Autor Thema: Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?  (Gelesen 8232 mal)

Offline Ferdi

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Hallo Freunde!

Hier könnt Ihr Euch über die anstehende Bundestagswahl unterhalten. Bitte dieses Thema nur hier und nicht mehr in den Rock- und Modeforen abhandeln.

Schöne Grüsse,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

Offline Ben

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #1 am: 06.08.2005 21:29 »
Hallo,

meine beiden Stimmen sicher hätte die Partei, die bei allem Verständnis für Arbeits- und Wirtschaftslage, Familienpolitik und schlüssige Konzepte dazu anbieten kann und diese auch im Wahlkampf (und natürlich später in der Legislaturperiode) ernsthaft verfolgen würde.
Eine Familienpolitik, die es ermöglicht, Zeit für die Erziehung der eigenen Kinder zu haben, ohne dabei an den Rand des Existenzminimums zu geraten, würde in meinen Augen zu einer besseren Stimmung in unserem Land beitragen.
Leider gibt es diese Partei nicht...

Nicht wählen werde ich eine Partei / Liste, die sich nur als Opposition begreift. Opponieren ist immer leichter als regieren...

Meine Favoriten sind:
CDU / CSU / SPD - will heißen, daß ich davon ausgehe, daß wir nach der Wahl wohl eine große Koalition bekommen. Für mich noch ein Grund mehr, nicht Gysi und Lafontaine zu wählen...

Gruß aus der Männerrock-Hauptstadt
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JuergenB

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #2 am: 06.08.2005 22:01 »
Hallo rockende Politiker,
Hallo politische Rocker,

zurzeit bin ich in einer miesen Situation. Die Beteiligung an der Wahl sehe ich für mich als staatsbürgerliche Pflicht. Nur, ich weiß noch nicht wen ich wählen soll? Verraten kann ich allerdings, wen ich jetzt nicht wählen würde: ALLE!

Naja, vielleicht finde ich bis dahin doch noch das vermutlich kleinere Ãœbel.

Gruß
JürgenB

Offline Skirttrender

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #3 am: 07.08.2005 05:58 »
Hallo,

nach meinem aktuellen polit. Stand + Erfahrungen gewinne ich den starken Eindruck, daß die CDU sich bereits -intern- die Möglichkeit einer großen Koalition mit der SPD offen hält. Dies als zweitbeste Möglichkeit, falls schwarz-gelb doch keine Mehrheit erzielt.
Natürlich wird dies Keiner offiziell zugeben - vor der Wahl !!!
Die Anzeichen dafür sind aber recht deutlich - bei der CDU.

Die Gier nach der "Droge" Macht - und ggf. die Angst vor Machtverlust = Drogenentzug ?
Solche persönlich schwachen, jämmerlichen, erbärmlichen Gestalten werden deswegen nie - einen Männerrock tragen können.

Was mich am Meisten aufregt, ist diese Arroganz und Ignoranz gegenüber dem Wähler/Bürger = lästiges Ãœbel = Stimmvieh.
Man will seine Wählerstimme, und sein (Steuer-)Geld, aber sonst "bitte nicht stören".

naja, noch bleibe ich an der Politik dran. Sollte ich i.d. nä. sieben Wochen da was erreichen, (z.B. Honorar für Interview) kann ich mir finanziell wenigstens einen Rock bei AL leisten.

Gruss

Skirttrender
....eigentlich sollte ich was arbeiten, aber jetzt poste ich halt lieber.....


Offline Wolfgang

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #4 am: 07.08.2005 21:18 »
Hallo zusammen,

ich sehe zunächst folgende zwei Probleme:

1. Die Politiker sind ein Spiegelbild der Gesellschaft, d.h. so wie sich die Politiker zeigen, ist tendenziell unsere Gesellschaft (selbstherrlich, keinen Ansatzpunkt zur Selbstkritik, kaum die Fähigkeit, eigene Fehler einzugestehen, das "eigene Schäfchen ins Trockene bringen"). Ausnahmen gibt es natürlich.

Das soll keine Wertung sein, sondern nur eine Feststellung. Die Gründe dafür sind vielfältig, einer z.B., dass die Presse jeden Ansatz von Selbstkritik sofort als Schwäche auslegt.

Eine Schlagzeile wie: "Politker windet sich in Selbstzweifeln" verkauft sich besser als "Politiker überdenkt seine Meinung, um zu einem besseren Ergebnis zu kommen".

2. Wie sollen die Politiker Arbeitslose motivieren, die deshalb arbeitslos sind, weil sie
- zu alt (über 55 ist aber nicht meine Meinung)
- zu unflexibel (wenn ich in Garmisch wohne, will ich auch in Garmisch eine Arbeit haben),
- zu faul
- zu bequem
- zu egoistisch (ich kann mein Geld auch schwarz verdienen) sind?

Ich habe nicht gesagt, dass alle Arbeitslosen so sind.

Außerdem denke ich das eine Leistungsgesellschaft ca. 10 % Arbeitslose benötigt, weil sie sonst keine Leistungsgesellschaft mehr ist. Ich will damit sagen, dass die Firmen insgesamt überhaupt kein Interesse daran haben, dass es weniger Arbeitslose gibt.

Schließlich ist es für die Firmen einfacher, fünf Millionen Arbeitslose "abzusetzen", als sich mit 26 Millionen Arbeitnehmern über Weihnachtsdienste, Lenk- und Ruhezeiten, Ãœberstunden usw. zu streiten. Bitte, nicht ohne Grund ist Deutschland Exportweltmeister. Andere europäische Länder haben zwar weniger Arbeitslose, exportieren aber auch nicht so viel, wenn die mir vorliegenden Informationen stimmen.

Arbeitnehmer, die man unter Druck setzen kann, lassen sich leichter führen und mucken nur selten auf. Ein Grund sehe ich in der Unfähigkeit von Führungskräften, auch Schwächere zu motivieren und einzubinden. Was viele immer noch nicht begriffen haben: Es ist nicht entscheidend, was einer nicht kann, sondern was er kann.

Zurück zum Arbeitnehmer: Nur wer wirtschaftlich abhängig ist lässt sich Dinge gefallen, die er sich bei wirtschaftlicher Unabhängigkeit nicht gefallen lassen würde.

Aber wiederum sind es die Schmarotzer, die die Unternehmer dazu bringen, so zu denken. Die Katze beißt sich also selbst in den Schwanz. Die Frage, wer daran Schuld ist, lässt sich nicht mehr beantworten.  

Wie kann man nun die Spreu vom Weizen trennen?

Mit gut zureden bestimmt nicht. Es geht m.E. nur mit Sanktionen, und diese wiederum können nur bei vollständiger Transparenz der jeweiligen Situation gerecht sein. Daran hat natürlich auch kaum einer der möglichen Betroffenen ein Interesse, also wird wieder verschleiert. Was passiert? Die Sanktionen treffen wieder die Falschen, usw. usw.

Ich kenne selbst keinen Ausweg weil ich zu wenig Hintergründe kenne. Ich glaube aber, dass jedem Menschen folgende Eigenschaften zu mehr Erfolg verhelfen:

- Ehrlichkeit
- Zuverlässigkeit
- Notwendiges Maß an Zurückhaltung, wenn es um Bewertungen geht, ohne dass man Fakten kennt.
- Neugier und Mut

Was wähle ich am 18.09.? Nun, auf jeden Fall gehe ich wählen, damit nicht Nazis und rote Socken (damit meine ich nicht die SPD, sondern Lafontaine und Konsorten) unnötig mehr Prozente kriegen als unserer Gesellschaft gut tut.

Bleiben also CSU/CDU (in Bayern nur CSU), SPD, Grüne und FDP. Mal sehen, wie meine Stimmung am 18.09. ist.

Für mich selbst wird der Ausgang der Wahl keine nennenswerten Änderungen ergeben, egal wie sich nachher eine Koalition bildet.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang






Zitat Adenauer: Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...

Offline Daedalus

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #5 am: 09.08.2005 20:13 »
Ich bin noch unentschlossen.
Am ehesten Tendiere ich noch zur SPD!
Nicht weil ich ein "Sozi" bin.
Wenn aber die CDU im Bundestag und im Bundesrat die Mehrheit hat
dann können die alles machen!
Zum Beispiel die Mehrwertsteuer erhöhen.
Dafür sitzen die Experten in der CDU.
Den Stoiber und den Beckstein kann ich auch nicht leiden.
Die beiden stehen mehr Ãœberwachungsstaat und weniger Toleranz.  
   :o

JuergenB

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #6 am: 09.08.2005 20:26 »
Wenn aber die CDU im Bundestag und im Bundesrat die Mehrheit hat
dann können die alles machen!
Zum Beispiel die Mehrwertsteuer erhöhen.

Hallo daedalus,

Schröder sagte vor seiner vorletzten Wahl: "Mit mir keine Erhöhung der Kraftstoffsteuern!" (als Antwort auf die 5 Dm pro Liter-Forderung der Grünen)

Was lernen wir daraus? Die CDU kündigt 2 Prozent an, kommt damit nicht durch, und setzt 1 % um. Die SPD verleugnet alles und macht 3 %.

Gruß
JürgenB

Offline Gatito

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #7 am: 09.08.2005 22:47 »
Also wenn ich solche geistreichen Postings "Rote Socken" etc. sehe fällt mir auf, das es wohl einge gibt, die Sozialdarwinismus für unser Land wünschen.

Aber kann mir jemand erklären, warum die SPD verdammt wird, und C**-Parteien als Retter gelten?? Wenn ich mich richtig entsinne durfte die SPD auch einige kleine Pannen der CDU-Zeit ausbügeln (Stichwort Kosten der Wiedervereinigung).

Tja, also ich wähle hier die CDU, denn die CSU tritt hier nicht an und ich finde nur was rein patriotisch gestimmtes kann unser Land voran bringen.

Ich hoffe, dass die C-Parteien dann wieder die arbeitsfaulen Schmarotzer zum Autobahnbau einsetzen. etc. etc.

Gatito
P.S.
edit: Falls ich Merkel wählen sollte, werde ich meine Röcke entsorgen :-)
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Offline Dieter

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #8 am: 10.08.2005 07:20 »

Aber kann mir jemand erklären, warum die SPD verdammt wird ...

Weil die SPD vollmundige Ankündigungen gemacht hat und keine davon erfüllen konnte.  (Siehe 10-Punkte-Programm von Schröder 1996)
Weil die SPD kein Zukunftskonzept vorlegt, daß wirklich Hand und Fuß hat, sondern nur an den Symptomen herumkuriert.
Weil die SPD nur am Wohlergehen der Großunternehmen interessiert ist.
Weil die SPD in Sachen Mwst. lügt.
Weil ein Herr Fischer von "Soverän und Soveränin" spicht!!!
Weil ich in den letzten zwei Jahren dreiviertel unserer Arbeitsplätze habe abbauen müssen, und das in einer so genannten Zukunftsbranche.
Weil "Weiter so, aber bitte nicht mehr so schnell und so viel" uns schadet
Weil nur Veränderung Hoffnung auf Besserung bringt
Weil mit der SED als Partner die alte Bundesrepublik entgültig komplett abgeschafft wird.
Weil ...

Es ist wie im Geschäftsleben: Wenn mir ein Lieferant schlechte Ware liefert, bestelle ich das nächste Mal bei einem anderen. Der macht zwar auch erst einmal nur Versprechungen, aber es besteht wenigsten die Chance auf Besserung.

CPU als Erststimme? Nein, bestimmt nicht. Als Zweitstimme: sicher, weil der CPU-Mensch selbständiger Handwerksmeister ist und die Frau von der SPD in ihrer Vita keinen Bezug zum Erwerbsleben hat.

Offline Daedalus

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #9 am: 10.08.2005 12:57 »
Wenn es die Möglichkeit gäbe einen leeren Sitz im Bundestag zu wählen, dann würde ich
das tun.
Ich kenne keine Partei die ihre Walversprechungen gehalten hat.
Das einzige Wahlversprechen das die CDU halten wird ist das die Mehrwertsteuer zu erhöhen.
In der Vergangenheit steht die CDU für
mehrfache Erhöhung der Mineralöl- und Mehrwertstuer,
den Zuschlag auf die Einkommensteuer,
die verpatzte Zeit nach der Wiedervereinigung (Stichwort Treuhandanstalt)
einen gigantischen Schuldenberg und riesigen finanziellen Altlasten. (Stichwort Transferleistungen in die neuen Bundesländer)
Ausserdem hätte die CDU am liebsten auch deutsche Soldanten in den Irak - Krieg geschikt.
An der Seite von George Busch.
Auch sollte man die 40 000 000 000 DM nicht vergessen die Theo Weigel für den Golfkrieg bezahlt hat.
 

Offline Gatito

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #10 am: 10.08.2005 13:35 »
Wenn es die Möglichkeit gäbe einen leeren Sitz im Bundestag zu wählen, dann würde ich
das tun.
Ich kenne keine Partei die ihre Walversprechungen gehalten hat.
Das einzige Wahlversprechen das die CDU halten wird ist das die Mehrwertsteuer zu erhöhen.
In der Vergangenheit steht die CDU für
mehrfache Erhöhung der Mineralöl- und Mehrwertstuer,
den Zuschlag auf die Einkommensteuer,
die verpatzte Zeit nach der Wiedervereinigung (Stichwort Treuhandanstalt)
einen gigantischen Schuldenberg und riesigen finanziellen Altlasten. (Stichwort Transferleistungen in die neuen Bundesländer)
Ausserdem hätte die CDU am liebsten auch deutsche Soldanten in den Irak - Krieg geschikt.
An der Seite von George Busch.
Auch sollte man die 40 000 000 000 DM nicht vergessen die Theo Weigel für den Golfkrieg bezahlt hat.
 

tja, willst du denn damit sagen, dass mit der CDU-Frau als Kanzlerin nicht alles besser wird??

Willst du denn nicht dafür sorgen, dass es wieder so wird wie in der Zeit bevor der böse Schröder kam. Bitte beachte, die C-Parteien sind unfehlbar. Und wenn du u den Besserverdienenden gehörst wird es dir noch viel besser gehen.

Bist du allerdings arbeitslos, dann werden die C-Parteien dich halt dabei einsetzen, dass es der Oberschicht besser geht.

Ist doch ganz einfach, oder? :-)
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Offline Wolfgang

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #11 am: 12.08.2005 12:53 »
Zitat Stoiber:
"Wenn es überall so wäre wie in Bayern, hätten wir überhaupt keine Probleme. Nur, meine Damen und Herren, wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern. Die Stärkeren müssen manchmal die Schwächeren ein Stück mitziehen. Das ist nun halt mal so. (...)"

Hallo Zusammen,

das ist wieder mal ein Paradebeispiel dafür, wie in Deutschland diskutiert wird. Da hält jemand eine Rede (vielleicht 1 Stunde), und anstatt das zu suchen, was positiv ist und was Deutschland ein Stück weiterbringt, unterhält sich die Republik (nicht alle) über drei Sätze, die uns keinen Schritt weiterbringen.

Anstatt sich über Inhalte zu unterhalten, wird sich über einige mehr oder weniger unglücklich oder wegen mir auch überheblich formulierte Sätze aufgeregt.

Man könnte es ja auch so sehen:
Warum glaubt Stoiber, dass wir in den neuen Bundesländern nicht so klug sind. Liegt es vielleicht an uns selber, dass wir unsere Klugheit nicht glaubhaft vermitteln?

Und das die Stärken die Schwächeren mitziehen, ist doch ein sozialer Gedanke und wird schon im Kindergarten vermittelt.

Und schließlich: Was heißt schon "klug"? Bezogen auf was? Auf das Allgemeinwissen, auf die Berufswelt, auf das miteinander, oder vielleicht nur und einzig und allein auf die Frage, wo man sein Kreuzchen setzt (verstanden als politische Auseinandersetzung, was ja legitim ist).

Erstaunlich ist dann noch, was dann noch alles in solche Sätze hineininteprtiert wird  (Wähler 2. Klasse, Wahlrecht abschaffen etc. ... Welch ein Blödsinn).

Das Problem ist, dass Kritik immer negativ gesehen wird. Kritik als Chance zu verstehen wäre doch auch ein Ansatzpunkt.

Na ja, der 18.09.2005 (wenn es denn zur Wahl kommt) wird noch einiges an Diskussionen bringen. Hoffentlich vergisst man bei den ganzen Diskussionen nicht, die Probleme anzupacken.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang.

 















 
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Offline Daedalus

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #12 am: 12.08.2005 13:31 »
Ich denke Herr Steuber soll weiter solche Reden emittieren.
Damit wird es unwahrscheinlicher das die C - Parteien im Bundestag an die Macht kommen.

Für Herrn Steuber hätte ich folgenden Vorschlag:
1. Er soll seinen Amtsitz von München nach Neuschwanstein verlegen.
    Dort kann er dann gebührend von der Welt bewundert werden.
2. Wenn er dann den selben geistigen Level erreicht hat wie der einsitige Hausherr sollte
    er dann ebenso entsorgt werden.
Es stellt sich mir nur noch eine Frage:
Welcher Sachse geht mit ihm nach Neuschwanstein und schreibt im dort seine Opern.

Offline Wolfgang

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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #13 am: 12.08.2005 14:14 »
Ich denke Herr Steuber soll weiter solche Reden emittieren.

Hallo,

mal ehrlich: wieviele Reden kennt man eigentlich von Stoiber, Westerwelle, Merkel, Schröder, Fischer, Gysi, Lafontaine, usw. - ich meine so rein inhaltlich über eine gewissen Zeitraum verfolgt?

Und wer hat eigentlich alle Parteiprogramme mal wirklich von vorne bis hinten durchgelesen, sie ausgewertet und im Detail verglichen? Und wenn ja, würde es was bringen?

Bin ja mal gespannt, ob es nach dem 18.09. rot-rot-grün heißt.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang
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Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #14 am: 12.08.2005 14:27 »
Hallo Wolfgang!

Wer sowas sagt, der sagt das nicht mal eben so aus Versehen auf einer Wahlveranstaltung, der ist überzeugt davon, und hier ist Herrn Stoiber die innere Ãœberzeugung aus Versehen mal rausgerutscht. Ich habe wirklich den Eindruck, dass sich Herr Stoiber einfach ein "besseres Volk" wünscht, das ihm alles abkauft, was er jetzt als Lösung der Probleme in den Wahlkampf wirft. Erinnert mich so an die Unfehlbarkeit des Papstes, der auch Hunderte von Jahren nicht wahrhaben wollte, dass die Erde um die Sonne kreist.

Hier geht es längst nicht mehr um die Diskussion volkswirtschaftlicher Probleme, und das Wort von den "Stärkeren, die die Schwächeren mitziehen" ist auch nicht auf dem Mist des Imperators Stoiber gewachsen, sondern das ist Grundbestandteil der sozialen Marktwirtschaft von Ludwig Erhard, dessen Prinzip Deutschland gross gemacht hat.

Helmut Kohl hatte wahrhaftig genug Gelegenheit und auch genug Macht, die sich bereits während seiner Regierungszeit bemerkbar machenden negativen Wirkungen der Globalisierung, die es schon erheblich länger gab als erst jetzt in den 2000er Jahren, zu bekämpfen. Damals fiel den Regierenden von CDU und FDP nichts ein, damals wäre es leichter gewesen als heute, denn damals hatten wir noch eine eigene Währung, eine eigene Bundesbank und eine eigenständige Volkswirtschaftspolitik, was es jetzt im Zeitalter des verfluchten Teuros nicht mehr gibt.

Warum also soll das Wahlvolk den Schwarz-Gelben jetzt auf einmal abkaufen, dass sie nun -  welch ein Wunder - auf einmal in der Lage sind, die anstehenden Probleme zu lösen? Wie sie Probleme gelöst haben, das haben wir ja alle nach der Wiedervereinigung gesehen. Kohl sprach von "blühenden Landschaften" im Osten, man hätte 10 Jahre warten sollen, dann wären sie entstanden. So tönte es damals überall.

Aber anstatt die Betriebe im Osten fit zu machen für den Wettbewerb in der sozialen Marktwirtschaft, wurden sie von der "Treuhand" (Birgit Breuel *schüttel*) den "Heuschrecken" zum Fraß vorgeworfen, die keineswegs daran interessiert waren, daraus wettbewerbsfähige, mittelständische Betriebe zu machen. Stattdessen wurden sie reihenweise plattgemacht, "abgewickelt", weil die "Heuschrecken"  nur an den Grundstücken interessiert waren, die sie billig kaufen und dann später superteuer wieder verkaufen konnten. Zurück blieb eine Industriebrache und Millionen gut ausgebildeter Arbeitsloser. Es soll nämlich bloß keiner behaupten, die Arbeitnehmer in der ehemaligen DDR hätten nichts gekonnt. Dass die Betriebe so abgewirtschaftet waren, lag nicht an den Arbeitnehmern, sondern an der starren und blödsinnigen Planwirtschaft der DDR.

Beispiel "Technisat". Da hat sich ein mittelständischer Unternehmer aus Rheinland-Pfalz geärgert, warum er für einen popeligen Sat-Receiver von "Telefunken" (managergesteuerter Grossbetrieb!) mehrere tausend DM bezahlen sollte. Er ist in die Neuen Bundesländer gefahren, hat sich aus dem Heer von entlassenen Ingenieuren und Technikern der abgewickelten "RFT Funkwerk Köpenick" ein Team zusammengestellt und produziert seitdem im Osten ausgezeichnete elektronische Produkte, längst nicht mehr nur SAT-Empfänger, sondern ein ganzes Bouquet ausgezeichneter Produkte der Nachrichten- und Hochfrequenztechnik. Nicht mit den angeblich so viel klügeren Leuten aus Imperator Stoibers County, sondern mit den angeblich ach so zweitrangigen Fachleuten aus dem so gering geschätzte Osten, denen man nicht mal eine richtige (=stoiberpolitisch korrekte) Stimmabgabe zutraut.

Da hat sich Stoiber nicht nur einen herben Versprecher geleistet, da hat er sich selbst und seiner Klientel eine geballte Ladung Schrot(t) ins eigene Knie geschossen. Ich bin kein Ossi, aber nachdem ich das gehört und gelesen habe, habe ich mehr Wut im Bauch als nach der Lektüre von radikalfeministischer Hetze der übelsten Art.

Aber damit ist es ja nicht getan. Offenbar ist hinter vorgehaltener Hand auch geplant einen Gesinnungsterror gegen alles zu starten, was nicht den "moralischen" Ansprüchen der Herrschaften in den C-Parteien genügt. Hier in NRW fängt das jetzt an, nachlesen könnt Ihr das hier.

Wehret den Anfängen! Mir schaudert jetzt schon. Was in dem Generalanzeiger-Artikel berichtet wird, mag so manchem unwichtig vorkommen, schliesslich "haben wir ja andere Probleme". Stimmt, die Massenarbeitslosigkeit, aber es besteht die Gefahr, dass im Riesenschatten dieses Problems eine langfristig neue Gefahr der Intoleranz und Unfreiheit gedeiht, die eines Tages viele Errungenschaften individueller Freiheit und Lebensplanung beseitigen könnte, wenn wir jetzt nicht aufpassen. Erst die Homosexuellen, (ist ja nicht "normal"), später dann die männlichen Rockträger (ist ja nicht "normal"), irgendwann darf man - wie vor 70 Jahren die BBC nicht mehr hören und linientreu ist man nur noch, wenn man die BILD-Zeitung liest und Springers "Premiere" abonniert. Linksorientierte Zeitungen werden irgendwann mal der Förderung des Terrorismus bezichtigt, weil sie Mißstände thematisieren, mit der Angst vor dem Terror kann man ja ganz hervorragend die Beschneidung grundsätzlicher Freiheiten begründen.

Nur eines bringen die ganzen Volkszertreter nicht auf die Reihe: Mal nach den Ursachen zu forschen, warum jetzt eine neugegründete Linkspartei, die erst wenige Monate alt ist,  bereits zweistellige Wahlergebnisse erwarten darf, und warum überall auf der Welt der Terrorismus blüht. Das hat Ursachen, das kommt nicht so aus dem Vakuum! Und nur die Beseitigung dieser Ursachen kann zum Ziel führen.

Schöne Grüsse an alle, egal welcher politischen Ausrichtung.

Ferdi

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