Autor Thema: Selbstgemacht  (Gelesen 8318 mal)

Offline Luan

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Selbstgemacht
« am: 15.04.2010 23:09 »
Hallo zusammen,

kürzlich in ich in der FAZ auf einen Artikel gestossen, der das Thema Stricken behandelte. Auch die Rhein-Main-Presse hatte das Thema in der letzten Wochenendausgabe.

Zitat von: Wochenend-Magazin der Rhein-Main-Presse - Sa. 10.4.2010
Die neue Woll-Lust hat ihren Ursprung in Amerika. Mehr als 360 Strick-Vereine sind zurzeit allein in New York registriert. Die rund 17500 Mitglieder setzen sich vorwiegend aus jungen Leuten zusammen, vor allem aus Männern, die beruflich kreativ arbeiten. Sie nennen sich "Stitch 'n Bitch" oder "Knit Punks" und treffen sich monatlich in Szene-Cafés und Klubs zum Meinungsaustausch. Nicht nur in U-Bahnen oder Hörsälen, sondern auch in Nachtclubs, bei Sportveranstaltungen, in Museen, Galerien oder Friedhöfen greifen die "YUK's" (Young urban knitters) zu Nadeln und Wolle.
...
Schon Ende der 1970er Jahre, Anfang der 1980-Jahre sorgte die Branche für Furore. Zu der Zeit war der Umgang mit den Nadeln kein Hobby sondern eine Weltanschauung. Im Parlament demonstrierten grüne Abgeordnete mit dem Stricken, dass sie nicht gewillt sind, die bürgerlichen Konventionen der anderen Parteien zu übernehmen. Strickende Bartträger sitzen in Männergruppen zusammen, wollen mit ihrem Bekenntnis zum traditionell weiblichen Handwerk klassische Geschlechterrollen aufbrechen.

Interesant fand ich auch das folgende Zitat, daher erlaube ich mir mal diese besondere Aussage fett zu formatieren:

Zitat von: Wochenend-Magazin der Rhein-Main-Presse - Sa. 10.4.2010
Heute ist es eher der Widerstand gegen das ideenlose Einheitssortiment der großen Hersteller. Gefragt ist die grobmaschige Strickjacke. Und ein wichtiger Aspekt: der finanziell gebeutelte Steuerzahler entwickelt zunehmen Eigeninitiative angesichts der andauernden Globalisierungs- und Kapitalismuskrise. ... Die Gründe für das Comeback sind die Suche nach Individualität und der Luxus der Langlebigkeit ... Beim Stricken kann man herrlich Stress abbauen.

Auch ich hatte in den 70er Jahren in der Schule das Fach: "textiles Geschalten" und habe dort Stricken gelernt -- und kriege das auch heute noch hin. Allerdings hat es vermutlich viel Geduld meiner Mutter gebraucht, weil ich lernen wollte, wie eine Socken-Ferse gearbeitet wird.

Wie sieht es bei euch mit dem "textilen Gestalten" aus?
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Offline GregorM

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #1 am: 16.04.2010 06:23 »

Wie sieht es bei euch mit dem "textilen Gestalten" aus?

Hallo Luan,

überaus schlecht, leider. Ich weiß von den amerikanischen Foren, dass einige Mitglieder ihren eigenen Kilts nähen. Zu meiner Schulzeit gab es aber sowas nicht in der Unterrichtung (für Jungen), und selbst einen Knopf festzunähen macht mir deshalb Probleme.

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline kalotto

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #2 am: 16.04.2010 07:29 »
Als Segler/Surfer machte ich mir einige Segel nach einem Buch "make your own sails", speziell Surfsegel, weil diese vor 40 Jahren für mich unerschwinglich waren. Auf Malta kaufte ich Material und Maschinen einer aufgelassenen Segelmacherei, fing mit "Manoel Island Yacht Yard" ein eigenes Business an, verkaufte es wieder und segelte über den Atlantik, eine Nähmaschine war immer mit dabei. Ich machte auch Bekleidung - Hüte, Shorts und auch einen Wickelrock, grünes Sambrella, das fast wie Jeansstoff aussah und mit geflochtenem Tauwerk verschlossen wurde. Eigentlich sollte ich mich wieder einmal zu einer Eigenproduktion aufraffen...
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

Hans

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #3 am: 16.04.2010 10:16 »
Hallo,
zum Stricken habe ich es als Linkshänder nicht gebracht. Es konnte mir keiner erklären.
Dafür kann ich gut mit der Nähmaschine umgehen und so einiges neuanfertigen oder ändern.


McMorghey

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #4 am: 16.04.2010 11:13 »
hoi zäme
"lisme" stand bei mir mal auf dem lernprogramm. das verwarf ich aber wieder nachdem ich meine cousine an der strick- (eben, dem "lisme") arbeit sah. seither lasse ich meine hoses von ihr stricken.

doch die nähmaschine und auch von hand nähen beherrsche ich mittlerweile wie meinen schmiedehammer.  8)

auch sporrans mache ich selber. allerdings nicht mit den zierlichen stichen, sondern mit lochzange und lederfaden. da verwende ich meist ein zopfmuster und das darf eben schon gröber sein. in meiner galerie, das letzte bild, könnt ihr dieses muster erahnen  ;)

liebi grüess us dr schwiz, wo ich heute abend wieder mal einen kilt zu nähen beginne  ;D
McMorghey


Offline mario72

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #5 am: 16.04.2010 13:14 »
Hallo alle,
tja ich hab mir gerade erst einen "long Pullover" gestrickt, war nach gut 10 Jahren mal wieder fällig, Brauchte ich zum Entspannen.
Stricken und Häckeln das kann ich auch als Linkshänder sehr gut auch so alte sachen wie Zopfmuster sind kein Problem, halt von Oma gelernt.
Knöpfe annähen geht auch oder Socken Stopfen (macht ja keiner mehr).
Dafür bin ich zu blöd mit ner Nähmaschine umzugehen, was aber nicht schlecht währe es zu können, wegen Kleidung selber gestalten. ;)
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. 
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

AsiaHarry

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #6 am: 16.04.2010 18:37 »
Hallo!

"Textiles Gestalten" im weitesten Sinne ist eigentlich mein tägliches Brot. Ich arbeite nähmlich in einer kleinen Fabrik die Hausschuhe und Kleidung aus Walkstoff herstellt. :D Auch spezielle Stoffe für internationale Designer Marken gehören zur Spezialität dieser Firma. 8)

Offline George_MacGregor

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #7 am: 16.04.2010 23:16 »
Hallo zusammen!

Wenn schon davon geschrieben wird, ich nähe auch so gut wie alles selbst. Übrigens: @Gregor: Nicht nur in den amerikanischen Foren ;). Ich habe nur einen einzigen gekauften Kilt und den bekam ich damals geschenkt. Inzwischen habe ich rund 100 Kilts und die nähte ich alle selber, außerdem das andere Outfit, welches dazugehört. Sporrans habe ich wohl auch schon mindestens 50 oder mehr selber gemacht.

Was das Stricken und Häkeln betrifft, das habe ich nie in der Schule gelernt, kann es aber auch schon seit 30 Jahren. Zum Großteil häkelte und strickte ich Rasta Tams, das sind die Mützen, die von Rastafarians getragen werden, außerdem etliche Pullover. Hoses, also Kiltstrümpfe, habe ich noch keine gestrickt, könnte ich aber auch problemlos, nur stricke ich äußerst ungern dünne Wolle. Aber irgendwann mache ich es trotzdem mal.

Nur noch eines, es ist mir ja sonst eigentlich egal und ich schaue nicht auf Rechtschreibfehler, aber eines kann ich einfach nicht verstehen, wieso so gut wie jeder das Wort HÄKELN mit ck schreibt. Häkeln kommt von dem HAKEN, der sich an der Nadel befindet, mit dem man den Wollfaden holt. Mit einer Hacke hat das wenig zu tun. ;)

LG George
 
'S RIOGHAL MO DHREAM

Offline flummi

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #8 am: 18.04.2010 15:07 »
Hallo !!

Socken, Schals und Mützen stricken ist für mich zeitweise wie eine Sucht. Gelernt habe ich es von einer alten Schulkameradin und der Mutter meines Freundes.
Wenn ich Wolle für mich kaufe, werde ich auch schon mal etwas komisch angeschaut.
Die Square-Dance-Kleidung meiner Frau stammt von "meiner" Nähmaschine.


Gruß

Flummi

Offline Robin

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #9 am: 18.04.2010 19:06 »

"Textiles Gestalten" habe ich mal von einer Freundin gelernt und mir einiges durch logisches Denken selbst beigebracht.
Schals und Wolldecken stricke ich. Früher übrigens öfters als heute.

Hatte auch einmal eine Wolljacke gestrickt, aber für Pullover oder Jacken fehlt mir die Geduld, beim ab- und zunehmen exakt und gleichmässig zu arbeiten.  Dabei sollte ich es tun, denn mein Oberkörpr passt so wenig zu den Standardindustriemaßen.

Ich glaube, mir fehlt einfach die regelmäßige Runde der Gleichgesinnten... 

Offline cephalus

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Re: Selbstgemacht
« Antwort #10 am: 19.04.2010 09:04 »
Hi,

also Stricken bekomme ich irgend wie schon hin, am beseten schussichere Westen - so fest wird alles was ich versuche... ;D

Nein, das íst nichts für mich, dazu fehlt mir ausserdem die Geduld.

Aber, die Nähmaschine liegt mir:
In den letzten Jahren habe ich ziemlich viel ent- und auch verworfen ;), Hosen, Shirts, Tuniken, Mäntel und auch ein paar Kleider und Röcke. Letztere allerdings nur für meine Frau.

Warum?
Röcke gibt es für mich passend in einer so großen Auswahl und Vielfalt, dass sich das Selbermachen nicht lohnt. Bei allen anderen Stücken bleibt nur die langweilige unkreative Herrenkonfektion - ein Bedienen bei den Damen ist mir aus anatomischen und figürlichen Gründen kaum möglich.
Ausserdem mag ich weder tiefe Ausschnitte, noch florale Muster oder Rüschen und für etwas anderes bleibt daher nur selber machen.
Klar gibts auch immer wieder Fehlversuche, gerade wenn ich mir neue Schnitte erdenke - die funktionieren oder passen am Anfang oft nicht.

Cephalus


 

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