Nun ist die Corona-Welle nun mal da. Auch wenn wir jedes Jahr eine Menge Grippe-Kranke haben und auch deshalb viele - wohl auch aufgrund von Vorerkrankungen und geschwächter körperlicher Konstitution sterben - verstehe ich nicht, weshalb man das Besondere an dieser Situation nun wegleugnen will. Scheinbar ist doch die Ansteckungsgefahr durch diesen Virus recht hoch. Also muss man etwas tun, um die Ansteckung zu verlangsamen. Mir leuchtet das ein - obwohl auch ich kein Experte bin und auch kein Moralapostel sein will.
Mir geht es eben so, dass ich die Gefährdung einerseits und die staatlichen Maßnahmen dagegen andererseits durchaus als verhältnismäßig betrachte. Natürlich bringen die Maßnahmen für viele Menschen extreme - und auch für mich in der Vielzahl und in der Massivität überraschende - ja existenzbedrohende Einschnitte. Das ist das, was wir bisher realisieren können. Da wir nicht in die Zukunft sehen können (von Prognosen und Szenarien einmal abgesehen), wissen wir nicht, was eine nicht durch solche staatlichen Maßnahmen eingeschränkte Ausbreitung des Virus mit vielleicht mehreren hunderttausend Erkrankten mit sich bringt. Vielleicht wäre eine solche Situation ja noch schlimmer. Kranke kaufen nämlich auch nicht ein, gehen nicht essen, nicht ins Konzert (Brunos Situation finde ich dabei auch so wie jetzt verursacht natürlich schlimm - ich hoffe mit dir auf rasch bessere Zeiten) oder zur Arbeit. Aber klar, wir wissen es eben nicht. Und vielleicht, glaube ich aber nicht wirklich, stellen wir in ein paar Monaten fest, dass doch überzogen reagiert wurde. Aber was sollen wir, soll der Staat, der diese Entscheidungen ja zu unserer Sicherheit trifft (sorry, glaube ich nunmal wirklich) den tun. Wir haben immer welche, die jetzt wissen, was das Richtige ist und die auch in der Rückschau wissen (und es ja dann auch schon immer gesagt haben) was das Richtige gewesen wäre. Hinterher ist man immer schlauer und wenn man nicht von berufswegen in der Verantwortung zur Entscheidung steht, kann man immer - ohne dafür Konsequenzen erwarten zu müssen (und das trifft auf die in der Politik und Verwaltung Verantwortlichen meines Erachtens zu; und wenn es nur die Gewissenslast ist, das Falsche getan zu haben (was diese Menschen meiner Überzeugung nach auch wirklich mit sich ausmachen - auch meine Überzeugung)) - viel an Meinung äußern. Ich bin manchmal erschrocken, wie wenig wir unseren Regierenden trauen und wie viel besser wir doch vieles wissen - ohne es gesellschaftsrelevant einzubringen.
Ja, musste ich mal irgendwie loswerden.
Ich glaube auch, dass das Allermeiste, was uns derzeit abverlangt wird (ich sehe das schon auch als Einschränkung, Verzicht und Verlust), alternativlos ist. Aber ich bin auch zuversichtlich, dass wir dadurch einem schliemmeren Verlauf vorbeugen können.
Also, bleibt gesund und behaltet eure Zuversicht.
LG hohenlohe74