Autor Thema: Schnelle gesellschaftliche Veränderung  (Gelesen 9088 mal)

Offline cephalus

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Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« am: 07.02.2014 23:31 »
Immer wieder hatten wir hier das Thema, dass sich in der Männermode wenig verändert, und es ewig dauern würde bis sich der Männerrock durchsetzen könnte.
Selbst ging ich neben den allgemeinen Desinteresse auch davon aus, dass eine Gesellschaft aus vielen Individuen eine extrem träge Masse ist, die ihr Verhalten ohne äußeren Zwang nur sehr langsam ändert.

Mein gerade zu Ende gehender Schiurlaub hat mich eines Besseren belehrt:
Trugen vor 4 Jahren, als ich das letzte Mal auf einer Schipiste unterwegs war fast nur Kinder einen Helm sind es jetzt wohl 90% aller Schifahrer.
So schnell kann sich, auch ohne dass es gesetzliche Vorgaben gibt, der Konsens einer Gesellschaft ändern, das allgemeine Sicherheitsbedürfnis steigen oder die Anpassung an die Masse das Gesamtbild beeinflussen.

Ich bin erstaunt und beeindruckt  :o

Cephalus

Offline radix

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #1 am: 07.02.2014 23:57 »
Hallo Cephalus,

das ist eine interessante Beobachtung, die du da schilderst. Offenbar haben Unfälle wie der von Michael Schumacher dazu beigetragen, das allgemeine Sicherheitsbedürfnis auf den Skipisten zu erhöhen und entsprechende Vorkehrungen - wie Tragen eines Helmes - zu treffen. Ähnliches beobachte ich auch bei Radfahrern: auch hier nimmt der Anteil der Helmträger zu, was aber wohl zum größten Teil daran liegt, dass der Autoverkehr in einem Maße zugenommen hat, dass man auf dem Rad ja fast schon Angst bekommt.

Die spannende Frage ist nun, ob sich eine ähnlich schnelle Entwicklung auch in der Männermode beobachten lässt bzw. lassen wird. Wenn z.B. Prominente wie Michael Schumacher nicht durch einen Skiunfall von sich reden machten, sondern dadurch, dass sie ungeniert in der Öffentlichkeit einen Rock tragen, könnte dies eine gewisse Vorbildfunktion darstellen und Zweiflern unter den Rockträgern Mut machen.

Meine eigene Erfahrung ist die, dass absolut nichts Schlimmes passiert, wenn man als Mann einen Rock trägt. Ganz im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit einer netten Begegnung ist in diesem Falle weit höher als in einer Hose. Wenn doch nur mehr Männer diesen Schritt tun würden, dann könnte sich - allen Unkenrufen zum Trotz - im Laufe der Zeit eine ähnliche gesellschaftliche Entwicklung hinsichtlich einer Normalität von Männern in Röcken ergeben wie bei den von dir zitierten Skifahrern mit Helm, vielleicht nicht ganz so schnell, dafür aber stetig.

In diesem Sinne hoffnungsvolle Grüße

Radix

Offline Tine

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #2 am: 07.02.2014 23:58 »
Hallo Cephalus,

es mag beeindruckend sein, mit welcher Geschwindigkeit sich der Helm auf der Skipiste durchgesetzt hat. Manchmal gibt es tatsächlich schnelle Veränderungen. Aber eines darf man dabei nicht außer Acht lassen. Die Verbreitung des Skihelmes hat im wesentlichen mit Angst zu tun. (Jüngste prominente Unfallopfer haben sicher ihr Übriges dazu beigetragen.)

Und mit Angst ist schon so manches verbreitet worden. Speziell im medizinischen Bereich fallen mir dazu einige Dinge ein, die ein vernünftig denkender Mensch ohne Angst nicht tun würde.

Der Männerrock wird es so schnell allerdings nicht schaffen. Denn vor was sollte man(n) sich im Rock schützen? Auf der andern Seite finde ich Dinge, die sich verbreiten, weil sie Freude machen, tausend mal besser.

Insofern hoffe ich, dass noch viele Männer auf den Geschmack alternativer Mode kommen und die Welt dadurch bunter und erfreulicher wird. :)

Viele Grüße
Tine

androgyn

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #3 am: 08.02.2014 02:18 »
Ich fahre immer mit Helm Fahrrad, schon alleine, dass ich über der 60km/h Marke kratze. Mit dem Autoverkehr hat das weniger zu tun.
Das Helme oder Schutzbekleidung sich schnell durchsetzen hat wie bereits erwähnt mit Angst und Beispielen von Unfällen zu tun.
Wenn sich der Rock am Mann oder der Männerrock auf ähnliche radikale Weise durchsetzen soll, müssten Ärzte Männern Angst um die Hose machen und ein prominentes Beispiel ranziehen, dass an zu vielen Hose tragen erkrankt ist und mit einem Rock wieder gesund wurde.
Das Gegenteil würde passieren, wenn suggeriert wird, dass Männer die Rock tragen, mit Übergriffen und Ablehnung zu rechnen haben (Obwohl Frauen deutlich mehr mit Übergriffen zu rechnen hätten aber trotzdem weiterhin kurze Röcke anziehen), dann wird die Hose als Schutzbekleidung ran gezogen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sogar eine Art Schutzbekleidung für Männer ist. Viele wollen doch alles verpackt haben und nicht luftig.


Offline DesigualHarry

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #4 am: 08.02.2014 11:11 »
Hallo!

Für mich hat das Anziehen eines Rockes gleichzeitig die Symbolische Aussage dass ich mich von Ängsten befreie. Das es mir nichts mehr ausmacht anders zu sein, oder nicht einem bestimmten Weltbild zu entsprechen. Ähnliches erreichen bei mir auch helle freundliche Farben.

Hingegen ist das sich noch mehr schützen zu wollen in meinen Augen ein klares Eingeständnis das man Angst hat. Wie man aber am Beispiel Michael Schumacher sehen kann ist auch eine Komplettausrüstung an Schtzkleidung keine Garantie...

Lg Harry :)

Offline M.L.

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #5 am: 08.02.2014 23:51 »
Sorry Was hat Sicherheit mit Rock tragen zu tun ???
Brauch ich jetzt einen Helm um Rock zu tragen ???
Alle Veränderungen werden kritisiert und in Schubladen geräumt .???!!!
Das ist meine Meinung .
Grüße .M.L.

q-rocker

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #6 am: 09.02.2014 00:30 »
Hallo,

da wird wohl gerade ein wenig vermischt. Ob Helm oder nicht, das ist sicher für den Träger keine so große Entscheidung. Ich fahre Snwoboard und hab irgendwann einen Helm aufgezogen, weil der gerade im Auto lag. Hätte daneben ein Rock gelegen, den hätte kaum ein Mann angezogen. Also da liegen Welten dazwischen.

Und der Rock hat wenig mit rationalen Gründen zu tun, der Helm sehr wohl. Also das sind einfach andere Welten.

Was ich aber empfinde ist, dass die ´Menge der Leute mit alternativem Stil abnimmt. Ich sehe immer weniger ungewöhnliche Leute. Früher mit Punk und Grufties oder den Disco Poppern mit Glitzerklamotten gab es Viele. Heute ist vieles Uniform, da laufen Scharen von Mädels in nahezu identischen Klamotten rum und Männer tragen Jeans oder Anzug. Da sehe ich keinen Fortschritt.

Und immer mehr Klamotten werden der Frau zugeschrieben und verschwinden beim Mann. Stiefel waren in meiner Jugend noch Männersache. Heute nur noch für Frauen. Shorts trugen früher Männer, heute Frauen.

Sorry, aber Fortschritt ist für mich nicht zu sehen.

Offline GregorM

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #7 am: 09.02.2014 07:11 »
Und immer mehr Klamotten werden der Frau zugeschrieben und verschwinden beim Mann. Stiefel waren in meiner Jugend noch Männersache. Heute nur noch für Frauen. Shorts trugen früher Männer, heute Frauen.

Hallo q-rocker,

ich muss dazu bemerken, dass ich nie Männer in Stiefeln gesehen habe, wären sie nicht Teil einer Uniform. Stiefel an Frauen wären 30-40 Jahre her undenkbar. Als jene aber anfingen, sie zu tragen, hatten die Männer sie längst aufgeben. Schuld also nicht die Frauen, sondern die Männer selbst und vielleicht die deutsche Vergangenheit.
 
Als ich ganz jung war, gingen Männer (ab etwa 16 Jahren) nur draußen in der Natur in Shorts. Im Stadtbild waren sie so selten wie heute Rock am Mann. Jetzt sieht man überall Männer in Shorts, vermutlich weil sie nun etwas länger geworden sind, als sie damals waren. Die wirklich kurzen Shorts sind aber meistens jungen Frauen mit netten Beinen vorbehalten.

Aber doch ein großer Fortschritt.

Könnte es sein, dass du älter bist wie ich?
    
Gruß
Gregor
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Gregor

Offline DesigualHarry

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #8 am: 09.02.2014 10:02 »
Hallo!

Also ich kann da q-Rocker nur recht geben... Männermode ist für mich derzeit kein Fortschritt sondern Rückschritt...
Gerade in meiner Jugendzeit Ende der 1980iger anfangs der 1990iger habe ich eine wesentliche Ausgefallenere Herrenmode "live" erlebt,  und das nicht nur bei Jugendlichen.

androgyn

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #9 am: 09.02.2014 11:27 »
Jetzt sieht man überall Männer in Shorts, vermutlich weil sie nun etwas länger geworden sind, als sie damals waren. Die wirklich kurzen Shorts sind aber meistens jungen Frauen mit netten Beinen vorbehalten.
Das sind aber keine Shorts. Und hatten die Männer früher, wo noch Shorts getragen wurden hübschere Beine, als heute? Mit scheint so, als wenn eine Umwelt und Konventionen die Körperformen von Männern und Frauen beeinflussen könnte. Es kommt mir echt hoch, wenn Männer sagen. Dass sei Frauen vorbehalten, weil dies und jenes schöner anzusehen ist. Aber dann wieder behaupten der Mann ist von Natur aus schöner, weil er sich nicht schminken braucht. Das grenzt schon an Doppelmoral. Ziehen die Männer sich auch eine Burka beim Sex über, um ihre Beine zu verstecken?

Lars

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #10 am: 09.02.2014 11:32 »
Daß Männer die schöneren Beine haben, ist bekannt, oder?
Das sagen sogar viele Frauen...
  ;D
 
Grüße,
Lars

q-rocker

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #11 am: 09.02.2014 12:43 »

ich muss dazu bemerken, dass ich nie Männer in Stiefeln gesehen habe, wären sie nicht Teil einer Uniform.
 
Als ich ganz jung war, gingen Männer (ab etwa 16 Jahren) nur draußen in der Natur in Shorts. Im Stadtbild waren sie so selten wie heute Rock am Mann.

Könnte es sein, dass du älter bist wie ich?
    
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Gregor

Hallo Gregor,

ich bin Ende 60-er geboren. Ich denke also ,dass ich nicht merklich älter bin. Aber denk mal an die Mantaletten (So ne Art Cowboystiefel mit 3-5 cm Absatz). Das war in den 70-ern absolut in bei Männern und für Frauen undenkbar. Dann kamen in den 80-ern Stiefeletten und dann in den ganzen 80-er Stiefel mit Plateau und Schnallen. Das trugen bei uns Jugendlichen einige. Die kurzen Stiefeletten fad ich eklig, aber auch die waren absolut verbreitet. Aber in der ganzen Musikszene war kaum jemand ohne Stiefel auf der Bühne, von Heino und Konsorten abgesehen.

Und ab den späten 70-ern liefen Jungs in Jeansshorts rum und zwar überall. Auch und besonders abends in der Stadt, in Discos und auf Partys. Die waren nicht viel länger als die Hot-Pants der Mädels heute.

Vielleicht bin ich nicht älter (ich hab sicher nicht die 40-er-Jahre-HJ-Uniform gemeint....) und hab nur etwas mehr in der Stadt gewohnt.

Und die "kurzen Hosen" heute sind dann doch eher Bermudas. Männer mit Hosen weit oberhalb der Knie sehe ich an sich nie heute. Wenn man knielang als kurz bezeichnet, dann mag das sein. Aber die sind mir irgendwie zu altbacken.

Und noch so ein Thema sind die ganzen Wollmützen. Die kenn ich aus meiner Jugend bei Jungs. Heute noch eher weiblich aber gemischt, in ein paar Jahen dann nur noch weiblich.

Ich sehe einfach, dass die Mädels sich die ganze Mode erobern und die Männer (nicht gedrängt oder verdrängt) all das einfach für den langweilige Einheitslook aufgeben und ne "freche" Krawatte schon mutig finden. 


Offline GregorM

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #12 am: 09.02.2014 13:53 »
Hallo q-rocker,

Mantaletten? Die habe ich total vergessen. Ich habe jetzt Bilder davon gefunden. Ja, aber sowas ähnliches gibt es doch auch 2014 in jedem Schuhgeschäft und zwar bei den Männern zu kaufen. Ich habe zum Beispiel mir im November letzten Jahres ein Paar der Marke Lloyd in Hamburg gekauft.  
Ich dachte nun auch an Schaftstiefeln.
 
In den 80ern habe ich solche zwar gesehen, sie aber nicht getragen. Auch keiner meiner Kollegen, soviel ich weiß. Weit verbreitet waren sie bei uns bestimmt nicht.  

Und was die kurzen Hosen angehen, ja sie waren kürzer, aber Mitte der 60er in keiner Weise bei einem erwachsenen Mann Stadttauglich. Dann doch besser etwas länger als nicht überhaupt.
Übrigens gab es sie letztes Jahres auch etwas kürzer. Ich habe mir welche in Sidney gekauft und später in DK auch: Ein paar teure Tommy Hilfiger und zwei billige bei H&M.

Mode verändert sich halt.

Gruß
Gregor

PS. Ich bin 1944 geboren.
  
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Gregor

androgyn

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #13 am: 09.02.2014 20:13 »
Daß Männer die schöneren Beine haben, ist bekannt, oder?
Das sagen sogar viele Frauen...
Ja aber warum liest und hört man dann von vielen Männern, bei Röcken oder kurzen Hosen. "Soll jeder machen wie er es mag, aber für mich ist es nichts. Frauen haben die schöneren Beine". Komischweise halten die sich aber für sexy wenn es um Aproache geht. Wie denn nur wenn es bei denn Beinen anfängt so eine verzerrte Wahrnehmung zu haben? Oder wurde das alles nur eingetrichtert?

ber denk mal an die Mantaletten (So ne Art Cowboystiefel mit 3-5 cm Absatz). Das war in den 70-ern absolut in bei Männern und für Frauen undenkbar.
Genau nur sind sie leider heute verpönt und werden gerne mit Mantafahrern verbunden. Obwohl es ein geiles Auto war. Nicht wie heute, diese uninspirierenden Blechkübel. Vor 2 Jahren waren sie wieder kurz in den Schuhgeschäften zu kaufen. Ich habe etwas ähnliches.

Dann kamen in den 80-ern Stiefeletten und dann in den ganzen 80-er Stiefel mit Plateau und Schnallen. Das trugen bei uns Jugendlichen einige. Die kurzen Stiefeletten fad ich eklig, aber auch die waren absolut verbreitet. Aber in der ganzen Musikszene war kaum jemand ohne Stiefel auf der Bühne, von Heino und Konsorten abgesehen.
KISS und wie sie alle hießen. Heute sieht man viel langweilige Künstler und Bands. Wenn der gesang nicht wäre, würde man die verwechseln so unscheinbar sind sie. Aber auch vom Gesang ist kein großer Wiedererkennungswert.

Und noch so ein Thema sind die ganzen Wollmützen. Die kenn ich aus meiner Jugend bei Jungs. Heute noch eher weiblich aber gemischt, in ein paar Jahen dann nur noch weiblich.
soll ich frieren? Frieren ist wohl männlich? und dann bei der Freundin/Frau jammern wenn er erkältet ist...

Ich sehe einfach, dass die Mädels sich die ganze Mode erobern und die Männer (nicht gedrängt oder verdrängt) all das einfach für den langweilige Einheitslook aufgeben und ne "freche" Krawatte schon mutig finden.
Geben die Jungs dann endlich ihre Hosen auf?  ;D

ich muss dazu bemerken, dass ich nie Männer in Stiefeln gesehen habe, wären sie nicht Teil einer Uniform. Stiefel an Frauen wären 30-40 Jahre her undenkbar. Als jene aber anfingen, sie zu tragen, hatten die Männer sie längst aufgeben. Schuld also nicht die Frauen, sondern die Männer selbst und vielleicht die deutsche Vergangenheit.
Wenn es an der deutschen Vergangenheit liegt, dann würden sie auch keine Frau tragen. Die Frage ist aber, warum Dinge großflächig am Mann bzw. die Mehrheit der Männer was Mode betrifft aufgeben, ablehnen und in Vergessenheit gerät. Aussagen wie, Röcke wurden schon immer nur für Frauen gemacht und solche Scherze.

Und was die kurzen Hosen angehen, ja sie waren kürzer, aber Mitte der 60er in keiner Weise bei einem erwachsenen Mann Stadttauglich. Dann doch besser etwas länger als nicht überhaupt.
Warum das denn wieder? Ich denke es gibt Männer mit schönen Beinen?

Offline cephalus

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #14 am: 10.02.2014 00:01 »
Hmmm...

Also, ich bin erstaunt was aus einer kleinen niedergeschriebenen Beobachtung für eine Diskussion mit hier schon als traditionell anszusehenden Thesen erwachsen kann, und das obwohl im Smalltalk-bereich geschrieben wurde.
@ M.L. : Sagen wollte ich eigentlich nur, dass die Gesellschaft nicht immer so statisch ist, wie es hier oft beklagt wird.
Ja sie mag in ihrer Dynamik wohl eher durch Ängste getriggert werden, als positive Emotionen.

Warum ich (oder ein anderer Mod.) jetzt Beiträge löschen sollte, die gerade geschrieben wurden verstehe ich jetzt nicht!?


Cephalus

Offline Peter

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #15 am: 10.02.2014 00:10 »
Hmmm...
 /
Warum ich (oder ein anderer Mod.) jetzt Beiträge löschen sollte, die gerade geschrieben wurden verstehe ich jetzt nicht!?

Hallo Cephalus,

meinetwegen könnte man einige Beiträge aus einigen Threads löschen, die verstehe ich nämlich nicht...

 ::)
 :-X

LG

Peter
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline GregorM

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #16 am: 10.02.2014 09:04 »
Hallo alle,

da meine (als Ausländer) Referenz zur "deutschen Vergangenheit" vielleicht ein Problem darstellen könne, dies zur Erläuterung:

Was ich meine, ist, dass in den Jahren 1938-1945 wurden, was bekannt sein dürfte, sehr viele/die meisten europäischen Staaten von Deutschland gegen ihren Willen angegriffen und besetzt.  

Die Besetzer = die Bösen trugen lange Stiefel zur Uniform:  

http://static3.akpool.de/images/cards/17/173897.jpg

Die Befreier = die Guten, zum Beispiel die Amerikaner, hatten zur Uniform nicht dieselben langen Schaftstiefel oder nur in sehr begrenztem Umfang.
 
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/American_World_War_II_senior_military_officials,_1945.JPEG

Dadurch wurden wohl in den Nachkriegsjahren lange Stiefel sozusagen zum Symbol der Unterdrückung.

In der DDR waren – während des kalten Krieges - Schaftstiefel auch die Norm:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Ost-Berlin 1964

und das sogar auch noch bei Frauen in Uniform, was auch kaum befördernd war.

Dass dann später die Frauen im Westen doch die Stiefel bekamen und nicht (wieder) die Männer kann ja Zufall sein, oder weil Stiefel in Kombination mit (kurzen) Röcken einfach mehr Sinn machten als bei langen Männerhosen.  

Gruß
Gregor
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androgyn

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #17 am: 10.02.2014 21:12 »
Das war uns schon klar, dass du auf die NS Zeit hinaus wolltest. Wenn es ein Problem darstellt, so würden auch Frauen keine Stiefel anziehen. Oder ihre Hemmschwelle ist niedriger. Warum sollten Stiefel keinen Sinn bei langen Hosen haben? Sie schützen die Hosenbeine und halten warm. Wenn es mit Rock modischer aussieht kann der Mann sie auch gerne mit Shorts oder kurzen Kilt/Rock kombinieren.

Offline GregorM

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #18 am: 10.02.2014 21:50 »
Hallo rock aktiv,

Stiefel kamen auch erst lange nach dem Krieg an Frauenbeine.

Bei langen Hosen kann es ein Problem mit der Hosenbeineweite sein. Entweder müssen sie über die Stiefel, oder sie müssen in die Stiefel gesteckt werden.

Heute, wo die Frauen Stiefel ab September bis Mai tragen, gibt es keine Probleme mehr. Es gibt Hosen für alle Situationen.
Und kann ein Mann einen Rock tragen, kann er ja auch (mit einigen Einschränkungen der Männlichkeit vielleicht) Stiefel dazu verwenden.
Aber in den 70ern gab es kaum Männer im Rock.

Gruß
Gregor

 
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Gregor

androgyn

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #19 am: 10.02.2014 22:21 »
Mit Einschränkung meinst du?

Offline GregorM

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Re: Schnelle gesellschaftliche Veränderung
« Antwort #20 am: 11.02.2014 08:13 »
Jedes Mal wir etwas, das mit Mann verbunden wird, mit etwas austauscht, das in der allgemeinen Auffassung der Gesellschaft den Frauen ”gehören“, müssen wir damit rechnen, dass wir in den Augen dieser Gesellschaft etwas unserer Männlichkeit verlieren. Einigen Männern ist das egal, vielleicht sogar erwünscht, anderen ist es wichtig, dass sie sich der Grenze fernhalten, wo eine ihnen unbequeme Anzahl sie nicht länger für männlich „genug“ halten.  

Gruß
Gregor
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Gregor


 

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