Ich denke, dass wenn ein Hersteller oder Händler einer Ware das Prädikat „Unisex“ – oder „für sie und ihn“ – schenkt, ist es in der Hoffnung, er verkaufe dabei mehr; das heißt in der Praxis an Männer, die sonst im Zweifel sein könnten, ob sie – als Männer – sie nun auch verwenden könnten/dürften.
Persönlich bin ich nicht im Zweifel, dass es weithin eine erfolgreiche Strategie sein kann. Wir wissen ja alle, wie schüchtern die meisten Männer sind. So sehr, dass viele, die zum Beispiel innerlich gerne einen Rock träge, sich nicht trauen, und wann endlich, dann nur wenn sie sich auf einer menschenleeren Stelle 1005 km von zuhause befinden, und dann am liebsten drei Stunden nach Sonnenuntergang. Übertrieben? Schon. Aber ehrlich, bin ich ganz falsch hier?
Ihnen, den ängstlichen Männern, würde so ein kleiner Zettel mit „Unisex“ oder „für sie und ihn“ in der Werbung, wie auch im Geschäft am passenden Rock geheftet, so viel helfen. Mit ihm zur Hand hätten sie auch ein Argument für ihre Frauen.
Warum fühlt es sich leichter, im Kilt zu gehen als im Rock? Weil es „legitimer“ ist. „Für ihn“ einfach. „Für sie und ihn“ mag nicht ganz so überzeugend klingen, aber für die meisten Männer doch viel, viel besser als „für sie“ – wenn es um die eigene Kleidung geht.
Und schriebe man nichts, wenn es um diese Sachen in der Randzone handelte, blieben sehr viele Männer so sehr im Zweifel, dass es mit Sicherheit nie zu einem Kauf käme.
Gruß
Gregor