Autor Thema: Ich mag mich mit Rock nicht mehr  (Gelesen 493 mal)

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Antw:Ich mag mich mit Rock nicht mehr
« Antwort #15 am: Heute um 12:06 »
Seit etwa 3 Wochen merke ich, dass ich mich mit meiner früheren Leidenschaft, nicht mehr wohl fühle.
Gerade eben, habe ich meinen Lieblingsjeansrock und dazu eine feine schwarze Strumpfhose angezogen , aber als ich mich damit im Spiegel sah, gefiel es mir nicht mehr und ich habe mich wieder umgezogen. Ist das jetzt nur wieder so eine Phase und die Lust auf den Rock kommt irgendwann zurück, oder kann es wirklich sein, dass man sich damit nicht mehr identifizieren kann.
Ich hoffe wirklich auf eure Hilfe, vielleicht hat ja jemand von euch auch schon ähnliche Erfahrungen, in der Vergangenheit gemacht.

Ich wurde wiederholt in verschiedenen Lebensphasen, von unterschiedlichsten Leuten immer mal wieder konsultiert, weil ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hätte. Schön, wenn das verschiedentlich so wahrgenommen wird.

In zumindest einem Punkt überrascht mich das nicht, denn mein Röcketragen ist längst Bestandteil meiner Lebensphilosophie geworden, die sich durchaus so zusammenfassen lässt:
"Freiheit", "Gerechtigkeit", "Selbständigkeit".

Ich würde bis heute keine Röcke tragen, wenn Frauen schön brav bei ihren Kleidern und Röcken geblieben wären.
Wer weiß, vielleicht würde ich jetzt als Frau verkleidet rumlaufen. Oder auch nicht. Oder mich als eine solche fühlen wollen. Oder auch nicht.

Für mich stellt sich nicht die Frage, Hose oder Rock. Deswegen kann ich nicht mitreden, dass ich jemals dem Rocktragen als solchem, oder mittlerweile dem Kleidtragen überdrüssig geworden wäre.

Und seit ich vor knapp 10 Jahren Strumpfhosen auch als dekoratives Element in meinen Outfits eingesetzt habe (und ich über diesen Weg dann auch zum alltagstauglichen Einsatz von Kleidern gekommen bin), haben sich meine Stilvarianten - in meinen Augen - deutlich erweitert.

Was ich aber sagen kann - und dahin führten mich Deine Ausführungen, Peter - ist, dass ich einige Kleidungsstücke, die ich vielleicht vor kurzem noch so toll gefunden habe und mich ins Zeug gelegt habe und keine Kosten gescheut habe, sie zu bekommen, mir wenige Monate später an mir irgendwie so gar nicht mehr gefallen.  Und ich rede nicht von "Habenwollen", vier Mal tragen und wieder wegwerfen, also ich rede nicht von "Fast Fashion".

Manchmal ändert sich der eigene Geschmack. Da ich aber so eine Vielfalt an Kleidungsstücken habe, auch zahlenmässig, schlägt das insgesamt bei mir nicht zu Buche.

Trotzdem kann ich sagen, dass ich einem Großteil meiner damaligen Looks vor meiner Strumpfhosen- bzw. Kleidphase mittlerweile recht generell meistens so gar nichts mehr abgewinnen kann.

Ich glaube, der Durchschnitt der Rockmänner hier im Forum hat weder zahlenmässig noch stilgemäß eine ähnlich große Vielfalt. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man mit dieser eher eingeschränkten Vielfalt schneller dem ganzen überdrüssig werden kann.

Und ebenso wenn man nicht jedesmal so selbstsicher, mal mehr, mal weniger sicher unter die Leute geht und zudem noch in Widerstände von seiten der Verwandtschaft oder Freunden eingebunden ist, kann ich mir vorstellen, dass man sein Tun öfter und stärker hinterfragt.

Und nicht nur der Geschmack ändert sich über die Zeit, sondern auch das Aussehen, man altert, der Körper verändert sich. Was man einst so toll fand, mag jetzt nicht mehr ähnlich wirken im Spiegelbild.

Das, was ich Dir aus meiner Sicht mit auf den Weg geben möchte, ist darüber nachzudenken, ob vielleicht die von Dir bisher gesetzten Grenzen bzgl. Stile, die Du bevorzugt hattest, eventuell mal versuchst, "links" oder "rechts" ein klein wenig mal zu erweitern. Vielleicht ist es wirklich so, dass Dein Geschmack gepaart mit den dahingezogenen Jahren, sich ein wenig verändert hat. Vielleicht verschafft ein neues Kleidungsstück am Rande Deiner bisherigen Grenzen einen neuen frischen Wind in Deinem Kleidungsschrank. Vielleicht entdeckst Du mit ein bisschen Experimentiergeist eine neue Freude am freiheitlichen Kleidungsstil.

Das sind meine langen Worte bzw. paar Gedanken dazu.


 

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