Autor Thema: Ein halbes Jahrhundert  (Gelesen 1567 mal)

Offline cephalus

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Ein halbes Jahrhundert
« am: 16.02.2024 17:06 »
Vorhin wurde ich, ich glaube es war so direkt tatsächlich das erste Mal, gefragt,  warum ich einen Rock trage.

Die Frage kam von einer etwa 50 jährigen Kundin meiner Frau und war absolut neutral gestellt, schlicht zu Information.

Ja, ich war sehr überrascht.

Ich habe geantwortet,  dass ich ein halbes Jahrhundert ausschließlich Hosen in blau, grau, schwarz, beige, Weiß oder grün getragen hätte, und es mir irgendwann einfach zu langweilig wurde.

Sie musste schmunzeln und meinte das würde doch nicht stimmen.
Ich sagte "Doch, was soll Mann sonst tragen?"

Sie dachte kurz nach sah meinen Rock an: "Du hast Recht, mich würde das auch langweilen."

Ob sie es gut findet oder nicht kann ich nicht sagen, aber sie hat definitiv die Erklärung verstanden. ;D


Offline MAS

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #1 am: 16.02.2024 23:14 »
Also mir würden schon noch andere Gründe als Langeweile einfallen, lieber Cephalus!

LG, Micha
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Offline cephalus

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #2 am: 16.02.2024 23:59 »
Ja, mir auch, vor allem im Sommer. 
Aber es ist tatsächlich einer der wichtigsten Gründe für mich.

Offline MAS

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #3 am: 17.02.2024 00:08 »
Ich spreche ja auch nur von mir. Langeweile war für mich eigentlich nie ein Grund. Aber Luftigkeit, angenehmes Tragegefühl, Emanzipation, Gleichberechtigung, Ästhetik, Erotik, ... (Das letztere wird hier fast nie genannt.)
Aber jeder hat seine eigenen Gründe.

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Offline Jean

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #4 am: 17.02.2024 04:40 »
Ich spreche ja auch nur von mir. Langeweile war für mich eigentlich nie ein Grund. Aber Luftigkeit, angenehmes Tragegefühl, Emanzipation, Gleichberechtigung, Ästhetik, Erotik, ... (Das letztere wird hier fast nie genannt.)
Aber jeder hat seine eigenen Gründe.

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Erotik klingt interessant❤️
Wie ist das gemeint?
Lg Jean
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Offline MAS

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #5 am: 17.02.2024 08:45 »
Ich glaube, Erotik thematisieren wir lieber in einem eigenen Thread. Hier wollte ich nur auf die Vielfalt der Motivationen hinweisen, was mich betrifft.

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Offline Yoshi

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #6 am: 17.02.2024 11:03 »
Ich habe geantwortet,  dass ich ein halbes Jahrhundert ausschließlich Hosen in blau, grau, schwarz, beige, Weiß oder grün getragen hätte, und es mir irgendwann einfach zu langweilig wurde.

Ich finde deine Farbnennungen sehr interessant, weil das ironischerweise auch laut Umfrage - abgesehen von weiß - die beliebtesten Farben für Röcke bei uns im Forum zu sein scheinen. Hat man da - zumindest farblich gesehen - einfach nur die "Langweiligkeit" der Hose durch die "Langweiligkeit" des Rockes ausgetauscht?

Offline cephalus

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #7 am: 17.02.2024 11:41 »
Irgendwie schon,  es sind eben die dominierenden Farben westlicher Kleidung.

Vielfalt kommt aber durch Formen, Muster und eben die Tatsache, dass es eben nicht nur Hosen sind.
Auch wenn ich bei einfarbig schwarz bliebe, würde ich bei Herrnhosen wenig Unterschiede sehen, wenn ich meine rein schwarzen Kleider und Röcke betrachte, sehe ich deutliche Unterschiede.

Und dann noch Muster...

Online Skirtedman

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #8 am: 17.02.2024 12:39 »
Ich habe geantwortet,  dass ich ein halbes Jahrhundert ausschließlich Hosen in blau, grau, schwarz, beige, Weiß oder grün getragen hätte, und es mir irgendwann einfach zu langweilig wurde.

Ich finde deine Farbnennungen sehr interessant, weil das ironischerweise auch laut Umfrage - abgesehen von weiß - die beliebtesten Farben für Röcke bei uns im Forum zu sein scheinen. Hat man da - zumindest farblich gesehen - einfach nur die "Langweiligkeit" der Hose durch die "Langweiligkeit" des Rockes ausgetauscht?

Ja, so ausgedrückt, hast Du recht.

Ich lese hier im Forum immer und immer wieder, wie viele von uns, die auf den Austausch der Hose durch den Rock pochen, aber im Rest sich weiterhin wie gewohnt verhalten/kleiden/erscheinen wollen - nämlich ausdrücklich "männlich" - genau diese "Langweiligkeit" in der Farbgebung mitschwingt.

Rot zu tragen ist für viele "männliche" Männer noch immer eine Herausforderung, oder andere grellere Farben. Farben und Muster gehen ja am ehesten noch am Oberteil. Aber am Unterteil, sprich Hose oder in unserem Fall Rock (bzw. Kleid), auffällige Farben und Muster zuzulassen, steht den meisten von uns jenseits der Vorstellungskraft.

Insofern, wer versucht, ohne allzuviel Interpretationsspielraum als "männlich gelesen" zu werden, beschränkt sich bei der Wahl der Röcke ganz automatisch auf diese sehr eingeschränkte "klassisch männliche" Farbpalette.

Ich habe das - bis auf kleinste Ausnahmen - ja ebenso sehr lange (über Jahrzehnte hinweg) praktiziert. Erst in den letzten eins, zwei Handvoll von Jahren breche ich aus dieser Beschränkung inzwischen aus. Mehr dazu in meinem Thread "Farben und Muster" und in meinem aktuellen Beitrag dort.

Online Skirtedman

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #9 am: 17.02.2024 13:02 »
Vielfalt kommt aber durch Formen, Muster und eben die Tatsache, dass es eben nicht nur Hosen sind.
Auch wenn ich bei einfarbig schwarz bliebe, würde ich bei Herrnhosen wenig Unterschiede sehen, wenn ich meine rein schwarzen Kleider und Röcke betrachte, sehe ich deutliche Unterschiede.

Und dann noch Muster...

Das ist vollkommen richtig!

Offline JoHa

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #10 am: 17.02.2024 22:10 »
Da ich bei meiner täglichen Arbeit in Haus, Hof und Garten schmale bis A-förmige Röcke aus Baumwolle, Wolle und Leder trage, ergibt sich daraus ein begrenztes Angebot von Farben und Mustern.
Außerdem "schwimme" ich nicht im Geld. Mich freut es, im Secondhand-Laden günstige und verschleißfeste Sachen zu ergattern.
Nicht Johannes. Joachim!

Offline hirti

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« Antwort #11 am: 19.02.2024 08:06 »
Mich erstaunt an der Eingangs-Aussage dass cephalus das erste Mal direkt gefragt wurde wieso er einen Rock trägt.
Ich habe diese Frage schon oft gestellt bekommen - sei es nun auf der Straße von Unbekannten oder auch im Umfeld in dem ich Röcke trage, also von meinen Freunden oder auch in der Firma. Letzteres aber nur von Kollegen/-innen zu denen ich ein näheres Verhältnis habe.
Die anderen fragen sich das vielleicht auch, aber sie fragen mich nicht.


Offline GregorM

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #12 am: 19.02.2024 18:10 »
Ich werde nicht oft gefragt, aber es kommt vor, das letzte Mal vor ein paar Wochen. Meine Frau und ich waren an der Beerdigung einer alten Nachbarin, und gekommen war auch eine frühere Nachbarin, und mit ihr tranken wir nachher einen Kaffee. Wir kennen sie seit 25-30 Jahren, aber vor ein paar Jahren sind sie und ihre Frau (sie ist lesbisch) umgezogen. Wir haben sehr viel und oft mit ihnen beiden gesprochen, aber nie haben sie die Frage gestellt. Nachdem wir nun über das Wetter und die Kälte gesprochen hatten, und meine Frau gesagt hatte, dass ich nie im Kilt friere, kam die Frage:
„Ja, warum trägst du eigentlich immer einen Rock?“

An diesem Tag war ich in Hosen, und bevor ich antworten konnte, sagte meine Frau, dass ich immer behaupte, ein Kilt sei bequemer als Hosen.

„Na ja, ein Rock ist es wohl letztendlich auch, aber ich kann mir es eigentlich gut vorstellen“, sagte sie und fügte dazu: „und Robin (ihr Sohn, der jetzt Mitte 20 ist) hat auch mal gesagt, dass er eines Tages wohl ein Kleid tragen möchte, weil es so luftig sein muss.“

Die Mutter wusste nicht, ob er sich damit versucht hatte.
Gruß
Gregor

Offline cephalus

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #13 am: 19.02.2024 20:32 »
Mich erstaunt an der Eingangs-Aussage dass cephalus das erste Mal direkt gefragt wurde wieso er einen Rock trägt.

Mich auch - es ist tatsächlich so, dass ich irgendwie tun und lassen kann, ohne Kommentare  zu erhalten und ohne Begründungen zu geben - die Leute schlucken alles.
Obwohl - heute hat mich eine Bekannte meiner Frau angesprochen, dass sie das grüne Kleid vom letzten Mal als wir uns sahen, toll fand  :o
Ich habe nur ein grünes Kleid, das hatte ich aber sicher nicht an ::)

Offline Skirt-Man

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Antw:Ein halbes Jahrhundert
« Antwort #14 am: 24.02.2024 13:10 »
Rock ist wohl langsam auch nicht mehr das Problem sondern eher die Assessoires (Strumpfhose, Hochhackige Stiefel usw.) welche die Leute manchmal abschreckt, weil sie nicht in das Gender-Fettnäpfchen treten wollen. Wird uns ja auch nerviger weise von allen Seiten um die Ohren gehauen.

Hatte diese Frage wegen meines Rockes auch schon bekommen und die Gründe sind halt die von Micha schon gesagten.
Aber wesentlich weniger als wegen mein Gelnägeln.

Offline cephalus

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« Antwort #15 am: 24.02.2024 15:35 »
Aber wesentlich weniger als wegen mein Gelnägeln.

Im Ernst?
Kommen dazu mehr Fragen?
Sind die so lang, haben sie eine sehr leuchtende Farbe oder...

Kurz und dezent sieht man sie ja kaum.

Oder trauen sich die Leute sie eher anzusprechen als einen Rock?

Offline Skirt-Man

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« Antwort #16 am: 24.02.2024 16:42 »
Aber wesentlich weniger als wegen mein Gelnägeln.

Im Ernst?
Kommen dazu mehr Fragen?
Sind die so lang, haben sie eine sehr leuchtende Farbe oder...

Kurz und dezent sieht man sie ja kaum.

Oder trauen sich die Leute sie eher anzusprechen als einen Rock?

Die Gelnägel sind halt täglich present und können nicht mal eben ausgezogen werden.
Weswegen dazu wahrscheinlich mehr fragen kommen, oder weil es noch unverständlicher für viele ist.

Sind nicht so langweilig wie viele Frauen, aber auch nicht so auffällig.


 

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