Heute zwei 'Betroffene' in Mainz gesehen.
Der eine war der, der neulich in fast männlicher Manier ohne Perücke rumgelaufen ist (er soll auch regelmässiger Kunde vom Karl-Heinz sein, der in seinem Wagen Kaffeeprodukte ausschenkt) - ich berichtete neulich. Er begegnet mir ja immer mal wieder. Heute war es mir aus dem Augenwinkel von Ferne noch nicht ganz klar, mir fiel eher der lachsrosa changierende Rock auf, weshalb ich einen leicht veränderten Weg durch die Säulen wählte, um den interessanten Rock näher sehen zu können. Ja, und da fiel mir auf, dass ja unser inzwischen zum Stadtbild gehörende Special Transvestit darin steckte - diesmal wieder mit Perücke, aber nicht mehr strohblond sondern dunkel. Und diesmal insgesamt geschmackvoller komponiertes Outfit. Ins Kleidungskaufhaus hinein überholte ich ihn im Eingangsbereich. Nach etwas Stöbern im selben Kaufhausbereich jedoch verlor ich ihn bald aus dem Blick, ich glaube er verschwand in der Anprobe. Ich alsbald in ein anderes Stockwerk und sodann für eine gute Weile in eine andere Anprobe.
Ja, und drei Geschäfte später kam dann in einem anderen Klamottenkaufhaus mir eine große markante Frau in den Blick. Mein Stöbern war nur noch begrenzt möglich, hatte ich doch schon zwei volle Papiertüten mit Bekleidung drinnen in meinen Händen. Meinem Stöberschlendern folgte die markante Dame und sie erhob aus ihrem hohen Mund mit tiefer Stimme eben ihre/seine Stimme.
Blumenkleid, dunkles Jäckchen, Businesstasche, transparente Strumpfhosen, etwas höherhackige Stiefeletten und ganz oben dunkelhaarige Perücke.
Sie/Er hatte einst sein erstes Going-Out in Mainz, ist hier immer mal wieder, fühlt sich hier gut angenommen, seine Lieben daheim, 200 km von hier, ahnen aber nichts von seiner Leidenschaft. Er bewunderte meinen Mut, ohne Zurechtmachung einfach so als ich im Kleid herumzulaufen. Scheinbar könnte das auch eines seiner ferneren Ziele sein. Denn auch als Mann kann man schöne Klamotten tragen. Ich zeigte ihm meinen neuen leichten, schwingenden grauen Plisseerock, der zuoberst in einer der beiden Papiertüten lag. Ja, auch für den muss man(n) sich nicht zwingend en femme zurechtmachen.
Vielleicht wird er mal unser Forum demnächst bereichern.
Mit mir waren es dann heute mindestens drei Männer in meiner Stadt, die zumindest mit der enggefassten Kleidungserwartung an einen Mann nicht viel anfamgen können. Jeder auf seine Weise.