"Sex" dagegen bezieh sich auf das Körperliche. Insofern wäre "mental-sexuell" ein Widerspruch oder wenn Du so willst, die Ganzheitichkeit ausdrückend: "geistig-körperlich".
So schwer ist die Vokabel "gender" doch eigentlich nicht, sofern man sich nicht ideologisch dagegen sträubt.
LG, Micha
Oh, Micha!
Du weisst, wie sehr gerne ich den Bedeutungen von Begriffen nachgehe und versuche, die irgendwo fein zu differenzieren und zu definieren.
Aber wir sollten aufpassen, dass uns damit die Gäule nicht durchgehen. Mit "mental-sexuell" bewegen wir uns jetzt noch mehr ins Dickicht der Worte, die es zuvor noch nicht gab.
Und "gender" wird von der Bevölkerung eingesetzt, ohne dass man weiss, welche Wortart das nun gerade konkret bezeichnet. Typische Ausdrucksweise:
"Gender! Hör mir uff!"
Oder: "Gender zu Beispiel! Man hört heute fast nichts anderes mehr!"
Meist ist es nur ein dahingeworfenes Stichwort. Ohne in der gesprochenen Sprache herauszuhören, ob das nun im Worstsinne nun groß oder klein geschrieben wird, welche Wortart es ist. Es ist einfach nur ein Überbegriff für alles, was sich in irgendeiner Weise mit "Gender" beschäftigt. Ob es das Gendern der Sprache ist (genauergesagt eigentlich "Entgendern"), oder ob ein Mensch gemeint ist, der sich als transgender bzw. Transgender ausgibt. Oder, oder.
Aber richtig, es wird bei "Gender" oftmals vergessen, dass da eigentlich ganz besonders die sprachliche Frauengleichstellung gemeint war, sondern wird vor allem auf das umgangssprachliche "divers" fokussiert.
Es ist kein Sträuben dagegen, jedenfalls nicht ursächlich. Sondern der fehlende Eifer, sich mit den ganzen Wortbedeutungen und den jeweils gemeinten Zusammenhängen gezielt auseinander zu setzen. So allgegenwärtig wie "irgendwas mit Gender" heutzutage z.B. in den Medien, aber auch in privaten Gesprächen ist, so wenig betrifft das die meisten in ihrem Leben.
Gerade dieser Tage sind bei den paar Preisen während der Berlinale Preise zwei Preise gegangen an irgendwas mit Transfrau oder so (deutsche Produktion) und irgendwas mit Transmädchen (spanische Produktion). Das Thema ist omnipräsent. In aller Munde, in aller Gedanken, aber die wenigstens betrifft es.
Darum setzt ein Abstumpfungsprozess ein. Daraus ergibt sich irgendwann ein Sträuben!
Und das hat nix damit zu tun, hat es jedenfalls oft nicht damit zu tun, dass man die betroffenen Personen ablehnt! Aber durch noch mehr Omnipräsenz kann vielleicht auch das irgendwann wieder einsetzen!
Und aber ja: Das Ziel der Gleichberechtigung ist richtig und wichtig. Nicht nur für "irgendwas mit Gender". Sondern auch für uns.
Und bei "nur für uns" sehe ich das etwas anders als Timper und ikm:
Ich finde eben, dass unsere Gleichberechtigung wichtig ist FÜR UNS!