Und das ist es, was ich so faszinierend finden. Frauen haben mehr Möglichkeiten ihre Körper modisch in Szene zu setzen. Ja, ich kann als Mann auch knallenge Hosen anziehen. Und T-Shirts, die sich an Oberkörper schmiegen. Aber verglichen mit dem Repertoire weiblicher Modemöglichkeiten ist das so gut wie nichts. Weibliche Mode ermöglicht verschiedenste Inszenierungen. Die auch tief hinein greifen in die Formung des Körpers. Was allein schon all die BH-Varianten an optischen Veränderungen bewirken ...
Ja, das fehlt mir als Mann. Mit meinem Körper spielen zu können.
Viele Grüße
Josef
Da habt ihr die Antwort, um welche es sich hier insgeheim im Forum immer wieder dreht.
Hallo Steffish und Joe
Frauen haben mehr Möglichkeiten ihre Körper modisch in Szene zu setzen.
Da verallgemeinerst Du aber stark und gehst wohl gedanklich von weiblichen Models aus. So eine Figur haben die Wenigsten und manche leiden auch unter ihrem von der Norm abweichenden Körper. Auch als Mann kann man einiges erreichen was eine gute Optik betrifft, aber auch hier gibt es natürlich wieder unterschiedliche anatomische Grenzen.
Androgyne Models sind eh kein Rolemodel. Josef meint die Figur der gewöhnlichen Frau. Eine Frau mit Makeln kannfigurmäßig immer noch mehr aus sich raus holen als der schlankeste Mann ohne Makel. Genau um die anatomischen Grenzen geht es, die es bei Frauen ned gibt.
Ich habe mehr Kleider als Röcke aber optisch wäre mir ne Handvoll auch ansprechender, da bisher die einzige Kurve an meinem Körper der Po ist der meine Kleider betont. Alles andere erinnert an einen Zahnstocher und sieht objektiv betrachtet, ziemlich langweilig aus, das auch ein T-Shirt erfüllen könnte.
Aufmerksamkeit bekommst du als Mann im Rock aber auch.
Das ist nicht die gleiche Aufmerksamkeit, die eine Frau bekommt oder ein Mann erwartet von einer Frau zu bekommen. Männer haben keine evolutionär ausgestellten Reizmerkmale wie Frauen. Ein offener Hosenstall wird wohl eher als obszön aufgenommen werden.
Die menschliche Frau ist der einzige Säuger, bei denen die Brüste exponiert sind, dass sie auch als sexuelles Lockmittel dienen. Bei Primaten sind es die Pobacken. Wenn ein Mann weibliche Reize imitiert, bekommt er für gewöhnlich die Aufmerksamkeit von Männern und ned von Frauen. Das steht deshalb konträr zu der Motivation heterosexuelle Crossdresser.
Stimmt. Aber liegt das am Mann sein oder an der Gesellschaft, die das nicht vorsieht?
Es liegt an biologischen Tatsachen als an der Gesellschaft. Es ergibt keinen Sinn, dass ein Mann eine weibliche Brust imitiert, die keine biologische Funktion erfüllt, außer das, was ich bereits genannt habe, für einen besseren Sitz und eine bessere und vielfältigere Optik der Kleidung. Nur wird sich jeder fragen, warum dann keine Kleidung gewählt wird, die der angeborenen Körperform folgt.
Ich denke nicht, dass das der Fluch des Mannes ist, sondern eine Frage der Erwartungen. Frauen wollen verführen und setzen dafür ihren Körper ein. Männer wollen beschützen und verführt werden.
Männer sollen verführen und werden ned verführt.
Die Gesellschaft erwartet es heute schlicht nicht, dass sich ein Mann körperlicher Reize bedient um Frauen zu verführen. Das gab es mal mit dem bis zum Bauchnabel offenen Hemd der südländischen Männer oder der sichtbaren Brustbehaarung, aber auch das sehen Frauen heute nicht mehr unbedingt als ansprechendes Signal an. Vielleicht hat sich einfach das Wertebild und die Erwartungshaltung der Frau so geändert, dass sie solche Reize bei einem Mann nicht erwartet und sogar ablehnt.
In allen Epochen galt ein haarloser Körper als Schönheitsideal. Brusthaare können weiß gott ni als sexuelles Merkmal oder körperlichen Reiz herhalten. Mir fiele bei Männern höchstens die Braguette ein, die man mit dem BH vergleichen könnte. Aber das hilft alles wenig, dass weibliche Oberteile oder Kleider perfekter sitzen.
Mache doch mal folgendes Experiment. Schau dir Männer mit Bart und Brusthaaren in gedeckten Farben an und
dann den gleichen Mann in fließenden Stoffen und hellen Farben, was auf den ersten Blick ungepflegter erscheinen mag. Das wär so meine Erklärung, warum Männer hauptsächlich auf dunkle Farben zurückgreifen oder es von ihnen verlangt wird.
Ja, das fehlt mir als Mann. Mit meinem Körper spielen zu können.
Das kannst du doch, nur die Reaktionen sind nicht die erwarteten.
Denn das, worum es dir eigentlich gehen dürfte, ist ja, die gleichen Reaktionen bei anderen hervorzurufen, wie eine Frau, die diese Mittel einsetzt.[/quote]
Das meint er doch. Der Unterschied ist aber, dass er die Reaktionen nicht bei anderen hervorgerufen sehen möchte, sondern bei Frauen, ohne dass diese den Mann als Frau(lich) sehen.
Erst diese Reaktionen und die Aufmerksamkeit geben der Sache ja einen Sinn. Raffa ist da übrigens ein schönes Beispiel, sie hat dazu gerade ein Video gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=liM_iRZu0ek
Oh Gott. Das ist es doch. Welche heterosexuelle Frau würde sich davon angesprochen und angezogen fühlen?
Ich kann das nachvollziehen. Das ist eben eine Erfahrunge, die wir als Mann so nicht machen können - und, so vermute ich mal, auch die zentrale Motivation der meisten en femme Crossdresser.
Das würde voraussetzen, entgegen aller Meinung hier, dass die meisten Crossdresser schwul oder wenigstens Bi seien, da von den Frauen sowas ned wirkli an Männern favorisiert wird.