Autor Thema: Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?  (Gelesen 8230 mal)

Offline Wolfgang

  • Junior
  • **
  • Beiträge: 107
  • Geschlecht: Männlich
  • Leben und Leben lassen, solange es legal ist
Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #15 am: 12.08.2005 16:07 »
Nur eines bringen die ganzen Volkszertreter nicht auf die Reihe: Mal nach den Ursachen zu forschen, warum jetzt eine neugegründete Linkspartei, die erst wenige Monate alt ist,  bereits zweistellige Wahlergebnisse erwarten darf, und warum überall auf der Welt der Terrorismus blüht.

Hallo Ferdi,

ein wichtiges Kriterium vor drei Jahren war m.E. folgendes: Vor drei Jahren hätte die PDS auch auch mehr Stimmen gehabt. Nur dann wäre Stoiber Kanzler geworden (für viele offensichtlich ein Schreckensszenario, für einige sogar eine Horrorvision). Also haben meiner Meinung nach viele (und das sicherlich auch im Osten) entgegen ihrer wirklichen Einstellung SPD gewählt, aber nicht, weil man so unbedingt für die SPD war sondern man war gegen Stoiber (sozusagen das kleinere Ãœbel).

Aber: nehmen wir mal an, rot-rot-grün werden sich einig und regieren die nächsten vier Jahre (ich persönlich habe da auch nichts dagegen, schließlich geht es mir gut), was würde sich denn ändern? Dass das Rocktragen für Männer in der Öffentlichkeit leichter wird? Das es weniger Terrorismus gäbe? Das in Bayern auf einmal 20 % arbeitslos wären und in Sachsen 8 %?
Würde sich an der Bundesratsmehrheit etwas ändern?
 
Dass irgendwelche Leute mehr oder weniger Steuern zahlen?
Die wirklich Reichen (z.B. Schummi, Beckenbauer, Gottschalk) zahlen sowieso in Deutschland keine Steuern oder werden bei entsprechenden Plänen von rot-rot-gün einen Weg finden, aus zu hohen Steuerbelastungen rauszukommen.

Ich frage mich immer warum immer noch der Glaube besteht, die Politiker können mit leeren Kassen Arbeitsplätze schaffen? Wie soll das gehen?

Die Politik kann doch nur den Rahmen schaffen dass die Menschen positiv in die Zukunft blicken und sich selbst helfen, wie auch immer. Und es muss Unternehmen geben, die als Ein-Mann-Unternehmen existieren oder Menschen einstellen.

Also: Egal wie die Wahl ausgeht, schauen wir doch einfach positiv in die Zukunft. Deutschland braucht Menschen, die positiv denken und miteinander vorwärts kommen wollen. Schuldzuweisungen (auch in die Vergangenheit) bringen nichts. Es ist nun mal so, dass die Kassen leer sind, dass der Wettbewerbsdruck so hoch ist. Wenn jetzt CDU/CSU und FDP gewinnen würden (was aus meiner Sicht unwahrscheinlich ist) würden die sowieso wieder darauf verweisen, was in den letzten 7 Jahren alles versäumt wurde.

Bleibt also schwarz/rot. Was würde sich dann ändern?

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang

 
 






Zitat Adenauer: Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich...

Offline Skirttrender

  • Senior
  • ***
  • Beiträge: 361
  • Geschlecht: Männlich
  • "Ey.., MAMA !!! ..Dein Slip hat sich verschoben !"
Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #16 am: 12.08.2005 23:51 »
Nur eines bringen die ganzen Volkszertreter nicht auf die Reihe: Mal nach den Ursachen zu forschen, warum jetzt eine neugegründete Linkspartei, die erst wenige Monate alt ist,  bereits zweistellige Wahlergebnisse erwarten darf

Ganz einfach, durch das Versagen/Misserfolge der bisherigen Parteien. Die Leute sind oft genug enttäuscht worden, jetzt leuchtet "ein neuer Stern" am Parteienhimmel. Gäbe es WASG bzw. Linkspartei nicht, gäbe es mehr Nicht-Wähler.

Enttäuschte Wähler ? Versagen der bisherigen Politik ? Wirtschaftsrezession ? - und dann eine neue Partei, die die "Erlösung" verkündet, und zu der anfangs zögerlich, aber dann die Massen hin strömen ? Hatten wir das nicht schon einmal ??

Ganz klar, war das damals eine ganz andere Partei, das man in keinster Weise vergleichen sollte, könnte und dürfte.  Aber die Situation, und dieses grundsätzliche Schema + Ablauf ähneln sich sehr stark.
Und ich halte deswegen alles für möglich, selbst (irgendwann) Lafontaine als Bundeskanzler.

>> Aber: nehmen wir mal an, rot-rot-grün werden sich einig und regieren die nächsten vier Jahre <<

Dann ändert sich im Grunde nichts, sondern es geht so weiter wie bisher. Und Schröder wird -wieder- Bundeskanzler und wird -wieder- alle Anderen abwürgen, weil nur er selber die Politik bestimmt. Er will m.E. nur Untertanen, aber keine Partner an seiner Seite. Einzige Ausnahme: Müntefering.

Arbeitslosigkeit in Bayern: 8%  ,  Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg: 7% = niedrigste in ganz Dtl.  "Noch Fragen, Herr Stoiber ?"

>>Die wirklich Reichen (z.B. Schummi, Beckenbauer, Gottschalk) zahlen sowieso in Deutschland keine Steuern <<

Thomas Gottschalck + Familie wird demnächst v. Kalifornien nach... Deutschland umziehen, in das "Hochsteuer-Land". Hat bereits ein Anwesen bei Remagen gekauft, dass gerade umgebaut wird.
Ich vermute, dass ihm dass dann auch viele Steuern kosten wird, bei hohen Werbeverträgen mit Haribo, DHL, etc.


>> Ich frage mich immer warum immer noch der Glaube besteht, die Politiker können mit leeren Kassen Arbeitsplätze schaffen? Wie soll das gehen? <<

Durch massive Förderung von Innovation, durch enge Kooperation von Regierung und Wirtschaft,  alles nach marktwirtschaftlichen Gesetzen.
Kostet a bissel, aber unterm Strich würde der Staat bis zu 14 Milliarden Euro/Jahr einsparen. Und dies ohne Steuererhöhungen, ohne Kürzungen von Sozialleistungen, und wir hätten nach drei Jahren eine bis 1,5 Mio. weniger Arbeitslose in Deutschland.

Das habe ich alles selber seit 1999 konkret entwickelt und vorgelegt. Wurde von Fachleuten als auch Bürgern hoch geschätzt, aber die Politiker, Regierung, Ministerien etc. hatten es stets - abgelehnt !!!
Darunter persönlich die Herren Schröder (Buka), Müntefering (SPD-Chef) und G. Andres (Staatssekretär d. Bu.wi.mi, SPD) -    Wenn nicht - dann halt nicht !

>>Die Politik kann doch nur den Rahmen schaffen <<

Dies halte ich für eine schwache bis saudumme Ausrede der Politik, und bekam sie auch schon zu lesen, als Antwort.
Beründung (sinngemäß): Für den Abbau der Arbeitslosigkeit sei die Wirtschaft alleine zuständig, nicht der Staat. - Der Staat könne nur die Rahmenbedingungen schaffen.
behauptete das BundesARBEITSministerium 2002.

Die Politik kann wesentlich mehr, wie Beispiele im Ausland zeigen (z.B. Taiwan, dort bereits vor 20 Jahren).

>> dass die Menschen positiv in die Zukunft blicken und sich selbst helfen <<

Das scheinen die meisten Politiker zu denken, dass die Arbeitslosigkeit in Dtl. von selbst sinken soll, und die Leute selber aus ihrer Arbeitslosigkeit raus kommen sollen.

>> Und es muss Unternehmen geben, die als Ein-Mann-Unternehmen existieren oder Menschen einstellen. <<

Als ich das machen wollte, wurde mir dreimal jegliche Unterstützung abgelehnt. Arbeitslos bleiben, und weiter Stütze zahlen, war dem Staat bzw. Arbeitsamt halt lieber.
Wenn nicht - dann halt nicht.

>> Deutschland braucht Menschen, die positiv denken und miteinander vorwärts kommen wollen. <<

Stimme ich voll und ganz zu. Aber was ist, wenn man diese Leute in Dtl. nicht haben will ? Wenn sie stets abgelehnt werden ? Sollte ich bis Ende September 2005 wiederum kein Interesse finden, dann werde ich halt die Arbeitsstellen (darunter meine eigene) dann im Ausland schaffen müssen !!! - Dtl., ein Auswanderungsland ??

>> Schuldzuweisungen (auch in die Vergangenheit) bringen nichts. <<

Doch, schon. Wer i.d. letzten sechs Jahren -intern- Reformen und Arbeitsplätze abgelehnt, verweigert und verhindert hat, kann nicht erwarten, dafür auch noch wieder gewählt zu werden, um dies auch noch weiter fortzusetzen.

>> dass der Wettbewerbsdruck so hoch ist. <<

Sollen wir dann auch für 160 bis 300 Euro brutto/Monat arbeiten gehen ? Vollzeit ! Wie in Polen, Tschechien, Litauen, Rumänien ?

Eine dt. Firma (Wasserzähler) schlug ihren Mitarbeitern vor, ihre Arbeit künftig im neuen Zweigwerk in Tschechien, für 300 Euro brutto/Monat. - oder entlassen/arbeitslos in Deutschland.

In Rumänien spart man Roboter ein, weil Arbeitskräfte billiger sind.

>> Bleibt also schwarz/rot. Was würde sich dann ändern?

Die würden sich täglich gegenseitig angiften. naja, es soll auch Ehepaare geben, die täglich miteinander streiten, und doch zusammen bleiben.
Und vor lauter Streit und Zank, würden sie die Politik bzw. deren Aufgaben vergessen bzw. versäumen.

Liebe Grüße, auch nach Bayern

Skirttrender
....eigentlich sollte ich was arbeiten, aber jetzt poste ich halt lieber.....

Offline Ben

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.445
  • Geschlecht: Männlich
Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #17 am: 15.08.2005 21:05 »
Hallo Ferdi,

Wer sowas sagt, der sagt das nicht mal eben so aus Versehen auf einer Wahlveranstaltung, der ist überzeugt davon, und hier ist Herrn Stoiber die innere Ãœberzeugung aus Versehen mal rausgerutscht. Ich habe wirklich den Eindruck, dass sich Herr Stoiber einfach ein "besseres Volk" wünscht, das ihm alles abkauft, was er jetzt als Lösung der Probleme in den Wahlkampf wirft.
Ich glaube eher, daß Stoiber nicht will, daß Frau Merkel Kanzlerin wird... :P

Gruß
Collantiox Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Offline Criss

  • Junior
  • **
  • Beiträge: 167
  • Geschlecht: Männlich
Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #18 am: 16.08.2005 00:57 »
Zitat
Ich glaube eher, daß Stoiber nicht will, daß Frau Merkel Kanzlerin wird...

Genau das hat meine Frau auch gesagt...  ;D

...und so ist es auch!

Gruss, Criss
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre lang schlecht machen...

Kurt Tucholsky


Offline Dieter

  • Junior
  • **
  • Beiträge: 172
  • Geschlecht: Männlich
  • Ich gönne mir Freiheiten
Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #19 am: 16.08.2005 07:35 »

Ich glaube eher, daß Stoiber nicht will, daß Frau Merkel Kanzlerin wird... :P

Gruß
Collantiox Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Vielleicht hat er auch begriffen, daß dieses Land nichts anderes verdient, als von einer Regierung, in der die SED mitspielt, zugrunde gerichtet zu werden. Und daß das der CDU/CSU langfristig nur nützen kann. Wäre ich in einer der C-Parteien, würde ich jedenfalls jetzt nicht die Regierung stellen wollen. Bei dem, was notwendig wäre, hätte ich nämlich nicht den nötigen Rückhalt.


Was die Reichen angeht: die machen genau das, was auch für mich eine Option ist: Auswandern (die Planung läuft schon, bevor wir hier DDR light bekommen). Wieso sollte ein Herr Schumacher, der in der Schweiz lebt, dessen Kinder in der Schweiz in die Schule gehen, hier bei uns Steuern zahlen? Nur, weil er (noch) einen deutschen Pass hat? Jeder Arbeitnehmer, der von seiner Firma für mehr als ein halbes Jahr außer Landes geschickt wird, ist hier steuerfrei. Das müsste man auch abschaffen, wollte man die Schumachers wieder zum Steuerzahlen verdonnern. Will das jemand? Und selbst dann gibt es immer noch die Möglichkeit, die Staatlichkeit zu wechseln. Oder soll das auch verboten werden? (Einmal Deutscher, immer Deutscher). Das sind doch alles Neiddiskussionen und nichts davon hilft dem Land. Wir können ja Republikflucht wieder unter Strafe stellen. Die, die ein Teil unseres Volkes 40 Jahre lang eingesperrt haben, drängen ja schon wieder an die Macht.

Ich jedenfalls kenne eine Menge Leue, die auf gepackten Koffern sitzen und neue Aktivitäten nicht in diesem Land starten werden, weil sie in einem Land, in dem Extremisten jeder Couleur wieder salonfähig werden, nicht leben wollen.

Eine Veränderung birgt Risiken, aber bei einem "weiter so" wissen wir was kommt. Mir ist das zu wenig, beseonders, wenn ein "nur nicht so schnell" angehängt wird.

Was Herrn Stoibers Äußerungen über das Wahlverhalten angeht: Recht hat er. Wie würde sich die Republik aufregen, wenn der Osten 30% NPD wählen würde. Die Worte wären noch viel drastischer. Aber da es hier gegen die "guten" Extremisten geht, ist das natürlich nicht in Ordnung, so über die Wähler zu sprechen. Und um die Diskussion abzukürzen: NPD und SED unterscheiden sich für mich nur in der Farbe ...

Gruß

Dieter (dem man schon lange seine alte Bundesrepublik genommen hat ...)

Offline Dieter

  • Junior
  • **
  • Beiträge: 172
  • Geschlecht: Männlich
  • Ich gönne mir Freiheiten
Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #20 am: 16.08.2005 07:54 »

In Rumänien spart man Roboter ein, weil Arbeitskräfte billiger sind.

Skirttrender

Welche Werke in Rumäniken kennst Du? Selbst das Stahlwerk im Galati (Donaudelta, an der Südostgrenze des Landes) hat eine Automation, die sich mit der eines durchschnittlichen Werkes in D vergleichen kann. Ich weiss das, da ich die Anlage dort installiert habe. Wenn die investieren, wollen die auch nur die aktuelle Technik kaufen. Für China gilt das gleiche. Die arbeitsintensiven Jobs stehen auch in diesem Ländern alle auf der Kippe, da nur die Automation gleichbleibend hohe Qualität in der Masssenfertigung garantiert. Ich habe zu viele Farbrike in der sog. Dritten Welt gesehen, der Personalüberhang wird überall abgebaut. Im einem Werk in Brasilien, in dem wir System aufgebaut haben, hat man, unter Steigerung der Produktivität und der Qualität die Belegschaft in den letzten 10 Jahren halbiert.

Aber diese Märchen sind gut ,weil sie suggerieren: es kann wieder so werden, wie es awar, wenn nur die richtigen regieren.

Gruß

Dieter

W

Offline Gatito

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 628
  • Geschlecht: Männlich
  • Nieder mit der Angst, sich lächerlich zu machen!
    • Männerkosmetik & more
Re:Bundestagswahl: Wer ist Euer Favorit und warum?
« Antwort #21 am: 16.08.2005 21:06 »
Dieter (dem man schon lange seine alte Bundesrepublik genommen hat ...)

ja Dieter, Veränderungen sind ganz schlimm. Schon furchtbar das wir jetzt die Beitrittsgebiete am Hals haben. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Kolonien im Osten zu Protektoraten erklärt worden wären und den sogenannten Neudeutschen erst nach psychologischer Systemschulung ein stark eingeschränktes Wahlrecht zugestanden worden wäre.

Ach was, kostet den deutschen Volk zuviel Geld. Mit ein paar Bananen sind die doch auch zufrieden die Wahl wird ja dann in der rein westdeutschen Bayernrepublik getroffen.

Denn nur der frustrierte Nichtbundeskanzler Stoiber (der weint immer noch) weiß was für das DEUTSCHE VOLK wichtig ist.

Dieter, mit Respekt, glaubst du an deine Postings, oder willst du hier nur polarisieren, frei nach dem Motto "Ach ich frustrierter Wessi, mir geht es so mies".

Und bevor es jetzt Schlußfolgerungen gibt: Nein, ich bin Wessi.
Vielleicht müssen wir erst das loslassen was wir waren um das zu werden was wir sein werden. Carrie Bradshaw


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up