Autor Thema: Beitrag auf Sat1  (Gelesen 9270 mal)

Online GregorM

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Re: Beitrag auf Sat1
« Antwort #15 am: 25.09.2013 17:22 »
Wenn es vielen unmittelbar vorstellbar wäre, würde unsere Gemeinde längst grösser sein. Das Kernproblem ist vermutlich, dass (zu) viele (gar) sich nicht damit identifizieren können – oder es wagen, und das ganz bestimmt nicht, wenn sie riskieren eine liberale, aus den Normen fallende Haltung im Fernseher zu veröffentlichen.  

Eine Aussage wie: "Damit zeigen Sie doch, dass Sie nicht dazu gehören wollen" ist ja dafür Ausdruck, und dabei muss man ja sagen, dass Michael im Rock überaus männlich vorkommt. Hier kann in keiner Weise vom Transvestismus geredet werden.  

Gruss
Gregor
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Offline cryptoman

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Re: Beitrag auf Sat1
« Antwort #16 am: 25.09.2013 19:41 »
Zitat
Ich selbst wäre nicht auf die Idee gekommen es auf unser Staatssystem zu beziehen, schon alleine, weil es für mich mangels (besserer) Alternativen schlicht ein Faktum ist.

Klar gibt es eine bessere Alternative, bsw. der Voluntarismus.  8)
Radelfreudiger Rockextremist

Offline MAS

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Re: Beitrag auf Sat1
« Antwort #17 am: 25.09.2013 20:24 »
Hi Freunde!

Bzgl. des von CeJäger angesprochenen Konservativismus: Ja, ich halte es auch nicht generell für falsch, bewährtes bewahren zu wollen. Im Gegenteil! Die Frage ist halt nur: Was empfindet man als bewährt. Ich halte den Hosenzwang nicht für bewährt und bewahrenswert, viele Männer dagegen schon bzw. empfinden ihn gar nicht als Zwang. Ich bin auch in manchen Dingen konservativ: Familienzusammenhalt, gesunde Umwelt und auch den Status quo unserer Demokratie halte ich für zunächst erhaltenswert und dann für ausbaufähig. Letzteres ist eben wichtig: Ich will nicht aus der Gesellschaft auststeigen, sondern sie wieterentwickeln. Und das will ich von innen heraus, als Teil der Gesellschaft, und nicht von außen. Und ich will es nicht aggrassiv tun, sondern freundlich. Nicht überreden, sondern überzeugen.

Allerdings ist konservatives Verhalten oft nur einfach der Wunsch, das zu bewahren, woran man sich gewöhnt hat, da umdenken ungemütlich ist. Es kostet Energie und Zeit und ist anstrengend. Das erspart man sich zumeist, bis man mit dem Gewohnten nicht mehr weiter kommt. Bisher kommen aber die Hosenzwangbefürworter mit ihrem Verhalten noch so weit, wie sie wollen. Sie empfinden die Hitze im Sommer als weniger unangenehm als die Blicke der Leute. Bei mir ist es umgekehrt.

Und Cephalus: Klar, kann meine non-verbale Botschaft nur verstehen, wer Verstand dafür hat. Den muss man aber trainieren.

Und etwas zum weiblichen Aussehen: Klar habe ich das kaum, wenn auch ein Mädel am Montag meinte, ich sähe im Rock weiblich aus. Aber selbst wenn: wäre das so schlimm? Wenn mich am DB-Fahrkartenschalter eine Frau bedient, die kurzen Haare hat, einen Anzug mit Krawatte trägt und erst auf den zweiten Blick als Frau erkennbar ist, warum sollte es umgekehrt verpönt sein, wenn ein Mann erst auf den zweiten Blick als Mann erkennbar ist? Wieso distanzieren wir uns immer wieder von Transvestiten und betonen, keine zu sein? Nur um selber zur Gesellschaft dazu gehören zu wollen und die Transvestiten auszuschileßen? Nur um zu sagen: "Nein, so sind wir nicht, das sind andere?" Ich finde das sollten wir nicht tun! Genau so bei Homosexuellen. Was soll diese dauernde Abgrenzung? Sicher darf man sagen, was man nicht ist, aber warum betonen wir das andauernd? Es gibt so viele Zwischenidentitäten, was den Genderbereich angeht. Wozu dieses Schwarz-weiß-denken?

Na ja, ich warte gespannt auf den Sat1-Beitrag und hoffe, dass er seriös genug ist und unser Anliegen da gut dargestellt wird!
Inzwichen kam sogar eine Anfrage einer WDR-Journalistin. Sie will in der Redaktion das Thema vorschlagen. Das wäre klasse, denn die WDR Lokalzeit ist eine sehr seriöse Sendung, die zudem von sehr vielen Menschen der Region gesehen wird.

Beste Grüße!
Michael
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Offline radix

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Re: Beitrag auf Sat1
« Antwort #18 am: 26.09.2013 23:37 »
Hallo Michael,

zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinen medialen Auftritten ! Du scheinst in Ferdis Fußstapfen zu treten ...

Gleichzeitig erkennt man an dieser Geschichte, wie die Medien ticken: letztlich banale Themen wie "Mann im Rock" werden, wenn erst ein Presseorgan damit anfängt, nach und nach von anderen Presseorganen aufgegriffen. War es bei Steinbrücks Stinkefinger nicht ähnlich oder bei der Halskette von Angela Merkel ? Die wirklich wichtigen Themen jedoch werden entweder gar nicht beleuchtet oder in Dokumentationen am späten Abend.

Recht gebe ich dir insofern, als auch ich die WDR-Lokalzeit - im Gegensatz zu den doch oft sehr reißerisch aufgemachten Beiträgen der privaten Sender - für eine seriöse Sendung halte. Wenn du es schaffst, dort hineinzukommen, wäre dies sicher eine gute Werbung für unser Thema. Bitte halte uns auf dem Laufenden, wenn einer der Beiträge gesendet wird.

Viele Grüße

Radix


 

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