Bungeejumping? Nein Danke, der kurze Moment voller Angst, Adrenalin und dann ist es vorbei? Ich bin Genießer! Ich will da länger was davon haben!
Hallo Dr.,
Genau das ist der feine Unterschied, wenn Außenstehende einen Mann im Rock sehen.
Für sie ist es immer noch angenehmer, einen kurzen Angstmoment, zu haben, als im Rock endlos durch die Stadt Spießrunden zu laufen. Das nehmen sie an. Wenn sie dich das Rocktragen genißen sehen, vemuten sie einen fetisch. Welcher vernünftiger, normale. heterosexuelle Mann genießt es schon angestarrt zu werden oder sich "bloß" zu stellen. lächerlich zu machen? Das sind die größten Befürchtungen der Männer. Das ist aber nur eine Theorie von mir.
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Für alles gibt es eine kritische Masse. Wenn viel mehr Männer Röcke in der Öffentlichkeit oder auf Arbeit (wo es geht) tragen würden, gewöhnen sich auch die Frauen rasch daran. Das Thema hatte ich heute mit meiner Kollegin im Zug. Sie lernte mich am ersten Tag im Rock kennen und erinnterte sich wieder, dass vor der Finanzkrise etliche Jungen und Männer Röcke getragen hatten. Sie erwähnte auch, dass von niemanden jemals einen böses Wort über mich gefallen ist.
Warum ist das so widersprüchlich, was Du schreibst? Einmal das Szenario von "Spießrutenlauf" und dann ist nie ein böses Wort über Dich gefallen?
Ich habe niemanden getoffen, der mich mit der Spießrute anpiekte und auch Äusserungen waren größtenteils nicht vorhanden oder wenn, dann durchweg positv.
Mach Dir nichts vor, es geht niemanden was an, was andere tragen. Gucken und gut, sofern es überhaupt bemerkt wird. Du tust so, als wenn plötzlich jeder auffällt, nur weil er ein anderes Kleidungsstück trägt als sonst. Wenn Du nur immer blaue Hosen getragen hast, und plötzlich trägst Du rote, wird das auch anders sein, aber bist
Du deswegen anders? Nein.
Wenn ich rausgehe im Rock, werde ich nicht von jeden angeguckt, weil ich eben einfach bin, wie ich bin! Ich bin wie immer, lächelnd, nett und angezogen. Ich bin als
ich erkannbar, egal ob in Anzug, kurzer Hose oder Rock. Ich bin damit kein anderer Mensch und bewege mich auch nicht anders. Warum sollte das negativ sein oder Aufsehen verursachen? Verstehe ich nicht.
Mir genügt es, wenn ich mich wohlfühle dabei. Wenn ein Mann, der sonst nur schwarze Klamotten trug und nun plötzlich in roten Hosen und weißer Jacke rumläuft, dann fällt doch nur denjenigen auf, die ihn kennen, dass er seinen Stil geändert hat. Wer ihn nicht kennt, für den ist es einfach ein Mann in roter Hose mit weißer Jacke. So ist es auch mit dem Mann im Rock. Wo ist das Problem?
Ich tue nicht etwas, damit andere mich cool finden oder so was. Das hat für mich keinen Sinn, da ich keine Minderwertigkeitskompexe habe und durch
Heldengeschichten glänzen muß. Ich tue etwas, weil ich es will. Für mich. Und so kann auch etwas, was ich für andere tue, ein Gewinn sein für andere
und für mich - für andere, weil ich ihnen etwas gegeben habe oder ihnen helfe - und für mich, weil ich dafür ein Dankeschön erhalte oder ein Lächeln. Ich bin damit kein Held, aber ein Freund. Das zählt für mich mehr als der unerschrockene, starke Held, der bewundert werden will und der dann kurz darauf vergessen wird, denn auch
Männer aus Stahl gehören irgendwann zum alten Eisen... Freundschaften können dagegen ewig dauern!