bei ihnen im Kopf auslösen. Da können nunmal Welten dazwischen liegen.

Online Skirtedman

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #56 am: 23.12.2022 02:24 »
Ja, Nils Pickerts genervte Reaktion kann ich verstehen. So ein bisschen ähnlich geht es mir ja auch (aber noch mehr, dass sie echt ein Mädchen zur Verkörperung der Rolle des Oskars brauchten... aber, hatten wir ja schon zur Genüge hier ausdiskutiert).

Andererseits ist es halt so, dass Bilder / Ansichten / Erscheinungsbilder etc. Klischees bedienen, die mit der wahren Natur vielleicht rein gar nichts zu tun haben.

Wer weiß, wieviele Menschen ich durch mein Erscheinungsbild schon inspiriert habe, sich trans zu fühlen. Nicht mein Thema. Wenn es aber ihres ist, nur zu! Kann ich nicht verhindern. Ist halt so. Muss man sich auch nicht sonderlich aufregen.

Und Nils Pickert hätte jetzt die beste Gelegenheit, Kampagne für den Hintergrund seines Sohnes zu machen. Und zu informieren, dass es auch noch Welten jenseits dieser Klischees gibt!

Wer weiß, wir haben diese Gelegenheit vielleicht auch - jeder von uns, falls uns jemand mal darauf ansprechen sollte.

Offline GregorM

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Antw:Film „Oskars Kleid“
« Antwort #57 am: 23.12.2022 07:57 »
Zitat
Aber mein Junge ist nicht trans.


sagt Nils Pickert im Interview. Und das ist meiner Meinung nach etwas Entscheidenes. Der Film, in dem man nicht mal wagt, dass ein Junge einen transidenten Jungen spielt, handelt über die ganz wenigen Jungen, die sich fühlen, in einer falschen Körper geboren zu sein. Das ist natürlich für sie, ihre Eltern und für die Gesellschaft, die es akzeptieren soll, äußerst relevant.

Aber für die Jungen, die einfach wünschen, einen Rock oder ein Kleid zu tragen, wie der Sohn von Nils Pickert, wird es immer schwieriger, denn ob man Gegner Schubladen oder Schubladendenken ist, trägt ein solcher Film dazu bei, dass man immer mehr Jungs im Kleid für transident hält.

Auch für uns, die auch mal Jungs waren, und die wir keinen Wunsch haben, Transfrauen zu sein oder als solche betrachtet, ist ein solcher Film ein Rückschritt. Wie leichter wäre es doch für alle, wären Röcke und Kleider einfach auch für Männer üblich. Also Thema: Ganz gewöhnlicher Junge wie der Sohn von Nils Pickert will ein Kleid tragen. Nur das Kleid macht ihn anders. Jungs und Männer in Röcken und Kleidern so natürlich wie Mädchen und Frauen in Hosen würde auch Transidenten helfen. Das Umgekehrte aber nicht.

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline MAS

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« Antwort #58 am: 23.12.2022 07:58 »

So wird das mit uns auch immer wieder hundertfach geschehen. Viele Leute denken nicht an unsere Geschichte, die hinter unserem Erscheinungsbild steckt, sondern die Gedanken, die wir bei ihnen im Kopf auslösen. Da können nunmal Welten dazwischen liegen.

Eben, daran dachte ich auch.

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« Antwort #59 am: 23.12.2022 08:03 »
Es hat m.E. zwei Seiten: Einerseits, wie Gregor schreibt, mag es schwer sein, als Cisjunge/Cismann wahrgenommen zu werden, wenn man einen Rock/ein Kleid trägt, andererseits geht eine Wahrnehmung als Transmädchen/Transfrau immer weniger mit einer Verurteilung und Ausgrenzung einher. Und wenn ich an die Schwuchtelrufer in der Zeit, bevor Transgender so ein Thema wurde, zurückdenke, dann ist mir die Lockerheit, mit man heute mit dem Thema umgeht schon lieber.

LG, Micha
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