Autor Thema: Amateurfunk  (Gelesen 6546 mal)

Offline Ferdi

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Amateurfunk
« am: 25.08.2007 10:07 »
Hallo!

Vor meinem Einstieg in die Röcke im Jahre 1999 war ich sehr aktiv im Amateurfunk zugange. Aber nicht im CB-Funk sondern im  lizenzierten, weltweiten Amateurfunk. Ich war im Ortsverband Bonn des DARC als technischer Referent und Relaisverantwortlicher (UKW-Relaisstation) aktiv, habe mich auch sehr viel im Digitalfunk (Packet Radio) betätigt und habe auch ATV (Amateurfunkfernsehen) und Funk über Satelliten gemacht. Da das alles sehr zeitaufwendig war und ausserdem noch sehr nahe an meinem Beruf als Elektroniker lag, habe ich das Hobby inzwischen völlig aufgegeben. Alle Geräte habe ich verkauft oder gegen Computer eingetauscht. Lediglich ein UKW-Handfunkgerät und ein Kurzwellenempfänger erinnern noch daran. Meine Lizenz habe ich 1976 erworben, und die halte ich allerdings weiterhin. Könnte also jederzeit wieder in das Hobby einsteigen.

Schönen Gruss,
Ferdi

Ich habe die Beiträge getrennt und ein neues Thema draus gemacht. Matthias
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Offline garf2000

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Amateurfunk
« Antwort #1 am: 25.08.2007 13:00 »
@ Ferdi

warum machst du denn nicht eine eigene kategorie für amateurfunk? wenn es hier bei tanzsport steht kommt man doch nur durcheinander oder das hobby amateurfunk wird gar nicht erst gefunden.

MFG Michael
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Offline Matthias

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Re:Amateurfunk
« Antwort #2 am: 27.08.2007 01:48 »
Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Amateurfunk heute noch grosse Begeisterung findet.
Im Zeitalter, im dem jeder ein Handy hat stelle ich mir das nicht mehr so interessant vor.
Was ist denn grundsätzlich der Reiz am Funken?

Grüsse
Matthias
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Offline Highlander

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Re:Amateurfunk
« Antwort #3 am: 27.08.2007 09:35 »
Hallo

nun für ein Handy brauchst du immer ein GSM-Netz das erstmal von einem Netzbetreiber gestellt werden muss.
Ist ja nicht immer so wie bei uns, denke das die Menschen  z.b. in Australien im Outback auf Funk angewiesen sind, genauso der  Segler auf dem Altantik.
Dann denke ich auch, das es dem "Amatuer-" Funker nicht nur um  ein profanses Gespräch geht.
Grüße
Highlander


Offline Ferdi

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Re:Amateurfunk
« Antwort #4 am: 27.08.2007 12:23 »
Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Amateurfunk heute noch grosse Begeisterung findet.
Im Zeitalter, im dem jeder ein Handy hat stelle ich mir das nicht mehr so interessant vor.
Was ist denn grundsätzlich der Reiz am Funken?

Grüsse
Matthias

Hallo Matthias, da hast Du natürlich vollkommen recht. Der konventionelle Amateurfunk hat erhebliche Nachwuchsprobleme und wird wohl in absehbarer Zeit so gut wie aussterben.

Um den Reiz nachvollziehen zu können, musst Du wissen, dass der Amateurfunk in den 1920er Jahren zusammen mit dem neuen Medium Radio aufkam. Die ersten Funkamateure waren Radiobastler, die wissen wollten, wie das alles funktioniert. Dabei entdeckten sie zufällig, dass man mit einem umgebauten Radio mit geringsten Leistungen weltweite Radioverbindungen realisieren konnte. Das wurde damals erstmal nur mit der Morsetelegrafie bewerkstelligt (in AFU-Kreisen despektierlich "Klopfzeichen" genannt). Da es nix anderes gab ausser Radio und das Draht-Telefon war das natürlich eine große Faszination und hat die Leute einfach nur staunen lassen.
 
 Nachdem die ersten Funkamateure durch ihre Experimente die Brauchbarkeit der Kurzwellen für weltweite Verbindungen aufgezeigt hatten (was bis dato keiner wußte), nahmen die Behörden ihnen die Frequenzbereiche weg, um darauf selbst kommerziellen Funkverkehr abzuwickeln.

In neuerer Zeit lag der Reiz eher darin, selbst Senderschaltungen zu entwickeln, aufzubauen und zu verwenden. Viele im kommerziellen Funk verwendete Modulationsverfahren wurden erstmals von Funkamateuren entworfen und demonstriert. Ausserdem hat sich das Interesse auf den Weltraumfunk verlagert. So wird mit von Amateurfunkorganisationen selbstgebauten Satelliten gearbeitet und viele versuchen, die Signale der Mars-Roboter oder andere Raumsonden zu empfangen, was vielfach auch gelang. Das hat auch heute noch eine gewisse Faszination, weil man dabei allerhand beachten und berücksichtigen muß, um Erfolg zu haben. Es sind solche Herausforderungen, die die Funkamateure schon immer gesucht haben.

Ich selbst bin durch das Hobby zu meinem Beruf gekommen. Als kleines Kind sah mich mein Vater mal vor dem Radio im Wohnzimmer hocken, wie ich versuchte, den Nachrichtensprecher anzusprechen, was mir natürlich nicht gelang. Dann schenkte mir mein Vater zu Weihnachten ein sehr gutes Bilderbuch (lesen konnte ich noch nicht), in dem in comicartigen Bildern das ganze Verfahren des Radioempfangs vom Sender bis zum Lautsprecher dargestellt wurde. Das führte letztlich dazu, dass ich den Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers gelernt und ausgeübt habe. Mein Hang zum Experimentieren mit elektronischen Schaltungen führte mich schliesslich zu den Experimentalphysikern an der Bonner Uni. In einer Fernsehwerkstatt lediglich defekte Bauelemente auszuwechseln war mir zu langweilig.

Heute hat der Amateurfunk seinen Reiz als zu entdeckendes Neuland tatsächlich verloren. Technisch interessierte junge Leute wenden sich heute direkt der Digital- und Computertechnik zu. Aber damals, als Kind, hat mich das Gebiet unheimlich fasziniert. Heute bin ich vom Röcketragen fasziniert.

Schönen Gruß,
Ferdi
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Offline garf2000

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Re:Amateurfunk
« Antwort #5 am: 29.08.2007 01:34 »
früher war ich CB funker. ne fest anlage mit 10 m hochantenne zu hause auf dem dach und ne mobile im auto. zu zeihten ohne handy war das ideal. mit der station zu hause konnte ich ungefähr im umkreis von 100 km funken, bei entsprechendem wetter mit überreichweiten sogar noch wesentlich weiter. das weiteste was ich geschafft habe war im winter, mit einem amateurfunker in italien. mit der mobilen im auto sind wir immer fuchs jagt gefahren, hat immer spaß gemacht. ist ein schönes hobby.

MFG Michael
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Offline Matthias

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Re:Amateurfunk
« Antwort #6 am: 29.08.2007 20:17 »
mit der mobilen im auto sind wir immer fuchs jagt gefahren, hat immer spaß gemacht. ist ein schönes hobby.

Was ist denn fuchs jagt?

Gruss
Matthias
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Re:Amateurfunk
« Antwort #7 am: 29.08.2007 23:01 »

Was ist denn fuchs jagt?

also, fuchs jagt funktioniert folgender maßen. es treffen sich mehrere CB funker (mobil mit auto) und dann fährt einer (der fuchs) los und stellt sich mit seinem auto an einen platz seiner wahl (bedingung straßenverkehrsordnung, also nicht wo er danach nicht stehen dürfte). wenn er angekommen ist gibt er bescheid und setzt einen träger (konstantes funk signal, musik z.b.) und dann fahren die anderen los und müssen ihn anhand der signalpeilung finden. der erste der ankommt hat gewonnen und wenn alle eingetroffen sind geht es wieder von vorne los, dann setzt der nächste den träger.
macht am meisten im dunkel spaß, weil man da das auto besser verstecken kann. ich hab meinen z.b. mal zwischen die gebrauchtwagen eines opel händlers gestellt und die kenzeichen abgemacht, sind alle dran vorbei gefahren obwohl der wagen ganz offen zu sehen war. hat ne weile gedauert bis es der erste gerafft hat.

MFG Michael
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Re:Amateurfunk
« Antwort #8 am: 30.08.2007 00:53 »
Das ist ja wirklich interessant. Versteck spielen für Erwachsene. Mit ein paar Leuten macht das bestimmt einen heidenspaß.

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Re:Amateurfunk
« Antwort #9 am: 30.08.2007 12:44 »
Bei den Funkamateuren geht es noch ein bischen schwieriger zu. Dort werden kleine, batteriebetriebene Sender, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, in schwierigem Gelände (nicht von Autos zu erreichen) versteckt, das können bis zu 5 verschiedene sein. Jeder strahlt in gewissen zeitlichen Abständen (meist 5 Minuten) eine Minute lang eine bestimmte Kennung aus und schaltet sich dann wieder ab. Gewonnen hat, wer in einer vorgegebenen Zeit alle 5 Fuchssender gefunden hat.

Fuchsjagden werden meistens im 80m-Band (3,5-3,8 MHz) oder im VHF-Bereich (144-146 MHz) veranstaltet. Wobei der Schwierigkeitsgrad im VHF-Bereich besonders hoch ist, da man leicht auf reflektierte Signale reinfällt und in die falsche Richtung läuft. Das kostet wertvolle Zeit.

Es ist für Außenstehende mindestens ebenso auffällig wie rocktragende Männer, wenn in Wald und Flur plötzlich Männer mit merkwürdigen Metallkonstruktionen in der Hand und geheimnisvoll piependen Kästen am Gürtel auftauchen und suchend und schnüffelnd in der Gegend herumklettern. Entsprechende Kommentare der Spaziergänger bleiben nicht aus. Mir hat es immer besonderen Spass gemacht, den Leuten dann einen vom Pferd zu erzählen: "Wir suchen hier gerade einen abgestürzten russischen Satelliten, der  irgendwo im Wald rumliegen muß". Hochinteressant: Die Leute machen ein Gesicht wie ein Auto und glauben das sofort aufs Wort. Denen kann man wirklich alles erzählen, Ihr glaubt ja nicht wie leichtgläubig die Leutchen sind. Da wundert es mich nicht, dass sie sich zum Beispiel Rheumadecken oder Antihandy-Abschirmtapeten für viel Geld andrehen lassen.

Fuchsjagden machen immer besonders viel Spass. Sie ähneln sehr dem allseits beliebten Geocaching. Sie haben den Vorteil, dass auch nichtlizenzierte Interessenten daran teilnehmen können, denn Empfänger darf jeder betreiben. Senden dürfen jedoch nur Lizenzierte.


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