Energie zu sparen und nur dort einzusetzen, wo sie benötigt wird. Und davon ist die Welt noch Lichtjahre entfernt. Und mit jeder neuen Entwicklung denkt Mensch "ist ja sparsamer, können wir also mehr zum gleichen Preis verbrauchen".
Das wird nicht passieren, weil unser Leben immer fortschrittlicher und komplexer wird, was automatisch mehr Energieverbrauch bei weniger Leistung bedarf.
Fortschritt = mehr Energieverbrauch ist unlogisch. Fortschritt sollte technologisch mit einer Optimierung des Wirkungsgrades und auch mental mit einer Senkung des Energieverbrauches auf ein sinnvolles Mindestmaß reduziert werden.
Mehr Energieverbrauch, bei weniger Leistung sagt doch, wie schwachsinnig die Entwicklung ist.
Weniger Energieverbrauch bei mehr Leistung ist Erhöhung des Wirkungsgrades.
Ich denke, Ihr redet da gerade aneinander vorbei.
Ja, die einzelnen Prozesse / Funktionen werden in der Regel im Laufe der Zeit durch Fortschritt energieeffizienter. Gleichzeitig geht mit dem Fortschritt einher, dass immer mehr Prozesse / Leistungen mit Energiehunger entwickelt werden, die die Einsparungen durch Effizienzerhöhung bei weitem wieder auffressen.
Alleine wieviele elektrische Geräte in unseren durchschnittlichen Küchen mittlerweile stehen, ist ein Indiz dafür, dass immer mehr Prozesse elektrifiziert werden. Selbst Pfeffer kann wohl nicht mehr von Hand gemahlen werden und es ist schick, wenn der rieselnde Pfeffer auch noch beleuchtet wird.
Auch das Zähneputzen muss ja unbedingt elektrisch geschehen und der Bluetooth-Adapter erinnert uns per App auf dem Handy via Internet-Datentransfer, den Bürstenkopf endlich zu erneuern und klopft uns auf die Schultern, dass wir so saubere Zähne haben.
Zwar bescheren Pfeffermühlen und Zahnbürsten nicht alleine uns den Klimakollaps, sind aber Indizien fûr jede Menge anderer Leistungen mit grenzwertigen Sinnhaftigkeiten, die alle nach Energie dürsten.
Thema SUV ist ja ähnlich gelagert. Motor mit besserem Wirkungsgrad, dafür aber größer, weil mehr Gewicht bewegt werden muss, während das Mehr an Gewicht oft nur ein deutlich kleineres Mehr an Nutzen (z.B. Transportvolumen) bringt.
Oder Multimedia, jeder braucht jetzt 50er, 100er Leitungen oder gar Gigabit, dazu riesige Backbones und Serverzentren, nur weil es unschick ist, sich seine Inhalte aus den linearen Streams zu sammeln, so wie man das früher mit Videorekordern oder Festplattenrekordern getan hat, sondern dass es für jedermann jederzeit abrufbar ist, wann immer man auf die Idee kommt. Würde jeder via Internet das Live-Fernsehen konsumieren, wäre das ein immenser Stromverbrauch gegenüber der konventionellen Verbreitung via Luft, Satellit oder Kabelfernsehen.
Ein Nachbar von mir hat in seinem kleinen Häuschen drei WLAN-Repeater, also de facto vier WLANs, obwohl ein einziges vollkommen ausreichte. Ausserdem hat er voll auf Smart-Home gesetzt, wo für jeden Rolladen, Heizkörper, Lichtschalter etc. für 24/7 die elektronische IT-Infrastruktur aktiv ist - genau genommen alles so ziemlich überflüssig.
Alleine also im privaten Umfeld gibt es so irre viele Dinge, die den ständig wachsenden Energiehunger belegen. Da ist es fast unerheblich, ob der Staubsauger noch ein paar Watt mehr verbraucht als es effizientere im Werbeprospekt versprechen.
So viel von meinen Gedanken hierzu. Die thematische Verbindung zur hier angesprochenen 'Weltenformel' muss jemand anderes herstellen.