Autor Thema: Stefanie  (Gelesen 17459 mal)

Offline Zwurg

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Antw:Stefanie
« Antwort #15 am: 20.03.2023 20:41 »
Hallo Stefanie,

Herzlich willkommen in Forum. Das du die Beweggründe deines Rocktragenden Freundes bei Männern nachfragst, die das Gleiche tun, finde ich cool.
Ich persönlich trage seit ich anfang 30 bin in der Öffentlichkeit Röcke. Damenröcke, wie Jeansröcke, aber auch Kilts. Der Grundlegende Unterschied zwischen Kilts und Röcken ist meiner Meinung nach die Menge an Stoff und die Art wie mansie schließt. Kilts sind wegen der vielen Falten und der draus größeren Menge an Stoff meist wesentlich schwerer und wärmer als normale (Damen) Röcke. Auch die Art des Schliessens , meist mit 2-4 Riemen ist manchmal etwas kompliziert. Der Kilt bietet aber optimale Bewegungsfreiheit und kommt auch den männlichen Gewohnheiten des Wasserlassen entgegegn, weil man ihn praktisch nur zur Seite klappen muss. Im Hochsommer, oder wenn ich lange sitzen muss, etwa bei mehrstündigen Autofahrten oder auch Zugfahrten oder Bürotätigkeiten ist mir ein normaler Rock lieber. Es kommt halt auf den Anlass an.
Grundsätzlich sind Röcke und Kilts für einen Mann sogar bequemer zu tragen, weil  niemals eine Hosennaht auf die Genitalien drückt. Ich kombiniere die Röcke schon immer mit meinen normalen Männersachen. Pullis, T-Shirt, Lederjacke, Jeansjacke usw.
Ich betrachte mich selbst als rein männlich und heterosexuell und habe auch Hobbys wie mittelalterliches Fechten. Röcke tragen empfinde ich als Erweiterung meiner Kleidungsmöglichkeiten. Hosen alleine sind mir zu langweilig. Obwohl ich meist alltäglich gerne Hosen trage.

Den größten Mut erfordert es den eigenen Weg zu gehen

Offline tbz

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Antw:Stefanie
« Antwort #16 am: 20.03.2023 21:24 »
Ich interessiere mich für die Tatsache, das normale echte Männer Rock tragen, da mein Schwarm dieses auch tut.

Hi Stefanie,

herzlich Willkommen! :-)

Ich denke du wirst hier viele unterschiedliche Gründe für das Rock tragen finden. Ich z.B. schätze die Style-Erweiterung enorm und nutze es auch als mein Statement bzw. meine Option zur Überwindung patriarchaler Denk- und Verhaltensmuster. Diese empfinde ich als echt nervig. Weg damit! :-)  Und da Kleidung Leute macht, fangen wir doch einfach mal da an.

Nachdem mit noch keiner schlüssig erklären konnte was der Unterschied zwischen einem Damen- und Herrenrock sein soll, ist mir inzwischen das Etikett völlig egal.

Hierzu ein Auszug aus einer Shop-Beschreibung:

Zitat
So why are KATUNI skirts special? Unlike skirts from women's departments, OUR skirts are originally designed for the male figure and are designed taking into account the difference between the waist and hips, which is inherent in men. It is this detail that allows the KATUNI skirt to fit properly and always look "right in place".

Was sagt denn Dein Schwarm zum Rock tragen?

Ad Astra
tbz

Im Herzen des digitalen Universums, wo Code auf futuristische Beats trifft 🎵. Mein Stil? Ein kosmisches Zusammenspiel von Kleidern & Röcken. Zwischen Sci-Fi, Mode und Musik. 🌌👗🎧

Offline Albis

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Antw:Stefanie
« Antwort #17 am: 20.03.2023 22:19 »
Hallo Stefanie,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Wo hört Vorliebe auf und fängt Fetisch an? Was mir an anderen gefällt, warum soll es mir nicht auch an mir gefallen? Hängt es vom Geschlecht ab, ob mir ein Kleidungsstück an einem/einer anderen gefällt? Wer legt fest, welche Kleidung typisch für welches Geschlecht ist? Wie bindend ist diese Festlegung?

Es gibt eine Vielzahl an Aspekten und Gründen, die dazu führen, dass Mann Rock trägt. Was fällt Frauen überhaupt ein, Hosen zu tragen? Vielleicht kämpfen wir ja einfach den Kampf um die Kleidungsfreiheit, den Frauen vor 100 Jahren begonnen zu kämpfen und dann ja auch gewonnen haben.

Ich finde es ja gut, dass Du Dich für unser Thema interessierst, aber Deine entscheidende Frage, nämlich die nach den Beweggründen, kann Dir nur Dein Freund selbst beantworten. Und wenn Ihr langfristig zusammen bleiben wollt, solltet, nein, müsst Ihr Vertrauen aufbauen und über alles sprechen.

Als Männerkleidung wird in der Regel diejenige aus dem derberen Stoff betrachtet. Feine, transparente Stoffe werden eher Frauen zugeschrieben. Das trifft nicht nur auf Röcke zu. Aber auch das muss nicht auf alle Ewigkeit so bleiben. 

Online Skirtedman

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Antw:Stefanie
« Antwort #18 am: 20.03.2023 23:16 »
"... auch das muss nicht auf alle Ewigkeit so bleiben."

Und blieb auch in Vergangenheit nicht so, wie es einmal war.

Alleine, was Männerhemden angeht, hat sich im Gegensatz zu vor 150 bis 250 Jahren sehr viel getan. Hemden, die Schiller, Goethe oder Demokratievorkämpfer vor 150 Jahren getragen haben, würden heute als eindeutige Damenblusen gelten.

--

Ergänzend und vereinfachend kann man die Frage nach dem Unterschied zwischen Frauen- und Männerröcken auch so beantworten:

Männerröcke sind gezielt für Männer gefertigt.
Damenröcke sind (gezielt) für Damen gefertigt. "Gezielt" eingeklammert, weil nach der allgemeinen Auffassung Röcke bisher generell nur für Frauen gefertigt wurden.

Dass viele Männer trotzdem zu Damenröcken greifen hat verschiedene Gründe, hier die wichtigsten:
- Es gibt ganz wenige Männerröcke, die bislang angeboten werden.
- Männerröcke sind in der Regel ganz erheblich teurer und wenn doch mal günstig, dann ganz schnell vergriffen.
- Damenröcke können auch an Männerkörpern passen, da es extrem viele unterschiedliche Schnitte gibt.
- Die Auswahl an Form, aber auch Muster und Material ist bei Damenröcken bislang erheblich größer.

Stef, was trägt denn Dein Freund? Weisst Du, ob er Wert drauflegt, dass seine Röcke definitiv mit dem Label "Männerröcke" versehen sind?

In puncto 'Fetisch' kann ich Deine Gedanken verstehen. Nicht jeder, der Fetische hat, trägt dies auch offen im Alltag nach aussen. Einige schon. Und erfahrungsgemäß liegt der Hang zu Lederklamotten oftmals näher auch am Hang zu Fetischen. Wer sein Fetischtum auch im Alltag nach aussen hin signalisiert, dann möchte er bewusst oder unbewusst auch darüber irgendetwas kommunizieren. Ich kann verstehen, dass man als Fetischloser damit dann sich an dessen Seite ziemlich unbehaglich fühlt.

Hier wirst Du vermutlich eine ganze Bandbreite von Motivationen und Ausgestaltungen des Rocktragens finden. Was denn letztlich auf Deinen Freund zutrifft, kannst Du vielleicht im Kontakt mit uns besser erahnen. Aber rauskriegen - wie schon richtig gesagt - kannst Du es letztlich nur im Umgang und in Gesprächen mit ihm selbst.

Wir geben Dir aber gerne direkte oder indirekte Gedankenanstöße, dass Du in Kommunikation mit Deinem Freund vielleicht sensibler, respektvoller, fundierter dieses Thema ansprechen kannst.


Offline Jean

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Antw:Stefanie
« Antwort #19 am: 20.03.2023 23:17 »
Hallo Stef

Auch von mir ein herzliches willkommen 8)

Lg, Jean
I will wear tights even if it's 100 degrees outside.
Tights are my safety blanket."
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Offline MAS

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Offline Stefanie

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Antw:Stefanie
« Antwort #21 am: 21.03.2023 03:53 »
Ich danke euch allen für die netten Antworten. Ich geh jetzt nicht auf jede einzelne ein. Aber auf die Wichtigste. Ja ich möchte mit ihm darüber diskutieren, dafür vorher aber eben andere Meinungen hören um mich besser reinzuversetzen und offener zu werden. Es bringt mir herzlich wenig, ihn damit zu konfrontieren und dann eben im Tunnel durchzulaufen, gerade ohne rechts und links zu schauen.ihn zu verurteilen und ihn zur Sau zu machen doch besser zum Psychiater zu gehen. Bin eben eine sehr direkte Person, die direkt ihre Meinung sagt. Ich mag das hintenrum nicht. Das empfinde ich als feige und rückgratlos. 
Will damit aber sagen, ich war sehr geschockt und empfand sogar etwas Ekel. In die Öffentlichkeit rausgehen mit einem Mann der Rock trägt? Nogo. Never.
Aber ich bin kein Kind mehr. Erstens liebe ich ihn, und zweitens, jeder Mensch ist individuell. Dann informierte ich mich eben über Google. Und kam da bei der Frage, warum tragen Hetero Männer Röcke und Strumpfhosen, neben dem Forum GuteFrage direkt als 2. zu dieser Seite. Und ich habe jetzt schon sehr viele Einträge hier gelesen. Habe auch vor ihm diese Seite zu empfehlen. Da kann er sich austauschen mit euch.
Denn als der Schöpfer an die Erschaffung des Weibes gekommen war, da stand er still, als wenn er nichts vortrefflicheres zu erschaffen hätte als sie, und bei ihr findet sich alle Weisheit und Macht des Schöpfers vollkommen.

Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim

Offline hirti

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Antw:Stefanie
« Antwort #22 am: 21.03.2023 06:30 »
Von mir auch ein herzliches Hallo an dich, Stefanie!

Feiner Zug von dir, dich für das Thema zu interessieren, statt dich mit "pfuigack, ekelhaft, lass mich in Ruhe" zufrieden zu geben.

Ob du eine eindeutige Antwort auf die Frage nach seinen Motiven findest, bin ich mir nicht so sicher. Ich mag schon mein ganzes Leben lang Röcke und Kleider und habe irgendwann festgestellt dass ich es selber nicht weiß, warum eigentlich, und es mir nicht wichtig ist.
Frauenmode ist aber auf jeden Fall ein wichtiges Thema für mich das mir ganz viel Freude schenkt und auf das ich weder verzichten möchte noch könnte. Ich habe mal meiner Frau zuliebe (die ähnlich begeistert ist wie du) ein paar Jahre auf Röcke verzichtet, aber Spaß hat das keinen gemacht und am Ende hab ich doch wieder welche getragen.

Ich glaube, es ist eine Mischung aus vielem. Was es bei den Leuten in diesem Forum NICHT ist, kann ich dir schon sagen: Mir ist bislang keiner untergekommen der weibliche Kleidung trägt um für Männer attraktiv zu sein und kaum einer macht es um (wie) eine Frau zu werden.

Offline Olivier

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Antw:Stefanie
« Antwort #23 am: 21.03.2023 07:38 »
Hallo Stefanie,

nur mal so als Gedankenanregung. Wie würdest du empfinden wenn, eine Mann auf dich in Hose so reagieren würde?
Will damit aber sagen, ich war sehr geschockt und empfand sogar etwas Ekel. In die Öffentlichkeit rausgehen mit einem Mann der Rock trägt? Nogo. Never.

Genau aus Angst vor solchen Reaktionen ist die Hemmschwelle als Mann Röcke, Kleider, … zu tragen ziemlich hoch. Da kann es durch den Griff zu Fetischware einfacher werden.
Bei mir löst die aktuelle Herrenmode schon seit Jahren nur noch akute Gähnkrämpfe aus und dafür würde mir ein 50 cm Kleiderschrank locker reichen. Das Angebot bei den Damen ist da deutlich vielseitiger und nach dem ersten Ausflug dorthin - ein Latex Mini - wollte ich dann doch etwas alltagstaugliches. Mußte dann erst lernen, dass Mann im Rock nicht gebissen wird und das brauchte seine Zeit.

@tbz: Die Shopbeschreibung ist typisches Marketinggeblubber. Was sagt das konkret aus? Nichts.
In der Damenabteiilung gibt es Röcke aus unterschiedlichen Materialien, unterschiedliche Schnitte und Längen, … Wenn Mann sich da etwas Zeit nimmt, findet jeder etwas das zu seinem Körperbau paßt. Frauen haben ja auch nicht alle Idealmaße.
Der Rock hier https://www.rockmode.de/index.php?topic=9192.msg173757#msg173757 ist übrigens auch aus der Damenwelt. Wen stört es?

LG, Olivier
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Offline MAS

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« Antwort #24 am: 21.03.2023 08:02 »
Gude zusammen!

Das zeigt wieder deutlich, wie sehr auch Gefühle wie Ekel sozial erlernt sind. Angeboren sind sie nicht oder nicht immer.

LG, Micha
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Offline GregorM

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Antw:Stefanie
« Antwort #25 am: 21.03.2023 08:33 »
Mein Schwarm trägt lange Lederröcke. Also nix feminines. Dazu wär er auch zu männlich. Kantig. Das würde sehr komisch an ihm aussehen.

Hallo Stephanie,

Dein Schwarm trägt lange Lederröcke, und zwar nicht einige, die feminin sind.

Ich verstehe, entschuldige mich, nicht so richtig dein Problem. Er trägt in einer männlichen Weise Röcke, Goth-Style? Es ist außergewöhnlich, aber doch nichts, dass dir ekel vorkommen können sollte.

Dann hast du dieses Forum gefunden, und nun hoffst du hier etwas zu finden, das dir helfen können sollte, ihn besser zu verstehen. Aber hier ist er doch gar nicht. Er trägt, sowie ich es verstanden habe, nur diese "unschuldigen" Röcke. Oder hast du Angst davor, dass die Lederröcke für ihn nur ein Anfang sein könnten?

In dem Fall ist es natürlich anders. Eine relevante Befürchtung? Ja, ich denke so. Ich selbst trage seit 25 Jahren Röcke und Kilts, und in Foren hat es einige Beispiele gegeben, wo der eine oder andere Jeansrock zum Crossdressing und gar zum Geschlechtswechsel geführt hat. Aber es gibt auch die, denen ein männliches Erscheinungsbild wichtig geblieben ist. Ich gehöre der letzten Fraktion. Das kann sehr wohl auch mit deinem Freund der Fall sein.

Rede mit ihm darüber, indem du stets versuchst, ihn zu verstehen. Ich habe eine Homepage, wo sich ein Teil davon mit deinem Problem beschäftigt. https://www.dress2kilt.eu/de20.htm

Beste Grüße
Gregor



Gruß
Gregor

Online Skirtedman

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« Antwort #26 am: 21.03.2023 09:03 »
Gude zusammen!

Das zeigt wieder deutlich, wie sehr auch Gefühle wie Ekel sozial erlernt sind. Angeboren sind sie nicht oder nicht immer.

LG, Micha

Solche Gefühle werden eben durch eine ganze Kaskade von Gedanken ausgelöst. Oft werden diese Gedanken gar nicht mehr aktiviert, weil das Endergebnis durch eine ausgetretene Abkürzung genommen wird.

Interessant kann es sein, diese Kaskade zu durchbrechen und die Einzelgedanken sich bewusst zu machen. Vielleicht sieht man, dass manche dieser Gedanken gar nicht zum auslösenden Anlass passen und lernt vielleicht auch, einiges über sich, seien eigene Prägung, das was uns prägte kennen und Horizonte zu entdecken, wo man vorher gar nicht dachte hinzuschauen.

Online Timper

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Antw:Stefanie
« Antwort #27 am: 21.03.2023 10:27 »
Schreib doch gleich Vorurteile. 🙈

 
Sushi Rolls Not Gender Rols.

Rock tragen? Ich darf das!

Offline MAS

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Antw:Stefanie
« Antwort #28 am: 21.03.2023 10:33 »
Genau, lieber Wolfgang. Es ist ganau so wie mit dem Gefühl der Angst und Abscheu oder gar Panik, das bei manchen Männern aufkommt, wenn man sie mit dem Gedanken konfrontiert, sie könnten doch auch mal einen Rock tragen. Dass das alles erlernt ist durch Sozialisation in eine Gesellschaft, in der Männer- und Frauenkleidung immer noch strickt auseinandergehalten wird, sieht man ja daran, dass die Gefühle in Gesellschaften, in denen Röcke traditionelle Männerkleidung sind, nicht aufkommen.

Das solche Gefühle beim Gedanken an sexuellen Fetischismus, Homosexualität, Genderqueerness usw. aufkommen, ist ebenfalls erlernt.

Überschrift: Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. So heißt auch ein Buch, das ich sehr liebe und auch Dir Stefanie zur Lektüre empfehlen kann. Es ist auch schön leicht verständlich geschrieben. (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_gesellschaftliche_Konstruktion_der_Wirklichkeit, https://www.fischerverlage.de/buch/peter-berger-thomas-luckmann-die-gesellschaftliche-konstruktion-der-wirklichkeit-9783596266234).

Und ja, wenn man das zunächst rational erkannt hat, kann man sich auch de- und neuprogrammieren. Da spielt dann aber auch emotionale Umgewöhnung eine Rolle. Und nichts taugt da besser als das Zusammenleben mit einem rocktragenden Mann, sofern man sich in einen solchen verliebt hat, oder für Männer, selbst einen Rock zu tragen. Das zeigt auch meine Erfahrung: sowohl die Menschen meines Umfeldes, die anfangs skpetisch waren, haben sich daran gewöhnt, dass ich Röcke trage oder auch Kleider oder auch einiges andere aus der Damenabteilung, und ich selbst habe mich so daran gewöhnt, dass von der anfänglichen Aufregung, die damit verbunden war, kaum noch etwas da ist. Manchmal vergesse ich es sogar, dass ich für manche andere Menschen ungewöhnlich gekleidet bin. Die Komplimente in letzter Zeit dafür bestärken das natürlich noch, mich als voll korrekt gekleidet zu empfinden.

LG,
Micha
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Offline MAS

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« Antwort #29 am: 21.03.2023 10:38 »
Schreib doch gleich Vorurteile. 🙈

Ja, und damit kommen wir vom sozialen zum neurobiologischen Konstruktivismus: Wir sehen, was wir denken. So wurde es in dieser sehr empfehlenswerten Sendung formuliert: https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/maibrain-reise-ins-gehirn-sinne-und-bewusstsein-mit-mai-thi-nguyen-kim-doku-100.html.

LG, Micha
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