"...aber oben auf jeden Fall Mann bleiben" als es ums Nägel-lackieren ging, kam mir vor wie eine Episode aus meiner Vergangenheit.
Haha,
bei meinem Beitrag gestern hier als meine Reaktion auf den Film hatte ich diesen Aspekt bewusst weggelassen.
Aber ja, hirti, mir fiel dies auch sofort auf. Und ein, dass ich das früher eine Zeitlang von vielen immer wieder vorgehalten bekam:
'Vorgehalten', klingt bewusst so, als dass es mich störte. Ja, es störte mich:
"Unten Frau, oben Mann!"
Es ehrte mich - zur Hälfte - dass ich als Mann erkennbar war. Es nervte mich aber, weil auch die andere Hälfte Mann war und für mich der Rock zu meinem Mannsein dazugehörte.
"Unten Frau, oben Mann!" ließ erst dann nach, als ich mich vermehrt auch bei anderen Kleidungsstücken aus der Damenabteilung bedient habe. Erst später auch Schuhe, recht bald aber schon Socken (sind kürzer als Männersocken). Oder dann auch Oberteile, zuletzt auch Oberbekleidung wie Jacken und Mäntel.
Ich denke, zu Anfang harmonierten die Männerklamotten eher schlecht mit den Röcken. Männerklamotten arbeiten mit anderen Längen-/Breiten-Verhältnissen. Damenklamotten, auch wenn sie noch so sehr an meinem männlichen Körper passen mögen, kollidieren aber wegen diesen anderen Teilungsproportionen schnell, wenn sie mit Männerklamotten gemixt werden. Dann entsteht schnell der Eindruck "unten Frau, oben Mann!"
Ich wollte immer den Rock als ein männliches Kleidungsstück verstanden wissen.
Wäre mal interessant, wie sehr Mark Bryan auf einer Skala 0 bis 10 sich wünscht, dass Heels und Rock ein normales Kleidungsstück für Männer wird, so wie Hosen das für Frauen sind.
Mein Verdacht ist, dass er sich das gar nicht so sehr wünscht.
Drum verteidigt er so sehr verbissen sein Obenrum als Mann, weil er sein Untenrum das so gar nicht als männlich auffasst.
Vermutlich, hirti, wirst Du Dich auf der Skala höher ansiedeln als Mark. Und ich mich auch nochmal höher als Du - alles ziemlich gleichbedeutend mit inwieweit man sein Untenrum wirkungsweise als männlich definiert.
So gesehen scheint es bei den männlichen Rockträgern, die nicht sich zu LGBTQIA+ zählen, auch noch mal deutliche Abstufungen in Selbstauffassung und Wirkungswunsch zu geben.
Ehrlich gesagt wirkte auf mich Mark Bryan schon immer, als sei da einiges im Inneren von ihm noch im Widerstreit. "Unten Frau, oben Mann" mag das schon erklären.
Und Bilder mit Röcken und Heels habe ich hier im Forum - auch eenn ich mit Heels am Mann so gar nichts anfangen kann - schon sehr viel Stimmigeres gesehen. Stimmigeres von erkennbaren Männern als von Mark Bryan.
Mein Eindruck. Will Mark hier nicht schlechtreden. Aber ja: 'Verbissenheit' passt zu diesem von mir skizzierten Stimmungsbild bezüglich unseres Vorreiters Mark Bryan. Trotzdem toll, dass er unsere (Timpers) Thread-Frage medial wirksam vertreten hat.