Hallo Hajo,
Du beschreibst einen Gewöhnungseffekt, den wohl viele User erlebt haben. Mir ergeht es auch so. Dafür "übersehe" ich Männer in konventioneller Kleidung mehr und mehr bzw. ich nehme sie als "störend" war und bedauere, dass sie nicht auch den Mut zum Ungewöhnlichen aufbringen wollen oder können.
"normale" Kleidung empfinde ich ich nicht als störend, sondern nach wie vor als normal, und ich denke wir sollten uns von dem Gedanken frei machen, dass auch andere Männer ein Bedürfnis hätten oder auch nur einen Gedanken daran verschwenden sich anders zu kleiden.
Nicht nur einmal habe ich die ehrliche Aussage gehört, "ich/mein Mann ist froh, sich keine Gedanken über Kleidung machen zu müssen, als Mann."
Ganz am Anfang empfand ich Röcke an Männern auch als sehr schräg und gewöhnungsbedürftig , mittlerweile als normal - normal aber nur dort, wo ich sie erwarte: Im Spiegel, im Internet und in manchen Ländern. Ein Mann im Rock oder in einer anderen ungewöhnlichen Kleidung, auf der Straße, fällt mir auf.
Was die eigene Gewöhnung betrifft, fällt mir allerdings auch auf, dass ich die ersten Fotos, die von mir im Rock existieren für mich nach wie vor sehr schräg wirken, was sowohl der veränderten Mode, aber auch der vielleicht nicht so glücklichen Zusammenstellung zuzuschreiben ist.
In dem Rock-Look, von vor 25 Jahren würde ich mich jedenfalls heute nicht auf die Straße trauen, was ich
jetzt fast bedenkenlos trage, wäre für mich damals undenkbar gewesen.
Obwohl ich mir natürlich auch nicht sicher sein kann, ob ich das nicht in Zukunft als ebenso haarsträubend empfinde.
Gott Lob gibt es Bilder von mir, 30Jahre alt, mit Jeans, Tshirt und Sneakers bei denen ich denke, "ja, das würde ich auch jetzt genau so tragen".
VG
Cephalus