Hallo Masin....unter uns beiden *ggg*....
In den meisten Deiner Aussagen stimme ich Dir wieder einmal zu.
Dazu aber meine persönlichen Anmerkungen, die natürlich nicht unbedingt den Anspruch auf Richtigkeit erheben:
Zitat:
„…Transsexuellen aus dem Zwang der Geschlechterrollen in die Transsexualität gedrängt werden….“
Anmerkung:
Fast Falsch.
Transsexuelle befinden sich nach deren Ansicht und derzeitiger Lehrmeinung in einem falschen Körper. Daher können sie bestenfalls eine Geschlechtsumwandlung erst nach jahrelanger psychologischer Bewertung beginnen. Mit dem Zwang im Sozialverhalten (z.B. Kleidung, Gehabe…) zu Geschlechterrollen hat das – zumindest nach derzeitiger Lehrmeinung - absolut nichts zu tun.
Zitat:
„…Durch die ständig wiederholten und vorgelebten Vorurteile vom Mann und von der Frau, durch die behauptete Natur der Geschlechter, wird als eine der ersten 'Erkenntnisse' dann gewählt, im falschen Körper zu stecken.“
Anmerkung:
Falsch.
Soziale Stereotype sind zwar im Langzeitgedächtnis gespeichert und beeinflussen unser Verhalten im Alltag oft ohne bewusste Kontrolle. Einerseits ist das hilfreich, weil diese Stereotype die Aufnahme und Verarbeitung solcher Informationen erleichtern, die bereits bestehenden Stereotypen ähneln (Schubladendenken). Andererseits erschweren Stereotype die Aufnahme und Verarbeitung von neuen, widersprüchlichen Informationen.
Es wäre viel zu einfach schlicht nur auf wiederholte und vorgelebte Vorurteile durch eine sozial behauptete Natur der Geschlechter abzuzielen. Exakt darin liegt nämlich wieder einmal der verblödete Grundgedanke, dass Menschen sich in ihr Rollenschicksal ergeben müssen, um sozialverträglich zu wirken.
Der Mann im Rock, oder Kleid wird als nicht sozialverträglich wieder einmal in ein Extrem gejagt. Das bedingt aber eben keinesfalls, dass ein derartiger Mann (Zitat oben) sich als „erste Erkenntnis“ im falschen Körper fühlt. Das ist gelinde ausgedrückt Quatsch.
Er befindet sich lediglich in einem für ihn unzureichendem sozialem Umfeld.
Zitat:
„…Bei Frauen tritt es (Transsexualität) demnach deswegen seltener auf, weil ihre Geschlechterrolle mittlerweile soweit gefasst ist, dass andere Lebenskonzepte darin verwirklicht werden könnten, die vorher ausschließlich Männern zugänglich waren…“
Anmerkung:
Fast Falsch.
Wir reden bei Transsexualität über Sexualität in einem anderen Körper. Wir reden dabei also nicht über soziales Rollenverhalten. Das ist ein erheblicher Unterschied.
Eines ist in diesem Zitat aber genannt…. Nämlich das persönliche Lebenskonzept von Frauen, die sich zunehmend verwirklichen konnten. Just dieses ist Männern aber durch soziale Stereotype versagt? Stattdessen gibt es aber unzählige unzureichende Definitionen für Männer (Gender, Transfetischisten, uswuswusw..).
Niemand würde z.B. auf den Gedanken kommen eine Frau als pervers zu bezeichnen, nur weil sie das Gefühl von Nylons irre sexuell antörnt. Wir sollten also nicht übersehen, dass Frauen all ihren sexuellen Neigungen wie selbstverständlich frönen können. In der Frauenwelt wird das als Normalität eingeordnet.
Zitat:
„…Ich behaupte, dass die Erwartungen an ein Geschlecht grundsätzlich falsch sind…“
Anmerkung:
Im Tenor sind wir uns sowieso absolut einig.
Dazu fand ich auch Deinen Hinweis außerordentlich gut:
Zitat:
„…Wer argumentiert, dass Männer im Röckchen mit Stöckelschuhen und Feinstrumpfhosen albern aussähen, behauptet damit implizit, dass es Aufgabe der Frauen sei, für Männer sexuell reizvoll zu sein, also Männer mit ihrem Aussehen sexuell zu stimulieren. Es ist gleichermaßen die Verneinung der Existenz einer wie auch immer gearteten Ästhetik. Damit ist Mode eigentlich hinfällig, da sie nur noch der Erfüllung von Erwartungen an Geschlechterrollen dient…“
Anmerkung:
Meine Freundin empfindet mich im Rock – ihrem Bekunden nach – ästhetisch ansehnlich und sexuell reizvoll. Sie würde es nicht missen wollen. Und wenn es sie sogar sexuell antörnt, weshalb sollte ich es dann nur wegen irgendwelcher äußerlicher Sozialverträglichkeit unterlassen? Gerade als Mann müsste ich komplett bescheuert sein.
Ich bin also durchaus dafür, dass auch Männer in ihrer Mode durchaus neue antörnende Wege für die Frauenwelt gehen. Das Fatale ist, dass eine Frau einen Mann an ihrer Seite oft nach außen hin in ebenso traditionellen, vorzeigbaren Mustern sieht, wie umgekehrt. Was vorzeigbar ist, entscheidet hierbei also leider oft nur ein soziales Umfeld, als denn Partner unter sich.
Mode soll sich aber nicht an tradierte soziale Geschlechterrollen manifestieren. Die Frau im Anzug ist nunmehr anscheinend sozialverträglich, der Mann im Kleid noch nicht.
Für mich hat Frauen- und Männermode in jedem Fall etwas mit Sex zu tun. Es muss jedoch jeweils passend gut aussehen. Thats all……
Und woran arbeiten wir hier, als rhetorische Frage?
LG
Skirt
P.S. Deine Darstellungen sind wie immer sehr gut. Deine Zustimmung vorausgesetzt, nützen sie mir zu meiner Hoffung die Dinge noch verständlicher auszubauen. Daher besten Dank an Dich.