Autor Thema: nicht binär, queer oder was?  (Gelesen 12115 mal)

Offline GregorM

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #30 am: 08.02.2021 08:43 »
Wenn Zwurg die Frage stellt, ob wir normal sind, ist es wohl einleuchtend, dass wir das nicht sind - falls zur Normalität eine kritische Masse gehört. Aber wie groß soll sie sein, um als normal bezeichnet zu werden? Männer mit Vorliebe für weibliche oder auch männliche Kleidung mit wenig Verbreitung (wie Kilts) sind aber so selten, dass wir unmöglich normal sein können.

Aber was sind wir?

Früher hätte man uns Transvestiten genannt. Doch die Übersetzung ins Englische hat das Wort eine andere, abgeschwächte Bedeutung gegeben:   


"Ein Transvestit ist laut Duden ein „Mann, der sich [zum Lustgewinn] wie eine Frau kleidet, frisiert, schminkt“

Wobei Duden den Begriff Crossdressing so definiert:

Zitat von: Duden
das Tragen von Kleidung, Schmuck u. Ä. des anderen Geschlechts.

Was mich in diesem Zusammenhang wundert, ist, dass es bei Duden zwar "Crossdressing" gibt, aber weder Crossdresser noch Cross-Dresser. Die Ausüber/Ausüberinnen haben also keinen Namen. Nun, das Wort Kilt kam auch erst 2010 zum Duden, soviel ich mich erinnere.

Aber wieviel der Kleidung des anderen Geschlechts braucht es, um uns zu Crossdressers zu qualifizieren?

Ich denke, es gehört mehr als ein Rock dazu. Auch mehr als einen Rock und eine Strumpfhose zu tragen. Aber zum Beurteilen ist wohl eigentlich nur die Umwelt. Und wenn sie mich für einen Crossdresser hält, wenn ich im Rock unterwegs bin, dann meinetwegen.

Es ist ja nur ein Wort. Und ist Crossdresser und Crossdresser zu sein eigentlich so schlimm? Ich meine, wenn es nicht anders sein kann, dann bin ich nicht nur unnormal, sondern auch Crossdresser.

Gruß
Gregor

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Gregor

Offline GregorM

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #31 am: 08.02.2021 08:47 »
PS: Lieber Gregor, ich meine es nicht herabwürdigend, wenn ich oben in der 3. Person über Dich schreibe.

Lieber Micha,

kein böses Wort von mir.  :)

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline MAS

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #32 am: 08.02.2021 08:54 »
Oh ja, das einzige, was uns definitiv eint, die einzige Schublade, die für uns alle passt: "Wir wollen nicht auf immer und ewig, und auf Gedeih und Verderb, darauf festgelegt sein, Hosen tragen zu müssen!" Schublade zu, Zettel drauf: "Hosenverweigerer"!.

Nochmal zu unterscheiden in Teilzeit- und Vollzeithosenverweigerer. Oder: Hosenzwangüberwinder.

LG, Micha
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Offline cephalus

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #33 am: 08.02.2021 10:49 »
Die Begriffe
"Begehren, sexuelle Neigungen, Lustgewinn"
welche im Zusammenhang mit dem Themenkomplex Crossdressing erwähnt wurden, sehe ich nicht zwangsläufig damit im Zusammenhang,  allenfalls gelegentlich.

Sie dürften mMn bei "Mann im Rock" noch weniger relevant sein.


Offline doppelrock

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #34 am: 08.02.2021 12:07 »
Micha, um auf einen viel früheren Beitrag zurückzukommen:
Wer die Grenzen in der Kleidung zwischen Mann und Frau benötigt und erhält, soll es bitte tun. Wer mich danach bewerten will, kann das auch gern tun. Ich möchte in meiner Aussage nur darauf hinweisen, dass ich diese Grenzen für mich nicht sehe und auch nicht finde, dass durch das Aufheben dieser speziellen Grenze ein Mischmasch oder Einheitsbrei entsteht. Das haben wir eher in der aktuellen Männerkleidung, weil es da extrem wenig Vielfalt gibt, fast Monotonie. Anzug, Jeans und Hemd und Jogger für alle Männer. Deshalb sitzen wir doch genau hier und probieren und philosophieren...

Offline Mac

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #35 am: 08.02.2021 12:37 »
Moin,
mir erschließt sich diese ganze "Gendersprache" überhaupt nicht.
Für mich gibt es weiterhin Schreiber und Schreiberin, Autor und Autorin,...
Wofür haben wir denn unsere deutsche Sprache?
Der, Die, Das.
Wenn am Steuer eine Frau sitzt, so ist das für mich eine Fahrerin, und nicht eine Fahrende.
Ob die jetzt Bi, queer, lesbisch, oder was auch immer ist, tangiert mich eher peripher!
Ist mir auch Wurscht.
Ich will ja nicht mit ihr inne Kiste.
Eine Person in einem Uni-hörsaal ist in meinen Augen ein Student oder eine Studentin.
Ich denke, ich bin mit Doppelrock auf einer Welle.
Das gibt irgendwann einen Sprachbrei, aus dem sich jede*r das rauspickt, was er hören/lesen will.
Oder heißt das jetzt Sprachbreiende?
Egal,
munter bleiben.
Mac
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Offline MAS

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #36 am: 08.02.2021 12:47 »
Micha, um auf einen viel früheren Beitrag zurückzukommen:
Wer die Grenzen in der Kleidung zwischen Mann und Frau benötigt und erhält, soll es bitte tun. Wer mich danach bewerten will, kann das auch gern tun. Ich möchte in meiner Aussage nur darauf hinweisen, dass ich diese Grenzen für mich nicht sehe und auch nicht finde, dass durch das Aufheben dieser speziellen Grenze ein Mischmasch oder Einheitsbrei entsteht. Das haben wir eher in der aktuellen Männerkleidung, weil es da extrem wenig Vielfalt gibt, fast Monotonie. Anzug, Jeans und Hemd und Jogger für alle Männer. Deshalb sitzen wir doch genau hier und probieren und philosophieren...

Damit sprichst Du was Wichtiges an, Doppelrock,

Neulich kam bei "aspekte" oder bei "ttt" ein interessanter Beitrag über eine*n Sänger*in der*die sich nicht auf Mann oder Frau festlegen will, nicht weil sie aus 2 1 machen will, sondern aus 2 unendlich. Sie meint, die binäre Aufteilung würde nur zwei Typen von Menschen zulassen, aber es seien so viele, wie es Menschen gibt. (So ungefähr.) Ich suche nachher mal nach dem Link zu der Sendung.

LG, Micha
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Offline MAS

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #37 am: 08.02.2021 12:52 »
Moin,
mir erschließt sich diese ganze "Gendersprache" überhaupt nicht.
Für mich gibt es weiterhin Schreiber und Schreiberin, Autor und Autorin,...
Wofür haben wir denn unsere deutsche Sprache?
Der, Die, Das.
Wenn am Steuer eine Frau sitzt, so ist das für mich eine Fahrerin, und nicht eine Fahrende.
Ob die jetzt Bi, queer, lesbisch, oder was auch immer ist, tangiert mich eher peripher!
Ist mir auch Wurscht.
Ich will ja nicht mit ihr inne Kiste.
Eine Person in einem Uni-hörsaal ist in meinen Augen ein Student oder eine Studentin.
Ich denke, ich bin mit Doppelrock auf einer Welle.
Das gibt irgendwann einen Sprachbrei, aus dem sich jede*r das rauspickt, was er hören/lesen will.
Oder heißt das jetzt Sprachbreiende?
Egal,
munter bleiben.
Mac

Lieber Mac,

mit dem heutigen Deutsch kann man heutigen Sprachbedürfnissen besser gerecht werden als mit dem Deutsch z.B. des 16. Jahrhunderts. Das heißt, das Deutsche hat sich verändert und angepasst. Warum sollte die Veränderung und Anpassung an Bedürfnisse plötzlich aufhören?

Gut, Du hast das Bedürfnis nicht, aber andere haben es. Du hast aber das Bedürfnis einen Whisky von einem Whiskey sprachlich unterscheiden zu können. Andern reicht einfach das Wort "Schnaps". ;D

Slán,
Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #38 am: 08.02.2021 14:29 »
Oh ja, das einzige, was uns definitiv eint, die einzige Schublade, die für uns alle passt: "Wir wollen nicht auf immer und ewig, und auf Gedeih und Verderb, darauf festgelegt sein, Hosen tragen zu müssen!" Schublade zu, Zettel drauf: "Hosenverweigerer"!.

Nochmal zu unterscheiden in Teilzeit- und Vollzeithosenverweigerer. Oder: Hosenzwangüberwinder.

LG, Micha

Oh, nein, Micha! Du treibst schon wieder einen Keil zwischen uns!?

Ich griff Zwurgs Gedanken auf, in der Suche danach, ob irgendeine Beschreibung auf quasi alle von uns hier im Forum zutreffend sein könnte, und dann willst Du erneut in Kategorien unterscheiden?

Ein Hosenzwangüberwinderer (ja, das ist vielleicht die bessere Aufschrift für die Schublade, in die wir fast alle gut hinenipassen), also ein Hosenzwangüberwinderer ist doch großherzig genug,  um auch die Teilzeithosenzwangüberwindere r (merkt Euch das mal für´s Galgenmännchenspielen), um also auch die Teilzeithosenzwangüberwindere r* zu der Gruppe der Hosenzwangüberwinderer zu zählen.

Oder?

---------------

* Teilzeithosenzwangüberwindere r: Auch dieser Begriff ist sehr unterschiedlich deutbar ... Was ist "Zwangüber"? Was sind "Zeithosen" und wie sieht ein Teil davon aus? Vielleicht macht 'Teilzeit-Hosenzwang-Überwinderer' es schon ein wenig deutlicher, wobei auch dies noch als Hosenzwang-Teilzeit-Überwinderer miss gedeutet werden kann...

Offline Skirtedman

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #39 am: 08.02.2021 14:40 »
Deshalb sitzen wir doch genau hier und probieren und philosophieren...

Ja, da hast Du vollkommen Recht!

... der*die sich nicht auf Mann oder Frau festlegen will, nicht weil sie aus 2 1 machen will, sondern aus 2 unendlich. Sie [ooops!] meint, die binäre Aufteilung würde nur zwei Typen von Menschen zulassen, aber es seien so viele, wie es Menschen gibt. (So ungefähr.)

Warum reicht es nicht (mal von den biologisch begründeten "divers"-Menschen abgesehen), in einem binär geprägten System mit einer einzigen weiteren Zusatzerkenntnis zu operieren:

Es gibt Mann und Frau (und biologisch begründetes "Divers"). Und darin genau so viele individuelle Individuen, wie es Menschen gibt.
? ? ? ? ?

Was ist daran so schwer?
Dann hätten wir alle erfasst und niemanden ausgestoßen!

Und wir (hier im Forum) wären auch alle mit dabei!

Offline Asterix

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« Antwort #40 am: 08.02.2021 15:24 »
Oh holde Hajo-Maus, Du trägst uns einen Berg wohl aus?

 ;D ;D ;D
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" (Giovanni Bosco)

Offline Asterix

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #41 am: 08.02.2021 15:56 »
zur  Ausgangsfrage - es ist wichtig zu wissen, wer du selbst bist. Ansonsten bist so normal und unnormal wie jeder Mensch auch, je nachdem von welcher Seite man dich betrachtet. Wie du dich selbst bezeichnest, hast du in der Hand, wie andere dich sehen, nur zum Teil.

LG
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Offline MAS

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« Antwort #42 am: 08.02.2021 16:03 »
Lieber Wolfgang, Asterix und alle anderen,

vergleichen wir das mal mit der Frage der ethnische Zugehörigkeit.

Man hört und liest doch immer wieder, dass deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund oft Wert darauf legen, als normale Deutsche wahrgenommen zu werden und nicht als z.B. Türken mit deutschem Pass. Die Staatsangehörigkeit ist ihnen somit wichtiger als oder ersetzt völlig die ethnische Zugehörigkeit.
Es gibt aber auch welche, die möchten gerne als z.B. Afrodeutsche wahrgenommen werden, also Deutsche mit afrikanischer Herkunft oder afrikanischen Wurzeln.

Und neulich hörte ich mal wieder einen Beitrag im Radio über Aramäer. Sie leben in Deutschland und stammen aus der Türkei. Sie legen großen Wert darauf, als Aramäer und nicht als Türken wahrgenommen zu werden.

Kann man nun all diese verschiedenen Selbstidentifizierungen über einen Kamm scheren und sagen: "Sie sind alle Deutsche?" oder von mir aus: "Deutsche mit und Deutsche ohne Migrationshintergrund"?


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Offline doppelrock

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Antw:nicht binär, queer oder was?
« Antwort #43 am: 08.02.2021 16:50 »
Vielleicht sollten wir doch eher die beiden Ebenen "Biologische Merkmale" und "Gefühl der Geschlechtszugehörigkeit" trennen, damit die Diskussion sich nicht wie in früheren Themen erneut verrennt. Das Beispiel mit der Staatsangehörigkeit ruft gerade danach, sich zu vergaloppieren.

Offline MAS

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« Antwort #44 am: 08.02.2021 16:53 »
Es geht hier aber nicht um biologische Merkmale wie z.B. Chromosomen, sondern um Gender-, also soziologische Merkmale.

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