So unterschiedlich sind Sichtweisen.
Ich finde, eine Umhängetasche nur über die Schulter, also nicht "quer" bzw. diagonal getragen, wirkt für mich eher "weiblich".
Aber da kommt es auch wieder auf Feinheiten an, die diesen Eindruck meiner Meinung nach verstärken..
Also im Gesamteindruck spielen da wohl eher Größe der Tasche, optisch wirkende Schwere / Fülle der Tasche samt ihres Inhalts und Dicke des Taschenriemens eine entscheidende Rolle, ob es "weiblich" oder "männlich" wirkt. Je leichter die Tasche scheint, grob ausgedrückt, und je dünner der Riemen, desto weiblicher.
Im weiteren können dann noch weitere Details ein Rolle spielen, die den Gesamteindruck bei näherer Betrachtung beeinflussen. Form und Proportionen der Tasche, Verzierungen, Beschläge (also Ausstattung zum Öffnen und Schließen der Tasche, Aufhängung, Kantenschutzelemente etc) und natürlich die Farbgebung. Zumindest letzteres kann sich ja jeder denken, genauso wie eventuelle Muster.
Oftmals, ja, wie zuvor schon jemand feststellte, werden von Frauen Taschen gerne auch "quer" bzw. diagonal getragen. Natürlich spielen da die oben genannten Feinheiten ebenso eine ähnliche Rolle.
Oftmals denke ich mir, dass aber genau die diagonale Trageweise, gerade bei breiten Taschenriemen, für Frauen wegen der kreuzenden Oberweite, eher unbequem sein dürfte (was ich auch von einigen Frauen schon zu hören bekam), weshalb ich mich immer mal wieder wundere, warum dann auch schwere Umhängetaschen von manchen Frauen gerne diagonal getragen werden.
Ich persönlich trage keine Kilts. Und demnach auch keinen Sporran.
Ich habe anfangs lange Jahre, ja Jahrzehnte, Stofftaschen in der Hand getragen; Umhängen ist gar nicht so mein´s. Selbst zu großen Wanderungen griff ich auf meine Stofftaschen zurück. Die kann ich dann von Zeit zu Zeit von der einen in die andere Hand wechseln. So gleicht sich die einseitige Belastung auf Dauer wieder aus. Ohnehin trage ich dann bei Wanderungen kaum mehr als ein Kilogramm mit mir rum, falls überhaupt, je nach Infrastruktur entlang der Strecke.
Nach dieser Stofftaschenzeit kam ich verstärkt auf die Gürteltaschen, erst beim Wandern, dann auch bei Abendanlässen oder zum Stadtbummel.
Noch nicht so lange her, vielleicht 6, 7 Jahre, hatte ich dann einen faltbaren superleichten Rucksack entdeckt, der zwar recht oft wieder kaputtging und als Gebrauchsgegenstand ich recht oft nachkaufte, dieser Rucksack ersetzte aber schnell für alle Gelegenheiten den Einsatz von Gürteltaschen.
Und das ist bis heute noch mein Haupttransportmittel für kleinere, leichte Sachen, die man so braucht. Auch zum Tanzen hat sich der Gebrauch dieses ultraleichten Rucksacks durchgesetzt.
Zum Einsatz bei Fastnacht hatte ich mir so einen typischen kleinen Lederrucksack gekauft, wie er überwiegend bei älteren Damen zu sehen ist, aber gelegentlich auch bei jungen Mädels. Und dieser mit goldenen Reißverschlüssen und goldenen Beschlägen für die Trageriemen. Für mich ist dieser eindeutig weiblich konnotiert. Ab und an, wenn ich 'femininer' wirken wollte, hatte ich ihn auch im Alltag eingesetzt. Als ihn meine Freundin notwendigerweise irgendwann mal sah, meinte sie "schön!" und seitdem ist er in meinen Alltagsgebrauch sehr stark eingeflossen. Mich vor mich hin zu schämen, er könne zu 'weiblich' wirken, habe ich seitdem aufgegeben.
Was mir dabei aber schon immer wichtig war und noch ist, dass jegliche Taschenlösung möglichst wenig bis gar keine Gebrauchsspuren an meinen Kleidungsstücken hinterlässt. Darum sind mir Materialien der Taschen und Gurte/Riemen und Schnallen wichtig, die möglichst glatt sind und möglichst wenig an den Textilien herumreiben.
Dies ist mein Hauptkriterium. Insofern sind Umhängetaschen, die ich auch habe, z.B. für einen Museumsabend oder so, für mich und den Alltagsgebrauch die schlechteste Lösung, da sie rund um Schultern und auf Taschenhöhe immer herumwackeln und herumschrubben.
Das ist auch der Grund, weshalb ich Gürteltaschen seltenst diagonal trage, auch wenn es sportlich aussieht. Ohnehin trage ich praktisch gar keine Gürteltaschen mehr, wie oben beschrieben. Dennoch hatte ich mir gerade Anfang letzter Woche ein ganzes Set von Gürteltaschen zugelegt.
Thematisch zurück zum Sporran: Ich könnte mir vorstellen, dass der Sporran ja zu mehr dient als nur zum Aufbewahren von wichtigen Dingen.
Ich denke, er soll auch das Lupfen des Kilts verhindern bei
a) Wind
b) Eigenbewegungen des gesamten Körpers (Drehungen z.B.)
c) Eigenbewegungen von typgerechten männlichen Ausstattungsmerkmalen (für Jule: phallischen Anwandlungen)
Ja, ich kann mir vorstellen, das Baumeln des Sporrans vorm Schritt kann nervig sein. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass manche genau das mögen. Ich kann mir aber ebenso vorstellen, dass beim Einsatz eines echten Kilts das so gar nicht mehr in dieser Form wahrnehmbar ist, da die Kraftverteilung eine andere ist. Und ganz abschließend kann ich mir sogar vorstellen, dass dieses leichte Pendeln vorm Schritt vielleicht am Ende sogar testosteronfördernd wirkt! - Vielleicht doch ein Argument für gestandene Mannsbilder...?