Interessant, wäre zu erfahren, wie viele Lockführer die Freiheit besitzen, das Angenehme des Rockes wahrzunehmen, und sich dauerhaft für diesen zu entscheiden, aber das steht sicher nicht in der Presse.
Genau da sehe ich das Problem - ich denke kaum einer wird künftig konsequent bei entsprechendem Wetter einen Rock tragen.
Als gezielte Aktion wird das von der Gesellschaft und seiner Umgebung als witzig, cool oder was auch immer gesehen, wenn er es in ein paar Monaten oder Jahren immer noch tut, werden andere Fragen gestellt und auch vom Chef kommt dann vermutlich mehr Druck zur Anpassung.
Wäre ich Arbeitgeber, der aus welchen Gründen auch immer, keine Shorts mag, würde ich die Aktion ganz gelassen aussitzen und davon ausgehen, dass in ein paar Wochen wieder alle Männer brav in ihren Hosen schwitzen.
Cephalus
Meiner langjährigen Beobachtung nach würde das hier in Schweden bei öffentlichen oder halb-öffentlichen Arbeitgebern keinesfalls "Druck vom Chef" geben. In privaten Firmen am ehesten in traditionellen, "harten" (wie öde) Männerberufen.
Das hierarchische Denken mit entsprechenden Chefs ist leider in Deutschland verbreitet - hier in Schweden findet man es wesentlich weniger.
Geht schon damit los, dass man Leute einfach nicht mit "Sie" ansprechen kann, oder dass es unmöglich ist, jemanden mit Herr/Frau XYZ" anzureden (außer beim Königshaus - da gilt "Ihre Majestät", und die indirekte Ansprache, z. B. kann man den nur fragen in der Art "Hat der König ...?").
Der Chef wird vom Anfang an mit Vornamen genannt, Schlips- und Kragenträger haben es schwer, Respekt zu bekommen (ausgenommen in der oberen Wirtschaftsetage).
Dazu kommt das allgemeine Konsensusprinzip (das überwiegend Vorteile, aber auch seine Tücken hat, vor allem die Vogel-Strauß-Konfliktvermeidung).
Etwas schwieriger wird es vielleicht auf gewissen Stellen auf dem Land (Småland usw., wo der hiesige Bibelbelt liegt, und wo sich ne ganze Menge Leute aus Deutschland ihr Bullerbü-Ikea-Ferienhaus am See kaufen und dann meinen, Sie würden Schweden kennen ... ).
Das gelassene Aussitzen (s.o.) wäre wohl die verbreitetste Aktion irgendwelcher Chefs hier - falls überhaupt.