Autor Thema: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema  (Gelesen 11808 mal)

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Gude zusammen!

Zufällig stieß ich auf diesen fünf Jahre alten Thread, in dem sich Frauen darüber austauschen, ob man auch ohne Hosen zu tragen in der Gesellschaft akzeptiert wird oder überhaupt zurecht kommt: http://www.bym.de/forum/mode/402349-keine-hosen-tragen.html

LG, Michael
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Offline high4all

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #1 am: 05.10.2015 11:37 »
Die Beweggründe und Erfahrungen der Damen, die Röcke/Kleider bevorzugen, kommen mir sehr bekannt vor, z.B. ist von der Bequemlichkeit von Röcken und Kleidern die Rede und von der Einengung durch Hosen.

Das haben wir hier im Forum auch durchgekaut. Ist natürlich logisch, warum sollten Frauen bei den gleichen Kleidungsstücken zu wesentlich anderen Ergebnissen als Männer kommen.

Wenn Frauen und Männer Röcke bzw. Kleider aus Bequemlichkeitsgründen tragen, ist das ok.

Interessant, dass einige der Frauen dort das "Nicht-Hose-Tragen" begründen/verteidigen mussten. Wer über seinen Tellerrand hinausschaut, merkt schnell, dass Frauen im Bezug auf ihre Kleidung unter einem erheblichen gesellschaftlichen Druck stehen.

In Frauen, die sich dazu entschlossen haben, konsequent Röcke/Kleider zu tragen und sich nicht dem Hosenzwang zu beugen , sehe ich durchaus "Verbündete".

LG
Hajo
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Offline Dr.Heizer

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #2 am: 05.10.2015 15:00 »
Es ist schon erstaunlich, wie sich das Hosentragen bei Frauen im allgemeinen Straßenbild entwickelt hat. Es ist Normalität geworden und das nur innnerhalb weniger Jahrzehnte.

Wenn sich heute Menschen (damit meine ich nun Frauen und Männer sowie alle, welche sich nicht zu einer der beiden per Definition dazugehörig fühlen  ;) ) damit beschäftigen, welche Kleidung bequem, schön und zugleich gesellschaftlich akzeptiert wird, fällt auf, dass es eben für viele Betrachter schon fast ungewohnt ist, jemanden in einem Rock oder Kleid zu sehen, weil sich eben nicht mehr viele darin kleiden. Damit stimme ich auch Hajo zu:
In Frauen, die sich dazu entschlossen haben, konsequent Röcke/Kleider zu tragen und sich nicht dem Hosenzwang zu beugen , sehe ich durchaus "Verbündete".

Irgendwie entwickelten sich die Sehgewohnheiten immer mehr zu konservativer Kleidung: weil einerseits die Menschen so etwas selbst trugen und andererseits damit auch das schöne, luftige und farbige Kleidungsbild aus dem täglichen Leben verschwand. Überlegt mal, wie farbenfroh die 70er und 80er waren (da war ich Kind). Und nun wird es immer langweiliger? Diesen Trend müssen wir einfach aufhalten und tragen eben auch Röcke wie einige andere Menschen auch. Und wenn ich mal keinen Rock trage, dann zumindest ein Outfit, welches durch seine Art und Farbigkeit mein freundliches Wesen unterstreicht statt mich zu verstecken.

Wer sich einfach kleidet, wie er sich wohlfühlt, dem merkt man doch auch an, dass es ihm gut geht. Wer will schon ein Gespräch führen mit Menschen, die sich selbst in ihrer Kleidung nicht wohlfühlen? Ich jedenfalls nicht, höchstens über die Möglichkeit zur Änderung dieser im eigenen Kopf gedachten und dann umgesetzten Zwangssituation.

Ich stelle mich oft auf meine Gesprächspartner ein, um zu signalisieren: Oberflächlichkeiten sind für mich nicht von Interesse, für mich zählen die wahren Werte. So bekamen die Männer in kurzen Hosen diesen Sommer durchweg ein Kompliment von mir im Geschäft und siehe da: es wurden mehr (ich trug ja selbst welche, an ausgewählten Tagen sogar Rock) :)

Es ist einfach Schade, dass sich sogar Frauen damit beschäftigen, wie sie sich kleiden und welche Erwartungen andere an den Menschen auf Grund seiner Kleidung stellen. Als wenn ein Hosenanzug eine bessere Beratungsqualität bedeuten würde, als ein schönes Kleid.
Ich spreche lieber mit Menschen, die sich in ihrer Kleidung wirklich wohlfühlen und dann auch das gewisse Etwas austrahlen, statt mit verkleideten Kaspern, die vor gespielter Seriösität nicht mal wirklich auf den Punkt kommen.

Fazit: Mir ist jemand in Rock oder Kleid lieber, der sich wohlfühlt und aufgeschlossen agiert, als ein armer Tropf, der eingezwängt gekleidet ist und auch oft noch so denkt und handelt, wie andere es von ihm pausenlos erwarten. Ein Hoch auf die Individualität und "Ja zum Rock" (oder Kleid) :)

Wenn Einzelne nicht Rock oder Kleid als Kleidungsstücke in der Öffentlichkeit tragen, woher sollen dann die jungen Menschen in 10-20 Jahren wissen, dass es gut ist? Aus alten Büchern? ??? "Ja mein Kind, das gabs früher mal. Ach war das schön ::), sowas hätte ich damals auch gerne getragen! Doch ich habe mich nicht getraut, es trugen ja fast alle Hosen.. Heute ist es wohl zu spät, um damit zu beginnen. Ich wäre damit wohl ein Exot - schade eigentlich... - Nein, Papa, das wäre extrem Cool!

Es wird noch vieles untergehen, wenn wir es zulassen, denn die Vielfalt bei den Obst-und Gemüsesorten haben wir schon eingedampft. Wollen wir das mit der Kleidungsvielfalt auch noch erleben? Ich sage strikt NEIN. Daher trage ich auch Rock und unterstütze gern die Mädels und Jungs, die es mir gleich tun wollen. Sprecht mich einfach an!
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #3 am: 07.10.2015 08:41 »
Guten Morgen zusammen!

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Kollegin, die gerne Hosen und gerne Röcke trug. Meine Rockvorliebe respektierte sie, meinte aber, sie selber würde im umgekehrten Fall, wenn also Hosen für Frauen noch immer genau so ungewöhnlich wären wie Röcke für Männer, nicht darum kämpfen, welche tragen zu dürfen. Dass also Frauen früher dafür kämpften und sie jetzt den Genuss der freien Wahl hat, nahm sie hin und fand es gut, würde ähnliches selber aber nicht tun.

Mein Gefühl der Diskriminierung wegen des Hosenzwanges für Männer beantwortete sie mit der Bemerkung, das sei schon eigenartig (oder so ein ähnliches Wort verwendete sie), dass ich das als Diskriminierung empfinde. Die meisten Männer empfänden es nicht so, sondern als normal.

Ich erinnere mich auch daran, dass meine Frau mal von einem Arzt oder Psychologen hörte, dass er fragte, warum ich mir das antue mit den Röcken.

Beides geht darauf hinaus, dass es für viele Menschen völlig normal ist, sich an der Mehrheit ihrer Gesellschaft zu orientieren und davon abweichende Gefühle und Wünsche gar nicht zu haben. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie so sind wir "alle" oder eben die Mehrheit, und es bedeutet für sie unangenehmen Stress, von dieser Norm abzuweichen.

Insofern fühlen sich Frauen wie Männer wohl, wenn sie so gekleidet sind, wie die Mehrzahl der Frauen oder Männer um sie herum und empfinden es als unangenehm, davon abzuweichen und sich Fragen stellen zu lassen oder Blicke aushalten zu müssen.

Dass wir hier eher unter dem Hosenzwang leiden (bzw. litten, denn wir haben ihn da abgeschüttelt) als unter dem Abweichen von der üblichen Kleidungsnorm, ist meines Erachtens ein typisches Merkmal der individualisierten Moderne. Dadurch dass wir um uns herum schon eine Menge verschiedener Lebensstile sehen, ist uns auch eine im Vergleich zu Mehrheit alternative Kleidungsweise als Moglichkeit plausibel. Und doch leiden die meisten von uns Rockträgern darunter, die Mehrheit der Männer  noch nicht von der freien Wahl der Beinkleider überzeugt zu haben. Sonst bräuchten wir nicht dieses Forum, um uns immer wieder gegenseitig zu bestätigen, zu motivieren und gegen Kritik ein Bündnis einzugehen.  So richtig wohl werden sich die meisten von uns erst fühlen, wenn Röcke mal normal für Männer sind.

Einige von uns ticken aber noch anders, denn sie wollen von der Mehrheitsnorm abweichen. Die werden, wenn Röcke mal normal sein werden für Männer, sich andere Ausdrucksmittel suchen, um abzuweichen und aufzufallen.

LG!
Michael

 
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Offline Dr.Heizer

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #4 am: 07.10.2015 11:04 »
Ich finde, es ist in Kleidungsfragen schon komisch. Holen wir mal aus: Kaufe ich ähnliche Möbel, nur weil andere solche haben? Fahre ich solch ein Auto, nur weil andere so eines fahren? Esse ich auch Dinge, nur weil andere diese essen? Nein, nicht weil andere es tun, sondern ausdrücklich nur, wenn ich das gleiche tun oder nutzen möchte.

Da erzählen uns doch tatsächlich welche, dass es das tollste ist, einen XY ... (Großkonzern Sportart) zu fahren, diese oder jene Kleidung zu tragen und dieses oder jenes zu essen, weil die meisten es tun. Nur weil viele etwas tun und selbsternannte Eggberdn dazu raten, das zu tun, was eh schon viele tun, muss es noch lange nicht richtig sein. ;)

Nur weil viele zu "Schnellfresstaurant zur goldenen Möwe" futtern gehen, muss ich es nicht auch tun. Nur weil viele Hosen tragen und nichts anderes sich trauen, muss ich es nicht auch tun. Nur weil die Meisten es tun, muss es nicht meinem Geschmack entsprechen und nur weil es den Sehgewohnheiten anderer entspräche, werde ich mich weder so kleiden, wie die Meisten, nicht das essen, nicht so wohnen,.... auch nicht so denken und nicht so handeln, nur weil "die Meisten" es so tun.

Wenn also andere Menschen rote Autos fahren würden, hätte ich trotzdem nur ein rotes, wenn es mir selbst gefallen würde, nicht weil die Meisten es haben und es einfach so ist. Und wenn es mir eben nicht gefiele, hätte ich eben ein andersfarbiges, auch wenn es auffällt.
 Anderes Beispiel: in Mitten von Anzugträgern fällt ein Jeansträger auf, in Mitten von Jeansträgern mit langen Hosen derjenige, der eine kurze Jeans tragen würde. Und wenn alle blaue Hosen tragen würden und meine ist grün? Oder rot? Einfache Frage: warum soll ich mich der Umgebung pausenlos anpassen, wenn denn diese "Anpassung" den Verlust von Vielfalt und Individualität bedeutet? Am Ende ist alles nur noch Fischschwarm: jeder gleicht dem anderen.

Das haben wir schon mit der Natur versucht, guckt mal in die Gemüseregale im Supermarkt: mich graust es, dieses genormte Zeug! Wo ist der gute Geschmack geblieben? Weggezüchtet - und damit auch bei den meisten Menschen "wegerzogen". Welches tolle Aroma beispielsweise verschiedene Tomatensorten doch haben können - doch hier geht es nur noch Normen. Ähnliche Normung und Gleichmacherei ist seit Jahren kleidungsmäßig im Straßenbild zu beobachten: selten mal noch was auffallend Schönes, was von gutem Geschmack zeugt. Zu viel Gleiches, Angepasstes, Abgestumpftes. Die Industie reagiert darauf und bieten ionder MAsse noch weniger Vielfalt an, weil: wird ja nciht gewüsncht. So ist der Verbraucher in der Falle, die er sich selbst Mangels Nachfrage nach Alternativen stellte.

Ich tue das was ich tue, weil ich davon überzeugt bin, dass es richtig ist. Dann ist es mir egal, ob ich damit genau im Mainstream liege, ein Exot bin oder irgendwo dazwischen - solange ich mich gut dabei fühle und ich mich anständig verhalte, ist es richtig. In einer Menge aus Menschen, von denen leider sich viele von Werbung und Mainstream leiten lassen, Halbwissen und moderne Märchen für pure Wahrheit halten und danach handeln, bin wunderbar als individuelles Individuum integriert und doch in mancher Hinsicht anders, doch eher positiv auffallend. Ich sehe auch viele Menschen, die auf anderen Gebieten individueller handeln oder agieren als ich. Diese holen somit auch auf anderen Gebieten "den Geschmack zurück".

Manchmal ist es eben so, dass selbstverständliche Alternativen, die tatsächlich auch wertvolle Vorteile aufweisen, gar nicht mehr im Focus der Menschen liegen. Sie haben es verdrängt, vergessen und nehmen - wenn auch manchmal von anfänglicher Skepsis begleitet - irgendwann dankbar an, was es an Vielfalt zu entdecken gibt.

So gesehen würde es mich nicht stören, wenn irgendwann die Meisten Rock tragen würden. Ich würde dabei bleiben. Nicht weil die Meisten es tun, sondern weil ich erkannt habe, dass es für mich gut ist. Ich trage Röcke also nicht des Auffallens wegen, sondern weil sie bequem sind und auch einen Mann wie mich sehr gut kleiden.

Natürlich würde es weniger Blicke geben, wenn es normal wäre, doch irgendwer muss ja mal damit beginnen. Und so viele gucken gar nicht. Es ist eher die Verwunderung, keine Ablehnung - manchmal auch die Bewunderung. Es ist also kein Wunder, es entsprich nur noch nicht den Sehgewohnheiten der Meisten.

Wenn ich es gut finde, warum soll ich damit warten, bis es sich durchsetzt? Wenn ich ein Elektroauto gut finde, kann ich doch auch eines fahren und muss nicht warten bis die Meisten es tun. Wenn ich Gemüse aus der Gärtnerei oder den eigenne Garten besser finde, nehme ich es doch auch lieber und warte nicht, bis es die Meisten tun.
Wenn nie einer beginnt, werden viele, die den Wunsch hegen, es nie probieren, weil sie nicht stark genug sind, ihre Individualität oder ihren eigenen Geschmack zum Ausdruck zu bringen ( :o was könnten die anderen von ihnen denken ;D). Viele von den denken dann: "Endlich mal einer, der sich traut! Also ich würde mich das nicht trauen, doch es normal wäre und viele das täten, dann würde ich auch." Und so warten viele darauf, dass sich die Zeiten ändern. Doch die Zeit ändert sich nicht, sie verstreicht: "tick -tack, tick-tack" und wieder ein Moment vergangen, in dem man es nicht tat. Machen statt warten!

Ich freue mich auch über Frauen, die einen Rock tragen, das zeugt für mich in der heutigen Zeit auch mehr von Individualität, als Mainstream-Langweilerhosen (gibt auch schöne Hosen, leider zu selten zu sehen). Ein Rock ist eben ein Rock und für jede menschliche Figur gibt es die passenden. Mit einem Rock ist nicht nur ein Mann, sondern auch eine Frau gut angezogen. Lassen wir die vergessenen Sehgewohnheiten und das vielfältige Geschmacksempfinden also in vielerlei Hinsicht wieder aufleben!


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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #5 am: 07.10.2015 12:30 »
Ich finde, es ist in Kleidungsfragen schon komisch. Holen wir mal aus: Kaufe ich ähnliche Möbel, nur weil andere solche haben? Fahre ich solch ein Auto, nur weil andere so eines fahren? Esse ich auch Dinge, nur weil andere diese essen? Nein, nicht weil andere es tun, sondern ausdrücklich nur, wenn ich das gleiche tun oder nutzen möchte.

Da erzählen uns doch tatsächlich welche, dass es das tollste ist, einen XY ... (Großkonzern Sportart) zu fahren, diese oder jene Kleidung zu tragen und dieses oder jenes zu essen, weil die meisten es tun. Nur weil viele etwas tun und selbsternannte Eggberdn dazu raten, das zu tun, was eh schon viele tun, muss es noch lange nicht richtig sein. ;)

Nur weil viele zu "Schnellfresstaurant zur goldenen Möwe" futtern gehen, muss ich es nicht auch tun. Nur weil viele Hosen tragen und nichts anderes sich trauen, muss ich es nicht auch tun. Nur weil die Meisten es tun, muss es nicht meinem Geschmack entsprechen und nur weil es den Sehgewohnheiten anderer entspräche, werde ich mich weder so kleiden, wie die Meisten, nicht das essen, nicht so wohnen,.... auch nicht so denken und nicht so handeln, nur weil "die Meisten" es so tun.

Wenn also andere Menschen rote Autos fahren würden, hätte ich trotzdem nur ein rotes, wenn es mir selbst gefallen würde, nicht weil die Meisten es haben und es einfach so ist. Und wenn es mir eben nicht gefiele, hätte ich eben ein andersfarbiges, auch wenn es auffällt.
 Anderes Beispiel: in Mitten von Anzugträgern fällt ein Jeansträger auf, in Mitten von Jeansträgern mit langen Hosen derjenige, der eine kurze Jeans tragen würde. Und wenn alle blaue Hosen tragen würden und meine ist grün? Oder rot? Einfache Frage: warum soll ich mich der Umgebung pausenlos anpassen, wenn denn diese "Anpassung" den Verlust von Vielfalt und Individualität bedeutet? Am Ende ist alles nur noch Fischschwarm: jeder gleicht dem anderen.

Das haben wir schon mit der Natur versucht, guckt mal in die Gemüseregale im Supermarkt: mich graust es, dieses genormte Zeug! Wo ist der gute Geschmack geblieben? Weggezüchtet - und damit auch bei den meisten Menschen "wegerzogen". Welches tolle Aroma beispielsweise verschiedene Tomatensorten doch haben können - doch hier geht es nur noch Normen. Ähnliche Normung und Gleichmacherei ist seit Jahren kleidungsmäßig im Straßenbild zu beobachten: selten mal noch was auffallend Schönes, was von gutem Geschmack zeugt. Zu viel Gleiches, Angepasstes, Abgestumpftes. Die Industie reagiert darauf und bieten ionder MAsse noch weniger Vielfalt an, weil: wird ja nciht gewüsncht. So ist der Verbraucher in der Falle, die er sich selbst Mangels Nachfrage nach Alternativen stellte.

Ich tue das was ich tue, weil ich davon überzeugt bin, dass es richtig ist. Dann ist es mir egal, ob ich damit genau im Mainstream liege, ein Exot bin oder irgendwo dazwischen - solange ich mich gut dabei fühle und ich mich anständig verhalte, ist es richtig. In einer Menge aus Menschen, von denen leider sich viele von Werbung und Mainstream leiten lassen, Halbwissen und moderne Märchen für pure Wahrheit halten und danach handeln, bin wunderbar als individuelles Individuum integriert und doch in mancher Hinsicht anders, doch eher positiv auffallend. Ich sehe auch viele Menschen, die auf anderen Gebieten individueller handeln oder agieren als ich. Diese holen somit auch auf anderen Gebieten "den Geschmack zurück".

Manchmal ist es eben so, dass selbstverständliche Alternativen, die tatsächlich auch wertvolle Vorteile aufweisen, gar nicht mehr im Focus der Menschen liegen. Sie haben es verdrängt, vergessen und nehmen - wenn auch manchmal von anfänglicher Skepsis begleitet - irgendwann dankbar an, was es an Vielfalt zu entdecken gibt.

So gesehen würde es mich nicht stören, wenn irgendwann die Meisten Rock tragen würden. Ich würde dabei bleiben. Nicht weil die Meisten es tun, sondern weil ich erkannt habe, dass es für mich gut ist. Ich trage Röcke also nicht des Auffallens wegen, sondern weil sie bequem sind und auch einen Mann wie mich sehr gut kleiden.

Natürlich würde es weniger Blicke geben, wenn es normal wäre, doch irgendwer muss ja mal damit beginnen. Und so viele gucken gar nicht. Es ist eher die Verwunderung, keine Ablehnung - manchmal auch die Bewunderung. Es ist also kein Wunder, es entsprich nur noch nicht den Sehgewohnheiten der Meisten.

Wenn ich es gut finde, warum soll ich damit warten, bis es sich durchsetzt? Wenn ich ein Elektroauto gut finde, kann ich doch auch eines fahren und muss nicht warten bis die Meisten es tun. Wenn ich Gemüse aus der Gärtnerei oder den eigenne Garten besser finde, nehme ich es doch auch lieber und warte nicht, bis es die Meisten tun.
Wenn nie einer beginnt, werden viele, die den Wunsch hegen, es nie probieren, weil sie nicht stark genug sind, ihre Individualität oder ihren eigenen Geschmack zum Ausdruck zu bringen ( :o was könnten die anderen von ihnen denken ;D). Viele von den denken dann: "Endlich mal einer, der sich traut! Also ich würde mich das nicht trauen, doch es normal wäre und viele das täten, dann würde ich auch." Und so warten viele darauf, dass sich die Zeiten ändern. Doch die Zeit ändert sich nicht, sie verstreicht: "tick -tack, tick-tack" und wieder ein Moment vergangen, in dem man es nicht tat. Machen statt warten!

Ich freue mich auch über Frauen, die einen Rock tragen, das zeugt für mich in der heutigen Zeit auch mehr von Individualität, als Mainstream-Langweilerhosen (gibt auch schöne Hosen, leider zu selten zu sehen). Ein Rock ist eben ein Rock und für jede menschliche Figur gibt es die passenden. Mit einem Rock ist nicht nur ein Mann, sondern auch eine Frau gut angezogen. Lassen wir die vergessenen Sehgewohnheiten und das vielfältige Geschmacksempfinden also in vielerlei Hinsicht wieder aufleben!




Lieber Marcel,

mit Deiner Argumentation rennst Du bei mir offen Türen ein. Ich denke genau so.

Die meisten Menschen sind aber zu sehr Herdentiere und ja, sie gucken, welche Autofarbe ist denn jetzt in und was isst man denn heute so?

Und sie fühlen sich nicht wohl, wenn sie als anders auffallen. Sie fühlen sich dann als schwarze Schafe in einer weißen Herde oder umgekehrt.

LG!
Michael
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Offline JJSW

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #6 am: 07.10.2015 23:21 »
Schönen guten Abend lieber Marcel und Michael (und natürlich auch alle anderen die da mitlesen)

War jetzt nach Feierabend mit meinem langen Jeansrock draußen unterwegs. Spaziergänge durch meinen Stadtteil, im Park, Einkaufen im Supermarkt, Tanken usw.. Dabei keinem anderen Menschen im Rock begegnet, alle in Hosen, Männlein und Weiblein gleichermaßen. Im Sommer waren wenigstens noch paar Frauen im Rock zu sehen aber nun nicht mehr.

Andererseits ist ein Mann im Rock offenbar wohl nichts besonderes, denn es gab keine verbale Reaktionen. Paar Grüße und Höflichkeiten, mehr nicht.
Wobei glaube ich , liegt es eher daran, das die Hemmschwelle, jemanden Fremden anzusprechen sehr hoch ist. Geht mir aber selber auch so. Immerhin hab ich mir angewöhnt, mehr Leute zu grüßen, einen kurzen Blick und ich erhalte oft Erwiederung.
(Viele Leute sind aber auch so mit sich selber beschäftigt, z.B. beim Einkaufen  das sie gar nicht bemerken, ob der nebenan nun Hose oder Rock trägt)

Egal wie es nun auch ist, es macht mir immer mehr Spaß, im Rock herumzulaufen und nicht so gekleidet zu sein wie all die anderen in ihren Hosen. Da stimme ich meinen Vorschreibern voll zu :)

Leider verliert meine Freundin nun mit sinkenden Temperaturen wieder die Lust am Rock. Dabei ist es noch gar nicht kalt, unter meinem langen Rock tuns immer noch einfache Socken.

Grüßle
Jürgen

(oh, grad entdeckt, ich hab nen Stern mehr  :))
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #7 am: 08.10.2015 08:06 »

(oh, grad entdeckt, ich hab nen Stern mehr  :))

Herzlichen Glückwunsch zur Beforderung, lieber Jürgen!

Bei uns war es auch gestern sogar noch warm genug für einen kurzen Rock mit nackten Beinen.

LG, auch an Sonja!
Michael
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Offline cephalus

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #8 am: 08.10.2015 08:22 »
Hallo  Michael,
einen Hosenanzug habe ich nie empfunden,  darunter gelitten auch nicht, auch nicht darunter, andere nicht überzeugen zu können.
Auch ich nahm und nehme die Fakten hin wie sie sind.
Wenn mich etwas belastet hat und in schwächerer Form immer noch stört ist meine Unfähigkeit mich über die vermuteten Erwartungen der Mitmenschen hinweg zu setzen und unbeschwert mein Ding in Kleidungsfragen durchzuziehen.
LG Cephalus

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #9 am: 08.10.2015 10:43 »
Hallo  Michael,
einen Hosenanzug habe ich nie empfunden,  darunter gelitten auch nicht, auch nicht darunter, andere nicht überzeugen zu können.

Du bist ja auch nicht die Bundeskanzlerin, Cephalus!  ;D

LG, Michael
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Offline GregorM

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #10 am: 08.10.2015 16:46 »
Dabei keinem anderen Menschen im Rock begegnet, alle in Hosen, Männlein und Weiblein gleichermaßen. Im Sommer waren wenigstens noch paar Frauen im Rock zu sehen aber nun nicht mehr.

Meine Frau und ich waren Freitag und Samstag letzter Woche und bei fast sommerlichen Temperaturen in Hamburg.

Es waren dort ziemlich viele Frauen in Röcken zu sehen. Doch hat es uns gewundert, dass sie fast alle schon Strumpfhosen trugen. Auch dass praktisch keine Männer in kurzen Hosen waren.

Dazu ist bei uns erst heute gekommen, und alleine weil es nun bitterlich kalt und windig ist.

Wir müssen einfach weniger frieren oder uns mehr nach der Temperatur richten als nach dem Kalender.

Gruß
Gregor  

PS. Vor einer Stunde kam ich vom Einkaufen zurück. Ich hatte bei Regen und 9 Grad eine kurze Hose an. Und ich sah innerhalb einer Stunde zwei andere Männer ähnlich gekleidet.   
Gruß
Gregor

Offline Luan

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #11 am: 09.10.2015 22:47 »
Dabei keinem anderen Menschen im Rock begegnet, alle in Hosen, Männlein und Weiblein gleichermaßen. Im Sommer waren wenigstens noch paar Frauen im Rock zu sehen aber nun nicht mehr.

Hier in Mainz findet grad das "11. Oktoberfest" statt und es ist schon erstaunlich, wieviele Frauen man plötzlich in Landhausstyle / "Dirndl-Kleidern" sieht, aber das ist dann danach auch ganz schnell wieder vorbei.
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Offline Dr.Heizer

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #12 am: 10.10.2015 08:54 »
Wir müssen einfach weniger frieren oder uns mehr nach der Temperatur richten als nach dem Kalender.

Gruß
Gregor  

Das ist richtig, Gregor.  Nicht jeder Mensch hat das gleiche Temperaturempfinden und so geschieht es auch, dass manche bereits Jacken tragen, wenn ich noch kurzärmelig unterwegs bin. Zum Glück gibt es keinen Herbst- oder Winterzeitpunkt für dicke Kleidung nach dem Kalender. ;D

In manchen Gegenden der Erde (z.B. Teilen von Skandinavien) ist es eher so, dass man einfach schönes Wetter auch in Luftigerer oder kurzer Kleidung genießt, während hierzulande zu viel darüber nachgedacht wird "Was könnten die anderen denken, wenn ich nun noch in kurzer Hose oder Rock gehe, wenn die meisten doch schon Lange Hosen und Jacken tragen?" Und weil viele so denken, zieht eben kaum einer etwas kurzes an. Ist auch so mit dem oft übertiebenen Business-Look, das geht auch mal legerer, doch viele denken zu sehr über die ungedachten Gedanken anderer nach, dann wird das gemacht, wovon fast jeder glaubt, dass es korrekt wäre: das zu tun, was die meisten tun.

Für mich ist entscheident: Temperatur (erster Anhaltspunkt für Kleidung), Sonnenintensität (starke Sonnenstrahlen lassen auch niedrigere Temperaturen erträglich werden), Windgeschwindigkeit (wenn mir die Umgebungsluft mehr Wärme entzieht, z.B. durch Wind, als mein Körper zum selben Zeitpunkt produzieren kann, friere ich), daher ist oft gegen Wind schützende Kleidung besser als dicke Kleidung. Luftfeuchtigkeit ist auch noch so ein Thema im Herbst/Winter: 5 Grad über null bei hoher Luftzfeuchtigkeit ist für mich unangenehm, 5 Grad unter null bei trockener Luft und Sonnenschein sind toll.

Kalender ist da egal, denn wenn im Dezember mildes Wetter ist, können von mir aus andere immer noch im Schneeanzug rumlaufen, ich gehe angemessen gekleidet: Wenn es das Wetter zulässt, eben auch luftig und/oder kurz. Sollten alle so tun, denn oft hörte ich schon am warmen Tagen: "Aber wir haben doch Winter!"  Ich sage dann: Der Sonne und den 15 Grad ist es doch auch egal, welche Jahreszeit ist, sie sind heute da!  ;) 

Hier in Mainz findet grad das "11. Oktoberfest" statt und es ist schon erstaunlich, wieviele Frauen man plötzlich in Landhausstyle / "Dirndl-Kleidern" sieht, aber das ist dann danach auch ganz schnell wieder vorbei.

Ein kurzes Aufblühen der Individualität, farbige, schöne Kleidung und dann plötzlich Tage später: alles vorbei. Eigentlich Schade, dass diese Kleidung dann so schnell wieder verräumt und zur Langweilerjeans gegriffen wird  :-\

In unserer Gegend sehe ich derzeit eher selten mal noch jemanden im Rock. Der Anteil der von mir hier wahrgenommenen Menscheit, die lange Klamotten zweiröhriger Manchart trägt, ist derzeit hier in gefühlt 1000facher Überzahl. Da wundert es mich nicht, wenn immer weniger Frauen auch zum Rock greifen (was könnten die anderen von mir denken). Ich denke da oft an ein Lied von Martina Schwarzmann: Es muaß oam a amoi wos Wurscht sei kenna (es muss einem auch mal was Wurscht sein können) https://youtu.be/cEN_n46Tfe8.
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Offline pitrocked

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #13 am: 15.10.2015 15:07 »
...
Beides geht darauf hinaus, dass es für viele Menschen völlig normal ist, sich an der Mehrheit ihrer Gesellschaft zu orientieren und davon abweichende Gefühle und Wünsche gar nicht zu haben. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie so sind wir "alle" oder eben die Mehrheit, und es bedeutet für sie unangenehmen Stress, von dieser Norm abzuweichen.

Insofern fühlen sich Frauen wie Männer wohl, wenn sie so gekleidet sind, wie die Mehrzahl der Frauen oder Männer um sie herum und empfinden es als unangenehm, davon abzuweichen und sich Fragen stellen zu lassen oder Blicke aushalten zu müssen.
...
Einige von uns ticken aber noch anders, denn sie wollen von der Mehrheitsnorm abweichen. Die werden, wenn Röcke mal normal sein werden für Männer, sich andere Ausdrucksmittel suchen, um abzuweichen und aufzufallen.

Ich unterscheide ja 2 Arten von "Sich-wohlfühlen":

1. Das verbreitetere "Wohlfühlen" verstehe ich als sekundäres Wohlfühlen: es ist aus Angst geboren und drückt Beruhigung vor Gefahren aus, also ich fühle mich "beruhigt", ich brauche keine Angriffe erwarten.

2. Das primäre Wohlfühlen ist aus dem originären Inneren heraus geboren: wozu ich Lust habe, drücke ich aus, lass ich sichtbar werden, und erhoffe evt. Solidarität weil sie "schön" wäre, ist aber nicht "notwendig", denn es gibt gar keine "Not"! Ich bleibe damit auch problemlos allein. Daraus muss ja keine "Einsamkeit" erwachsen, wenn "die anderen" diese Individualität schätzen. Mehr "Eigenständigkeit" erfordert es freilich, wenn gefühlt mehrheitlich "die anderen" dies nicht wertschätzen...

Ich kann nur empfehlen, sich an dem "lustvollen Wohlfühlen" zu orientieren und nicht am angstgesteuerten! Wenn das lustvolle Kreise zieht, ist das doch viel "befriedigender" als wenn man sich in der gemeinsamen Angst gegenseitig bestätigt und eine "Notgemeinschaft" aus Uniformierten bildet, wo sich jeder selbst bedauern kann, was ihm an Freiheiten fehlt und dennoch aktiv mitmacht, Druck auf andere auszuüben, diesen Angstvermeidungsstrategien nachzukommen und sich einzureihen... So macht man sich nämlich mitschuldig an der Unfreiheit und dem Zwangssystem!
Da sag ich nur dazu: Nein danke...
MAS u. Dr.Heizer, Ihr habt meine volle Solidarität und Zustimmung.

VG pitrocked

PS: Ich gehöre nicht zu den Fundamentaloponierenden, die sich was anderes suchen würden, um aufzufallen. Wenn ich in einer allgemeinen künstlerischen Buntheit "untergehen" würde, wär ich auch "selig"...

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #14 am: 15.10.2015 16:11 »
Ich unterscheide ja 2 Arten von "Sich-wohlfühlen":

1. Das verbreitetere "Wohlfühlen" verstehe ich als sekundäres Wohlfühlen: es ist aus Angst geboren und drückt Beruhigung vor Gefahren aus, also ich fühle mich "beruhigt", ich brauche keine Angriffe erwarten.

2. Das primäre Wohlfühlen ist aus dem originären Inneren heraus geboren: wozu ich Lust habe, drücke ich aus, lass ich sichtbar werden, und erhoffe evt. Solidarität weil sie "schön" wäre, ist aber nicht "notwendig", denn es gibt gar keine "Not"! Ich bleibe damit auch problemlos allein. Daraus muss ja keine "Einsamkeit" erwachsen, wenn "die anderen" diese Individualität schätzen. Mehr "Eigenständigkeit" erfordert es freilich, wenn gefühlt mehrheitlich "die anderen" dies nicht wertschätzen...

Ich kann nur empfehlen, sich an dem "lustvollen Wohlfühlen" zu orientieren und nicht am angstgesteuerten! Wenn das lustvolle Kreise zieht, ist das doch viel "befriedigender" als wenn man sich in der gemeinsamen Angst gegenseitig bestätigt und eine "Notgemeinschaft" aus Uniformierten bildet, wo sich jeder selbst bedauern kann, was ihm an Freiheiten fehlt und dennoch aktiv mitmacht, Druck auf andere auszuüben, diesen Angstvermeidungsstrategien nachzukommen und sich einzureihen... So macht man sich nämlich mitschuldig an der Unfreiheit und dem Zwangssystem!
Da sag ich nur dazu: Nein danke...
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PS: Ich gehöre nicht zu den Fundamentaloponierenden, die sich was anderes suchen würden, um aufzufallen. Wenn ich in einer allgemeinen künstlerischen Buntheit "untergehen" würde, wär ich auch "selig"...

Lieber Peter,

danke für die Solidaritätsbekundung. Aber so sekundär ist dieses Wohlfühlen in der Anpassung an die Mehrheit gar nicht, sondern tief in unserer Natur angelegt, durch die Evolution. Über mehrere Millionen Jahre des Menschseins war der*die Einzelne auf die Solidarität der Gruppe angewiesen, um überleben zu können. Gemeinsame Verhaltensweisen schweißten die Gruppe zusammen. Das konkrete Verhalten war auch damals nicht mehr angeboren, sondern musste erlernt werden. Und vom wem lernte man es? Von den Mitgliedern der eigenen Gruppe. In diesem Verhalten unterschied man sich auch von anderen Gruppen. Nach innen gab es also einen Gleichheitsdrang und nach außen einen Unterscheidungsdrang. Wer davpn abwich und sich von den Mitgliedern der eigenen Gruppe unterschied oder den Mitgliedern anderer Gruppen zu sehr glich, wurde schnell ausgestoßen. Sicher spielte da Angst eine Rolle, aber zugleich war es auch ein Drang, sich angepasst an die eigene Gruppe zu verhalten. Man empfand das als normal. Dadurch nun, dass nur die überlebten, die sich anpassten, und auch nur diese Kinder bekamen, bzw. nicht nur, aber mehr von diesen überlebten und sich fortplanzten, hat sich der Anpassungstrieb auch weiter verbreitet und ist heute noch normal. Ein normaler Bestandtel unserer menschlichen Natur.

Den anderen Trieb, seinen eigenen Weg zu gehen, gibt es aber auch. Nur eben nicht so häufig.

LG, Michael
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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #15 am: 15.10.2015 16:37 »
Hier habe ich noch einen Thread gefunden, in dem Frauen sich darüber unterhalten, wie ungewöhnlich es doch ist, als Frau Röcke zu tragen, zumindest für einige:
http://forum.glamour.de/threads/60817-1-Jahr-lang-nur-R%C3%B6cke-Kleider-tragen

Es gibt aber auch gegenteilige Beispiele:
http://kleinstadtcarrie.net/2013/10/ich-trage-rock/

LG, Michael
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Offline Asterix

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #16 am: 15.10.2015 18:31 »
Die kleinstadtcarrie erinnert ziemlich stark an die Anna everywhere... reist gerne, hat ein Faible für Klamotten und bloggt...und hat so paar Sponsoren: http://kleinstadtcarrie.net/wp-content/uploads/2015/03/MediaKit_KleinstadtCarrie_032015.pdf

Ich würde gern genau das gleiche machen, auch so hübsche Klamotten, Shootings, und Reisen. Das wär's...

Und wieder stelle ich mir die Frage: geht das, wenn man Mann ist?

...

Gruß,

Asterix
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #17 am: 15.10.2015 22:01 »
Ich würde gern genau das gleiche machen, auch so hübsche Klamotten, Shootings, und Reisen. Das wär's...
Und wieder stelle ich mir die Frage: geht das, wenn man Mann ist?
...
Gruß,
Asterix
Tu's doch. Mach einen Blog auf und mach Öffentlichkeitsarbeit, um Sponsoren für deine Idee zu finden.

Tobias

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #18 am: 27.10.2015 21:14 »
Der Artikel ist schon interessant, nach meiner Beobachtung aber die Ausnahme. Wenn ich heute zwischen September und Mitte/EndeJuni durch die Städte gehe und die Damen anschaue, dann sehe ich in der absolut überwältigen Anzahl Damen in Hosen und zwar egal welchen Alters. Im Hochsommer ändert sich das Bild ein wenig.
Für mich ist es so, die Frauen nehmen ihr Monopol auf Röcke (wo auch immer diesen herkommen mag) nicht mehr war. Das Feld ist nicht besetzt. Also kann ich als Mann mich in dieses Feld begeben. Für mich funktioniert das so prima. Und meine Erfahrung zeigt auch, dass die wenigsten Frauen damit ein Problem haben. Einschliesslich meiner eigenen Frau. Früher war immer die Erwartung, das sie Rock trägt wenn wir zusammen unterwegs sind. Heute trage ich immer einen Rock und sie meist Hosen und wir fühlen uns beide wohl damit.

Offline GregorM

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Re: Keine Hosen zu tragen ist auch bei Frauen ein Thema
« Antwort #19 am: 28.10.2015 05:42 »
Für mich ist es so, die Frauen nehmen ihr Monopol auf Röcke (wo auch immer diesen herkommen mag) nicht mehr war. Das Feld ist nicht besetzt. Also kann ich als Mann mich in dieses Feld begeben.

Hallo Tobias,

sehr einig. Wer sein Monopol nicht ausnützt, riskiert es zu verlieren. So habe ich jahrelang behauptet, dass die Schotten nicht verdienen, den Kilt für sich selbst zu behalten, da die meisten ihn sowieso nur einmal im Jahr verwenden, wenn überhaupt. Bei den Traditionalisten findet solch Rede keinen Anklang. Für sie ist der Kilt nur von Schotten zu tragen. Und nur in Schottland. Für die meisten Schotten ist es aber völlig in Ordnung, dass auch Nicht-Schotten Kilt tragen. 

Fast täglich passiere ich an Kindergartenkindern und Schulklassen auf Ausflügen vorbei. Sie gucken nicht mal auf. Ich bezweifle fast, dass die aufwachsenden Generationen überhaupt wissen, dass Röcke eigentlich nur für Frauen bestimmt sind. Dazu trägt die eigene Mutter wohl zu selten einen Rock. Oder sie meinen – so wie es auch sein sollte – dass alles allen erlaubt ist.

Gruß
Gregor     
Gruß
Gregor


 

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