Autor Thema: FAZ Interview mit Paul Smith  (Gelesen 3311 mal)

Offline Luan

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FAZ Interview mit Paul Smith
« am: 07.06.2012 10:36 »
Hallo,

in der FAZ entdeckte ich eben zufällig ein Interview mit dem britischen Designer Paul Smith, der unter anderen mit einem ganz bestimmten Streifenmuster aus 14 verschiedenen Farben bekannt wurde. Auch die Welt berichtete bereits 2009 über den Designer.

Es geht nicht speziell um Röcke, sondern eher darum, wie "man als Mann dem Uniformgedanken entfliehen (kann), ohne dabei gleich wie ein Papagei auszusehen".

Das FAZ Interview findet ihr im Anhang.
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Offline Rockmusiker

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Re: FAZ Interview mit Paul Smith
« Antwort #1 am: 07.06.2012 22:21 »
Ein paar Zitate daraus mit meinem Kommentar versehen:

"Es geht letztendlich nur darum, sich selbst zu kennen, seinen Charakter und seine
Lebensweisen."

Also Kleidung tragen, die dem eigenen Auftreten entspricht. Es gibt eine Verfilmung von "Brave New World", in der Leonard Nimoy als "Mustafa Mannesmann" einen eleganten Anzug mit bodenlangem Rock trägt(1). Das ist eine sehr perfide Verkleidung dieser Figur, die Sigmund Marx insgeheim verrät, daß sie verbotene Literatur gelesen hat, Jugendsünden begangen hat und sogar tiefe Gefühle empfindet (was in der schönen neuen Welt offiziell verpönt und eigentlich sogar verboten ist). Dazu der Rock, als Zeichen seiner Offenheit. Übrigens ein sehenswerter Film, selbst, wenn man das Buch kennt. Ich verstehe das Zitat so, daß man mit seiner Kleidung bewußte Botschaften über sich selbst aussendet.

"Die meisten Männer sind, was Mode anbelangt, sehr konservativ, aber der Spaß, den man nicht sofort sieht,
gefällt ihnen schon."

Das ist unser Problem! Aber es heißt eben "die meisten" und er sagt nicht, daß die anderen falsch liegen. Wie auch er selbst, konzentriert sich die Modeindustrie natürlich auf die meisten und nicht auf Minderheiten.

Am wichtigsten an diesem Artikel finde ich aber die Betonung darauf, daß eben auch Männer ihren Spaß an der Mode haben, was ja viele bestreiten.

(1) Leonard Nimoy als Mustafa Mannesmann ist glaube ich einer der coolsten Rockträger, die ich bislang gesehen habe, leider kein Bild gefunden, immer nur als Großaufnahme / Portrait.

Offline GregorM

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Re: FAZ Interview mit Paul Smith
« Antwort #2 am: 08.06.2012 08:23 »
Mir fiel nun diesen Satz eher auf:

„Ich glaube, man sieht am modernsten und besten gekleidet aus, wenn man nur mit einem Hauch Selbstdarstellung arbeitet.“

Gruß
Gregor
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Offline Rockmusiker

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Re: FAZ Interview mit Paul Smith
« Antwort #3 am: 10.06.2012 14:10 »
Mir fiel nun diesen Satz eher auf:

„Ich glaube, man sieht am modernsten und besten gekleidet aus, wenn man nur mit einem Hauch Selbstdarstellung arbeitet.“

Mir fiel dieser Satz natürlich auch auf, aber er ist sehr kompliziert im Verhältnis zum Rocktragen.

Ist es Selbstdarstellung, wenn ein Mann Rock trägt?
Wenn es Selbstdarstellung ist, dann kann man eigentlich nicht von "einem Hauch" sprechen.

Paul Smith propagiert die unsichtbare Selbstdarstellung, und daraus muß man leider folgern, daß er Röcke ablehnen würde. Andererseits beruht die extreme Sichtbarkeit von Röcken am Mann ja nicht auf dem optischen Eindruck. Wenn man sich auf den optischen Eindruck beschränkt, ist der Artikel für einige sehr empfehlenswert ;) .


 

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