Autor Thema: Mann - oder doch nicht  (Gelesen 60171 mal)

Offline Asterix

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #30 am: 11.12.2009 00:25 »
Hallo Christian,

total gut geschrieben ;D

Ich benutz jetzt dann mal Nagellack. Mal schaun, wo ich dann hingehöre ;)

Gute Nacht!

Asterix
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Offline garf2000

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #31 am: 11.12.2009 02:11 »
Off-Topic
...Deshalb wird in vielen Bereichen mit Fuzzy-Logik gearbeitet. ...
Fuzzy, den kenn ich, das ist der von "Western von Gestern". Hab ich immer gerne geschaut aber Fuzzy hab ich nicht besonders Logisch in Erinnerung. ;D

MFG Michael

On-Topic
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McKenna_BW

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #32 am: 11.12.2009 09:38 »
Hallo

also mir ist es egal was Ihr glaubt, ich stimme Hans zu und ich bin ein Naturspiritueller Mensch ( nein, kein Esotheriker) und befasste mich wie schon erwähnt aus bestimmten Gründen mit dem Thema und für mich steht fest, es ist so, der Mensch hat eine weibliche und eine männliche Seite in sich, wie Yin und Yang und genauso wie unsere Gesichtshälften verschieden sind usw.!

Punkt!

Gruß vom McKenna_BW

Offline garf2000

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #33 am: 11.12.2009 11:25 »
Menschen tragen jeweils beide Verhaltensmuster in sich das Männliche sowie das Weibliche, durch Erziehung und Gesellschaft werden Frauen und Männer in das zugeordnete Verhaltensmuster hinein gedrückt. Was aber nicht dafür sorgt das, das jeweils andere Muster verschwindet es wird nur unterdrückt. Wenn man etwas unterdrückt entsteht ein verlangen das dann von den Weiblichen/ Männlichen Menschen unterschiedlich befriedigt wird. Manche tun es heimlich da sie das zugeordnete Verhaltensmuster als richtig erachten und sehen sich selbst als "Krank" (weil sie einen Fetisch, eine Macke haben). Andere versuchen aus dieser Verhaltenszuordnung auszubrechen und je nach Charakter, Selbstsicherheit und stärke des Verlangens tun sie es mehr oder weniger im verborgenen oder eben Öffentlich. Diese Gruppe sieht ihr tun auch als "normal" an. Natürlich gibt es auch noch die, die dazwischen hängen. Der Zweifler/ die Zweiflerin; bin ich Krank oder ist es "normal" was ich tue und warum ist es überhaupt so.

Vergleichen kann man das mit einer Diät. Das Verhaltensmuster hier wäre; Ich darf nichts Süßes essen. Dadurch das man es nicht tut entsteht ein verlangen dem dann irgendwann mehr oder weniger nachgegeben wird indem ein Stückchen Schokolade genascht wird oder eben die ganze Tafel verdrückt wird.

So kann man auch die Unterschiede erklären ob jetzt (mal auf dieses (Männer) Forum bezogen) einer nur einen Rock anzieht, also nur nascht um sein Verlangen zu befriedigen oder ob er eine Fressorgie bei MCD macht.

Als einziges angeborenes (Weibliches) Verhaltensmuster würde ich den Mutterinstinkt bei Säuge"tieren" ansehen woraus sich dann zwangsläufig ergibt das während sich die Mutter um den Nachwuchs kümmert der Vater für Nahrung sorgt (die Frau führt den Haushalt, der Mann geht Arbeiten). Im Zeitalter von künstlicher Babymilch ist dies aber, zumindest bei Menschen, auch nicht mehr zwingend notwendig.

Die Zuordnung in die restlichen unterschiedlichen Verhaltensmuster ist jedenfalls von Menschen gemacht. Es gibt keine Genetische Veranlagung zum Schminken oder einen angeborenen trieb kurze Röcke zu tragen. Angeboren ist der Überlebenstrieb, damit verbunden ist das verlangen sich zu vermehren, vor Kälte zu schützen und zu Essen/ Trinken.

Wenn jetzt jemand behauptet eine "Weibliche" "Seite" zu haben und will diese "ausleben", würde das heißen er möchte seinem Mutterinstinkt nachgehen, Nachwuchs bekommen, diesen Stillen und aufziehen (heute heißt das glaube ich Transgender oder im falschen Körper geboren). Homosexuelle haben vielleicht diese "Weiblich-, Männliche" "Seite" und fühlen sich deshalb als nicht Männchen zu einem Weibchen hingezogen oder umgekehrt als nicht Weibchen zu einem Männchen. Der Überlebenstrieb würde ja eine Paarung Männchen Weibchen voraussetzen.

So, der Weisheit letzter Schluss; Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts! ;D

MFG
Professor Dr. M. Klugscheiß
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AsiaHarry

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #34 am: 11.12.2009 13:37 »
Hallo!

Männlich und weiblich sind ja auch sehr dehnbare Begriffe. Wenn ich da so durch meine Plattensammlung schaue, (ja ich hab sie noch, die guten alten Vinylscheiben) sehe ich dort Männer gestylt, die mann heute in die Kategorie weiblich oder schwul einordnet. Damals war es einfach nur ein "geiles Lebensgefühl" ;D ;D ;D

Damals ist dieses Lebensgefühl ja, unter anderem, von der Musik ausgegangen. Angefangen von Woodstock, Flower Power, über die Rock Bands der 70iger bis hin zum new wave und Hard Rock bzw Heavy Metal der 80 iger ließen es sich auch die Männer nicht entgehen, sich mit Kleidung diesem Lebensgefühl anzupassen. :D :D :D

Auch Filmen oder Serien aus dieser Zeit merkt man dieses Lebensgefühl an, man denke nur an Magnum oder Miami Vice. :D

Aber Heute regieren Banker, Manager und Politiker mit ihrer Uniformität :-\ Heute gilt es als Cool wenn mann im schwarzen Anzug erscheint, Selbst wenn 100 andere Männer ebenso gekleidet sind. (Wie entscheiden eigentlich Frauen, welchen sie aus diesen 100 Männern eigentlich nehmen ??? vielleicht  mit Würfeln ;D ;D ;D)


McKenna_BW

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #35 am: 11.12.2009 13:42 »
Hallo

also nach dem posting von Professor Dr. M. Klugscheiß muss ich jetzt doch nochmal was schreiben!

Die weibliche Seite leben hat nichts mit Mutterinstinkt zu tun sondern damit das sie die Seite ist die bestimmt wie sensibel ein Mensch ist und wenn ein Mann sich gerne auf weiblich trimmt hat das auch nichts mit Mutterinstinkt zu tun sondern weil er es einfach so liebt das aus sich zu machen!

Wenn das stimmen würdrde was Du geschrieben hast müssten alle Rockträger schwul sein und ich steh absolut nicht auf Männer und wenn sie noch so weiblich zurecht gemacht sind!

Gruß

Offline garf2000

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #36 am: 11.12.2009 15:02 »
Sehr geehrter Leser ;D
also nach dem posting von Professor Dr. M. Klugscheiß muss ich jetzt doch nochmal was schreiben!
Danke für das entgegengebrachte Interesse. ;D
Die weibliche Seite leben hat nichts mit Mutterinstinkt zu tun sondern damit das sie die Seite ist die bestimmt wie sensibel ein Mensch ist
Sensibel sein ist eine Eigenschaft die in jedem steckt auf Grund der von der Gesellschaft auferlegten Rollenzuordnung in Männlich/Weiblich wird diese Eigenschaft aber gerade von Männer unterdrückt, weil sie als "unmännlich" gilt. Fälschlicher weise wird Sensibel dadurch als "Weibliche Eigenschaft" assoziiert und dadurch wird diese Eigenschaft noch "unmännlicher". Tatsächlich hat Sensibel mit Weiblich nichts zu tun, Männer trauen sich nur nicht diese Eigenschaft offen oder gar Öffentlich zu zeigen, aus Angst von der Gesellschaft nicht mehr als Männlich angesehen zu werden. Dadurch das durch die Presse aber immer mehr der "Moderne Mann" Propagiert wird, wird es immer Geselschaftstauglicher auch als Mann Gefühle zu zeigen.
und wenn ein Mann sich gerne auf weiblich trimmt hat das auch nichts mit Mutterinstinkt zu tun sondern weil er es einfach so liebt das aus sich zu machen!
Die heutige Zuordnung was Weiblich ist hat mit der tatsächlichen Weiblichkeit nichts gemein. So sehen viele Schminken als Weiblich an, tatsächlich hat es damit aber gar nichts zu tun. Das Männer es nicht tun ist wieder Gesellschaftlich verankert da es heute auch als unmännlich gilt. Wenn man zu Renaissance Zeiten einem Geschminktem Adligen gesagt hätte er wäre Weiblich, wäre man mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Schafott gelandet. Durch die Presse und Werbung wird Körperpflege heute immer mehr als natürlich angesehen es ist noch nicht lange her das für Männer nur Seife und Afterschafe in frage kam alles andere galt als "Schwul". Aber Dank dem "Modernen Mann" wird Weiblich immer kleiner und natürlich immer größer.
Wenn das stimmen würdrde was Du geschrieben hast müssten alle Rockträger schwul sein und ich steh absolut nicht auf Männer und wenn sie noch so weiblich zurecht gemacht sind!
Was veranlasst dich meine Zeilen so zu interpretieren? Ich kann nirgends eine Zeile finden in der ich von Kleidung auf sexuelle Ausrichtung schließe.

Männlich/Weiblich sind Geschlechter sprich Männchen/Weibchen. Eine Weibliche Eigenschaft ist Kinder zu gebären und zu Stillen, und eine Männliche ist Kinder zu Zeugen. Wenn sich nach meiner Interpretation ein Mann Weiblich zurecht macht, hat er also eine Geschlechtsumwandlung hinter sich.

MFG
Professor Dr. M. Klugscheiß
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Offline christian

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #37 am: 11.12.2009 16:10 »
Hallo Asterix,

Ich benutz jetzt dann mal Nagellack. Mal schaun, wo ich dann hingehöre ;)

na in die Gruppe der schwulen Nagellacktunten, ist doch klar. ;) ;) ;) ;) ;)

Viel Spaß

ciao, christian

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Offline Asterix

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #38 am: 11.12.2009 16:18 »
Hallo Asterix,

Ich benutz jetzt dann mal Nagellack. Mal schaun, wo ich dann hingehöre ;)

na in die Gruppe der schwulen Nagellacktunten, ist doch klar. ;) ;) ;) ;) ;)


Aber sicher doch, klaro Mann  ;) ;) ;) ;D ;) ;) ;)

Danke, Christian...
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Offline gomez

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #39 am: 11.12.2009 18:12 »
Da ich gerade an einem Artikel zu dem Thema schreibe, erlaube ich mir mal zwei Absätze hier hinein zu kopieren.
Man möge mir verzeihen, wenn sie für so ein Forum etwas zu lang oder zu wenig pointiert sind:

Kein anderes Kriterium ist gesellschaftlich mit einer solchen Notwendigkeit der Unterscheidung versehen, als der Unterschied zwischen „männlich“ oder „weiblich“. „Mann“ zu sein oder „Frau“ zu sein erscheint als ein Merkmal, das so wesentlich ist wie die Zugehörigkeit zur Spezies des homo sapiens sapiens. Und genau wie die Zugehörigkeit zu einer Spezies scheint die Unterscheidung etwas zu sein, was tief in der „Natur“ des Menschen, in seiner Biologie verwurzelt ist.
Gleichzeitig ist in dieser Gesellschaft Geschlechtszugehörigkeit mehr als bloß ein Eintrag in der Abstammungsurkunde. Geschlechtliche Zuschreibungen bestimmen die Wahrnehmung menschlicher Handlungen - und letztlich auch die Handlungen der Menschen selbst.
Um zwischen der als natürlich verstandenen biologischen Geschlechtszugehörigkeiten einerseits und den gesellschaftlich geprägten Geschlechts(selbst-)zuschreibungen zu unterscheiden wurde in den letzten Jahren (Jahrzehnten) in der kritischen Diskussion zwischen dem uns von Natur zugeschriebenen biologischen Geschlecht und einem sich in gesellschaftlicher Interaktion herausbildendem sozialen Geschlecht unterschieden.
Es liegt auf der Hand, dass sich nun zwischen Biogeschlecht und Sozialgeschlecht die alte falsche Anlage / Umwelt Debatte reproduziert, denn die Frage was denn nun Biologie sei an unserem Geschlecht (das Einparken, die Mutterliebe oder „nur“ sexuelle Vorlieben) läßt sich - trotz aller Forschungsgelder - empirisch nicht festmachen.
Konsequenterweise bestimmten daraufhin in Nachfolge von Judith Butler einige Wissenschaftler das biologische Geschlecht selbst als konstruiertes. Es gäbe also kein falsches Bewußtsein über das Geschlecht, das Geschlecht selbst sei schon falsches Bewußtsein. Mit diesem Programm haben sie im akademischen Bereich einigen Wirbel gemacht und eine energische Diskussion hervorgerufen, die scheinbar nichts wichtiger findet, als das biologische Geschlecht zu retten. Dabei gerät außer Blick, daß die Erkenntnis, es gibt „eigentlich“ kein Geschlecht dem Einzelnen nur wenig hilft, wenn er sich in der Gesellschaft mit Anforderungen, Zuschreibungen und Beschränkungen herumschlagen muß, die diese Erkenntnis ganz uneigentlich schlicht zu ignorieren scheinen. Aber auch zur theoretischen Durchdringung der inhaltlichen Bestimmung dessen, was uns als bestimmtes geschellschaftliches Geschlechterverhältnis erscheint, reicht dies natürlich nicht aus. Wir können nicht so tun, als gäbe es keine Unterschiede, wir würden sonst die realen Probleme der Menschen in den Geschlechterverhältnissen ignorieren und wir müssen die uns mit der Frage beschäftigen, was die Tatsache, dass die Rollenzuschreibungen so sind, wie sie sind, mit der Organisationsform der bestehenden Gesellschaft zusammenhängen.

Biologie?
Dass es zwei biologische Geschlechter gibt, darauf ist notwendig spekulativ zu schließen wenn man sich den Gattungsprozess ansieht: Die Reproduktion der Art homo sapiens ist eine geschlechtliche, es müssen also biologisch für die Art genügend „tragende Weibchen“ und „befruchtende Männchen“ geben - also muss es notwendig Einzelexemplare der Art geben, die in diesem Prozess weiblich oder männlich sind. Aber aus dem Schluß auf den Gattungsprozess folgt nicht, dass jedes Einzelne Wesen dieser Art eindeutig diesen biologischen Geschlechtern zugeordnet werden kann. Niemand ist jemals das ganze Leben lang in obigem Sinne "Mann" oder "Frau"; und einige niemals in ihrem Leben wenn sie - freiwillig oder nicht - an diesem Gattungsprozess nicht teilnehmen. Genausowenig verstoßen „Zwischengeschlechter“ (ob bei Mensch oder bei Tier ) gegen die Natur, der Reproduktionsprozeß der Gattung schließt als natürlicher Prozeß Variationen der Geschlechtsmerkmale der Individuen notwendig ein.
Gehen wir weg von den spekulativen Bestimmungen eines Gattungsganzen und interessieren wir uns für die existierenden Menschen, dann stellen wir fest, dass ein solches biologisches Geschlecht beim Menschen überhaupt nur gesellschaftlich in Erscheinung treten kann, es existiert nur in seiner sozial vermittelten Form . Auch das Kinderkriegen ist beim Menschen nicht bloß Biologie, sondern von der Zeugung bis zum medizinischen (!) Akt der Geburt ein äußerst sozial bestimmter Vorgang. Es lässt sich kein biologischer Gehalt, kein Inhalt des Biogeschlechts mehr bestimmen. Eine Trennung in biologische Fakten mit denen dann rational umgegangen werden könnte und gesellschaftlicher Überformung ist so nicht möglich. Denn ein rational-bewusster Umgang mit dem biologischen Geschlecht kann nicht funktionieren, wenn nicht klar gesagt werden kann, was den beim Menschen Gegenstand der Biologie ist.
Selbst unsere eigene Körperlichkeit ist gesellschaftlich durchformt, was eine klare Trennung in benennbare biologisch oder sozial begründete Eigenschaft unmöglich macht Insofern sind auch sexuelle Vorlieben etwas gesellschaftliches. Denn das, worauf sie sich richten ist ein gesellschaftlich Konstruiertes (z. B. auf "weibliche" oder "männliche" Körper, ungeachtet möglicher natürlicher Referenten).
Richtig ist, daran festzuhalten, dass es biologisches Geschlecht gibt, es ist allerdings problematisch, beim Menschen irgendwie bestimmen zu wollen, welche körperliche oder charakterliche Merkmale Teil einer solchen biologischen Ausstattung sein sollen.
Dabei kann für den Einzelnen selbst seine biologische Ausstattung durchaus von Interesse sein, z. B bei der Wahl der Mittel, ungewollte Nachkommenschaften zu vermeiden. Die Frage, warum das Kinderkriegen für Menschen einer bestimmten biologischen Ausstattung in den meisten Fällen einen größeren biographischen Einschnitt darstellt als für andere, ist jedoch ohne Reflexion auf die Gesellschaft nicht mehr zu haben.

Offline MasinAD

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #40 am: 11.12.2009 20:49 »
Entschuldige, ich muss das mal kurz ein wenig umformulieren.

Keine andere menschliche Eigenschaft ist gesellschaftlich mit einer solchen Notwendigkeit zur Unterscheidung versehen wie das Geschlecht, also der Unterschied zwischen "männlich" oder "weiblich". "Mann" zu sein oder "Frau" zu sein, erscheint als ein Merkmal, das so wesentlich ist wie die Zugehörigkeit zur Art des homo sapiens sapiens. Und genau wie die Zugehörigkeit zu einer Art scheint die Unterscheidung etwas zu sein, was tief in der "Natur" des Menschen, in seiner Biologie verwurzelt ist.

Gleichzeitig ist in dieser Gesellschaft die Geschlechtszugehörigkeit mehr als bloß ein Eintrag in der Geburtsurkunde oder im Personalausweis. Geschlechtliche Zugehörigkeit bestimmt die Wahrnehmung menschlicher Handlungen -- und letztlich auch die Handlungen der Menschen selbst. Die gleichen Handlungen von einem Mann und einer Frau werden unterschiedlich wahrgenommen und können auch unterschiedliche Ergebnisse hervorrufen, wie auch der Wunsch nach gleichem Handlungsergebnis je nach geschlechtlicher Identität unterschiedliche Handlungen auslösen kann.

Um zwischen der als natürlich verstandenen biologischen Geschlechtszugehörigkeiten einerseits und den gesellschaftlich geprägten Geschlechtsrollen und Geschlechtsidentitäten zu unterscheiden wurde in den letzten Jahren (Jahrzehnten) in der kritischen Diskussion zwischen dem uns von Natur zugeschriebenen biologischen Geschlecht und einem sich in gesellschaftlicher Interaktion herausbildendem sozialen Geschlecht unterschieden.

Es liegt auf der Hand, dass sich nun bei der Diskussion um Biogeschlecht und Sozialgeschlecht die alte und falsche Anlage-vs.-Umwelt-Debatte reproduziert, denn die Frage was denn nun Biologie sei an unserem Geschlecht (das Einparken, die Mutterliebe oder "nur" sexuelle Vorlieben), lässt sich --trotz aller Forschungsgelder-- empirisch nicht bestimmen.

Konsequenterweise bestimmten daraufhin einige Wissenschaftler --in Nachfolge von Judith Butler-- das biologische Geschlecht selbst als Konstruktion. Es gäbe also kein falsches Bewusstsein über das Geschlecht, die Vorstellung von der Existenz eines Geschlechts selbst sei schon falsches Bewusstsein. Mit dieser Idee haben sie im akademischen Bereich einigen Wirbel verursacht und eine energische Diskussion hervorgerufen, die scheinbar nichts wichtiger findet, als das biologische Geschlecht zu retten. Dabei gerät außer Blick, dass die Erkenntnis, es gebe eigentlich kein Geschlecht, dem Einzelnen nur wenig hilft, wenn er sich in der Gesellschaft mit Erwartungen, Zuschreibungen und Beschränkungen herumschlagen muss, die diese Erkenntnis ganz uneigentlich schlicht zu ignorieren scheinen.

Aber auch zur theoretischen Bestimmung des Inhalts eines bestimmten gesellschaftlichesn Geschlechterverhältnisses reicht dies nicht aus. Wir können nicht so tun, als gäbe es keine Unterschiede. Wir würden sonst die realen Probleme der Menschen in den Geschlechterverhältnissen ignorieren. Und wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, was die Tatsache, dass die Rollenzuschreibungen so sind, wie sie sind, mit der Organisationsform der bestehenden Gesellschaft zusammenhängen.

Biologie?
Dass es zwei biologische Geschlechter gibt, darauf ist notwendig spekulativ zu schließen wenn man sich den Gattungsprozess ansieht: Die Reproduktion der Art homo sapiens ist eine geschlechtliche. Es müssen also biologisch für die Art genügend "tragende Weibchen" und "befruchtende Männchen" geben -- also muss es zwingend Einzelexemplare der Art geben, die in diesem Prozess zu einem beliebigen Zeitpunkt der Paarung weiblich oder männlich sind. Aber aus dem Schluss auf den Gattungsprozess folgt nicht, dass jedes einzelne Wesen dieser Art eindeutig diesen biologischen Geschlechtern zugeordnet werden kann. Niemand ist jemals das ganze Leben lang in obigem Sinne "Mann" oder "Frau"; und einige niemals in ihrem Leben wenn sie --freiwillig oder nicht-- an diesem Paarungsprozess nicht teilnehmen. Genausowenig verstoßen "Zwischengeschlechter" (ob bei Mensch oder bei Tier ) gegen die Natur, der Fortpflanzungsprozess der Gattung schließt als natürlicher Prozess Variationen der Geschlechtsmerkmale der Individuen notwendig ein.

Gehen wir weg von den spekulativen Bestimmungen eines Gattungsganzen und interessieren wir uns für die existierenden Menschen, dann stellen wir fest, dass ein solches biologisches Geschlecht beim Menschen überhaupt nur gesellschaftlich in Erscheinung treten kann, es existiert nur in seiner sozial vermittelten Form . Auch das Kinderkriegen ist beim Menschen nicht bloß Biologie, sondern von der Zeugung bis zum medizinischen (!) Akt der Geburt ein äußerst sozial bestimmter Vorgang. Es lässt sich kein biologischer Gehalt, kein Inhalt des Biogeschlechts mehr bestimmen. Eine Trennung in biologische Fakten mit denen dann rational umgegangen werden könnte und gesellschaftlicher Überformung ist so nicht möglich. Denn ein rational-bewusster Umgang mit dem biologischen Geschlecht kann nicht funktionieren, wenn nicht klar gesagt werden kann, was den beim Menschen Gegenstand der Biologie ist.

Selbst unsere eigene Körperlichkeit ist gesellschaftlich durchformt, was eine klare Trennung in benennbare biologisch oder sozial begründete Eigenschaft unmöglich macht Insofern sind auch sexuelle Vorlieben etwas gesellschaftliches. Denn das, worauf sie sich richten ist ein gesellschaftlich Konstruiertes (z. B. auf "weibliche" oder "männliche" Körper, ungeachtet möglicher natürlicher Referenten).

Richtig ist, daran festzuhalten, dass es biologisches Geschlecht gibt, es ist allerdings problematisch, beim Menschen irgendwie bestimmen zu wollen, welche körperliche oder charakterliche Merkmale Teil einer solchen biologischen Ausstattung sein sollen.

Dabei kann für den Einzelnen selbst seine biologische Ausstattung durchaus von Interesse sein, z. B bei der Wahl der Mittel, ungewollte Nachkommenschaften zu vermeiden. Die Frage, warum das Kinderkriegen für Menschen einer bestimmten biologischen Ausstattung in den meisten Fällen einen größeren biographischen Einschnitt darstellt als für andere, ist jedoch ohne Reflexion auf die Gesellschaft nicht mehr zu haben.

Ist 'geschlechtliche Zuschreibungen' ein Fachbegriff? Ich kann mir zwar gewissermaßen die Bedeutung erschließen, aber manchmal scheinst Du es im Sinne von 'geschlechtlicher Zugehörigkeit' und ein anderes Mal im Sinne  von 'Geschlechtsrollenerwartung' zu benutzen. 'Geschlechtliche Identität' scheint auch ein Aspekt von 'geschlechtlicher Zuschreibung' zu sein. Es wirkt auf mich wie ein Mix aus Fremd- und Selbsterwartung mit einem Schuss Fremdidentifikation.

Ich habe an manchen Stellen den Begriff gegen das ausgetauscht, wie ich es verstehe. Sieh es mir bitte nach, wenn Dein Text dadurch ein unerwünschte Bedeutungsänderung bekommen hat. Er ist schon sehr knackig :-).

"Existenz des Geschlechtes und Alltagspragmatismus": Die Erkenntnis mag nicht weiterhelfen, weil das Konstrukt weiterhin existiert. Dennoch gilt es weithin als respektable Leistung, dass die Frauenbewegung im vergangenen halben Jahrhundert faktisch den Frauen den vollen Handlungsspielraum der Männer erschlossen hat. Nutzung dieses Handlungsspielraums wirft heutzutage jedenfalls nur noch wenig Fragen nach der Geschlechtsidentität auf, effektiv wurde dieser Spielraum der Geschlechtszuschreibung zugesprochen.

"Organisation der Gesellschaft": Im Alltag ist wenig bis gar nichts von der Wichtigkeit des Geschlechterverhältnisses zu spüren. In der Tat scheint mir da das Zusammenleben am Harmonischsten, wo nicht ständig nach Mann und Frau differenziert wird. Die Schwierigkeiten und Probleme beginnen dann mit Erwartungen an die Zugehörigkeit zu einer Kategorie (Zuschreibungen eines Geschlechts), die das spezifische Individuum nicht erfüllen mag oder kann. Salopp gesagt: Der sicherste Weg zum persönlichen Unglück ist es, unbegründete Erwartungen zu haben. Das Geschlecht reicht heute nicht mehr als Grundlage von Erwartungen aus (zumindest in Hinblick auf Frauen und im Alltag) und tat es vielleicht unbeachteterweise nie.

Aber niemand hat auch jemals vorgehabt, Unterschiede zu nivellieren oder auch nur zu leugnen. Meines Erachtens fällt diese Behauptung in die Kategorie 'Totschlagargument', da man sich an der Stelle zumeist schon so weit heißgeredet hat, dass einem die richtige Argumentation dagegen nicht mehr einfällt. Es geht um Anerkennung von Unterschieden und Leistungen ohne Berücksichtigung des Geschlechtes oder einer anderen Kategorie oder meinetwegen auch Schublade, um Anerkennung eines Individuums als Mitmensch. Eine Geschlechtszuschreibung heftet einem Mitmenschen automatisch 'Konkurrent' oder 'Sexualpartner' an.

"Bedeutung des Paarungsprozesses": Paarung und Festlegung eines Geschlechtes haben meines Erachtens wenig miteinander zu tun in Hinblick auf eventuelle Zwischenformen. Die Natur kann nichts hervorbringen, was gegen die Natur ist (ebensowenig können die natürlich entstandenen Geschöpfe etwas Widernatürliches hervorbringen, aber das ist ein anderes Thema). Die Natur ist blind, aber nicht dumm. Was keinen Reproduktionsvorteil bringt, setzt sich nicht durch. Biologische Zwischenstufen zwischen den fortpflanzungsfähigen Geschlechtspolen mögen teilweise selber fortpflanzungsfähig sein oder auch nicht. Für die Art als solches ist das aber vollkommen irrelevant. Für die Betrachtung des Themas auch, meiner Meinung nach.

Danach verliert sich der Rest des Textes ein wenig, finde ich. Das biologische Geschlecht tritt effektiv auch nicht-sozial auf, und zwar bei der Paarung, die ich nicht als sozialen sondern als biologischen Akt betrachte. Dir fällt sicher auf, dass ich die letzten Absätze kaum noch umformuliert habe, was auch mit meinen Verständnisproblemen zu tun haben mag. Wenn es ein Artikel für das Web werden soll, solltest Du an einigen Punkten nochmal die Lesbarkeit deutlich überarbeiten. Sätze kürzen, Gedankengänge hervorheben.

Generell zum Thema fällt mir immer wieder die Geschlechtsmerkmal-Testfrage ein: Welches charakterliche Merkmal, dass gemeinhin Männern als erstrebenswert gilt, würde Frauen nicht auch gut stehen? Ich habe da bislang nichts gefunden, wohingegen umgekehrt einiges zusammenkommt, was hauptsächlich mit sexuellen Reizen und ausgelebter Emotionalität zu tun hat. Ich leite daraus eine latente Homophobie und eine möglicherweise ungesunde mentale Asymmetrie ab, deren Folgen ich nicht abschätzen kann. Kürzere Lebenserwartung und tendenziell geringere gesellschaftliche Teilhabe erscheinen mir aber realistisch.

Vielleicht fällt mir später noch mehr ein, jetzt macht sich der Hunger langsam bemerkbar, Geistesarbeit fällt zusehends schwieriger.

LG
Masin

skirt

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #41 am: 12.12.2009 15:58 »
Hm...*Grübel*...

so gesehen wäre eine eindeutige Geschlechtszugehörigkeit nach folgenden Videoclip gegeben?

http://www.youtube.com/watch?v=_onNC3Usmuk


Offline Asterix

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #42 am: 12.12.2009 17:52 »
Hm...*Grübel*...

so gesehen wäre eine eindeutige Geschlechtszugehörigkeit nach folgenden Videoclip gegeben?

http://www.youtube.com/watch?v=_onNC3Usmuk



So ein Schmarrn  ;D ;D ;D
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Keagan MacDonald

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #43 am: 13.12.2009 14:16 »
Biologisch gesehen:
Mann = Pimmel
Frau = kein Pimmel, dafür Brüste

Anders gesehen:
hey ich pflege mich auch. Ich dusche normal, ich fege mein Esszimmer, wasche mir die haare, welche Später mit Pomade zur Tolle geformt werden.
So.
ABER: Beine rasieren? No way! Brusthaare ab? no way! Intimhaare weg? No Way! stutzen ja, weg NEIN!"
Ich finde nicht, dass ein erwachsener MANN aussehen muss wie ein achtjähriger Knabe.

Ebenso find ich folgende Sachen ebenfalls unnötig: Anal-Bleaching, Facelifting, Botox etc.

Plastische Chirurgie sollte nur rekonstruktive Aufgaben erfüllen und nicht die eitlen Wünsche einiger Frolleins oder herren, die komplexe haben. da hilft eher nen guter Therapeut.

ich finde ein Mann darf haare haben, er darf auch gern mal nach FRISCHEM schweiß riechen. Aber diese ganze Kosmetik wie Lippgloss oder Rouge kommt mir nicht in die Visage.

Offline Asterix

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Re: Mann - oder doch nicht
« Antwort #44 am: 13.12.2009 17:41 »
ich finde ein Mann darf haare haben, er darf auch gern mal nach FRISCHEM schweiß riechen. Aber diese ganze Kosmetik wie Lippgloss oder Rouge kommt mir nicht in die Visage.

Probleme mit der Männlichkeit? Ablehnung alles anderen, was nur weiblich aussehen könnte???
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