Dann muss jede gute Absicht Gottes Wort korrekt weiterzugeben scheitern.
Wieso sollte ein Gott überhaupt Absichten haben und wieso sollten die Absichten gut sein?
Was war Gottes Absicht mit der Tsunami vor ca. 10 Jahren? Da wurden rund 300.000 Menschen gekillt - alle möglichen Alter, Geschlechter und Religionen. So viele unschuldige Kinder, die elend ersoffen - und unschuldige Erwachsene.
Und Gott bzw. seine Kollegen-Götter und Göttinnen, deren viele Opfer der "eigenen" Religion beklagen müssen, haben das in all ihrer Allmacht geschehen lassen - wenn sie es nicht selbst bewirkt haben. Oder gibt es die Götter der unter den Betroffenen vertretenen Religionen allesamt nicht, und es waren die Götter der nicht darunter vertretenen Religionen (das wären dann aber auch keine feinen Leute!)?
Und wie erklärt man das, ohne das die Unsterblichen (?) als grauenhaft unethisch handelnd dastehen?
Wer weiß überhaupt, was irgendein Gott gesagt haben soll? Warum sprechen die nicht so zu allen ihren Gläubigen, dass die Dinge eindeutig genug sind - müsste doch in der Götter Allmacht liegen, sich so auszudrücken, dass sie alle verstehen?
Angesichts der vielen Glaubensgemeinschaften mit sehr unterschiedlichen "politischen" Linien,
Wieso wohl hat – aus dem Blickwinkel jeder Glaubensgemeinschaft aus gesehen – jeweils die Mehrheit aller Menschen ganz andere Götter? Demnach müsste die Mehrzahl aller Menschen irgendwann in einer der für anders- und nichtgläubige Menschen fürsorglich bereit gehaltenen Höllen einfahren.
sehe ich in Hajos Worten, dass die Bibel unter Umständen zu einem Vehikel unserer eigenen Vorstellungen von der Welt wird, eine Warnung, die es mir noch schwerer macht zu entscheiden was ich glaube.
Jeder historische Text, nicht nur die Bibel, besonders wenn sie über einen langen Zeitraum von Menschen verfasst wurden und auch uneinheitliche, gar gegensätzliche Dinge enthalten, werden zwangsläufig interpretiert (werden müssen). So wird jedes Buch zum Vehikel eigener Vorstellungen aber auch von Vorstellungen, einer Gruppe von Menschen, die sich damit befasst.
Die ganzen Glaubensgemeinschaften können doch nicht alle recht haben.
Die ganzen? Also keine hat recht? Das halte ich allerdings auch für ziemlich wahrscheinlich angesichts der religiösen Vielfalt weltweit, bei der keine einzige Religion auch nur annähernd die Mehrheit der Gläubigen darstellt.
Da müssen doch viele falsch glauben.
Warum nicht alle? Denn keiner bringt je belastbare Nachweise für gerade seine Religion.
Ich suche wissenschaftliche Unterstützung von der theologischen Forschung und bin jetzt nicht mehr sicher, ob es mich weitergebracht hat.
E gibt Teilbereiche der Theologie (historische Fächer), die wissenschaftlich gediegen arbeiten, aber als Ganzes muss man der Theologie als Fachvertretung ideologischer Interessen Misstrauen entgegenbringen.