also, Michael, du schreibst mir, dass der Koran nicht die Basis des Islams ist (Deine, unbewiesene Behauptung) - um meine zitierten Koransuren zu "entkräften".
vor muslimischen Leuten erzählst du etwas anderes?
-> wäre aber nicht konsequent! (um nicht zu sagen mit zweierlei Maß gemessen)
Ich hab einen technischen Beruf, bin glücklicherweise wirklich nicht vom Islam abhängig. Mehr tut hier nicht zu Sache.
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( zitat eines zitats: )
"ich hatte dir ja schon mal Vishal Mangalwadi: Das Buch der Mitte zum Lesen empfohlen - Wie ein nichteuropäer den Aufschwung Europas sieht: trotz schlechterer Voraussetzungen - und vor allem die damaligen Vorreiter zu überholen.
Ganz überraschend hast du dich damit wohl nicht beschäftigt..."
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btw. deine Wortklaubereien (hier bezüglich Gralshüter) sind zwar ganz nett, aber Dialog-zerstörend.
Du weisst was gemeint ist. Weigerst dich aber zum Dialog etwas beizutragen.
hör mir gerne an, was deine Meinung zum Islam ist. zu Mohammed und zur Grundgesetzvereinbarkeit der Scharia. Einfach mal deine ehrlich Meinung, gib dich nicht auf; du kannst das schaffen
gruß
Ce
Werter Ce,
theologisch ist sicher der Koran die Hauptbasis des Islam, und daneben bei Sunnien die Sunna des Gesanden und bei Schiiten die Aussprüche der Imame. Aber Muslime sind ja auch normale Menschen, und so formen auch ganz andere menschliche Kräfte, wie die biologischen Triebe, sowie alles, was sonst noch Menschen ausmacht und woraus Menschen Kultur erwachsen lassen, den Islam, genau wie jede andere Religion auch. Und weil eben der Koran die theologische Hauptbasis darstellt, versuchen gläubige Muslime oft, alles aus dem Koran abzuleiten oder mit ihm in Übereinstimmung zu bringen.
Der Koran selber ist entstanden aus den religiösen Erfahrungen Muhammads, die er als Offenbarungen Gottes interpretierte und anderen Leuten erzählte, die es dann aufschrieben. Sie, die Muslime oder Gläubigen, interpretierten den Koran dann als unverfälschtes und wortwörtlich geoffenbartes Wort Gottes. Und das ist bis heute so etwas wie ein Grunddogma des Islam, dem aber auch Muslime widersprechen, eigentlich schon immer welche widersprochen haben, wie ein Studium der Geschichte des Islam zeigt.
Auch für Muslime, die z.B. annehmen, dass der Islam evtl. direkt von Gott an Muhammad geoffenbart wurde, aber schon bei der Aufnahme von Muhammads Predigten durch seine Zuhörer, deren menschliches Verständnis mit seinen Beschränkungen mit hinein spielte, so dass der Koran, wie er heute schriftlich vorliegt, nicht identisch ist mit den Ur-Koran, der bei Gott ist und den dieser Muhammad mitgeteilt hat, ist der Koran nicht ohne Bedeutung. Wie kommst Du darauf, ich würde es so sehen, dass er für Muslime ohne Bedeutung sei, nur weil er auch menschlich ist und nicht nur göttlich.
Und nein, ich erzähle Muslimen nichts anderes als anderen Menschen. Lediglich versuche ich, mich dem Verständnishorizont meiner Gesprächspartner oder Zuhörer anzupassen, sofern mir das gelingt. Bei Dir fällt mir das sehr schwer.
Vishal Mangalwadi: Ja, danke, das hatte ich übersehen. Ich habe mir eben das hier über ihn durchgelesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vishal_Mangalwadi Das erinnert ein bisschen auch an die Theorie von Max Weber von der Abhängigkeit des Kapitalismus vom Protestantismus calvinistischer Prägung. Ja, klar, es gibt zahlreiche Einflusse der Religion auf die Gesamtkultur, zum Positiven wie zum Negativen. Das ist nichts neues. Mangalwadi scheint es etwas einseitig positiv bewertend hervorzuheben, um den Indern ein Beispiel zu geben, dass sie sich als Vorbild nehmen können, so wie damals Tacitus den Römern ihre Dekadenz vorwarf und ihnen die Germanen als Vorbilder der Tugend und Stärke entgegenhielt. Das ist legitim. Man muss nur immer schauen, was ein Autor mit seinem Buch erreichen will, also sein Vorverständnis erkennen.
Wortklauberei? Manchmal ist die notwendig, manchmal hinderlich, manchmal lustig. Ob ich immer richtig einschätze, was gerade vorliegt, weiß ich nicht. Aber was meinst Du denn mit dem Bild des Gralshüters des Islam? Was soll das sein?
Einen technischen Beruf übst Du aus. Das hatte ich vermutet und die Vermutung auch schon mal geäußert, aber da hattest es weder bestätigt noch verneint. Aber es passt zu Deiner Theologie.
LG, Micha