Autor Thema: Rocktragende Männer Pervers?  (Gelesen 19617 mal)

dever

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Rocktragende Männer Pervers?
« am: 25.06.2005 20:29 »
Hey zusammen,

ich voll mit Absicht und nicht zufällig in dieser Comunity über einen Bekannten gelandet. Ich habe diagonal etwas durchgelesen und ich staune.
Aber zunächst zu mir.
Wie begann es....?......Zum Männerrock kam ich vor einigen Jahren über meine damalige Freundin. Sie war Gothic/Mittelalterfan und hatte als aktive Schwertkämpferin an Mittelalterfesten teilgenommen. Um zu ihr passend gewandet zu sein, hatte sie mich gedrängt einen Lederkilt und anderes Outfit anzuschaffen. Der Lederkilt sieht recht martialisch und männlich aus. Nur er ist für wärmere Temperaturen völlig ungeeignet. Also kamen andere Kilts in Stoff hinzu. Aber nicht nur das....ich bemerkte, das es einfach Spaß macht, mich aus einer Menge hervorzuheben. Es hatte mich angetörnt.

Zudem waren die Kilts enorm bequem. Was lag da nahe? Richtig......ich hatte mir Männerröcke in allen Längen, Stoffen, Farben , Schnitten angeschafft, da auch meine Freundin das toll fand. Es zeigte mir eine außergewöhnliche Vielfalt an interessanten Möglichkeiten. Denn nur Hose, Hemd und Sacco beim Mann ist langweilig. Der Rock bedingt auch anderes dazu passendes Outfit in enormer Vielfalt zu tragen. Auch das törnte mich zunehmend an.

Irgendwer hier im Forum stellte mal die Frage, ob Röcke tragende Männer etwa pervers, oder TS/TV´s sind? Das ist für mich eine Definitionsfrage. Was heißt pervers? Das Wort an sich ist ja negativ besetzt.
Gemäß Duden heißt pervers, verdreht, verkehrt, entartet, verdorben, widernatürlich. Also nicht den eben gerade gültigen Gesellschaftsnormen in einem bestimmten Kulturkreis entsprechend. Man(n) hätte sich also diesem Kulturkreis unterzuordnen und anzupassen, um nicht als pervers zu gelten. In einem Anderen Kulturkreis wiederum sind Röcke tragende Männer völlig selbstverständlich.
Und überlegen wir mal...... Als die Frauen die Hosen für sich entdeckten, sind da sehr viele Menschen dauerhaft auf die Idee gekommen diese Frauen als pervers zu bezeichnen?
Die Bezeichnung ist für mich daher ein Unwort, das nur von Kleingeistern verwendet wird.

Ok-ich bin tatsächlich BDSM-ler und werde damit landläufig - da meist unbekannt ist - von anderen als „pervers“ bezeichnet. Nur S/M und D/s sind schon mal zwei völlig unterschiedliche Paar HighHeels. In einer Domina/sklaven (D/s)-Beziehung ist ein röcketragender Mann sogar erwünscht, wie ich immer wieder feststellen konnte. Die Domina/FemDom ist stolz auf den sub, der mit Ihr öffentlich zu Events ( BDSM oder Gothic, oder nur über die Seepromenade...)  im Rock geht. Sie will einen „schönen“ sub im z.B. Lack-, Lederrock, Stoffrock, Korsett, Heels usw., mit dem sie angeben kann und wir unter Gleichgesinnten sind, oder ich dieses eben nur für sie tue. Insofern habe ich das Problem der Entscheidung „Rock oder nicht“ an sich nicht. (Außer im Biergarten. Im Dirndl soll ich immer Bierkrüge an die Tische bringen. *Späßle*.)  Meine Lady gibt da eine gewisse Sicherheit da sie mitgeht und es mitträgt. In Stino (STInk NOrmalen) -Partnerschaften kann das Begehren freilich zu Verwunderungen führen.

Meine Geschichte soll nur kurz aufzeigen, das es eben nicht nur um „Bequemlichkeit“ des Rockes beim Mann geht, wie es immer wieder hier gerne behauptet wird. Es geht durchaus auch darum eine sexuelle Befriedigung im Rocktragen zu erreichen. Für die Partnerin und einen selbst.
Und weshalb tragen Frauen gerne Hosen? Etwa nur wegen der Bequemlichkeit? Ich denke eher nein. Es törnt diese auch einfach an. Wer mir da was anderes erzählen will, schwindelt in meinen Augen.

Das gefährliche Alter der Männer ist gekommen, wenn er anfängt, jene Sünden zu bereuen, die er nie begangen hat und nie wieder nachholen kann.
Mit 20 wird geheiratet. Mit 30 sind die Kinder eingeplant, mit 40 ist der Karriereweg klar abgesteckt. Mit 50 ersetzt man den Partner eventuell durch ein jüngeres Exemplar. Mit 60 denkt man an die Rente und mit 70 ans Seniorenheim. Und mit 80 liest man sich dann fest an einem Artikel über umweltfreundliche Särge. Nur war es das schon?

Also einfach das tun, was aus welchen Gründen auch immer, Freude macht. Nicht Morgen, sondern sofort heute. Egal, was andere denken könnten. Die Zeit zerrinnt unter den Fingern und ist nicht nachzuholen.

Tenor:
Klar ist es nicht einfach im Rock z.B. in einen Biergarten zu gehen. Da grummelt innerlich etwas. Und es geht mir, wie Euch auch nicht anders. Man(n) will zwar, traut sich aber nicht. Gerade deshalb ist eine Partnerin besonders wichtig, die das auch öffentlich unterstützt, mitträgt und Selbstvertrauen schafft. Ein Forum tut ähnliches.

LG an Euch
dever


Offline Skirttrender

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #1 am: 25.06.2005 22:38 »
Klar ist es nicht einfach im Rock z.B. in einen Biergarten zu gehen.

Hallo dever,

also die Männer mit Rock haben in München absolut keine Probleme z.B. in einen Biergarten zu gehen. Auch nicht in einen großen Biergarten. Kommt halt auch aufs Outfit an, z.B. im D/s-Outfit ..... wäre das m.E. nicht so einfach.

Ansonsten der alte Spruch (frei übersetzt): "Nicht unbedingt der Perverse ist pervers, sondern seine Umgebung ist pervers, wenn sie ihn für pervers hält."

Auch gut Deine Sätze zu "Lebe jetzt - nicht später"

Gruss

Skirttrender
....eigentlich sollte ich was arbeiten, aber jetzt poste ich halt lieber.....

Offline hirti

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #2 am: 27.06.2005 06:39 »
Hallo dever!

Manche Rockträger haben ja gewisse Probleme damit wenn jemand sagt, dass viele, ja vielleicht sogar sie selber über gewisse "perverse" oder erotische Gründe zum Rock gekommen sein könnten.

Ich sehe das nicht so, sondern eher so wie du. Aus welchem Grund auch immer, wichtig ist, DASS man es tut wenn es einem Freude bereitet und man die Möglichkeit dazu hat.

Dass es nicht wirklich nur die Bequemlichkeit am Rock sein kann die einen Mann dazu bringt ihn zu tragen, ist auch klar, denn sooo viel einfacher ist das Leben nicht, wenn man beim Einsteigen ins Auto, bei jedem Niedersetzen, bei jedem Windstoß usw. erhöhte Vorsicht walten lassen muss. Aber der Rock bietet eben für jeden andere Vorteile und jeder hat aus anderen Gründen Freude daran und das finde ich auch gut so, denn das hält die Welt bunt.

Dass mehr Leute im SM oder im erotischen Bereich Gefallen am Rock finden, das zeigt mir auch die Tatsache dass ich öfter schon in einem Fetisch- / Erotikforum Männer kennen gelernt habe die Gefallen am Rock gefunden haben, oder diesen gern öffentlich tragen würden. Auch ist das Interesse häufig groß wenn dort das Thema Rock am Mann aufkommt.

Eine Partnerin die das Ganze mit trägt wäre zwar schön, aber oftmals nicht verfügbar und darum müssen sich eben auch viele hier mit den Anfeindungen einer Partnerin herumschlagen die Röcke am Mann hasst. Leider.

Ach übrigens: Herzlich Willkommen im Forum!
lg,
hirti

triks

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #3 am: 27.06.2005 13:30 »
Die Aufrichtigkeit, mit der jetzt hier Zusammenhänge zwischen dem Interesse daran, als Mann einen Rock zu tragen, und damit korrespondierenden erotischen Interessen offenbart werden, ist sicher gut für eine unvoreingenommen Diskussion.

Dass jetzt auch Männer aus der Sado/Maso- Ecke Röckte tragen, ist für mich kein Problem. Allerdings werden damit auch diejenigen bestärkt, die rocktragenden Männern generell sexuelle Motivation unterstellen. Die können jetzt auch noch die Schublade "Sado/Maso" aufziehen, neben denen mit den bekannten Aufschriften "Schwuler" und "Transvestit".

Es macht für mich einen Unterschied, ob ich ein alltägliches Bekleidungsstück (einen Rock) wieder für Männer gesellschaftfähig machen möchte oder ob ich meine sexuelle Neigungen in der Öffentlichkeit zur Schau stellen möchte. Ich fände es sehr bedauerlich, wenn der Rock für letzteres instrumentalisiert würde.

Das macht die Argumentation pro Rock am Mann eben nicht leichter, wenn sich damit sexuelle Intressen verbinden. Insbesondere, wenn der Lebenspartner (oder andere relevante Bezugspersonen) dieses Interesse nicht teilen.


dever

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #4 am: 27.06.2005 19:00 »
Hey Skirttrender , hirti, trix...

Danke für die nette Begrüßung.

Na - ich bin nur für Ehrlichkeit. Sich bequem nur mit „Bequemlichkeit“ als einzige Begründung davonzustehlen, kauft selbst der/die Dümmste nicht ab. Es sind immer mehrere Facetten, die einen Diamanten zum Diamanten werden lassen.

Ich bin ja aus München. Nur im Biergarten habe ich noch keinen mit Rock gesehen. Und vermutlich würde ich im Rock dahin auch nicht gehen. Beim Tollwood, in der Gothic- oder S/M-D/s-Szene dagegen sehr häufig und da ist das für mich ok.

Die Akzeptanz röcketragender Männer ist bei  Frauen und Männern völlig unterschiedlich. Wäre zu überlegen, woran das liegt? Diejenigen, die es ablehnen, empfinden es evt. als unmännlich und kommt damit deren Meinung nach einer Feminisierung des Mannes nahe. Sie stellen sich dann die Frage, wo beginnt es und wo hört das auf? Will er irgendwann auch noch Kleider tragen etc.? Ist er TV ? Andere empfinden es als unästhetisch. Also unschön, da angeblich ein Rock nicht zur Männerfigur passt?  Die Nächsten vermuten er sei Bi oder schwul. Gerade unbeleckte Männer, die es nie selbst versucht hatten, neigen solch Unsinn zu äußern. Bei Partnerinnen kommt noch hinzu, dass sie einem Erklärungszwang im Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis sich ausgesetzt fühlen. Zudem geistert im Hinterstübchen die Frage mit, was die „Öffentlichkeit „ über sie selbst denken könnte, mit einem Rocktragenden Mann z.B. im Supermarkt einkaufen zu gehen? Dem Mann ein Schild umzuhängen.... „Ich trage Röcke, weil.....“ lehnen Rocky´s  vermutlich ab?  *Späßle*

Nur es gibt ja keinesfalls nur Ablehnung.

Exakt die oben genannten Ablehnungsgründe sind für viele Frauen wiederum sogar Begründungen auf einem Rocktragende Mann zu bestehen. Sie sehen darin Ästhetik, Vielfältigkeit, Erotik/Sex..... Zudem durchaus sehr wohl auch Männlichkeit ( Oder sind Schotten in ihren Kilts etwa unmännlich?).
Und wenn eine Partnerin für sich selbst die enormen Vorteile des Rockes am Mann erkannt hat, wird sie dieses fördern.
Wie sagte mal ne Freundin zu mir? Zitat: „He - toll da komm ich ja überall ran! Ab sofort trägst Du bitte nur noch Röcke, das törnt mich erotisch an.“ (Ich konnte ihr also den Nutzen für sie von Männerröcken näher bringen. *grins*)
Mit einer anderen –aber platonischen- Stino-Freundin hatte ich mal das Thema Männerunterwäsche erörtert. Soll es der String, das Gerippte, der Pant oder Boxershorts, oder sonst was sein?  Sie war für Boxershorts – Ich hasse die Dinger und so was kommt mir nicht in den Wäscheschrank -  Nun ich fragte freilich bei ihr nach,  weshalb? Auch hier die Antwort, Zitat: „ Es törnt mich an, leicht ranzukommen, oder zumindest den Eindruck zu haben jederzeit dazu die Möglichkeit zu haben“. *smile*.
Wenn uns Männern also der wippende Minirock an einer Frau sexuelle Phantasien Hochkeimen lässt, ist das bei den Frauen nicht anders. Viele pressen sich selbst allerdings in Konventionen und für manche passt der Männerrock – zumindest in der Öffentlichkeit - dazu nicht. Dabei setzen sie selbst alles daran ihren Körper und ihr Outfit besonders sexy für die Männerwelt auch öffentlich zu gestalten.
Und weshalb fragen stets nur Frauen danach, was Schotten unter dem Kilt tragen? Was ein Mann unter der Hose trägt, wird kaum erfragt.  Also ist das beim Kilt nur weibliche Neugierde? Sicher nicht! Es regt die erotische Phantasie der Frauenwelt sehr wohl an.

Sigmund Freud sagte mal....Zitat: “Alles menschliche Handeln ist in der Sexualität des Menschen begründet.“
Zu 100% würde ich das nicht unterstreichen wollen, aber da ist etwas dran.

Was würde ich selbst also - als rethorische Frage -  aber an erster Stelle eines Positiv/Negativ-Kataloges zumindest für mich an erster Stelle ins Positive stellen wollen, um dem Katalog auch eine Gewichtung zu geben? Klar soll mein  Rock mich und meine Partnerin erotisch antörnen.
Bei D/s kommt noch hinzu, dass meine Partnerin es genießt, wenn ich für sie auch öffentlich  einen Rock und anderes trage. Ja sie empfindet sogar enormen Stolz und Selbstwertgefühl als Frau dabei. Denn damit kommt zum Ausdruck, dass nur sie und nur sie für mich wichtig ist, und nicht irgendeine völlig uninteressante Umwelt. Zudem gibt mir es eine gewisse Sicherheit mit einer Partnerin öffentlich auftreten zu können. Alleine fehlt auch mir ein Stück an diesem Zutrauen.

Ein anderer Aspekt ist die Vielfältigkeit von Röcken. Weiteres Outfit dazu etc. Da kommt keine Langweile auf. Steril ist, dem nichts einfällt. Langweilig ist, wer ein paar alte Gedanken hat, die ihm alle Tage neu einfallen. Und das derzeit anerkannte Männeroutfit ist schlicht eintönig, monoton, ereignislos, ermüdend, nüchtern und trocken, trist, uninteressant ohne Spannung, Abwechslung, schläfrig und lahm, öde, farblos, .......usw.
Motivation ( Bewegung ) ist das Salz in der Suppe des Lebens. OkOk....Ãœbersalzen schmeckt keine Suppe. Aber leicht dezent Anwürzen sei gestattet?

Und Triks.... meine Intension ist natürlich keinesfalls rocktragende Männer in die S/M-Schublade stecken zu wollen! Ich will lediglich Bereiche darstellen, in denen es so manche Problematiken so eben kaum gibt.
Ich sprach auch weniger von S/M, als eher von D/s und das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel. Ein Bereich, der ebenfalls von intoleranten Menschen ohne Backgroundwissen völlig verkannt und vorschnell in Klischees abgeurteilt wird, wie eben rocktragende Männer.
Ich z.B. bin weder schwul noch Bi noch Transvestit. Insofern entfällt Dein Einwand.

Selbstverständlich glaube ich Dir Deine Beweggründe den Rock am Mann rein nur wieder gesellschaftsfähig machen zu wollen. Edel sei der Mensch hilfreich und gut.

Rein sexuelle Bedürfisse unterstelle ich ja nicht. Ich schiebe diese lediglich in MEINEN Argumentationen als Diskussionspunkte zunächst in den Vordergund. Deine Begründung den Rock am Mann ist mir zu platt und ich werde dazu bei noch etwas schreiben, wenn ich Zeit finde.

Gerade deshalb, da das Thema interessant ist, verwundert mich Deine Aussage, dass Du sexuelle Interessen versuchst völlig zu negieren. Ja sogar als kontraproduktiv ansiehst.
Gerade die unterschiedlichen Auffassungen könnten dem einen oder anderen für sich selbst Argumente liefern weshalb er Rock trägt.
Für manche ist es Deine Auffassung gut, für andere mag es meine sein.
Das alleinig Richtige beanspruche ich für mich jedenfalls sowieso nicht!

LG an Euch
dever


triks

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #5 am: 27.06.2005 21:31 »
... meine Intension ist natürlich keinesfalls rocktragende Männer in die S/M-Schublade stecken zu wollen! Ich will lediglich Bereiche darstellen, in denen es so manche Problematiken so eben kaum gibt.
Ich sprach auch weniger von S/M, als eher von D/s und das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel. Ein Bereich, der ebenfalls von intoleranten Menschen ohne Backgroundwissen völlig verkannt und vorschnell in Klischees abgeurteilt wird, wie eben rocktragende Männer.
Ich z.B. bin weder schwul noch Bi noch Transvestit. Insofern entfällt Dein Einwand. ...

Ich schrieb, dass diese Diskussion diejenigen bestätigt, die bereits ihre Vorurteile in Bezug auf Männer in Röcken pflegen. Trifft das auf Dich zu? Jedenfalls habe ich das nicht unterstellt. Ebensowenig habe ich Dich als Schwulen oder Transvestit eingeordnet.

... Gerade deshalb, da das Thema interessant ist, verwundert mich Deine Aussage, dass Du sexuelle Interessen versuchst völlig zu negieren. Ja sogar als kontraproduktiv ansiehst. ...

Ich schließe nicht aus, dass es auch sexuellen Motive seinen können, die Männer dazu veranlassen, Röcke zu tragen. Ich sehe nur keinen Grund, diese hier in den Vordergrund zu der Diskussion zu stellen. Das Ziel dieses Forum ist hier beschrieben: http://www.rockmode.de/001/ziel/index.php. Da muß sich jeder selbtst fragen, inwieweit Diskussionen über sexuelle Vorlieben dem Forenziel dienen.

Offline Skirttrender

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #6 am: 28.06.2005 00:11 »
Hallo dever,

es entsteht hier die Frage an die Männer: "Warum tragt Ihr Röcke ?" Hier meine Antwort:

Es ist was Anderes, ein ganz anderes Tragegefühl und Erlebnis. So, als ob man sich eine Decke um die Beine legt, bzw. um die Hüften wickelt.  Jeder Mensch kann Dieses zuhause mit einer Decke ausprobieren.

Jeder Mensch mag es, von einer Decke zugedeckt zu werden. Und ein Rock kann als "Decke" für die Beine empfunden werden.
Also schon mal deswegen als angenehm zu empfinden, aber dies ist auch Geschmackssache.

Das Weitere ist die Bequemlichkeit, und gerade als Mann die Bequemlichkeit und Platz für die Genitalien. Kein drücken, kein einklemmen, keine Angst irgendwo schmerzhaft anzustoßen etc.
Rock ist bequemer als Hosen. Und ich mag keine Shorts, die ja auch so relativ unbequem sind, wie Hosen - und mir nicht gefallen. Also auch deswegen im Sommer lieber Rock statt Shorts - finde ich schöner und eleganter. Keine Hose kann so elegant erscheinen, wie ein langer Rock.

Dazu die Vielfalt. Jeder Rock fühlt sich anders an beim tragen. Der eine weiter, der andere enger. Der eine mit dickem Stoff, der andere dünner, der dritte gibt besonders warm, der nächste ist besonders weit. Einer ist elegant, der andere robust für Feld,Wald,Wiese.

Dazu  kam ein dadurch verbessertes eigenes Körperbewußtsein. Man spürt seinen eigenen Körper viel näher, weil die Beine nicht in "Röhren" weggepackt und isoliert werden. Außerdem spürt man viel besser und intensiver die Umgebung. Temperatur, Wind, ja sogar das rascheln, bewegen des Rockstoffes, usw.
Vorschlag: Im Sommer mit Rock barfuß über eine frisch gemähte Wiese. Herrlich. Und probiert das Gleiche mit einer (gleich langen) Hose. Ihr werdet den Unterschied sehr merken.

Natürlich hat ein Rock auch Nachteile. Aber die nehme ich gerne in Kauf, um dafür dessen Vorteile genießen zu dürfen. Und mit Sex/Erotik hat es bei mir selber gar nichts zu tun.

Klar mag für Frauen der erotische Kick bestehen, einmal einem Mann unter den Rock fassen zu dürfen, weil frau schneller ans "Vergnügunszentrum" ran kommt. Genauso wie viele Frauen davon träumen, auch mal einem Mann einen Klapps auf seinen "knackigen" Po geben zu dürfen. - und sei es zumindest in ihrer Fantasie.

Ich genieße die Blicke auf mich, inzwischen sogar auch die negativen, wenn dies auch nicht meine Absicht oder Ziel sind. Vertauschte Rollen, jetzt gucken die Frauen mir hinterher. Aber auch der Triumpf über mich selber, dass ich es zum öff. Rock tragen geschafft habe.

Und ich hoffe als einer der Pionier meinen Beitrag zu schaffen, für alle Männer, dass künftig jeder Mann, der -auch- Rock tragen will, dies auch kann und darf, und den Mut dazu findet.

Gruss

Skirttrender
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dever

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #7 am: 28.06.2005 00:21 »
Hey triks,

eben gerade, da Vorurteile gegenüber Männer in Röcken bestehen, staune ich über all Deine Ausführungen.
Ich hatte auch mit keinem Satz etwa Dir unterstellt, dass Du mich als Bi, Schwul, TV oder sonst wie einordnest. Und selbst wenn, wäre mir das völlig egal. Aber Deine Vorurteile sind schon interessant.

Wie Du richtig erwähnst, geht es um das Ziel eines jeden Forums. Dieses sollte immer eindeutig und klar formuliert sein und ist es auch hier. Was Du mit Deinem Hinweis auf die Ziele dieses Forums lediglich versuchst, ist mich einzuschüchtern. Du weichst mir gegenüber aus, ohne selbst  konkret zu werden. Insofern empfinde ich Deinen Link zu den Zielen des Forums relativ dreist. Aber sei’s mal genommen.

Was Du darstellst, ist eine unergiebige Selbstbeweihräucherung, die zu keinen Ergebnissen, oder gar Erfolgen, gerade im Ziel dieses Forums, führen kann.
Wesentlich wichtiger ist doch, wie dieses Ziel und eben insbesondere Erfolge auch erreicht werden sollen? Plattheit, Banalität hat noch nie etwas bewegt.
Begründungen für Rocktragende Männer wie „Bequemlichkeit“ oder „ Ich will den Rock beim Mann gesellschaftsfähig machen.“ .....sind für mich derartig abgedroschen, alltäglich, allgemeinplätzlich und zeugen für mich eher von Gedankenarmut. Wenn selbst ich, als gerne Rocktragender Mann darüber nur milde Lächeln kann, wie sollen dann erst andere über derartige Geistlosigkeit denken?

Das Ziel mag ja u.a. sein, den Rock beim Mann gesellschaftsfähig zu machen. Nur weshalb? Wen interessiert das? Reicht als einfallslose Geistlosigkeit einfach aus zu sagen ..“Ich will halt!.“, ohne wirklich auf den Kern der Dinge zu kommen?
Und exakt auf den Kern nur kommt es an!

Nur und nur als einfaches Beispiel. Am franz. Hof von Ludwig dem 14.-ten waren bei den Damen enorme Gestelle unter den Röcken/Kleidern modern, die einen großen Hintern signalisieren sollten. Es sollte ein riesiges gebärfreudiges Becken vorgaukeln.  Es wurde schlicht Mode bei den Damen, auch wenn sie jenseits des Alters von Gebärfähigkeit lagen. Aber es wirkte anziehend, antörnend  auf die Männerwelt. Und trugen zu dieser Zeit nicht auch Männer sexy Outfit?

Wo haben wir Männer den Anschluss also verpasst?

Mode mag zuweilen nur zufällig entstanden sein. Weißt Du z.B. weshalb wir Männer unbedingt eine Bügelfalte in unseren Hosen tragen müssen? Weißt Du, weshalb an Saccos diese völlig überflüssigen Knöpfe an den Ärmeln sind? Wie sind Krawatten entstanden?  Etc.etc.etc. Ich will das an dieser Stelle noch nicht beantworten.

Eines ist aber unbedingt gesichert. Zu allen Epochen war bei der Kleidung Sexualität bei Frauen und Männern im Spiel. Heutzutage bei Männern allerdings völlig verkümmert.

Ich bin gespannt, wie Du das siehst?

LG
dever

P.S. Skirttrender...Du sprichst mir aus der Seele....kaum etwas, was ich zustimmend anfügen möchte.

Offline hirti

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #8 am: 28.06.2005 09:01 »
Hallo dever & Co!

Man gibt eben in diesem Forum eben gewisse Gründe für das Rocktragen nicht so gern zu.
Meiner Meinung nach ist das z.T. auch eine Sache der persönlichen Entwicklung, denn nicht jeder mag auch alle seine eigenen Gründe dafür wirklich anerkennen, auch wenn sie da sind.
Wie gesagt, bei mir ist es eine Mischung aus verschiedenen Gründen die mich zum Rock geführt haben und es um so schwerer machen, ihn wieder bleiben zu lassen.

Meine Freundin (die Röcke an mir hasst und mich niemals in einem sehen möchte) meinte einmal, ich hätte wohl einen Knacks im Selbstbewusstsein weil ich es nötig hätte, durch Röcke aufzufallen. Auch dem kann ich nach genauerer Ãœberlegung einen gewissen Wahrheitsgehalt nicht absprechen, weil das Auffallen für mich einer der Hauptgründe für das Tragen von Röcken ist.

So hat eben jeder seine Gründe, für den einen mögen es andere sein als für den anderen, vielleicht doch auch ähnliche und er gibt es nur nicht so gern zu wie ein anderer.
Ich meine damit niemand Bestimmten, mir ist nur wichtig dass wir trotzdem eine Gemeinschaft sein können und uns nicht anfeinden.

Viele Grüße,
hirti

Offline Ferdi

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #9 am: 28.06.2005 09:22 »
Hallo zusammen!

Dever, erst einmal möchte ich Dich auch hier herzlich willkommen heissen.

Der Diskussionsverlauf zwischen dever und triks beleuchtet meiner Ansicht nach ein grundsätzliches Problem, das röcketragende Männer anscheinend haben: Das des Rechtfertigungsdrucks. Wenn ein Mann Röcke trägt, tut er etwas Unübliches. Mehr nicht. Da aber die Masse der Gesellschaft sofort eine Schublade aufmacht und den rocktragenden Mann in diese Schublade stecken will, obwohl er da sachlich gesehen gar nicht reingehört, sieht er sich zu einer Rechtfertigung genötigt. Daher halte ich sachliche, polemikfreie Aufklärung für wichtig. So sehe ich auch devers Beitrag. Er sagt, dass Bequemlichkeit als einzige Begründung zu kurz gegriffen ist. Ich selber brauche überhaupt keine Begründung, Röcke zu tragen. Eine Begründung liefern zu müssen, bedeutet sich rechtfertigen zu müssen für die Ausübung eines selbstverständlichen Rechtes. Ich fühle mich in meinen Röcken einfach sauwohl, ich bin dadurch etwas Einzigartiges, mich gibt es nur einmal und ich bin unverwechselbar.

Ich habe es auch - im Gegensatz zu den meisten anderen -  gerne, wenn mich die anderen genau in Augenschein nehmen, weil ich mit einem Rock bekleidet anders aussehe als die anderen Männer. Das vermittelt mir ein Gefühl, nicht zur totalen Bedeutungslosigkeit atomisiert zu werden, sondern als eigenständige (und eigensinnige) Persönlichkeit wahrgenommen zu werden. MAS hat darüber mal einen sehr interessanten Aufsatz mit dem Titel "Sozialverantwortlicher Eigensinn" geschrieben.

Es gibt auch erotische Komponenten dabei. Warum sollten wir das verschweigen? Röcke tragen kann eine erotische Nebenwirkung haben, die nicht einmal beabsichtigt ist. Eine solche ist die häufige Frage vor allem von Frauen, was ich unter dem Rock trage. Das ist nicht nur bei Kilts so. Ich selbst bin Single und durch meine Röcke habe ich schon oft sehr schöne sexuelle Kontakte mit Frauen einleiten und geniessen können. Ich behaupte daher, dass ein Rock, vor allem ein kürzerer Rock, bei Frauen ähnliche Gedankengänge bezüglich des Untendrunter auslöst wie bei Männern. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich Frauen diesbezüglich erheblich mehr herausnehmen, als Männer. Was sich Frauen manchmal mir gegenüber erlaubt haben, hätte im umgekehrten Falle eine Anzeige wegen sexueller Belästigung zur Folge. Dass ein Mann mit einem Rock auch erotische Ausstrahlungskraft haben kann, wird aber in dieser Gesellschaft nicht zugegeben. Es passt einfach nicht in das herrschende Rollenklischee, nachdem ein Mann durch Stärke, Härte und ellenbogenmentaler Durchsetzungskraft die Frauen beeindrucken soll, aber keinesfalls durch erotisch wirkende Kleidung. Daher rührt m. E. auch die ätzende Eintönigkeit männlicher Bekleidung. Bei einem Anzugträger sind die Genitalien sicher in langen Hosen eingepackt, sie sind regelrecht "weggeschlossen"! Trägt er einen Rock, dann weiss man ja nie...... :D Die Frage, Slip ja oder nein, ist eindeutig erotisch motiviert. Da fällt mir der Spruch einer Frau angesichts eines Kiltträgers ein: "Es ist alles so nah, und dennoch unerreichbar". Um die erotische Spannung aufrecht zu erhalten, gebe ich auch grundsätzlich keine Auskunft darüber, wenn ich von Frauen gefragt werde.

Auch bei den oft von Männern kommenden verbalen Herabsetzungen, Beleidigungen und Verunglimpfungen vermute ich einen absolut ungewollten, erotischen Effekt. Diese Männer werden durch das "Geheimnis" des rocktragenden Mannes und durch den ungewohnten Anblick nackter Beine, die unter dem Rock verschwinden, in ihrer Phantasie angeregt. Insgeheim verspüren sie den Wunsch, es dem Rockträger gleichzutun, um das auch mal von dessen Seite aus zu erleben. Da sie sich aber nicht trauen, das zu tun,  packt sie der Neid, und sie wollen dem Rockträger mit allen Mitteln die Freude daran versalzen.

Der Rock ist aufgrund der Tatsache, ein nach unten offenes Kleidungsstück zu sein, erotischer als eine Hose. Wir sollten diese Tatsache nicht schamhaft verschweigen und ignorieren, wir sollten dazu stehen und die durchaus reizvollen und prickelnden Effekte geniessen.

Röcke sind die schönsten Kleidungsstücke, die die Menschheit je erfunden hat.

Liebe Grüsse,
Ferdi
Freiheit heißt, sich von anderen unterscheiden zu dürfen.

Offline Günter

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #10 am: 28.06.2005 10:27 »
Hallo und auch von mir ein Willkommen im Forum,
ist schon eine interessante Diskussion die hier aufgekommen ist.
Tut mir und euch mal den Gefallen und tauscht das eine oder andere Mal das Wort Rock gegen Hose!
Und denkt mal darüber nach ob BDSM-ler, Schwule,Bi oder sonst wer keine Hosen tragen?
Oder etwa doch ?
Na was soll ich denn nun anziehen ?
Keine Röcke,keine Hosen ja was nun ?

Mensch Leute wir sind doch alle Menschen welche Art der Sexualität, Nationalität,Politizolität oder Sonstität auch immer wir bevorzugen.

Und was wir anziehen ob Boxershorts,Slip,doppelfeingeripptes, Gummihöschen oder was wieß ich ist das nicht Sch... egal??

Wie Ferdi schon sagte halte ich es mittlerweile auch, ich gebe keine Gründe mehr an. Ich mach es weil ich es machen möchte!

Gruß
Günter

P.S.: Ãœbrigens ich baue Schiffsmodelle, das tun auch nur sehr wenige, kann mir mal einer sagen WARUM ich diese Zwangsneurose "Schiffsmodellbau" habe ?
Schlimme Kindheit ?
Oder bin ich schwul ?


Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

triks

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #11 am: 28.06.2005 12:13 »
...
Wie Du richtig erwähnst, geht es um das Ziel eines jeden Forums. Dieses sollte immer eindeutig und klar formuliert sein und ist es auch hier. Was Du mit Deinem Hinweis auf die Ziele dieses Forums lediglich versuchst, ist mich einzuschüchtern. ...

So einfach ist es, Dich in die Defensive zu treiben? Da scheine ich ja bei Dir einen empfindlichen Nerv getroffen zu haben. Es war nun aber nicht meine Absicht Dich einzuschüchtern. Vielleicht gelingt es Dir ja mit einem gewissen zeitlichen Abstand und weniger emotionaler Beteiligung meine Beiträge aus anderen Gesichtwinkeln zu beurteilen, als Du jetzt dazu in der Lage bist.

...
Du weichst mir gegenüber aus, ohne selbst  konkret zu werden. Insofern empfinde ich Deinen Link zu den Zielen des Forums relativ dreist. Aber sei’s mal genommen. ...

So, so - Ich weiche Dir gegenüber aus. Was ist denn Deine konkrete Fragestellung an mich? Weil meine Aussagen Dein Anliegen nicht unterstützen, sind sie unkonkret? Und der Hinweis auf die Ziele des Forums ist dreist, weil ich darauf verlinke, anstatt sie in dieser Diskussion zu zitieren? Aber danke, daß Du so gnädig mit mir bist.
::)

... Was Du darstellst, ist eine unergiebige Selbstbeweihräucherung, die zu keinen Ergebnissen, oder gar Erfolgen, gerade im Ziel dieses Forums, führen kann.
Wesentlich wichtiger ist doch, wie dieses Ziel und eben insbesondere Erfolge auch erreicht werden sollen? Plattheit, Banalität hat noch nie etwas bewegt.
Begründungen für Rocktragende Männer wie „Bequemlichkeit“ oder „ Ich will den Rock beim Mann gesellschaftsfähig machen.“ .....sind für mich derartig abgedroschen, alltäglich, allgemeinplätzlich und zeugen für mich eher von Gedankenarmut. Wenn selbst ich, als gerne Rocktragender Mann darüber nur milde Lächeln kann, wie sollen dann erst andere über derartige Geistlosigkeit denken? ...

Für Dich mag ja der erotische Aspekt der Bekleidung von übergeorneter Bedeutung sein. Für mich ist dieser Aspekt nachrangig und das kommuniziere ich auch so mit meinem sozialen Umfeld. In der Praxis bedeutet das, ich gehe im Rock zum Schützenverein. Wenn ich in diesem eher konservativen Milieu auf den Rock angesprochen werde, dann antworte ich, dass ich mich von einem überkommen Männerbild emanzipiere und es dazu sehr angenehm zu tragen ist. Nichts kneift nichts zwickt - wunderbar. Kann ich jedem Mann nur Empfehlen.
Das es auch sinnlich ist, wenn einem der Rock um die Beine weht, das binde ich keinem auf die Nase. Das soll doch jeder für sich selbst herausfinden. Ich lasse die Leute mit einer neuen Perspektive zurück, nähmlich: Das ist möglicherweise ganz normal, wenn ein Mann einen Rock trägt.

Tut mir leid, wenn das nicht aufregend genug für Dich ist, Dever!
;D

...
Das Ziel mag ja u.a. sein, den Rock beim Mann gesellschaftsfähig zu machen. Nur weshalb? Wen interessiert das? Reicht als einfallslose Geistlosigkeit einfach aus zu sagen ..“Ich will halt!.“, ohne wirklich auf den Kern der Dinge zu kommen?

Auf den Kern der Dinge kommen könnte problematisch werden, wenn sich herausstellt, dass die Dinge nicht nur einen Kern haben. Um auf den Kern der Dinge kommen, ohne selbst den rechten Glauben daran zu haben, dass es den Kern der Dinge gibt: Mein Antrieb als Mann einen Rock zu tragen ist der, mich von einem überkommenen Männerbild zu befreien. Mein Anliegen ist nicht, meinen sexuellen Vorlieben durch meine Kleidung Ausdruck zu geben (mal davon abgesehen, dass meine sexuellen Vorlieben sich nicht durch das Tragen von Röcken zum Ausdruck bringen ließen). Meine Motivation ist vielschichtiger, aber das werde ich nicht in einem öffentlichen Forum ausbreiten. Soviel kann ich aber sagen: wesentlich rührt Interesse am Rocktragen aus Kindertagen, als ich mit einem Handtuch um die Hüfte geschlungen unbekümmert und unbeschwert durch die nordeutschen Wiesen lief.

...  Zu allen Epochen war bei der Kleidung Sexualität bei Frauen und Männern im Spiel. Heutzutage bei Männern allerdings völlig verkümmert.  ... Ich bin gespannt, wie Du das siehst? ...

Ich sehe das so, dass zu allen Zeiten die Mode erotische Aspekte hatte und auch heute noch hat. Mag ja angehen, dass Dich die heutige Mode in dieser Hinsicht nicht anspricht. Das mag nicht auf alle Altersklassen und alle sozialen Schichten zutreffen, aber generell sind Männer heutzutage keinesfalls modeuninteressiert und achten bei der Auswahl der Bekleidung auch auf die vermeintliche Wirkung. Für Dich mag es unvorstellbar sein, aber es gibt zum Beispiel auch Frauen, die auf Männer in Anzügen stehen, andere finden knackige Männerpos in engen Jeans ganz hinreißend...
;)

Ich hab schon mehrmals in diesem Forum geschrieben, dass Kleidung erotische Aspekte hat. Ich stelle das nur nicht in den Vordergrund der Diskussion und glaube, dass ich damit dem Forenziel entspreche.

triks

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #12 am: 28.06.2005 12:23 »
...
P.S.: Ãœbrigens ich baue Schiffsmodelle, das tun auch nur sehr wenige, kann mir mal einer sagen WARUM ich diese Zwangsneurose "Schiffsmodellbau" habe ?
Schlimme Kindheit ?
Oder bin ich schwul ?

Klarer Fall: Du hast einen Kontrollzwang.
:o

Aber mal im Ernst (aber nicht zu ernst) - Viele Dinge mit denen wir uns als Erwachsene beschäftigen, viele unbewußte Motive gehen auf Vorlieben und Erlebnissen aus Kindertagen zurück. Auch wenn nicht jeder Lokomotivführer wird, der als Kind diesen Berufwunsch hatte, so führen diese kindlichen Interessen später oft zu entsprechenden Hobbies.

Offline Skirttrender

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #13 am: 29.06.2005 02:54 »
Hallo,

sehr gute Antwort von Ferdi.

Rocktragende Männer sind m.E. Pioniere, die sich -in relativ kurzer Zeit- selber innerlich schneller und weiter entwickelten, als ihre Umgebung.
Inzwischen holt die Umgebung langsam auf, in dem sie nach-und-nach männl. Rockträger unbehelligt weiter Rock tragen läßt. Also Toleranz - immerhin.

Ich bekomme kaum noch Reaktionen, außer halt Blicke - und das ist ja o.k. und verständlich.
JürgenB machte le. Wo.ende die gleichen Erfahrungen. (Siehe hier "Tal to Tal") Unter 150.000 Leuten - keinerlei Probleme oder blöde Kommentare.
Und bei Ferdi allgemein vermutlich das Gleiche.

"Rocktragende Männer pervers ?" - Ich glaube, diese Frage wird überflüssig - sowohl diese Frage - als auch dessen Antworten - weil Beides immer mehr Leute - überhaupt nicht mehr interessiert. *gähn*
 
Heute habe ich eine langjährige Bekannte wieder getroffen.  Heute zufällig zum ersten Mal ich im Rock. Und sonst ist die nicht auf den Mund gefallen. Aber heute ? Sie war nur etwas verwundert, meinte "Du warst ja schon immer etwas tollkühn" .... und das war`s. Nicht eine einzige Frage von ihr. Ich hab mit ihr darüber kurz gesprochen, sie hats akzeptiert, und Thema erledigt.

Weiss Jemand, warum in der Gothic-Szene immer mehr Männerröcke auftauchen ? Ich nicht - und es interessiert mich alles auch nicht. Können die doch alles so machen, und  sie schaden ja Keinem.

Und in Gothic-Katalogen werden manche Röcke sowohl an Frauen, als auch dasselbe Modell an Männern gezeigt, und es sieht Beides o.k. aus - als ob das bei Denen schon immer so war. - Ein Beispiel auch für Rock am Mann allgemein ?

Ich glaube, die Frage:" Rocktragende Männer pervers ?" wird immer mehr, nur noch in der Angst der Betroffenen existieren. D.h. die Angst vor dieser Frage, hält diese Frage überhaupt noch aufrecht. Wenn sie dann draußen Keiner stellt, fällt die Angst davor, kraftlos in sich zusammen. *plumps*.

Wunderbar - daß wir immer mehr die Freiheit des Rock tragens genießen können. Die ganze Mühe, auch in der Vergangenheit, hat sich gelohnt. Und meinen Dank an die Gesellschaft, die uns dass immer mehr ermöglicht.

Gruss

Skirttrender
....eigentlich sollte ich was arbeiten, aber jetzt poste ich halt lieber.....

Offline hirti

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Re:Rocktragende Männer Pervers?
« Antwort #14 am: 29.06.2005 12:45 »
Hallo!

Ich sehe das Ganze aus einem anderen Blickwinkel als Skirttrender.
Die Gesellschaft ändert sich keinesfalls so schnell. Wenn du der Meinung bist dass Röcke jetzt eher an dir akzeptiert werden, dann liegt das rein an dir.
Anfangs denkt man, dass jedes Kichern in der Umgebung einem gegolten hat, alle lächelnden oder misstrauisch schauenden Menschen tun das sicher nur wegen dem Rock den man trägt.

Wenn man öfter Rock getragen hat, dann kommt die "Routine", man geht davon aus, dass es auch noch etwas anderes zu lachen und zu grinsen gibt als einen Mann im Rock und deshalb berührt es einen mit der Zeit weniger, auch lernt man, die Blicke der anderen eher zu genießen als sie als bedrohlich zu empfinden und vor allem eignen sich die meisten mit der Zeit einen besseren Stil an und treten selbstsicherer auf. Darauf reagiert die Umgebung natürlich auch anders.

Aber an der Gesellschaft ändert sich so schnell nichts, die Leute glotzen noch immer, finden den Mann im Rock noch immer komisch, vielleicht auch pervers (um zum Thema zurückzukehren) und unterstellen ihm die gleichen Dinge. Man geht nur anders damit um.
Das einzige was sich ändert, ist vielleicht das persönliche Umfeld, denn irgendwann haben sich die Leute entweder an den Rock gewöhnt, oder sie finden ihn nach wie vor bescheuert, ignorieren ihn aber mit der Zeit.

So weit meine Meinung dazu.
Viele Grüße,
hirti


 

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