Wie es DesigualHarry schon in seinen eigenen Bildern ausgedrückt hat, entsteht Böses dadurch, wenn man Böses in die Natur hineintut. Ebenso geht das mit Gutem.
Doch die Natur ist per se nicht nur gut. Oder nicht nur Böse. Die Natur ist neutral. Nur die Sicht darauf entscheidet, was Gut und was Böse ist.
So wohlwollend wir uns herrliches Vogelgezwitscher anhören - für uns Menschen ist das Sinnbild einer intakten Natur. Für die Vögel ist es kein Singen, wie wir Menschen es unter der Dusche tun. Für die Vögel ist es harte Arbeit: Arbeit, den paasenden Partner anzulocken, Arbeit, die Kinder bei der Stange zu halten, Arbeit, das Revier abzugrenzen, Arbeit, Eindringlinge wegzuscheuchen.
Was für den einen gut ist, ist für den andern schlecht.
Oder freut sich eine Heuschrecken, dass sie von der putzigen Blaumeise verspeist wird?
Gut und Böse macht sich immer an Entitäten fest.
Kernentität ist das eigene Selbst. Andere Entitäten können Familie, Sippe, Stadt, Region, Länderzugörigkeit, ethnische Zugehörigkeit, Heimatbezüge oder einfach Interessengruppen sein. ZumBeispiel können Eisenbahnfreunde auf die Barrikaden gehen, wenn M*rklin seine Produktion einstellt. Oder Bäcker sich bedroht fühlen, wenn die Mehlpreise massiv ansteigen. Oder Rockträger sich empören, wenn ewig gestrige damit Probleme haben.
Gut und Böse ist so weit über die Welt verteilt, wie es Menschen, Identitäten und Einzelthemen und Interessen gibt. Das bleibt nicht aus.
Damit kann man auskommen, wenn man alles Gut und alles Böse in einer ausgeglichenen Balance halten kann. Der wache Geist kann da unglaublich helfen.