Ja, Micha, mit dem, was Du beschreibst, finde ich mich irgendwie auch wieder.
Ja, Feinstrumpfhosen zu tragen war mir auch anfangs - und ich rede da von langer Zeit - zu feminin.
Abends zum Weggehen trug ich manchmal im Winter Strumpfhosen zu kurzem Rock. Ansonsten war ich jahrzehntelang eigentlich darauf bedacht, keine Strumpfhosen zu brauchen, da es genügend Röcke gab, die auch bei fetten Minusgraden ausreichend warmhalten.
Mein erstes Mal, als ich im Alltag und im Meeting mit engen Freunden Strumpfhosen trug, war auch ein Wickelrock, den ich - sehr bunt, dieser Rock - ausgerechnet im Februar tragen wollte - ein sehr dünner Stoff. Und passiert ist: nichts. Gut, das war Anfang der 90er - und ich habe bis Mitte der 2010er Jahre miene eigentlich Strumpfhosenfreiheit (fast stolz) hocgehalten.
Das hat sich - wie schon oft hier in anderen Strängen erwähnt - vor wenigen Jahren geändert, als ich keinen Bock mehr hatte, ein halbes Jahr lang lange Röcke zu tragen. Lange Röcke, auch besonders Jeansröcke, haben den Nachteil, dass sie eben recht schwerfällig sind und oftmals beim Laufen Schlurfgeräusche verursachen.
Das brachte mich dann eben erst vor wenigen Jahren zum Dauereinsatz von Strumpfhosen im kühlen Halbjahr. Und zu kurzen Säumen, auch unter 12 Grad Aussentemperatur.
Ja, diese Peinlichkeit, Feinstrumpfhosen zu tragen, musste ich auch erst einmal innerlich überwinden.
Meine Hauptfaszinationen, Feinstrumpfhosen sichtbar zu tragen sind (in der Abfolge gewichtet) :
- die Freiheit, kürzere Röcke / Kleider auch bei kühlem / kaltem Wetter zu tragen
- durch Wahl von Farbton (bei mir nur schwarz, allenfalls grau) und vor allem Dichte des Gewebes die Ausstrahlung eines Outfits noch einmal entscheidend mitzuprägen (zum Beispiel entscheidet dies auch die Wirkung zwischen sportlich, lässig und elegant incl. diesen Spannungsverhältnissen zu anderen beteiligten Kleidungsstücken und deren Wirkung)
- der Reiz, mehr von sich preiszugeben
- das zarte Gefühl, befeinstrumpfte Beine zu berühren
- eine Art 'Verletzlichkeit' zu präsentieren bei den eher dünneren FSH; ein Reiz, der vielleicht auch eine gewisse erotische Komponente beinhaltet. Ja, 'Verletzlichkeit', ein Stück weit 'Ausgeliefertsein' (Blicken, evt. Händen, gerade auch im Zusammenspiel mit kurzen Säumen), das aber gleichzeitig verbunden mit 'Selbstbewusstsein' und 'Stärke', dies auch sich zuzulassen - genau darüber habe ich vor drei, vier Tagen mal reflektiert
Vielleicht gibt es noch mehr Aspekte, die mir noch einfallen könnten; dann werde ich sie nachtragen. Am interessantesten ist wahrscheinlich mein zuletzt genannter Punkt. Wobei der - siehe Rangfolge der Nennung - nur einen sehr geringen, eher seltenen Reiz bei mir darstellt.