Das erlebe ich öfters. Ist auch normal bei komplexen Themen. Manchmal hilft ein Mediator. Doch solche gab es hier leider nicht. Nur Stänkerer.
Auch auf die Gefahr hin, die Rolle des Stänkerers zu übernehmen - was soll ein Mediator bringen?
Euch zu noch mehr Texten und nicht endenwollenden Statements zu animieren?
Eine Übersetzerrolle übernehmen. Gerade bei sehr komplexen und teils abstrakten Themen denken wir generell in unseren je eigenen Denkkategorien. Nachdenkend über den Austausch mit Wolfgang kam ich zu dem Schluss, dass mein Problem darin lag, seine Kategorien in meine zu übersetzen. Und er schrieb in seinen, ohne zu merken, dass ich andere habe. Ich kam aber auch schon darauf, als er vom soziologischen Gebrauch des Wortes "Gender" sprach, an den er sich nicht gebunden fühlte. Sein Zitat aus der von mir verlinkten Wikipediaseite brachte das Wort "hirngeschlechtlich" hervor. Das brachte mich dann dazu, zu vermuten, dass er eher njeurobiologisch denkt. Das liegt mir eigentlich nahe, aber in diesem Kontext hatte ich es nicht direkt vermutet. Aber mein Hinweis auf diese meine Vermutung kam bei ihm dann anscheinend doch nicht so an.
Ein Mediator hätte das vielleicht vorher entdecken können. Während Wolfgang und ich jeweils einen Tunnelblick bekamen, hätte ein Mediator ruhigen Blutes das analysieren können. Hätte, hätte Fahrradkette ...
Ich selbst nehme eigentlich gerne so eine Mediatorenfunktion wahr, wenn ich Diskussionen mitlese. Ich schaue dann, welcher Begriff bei Diskutant a entspricht in etwa welchem Begriff bei Diskutant b. Das ist manchmal wie eine Übersetzungsarbeit.
LG, Micha