Nun, äußerer Druck kann über die Dauer auch zu einer Veränderung der inneren Haltung führen. Ich denke, das geschieht auch im Zuge der political correctness.
Wobei ich ehrlich gesagt, auch eher ein Gegener von (zumindest zuviel) political correctness bin. Ich kenne eine Reihe von Farbigen, die sich selbst auch als "Schwarze" bezeichnen, nur mal als Beispiel, oder krampfhaft neue, und zumeist längere, Ausdrücke sich ausdenken zu müssen, um nicht altbekannte zu verwenden, weil irgendjemand sich deswegen auf den Fuß getreten fühlen könnte.
Doch nicht zuletzt hat political correctness auch die breitere gesellschaftliche Anerkennung von Homosexualität befördert, und auch davon können viele sich als sehr männlich fühlende Rockträger anderer sexueller Couleur ebenso gesellschaftlich profitieren - wenn, und das hat mit der inneren Haltung eines jeden zu tun, es einem egal ist, was andere Menschen von einem halten, und die anderen Menschen so langsam begreifen, dass jeder Mensch eben auch ein Mensch ist - egal, was er treibt, was ihn auszeichnet oder auch nicht auszeichnet.
Ich denke, eben auch die political correctness hat bedingt, dass mehr Freiheitsräume in der Gesellschaft möglich sind. Eben auch das Rocktragen für Männer, welche Männer auch immer.
Dein Hinweis auf die Motivations-Grabenkämpfe rocktragender Männer untereinander ist ein wichtiger - und verstehe ich auch so ein bisschen als einen allgemeinen Appel -, jedoch wird und kann es nicht ausbleiben, dass die Solidarisierung untereinander eben immer in verschieden weitgezogenen Kreisen stattfinden wird und die "mehr feminin getriebenen" Rockträger untereinander mehr Solidarisierung finden werden und z-B. die "mehr männlichen " Rockträger stärker unter sich solidarisch sich fühlen werden als im groß gezogenen Kreis, wo parallel ja auch eine Solidarität vorhanden sein wird, aber eben weniger stark als in den engen Kreisen.
Fazit aus all dem könnte sein: Menschen haben schon gelernt und müssen noch stärker lernen, dass es okay ist, wie sie sind - und dass es in gleichem Maße okay ist, wie jeder andere Mensch ist. Dann ist die Frage nach Motivationen vielleicht hoch spannend und sehr interessant, aber kein Muss, um den anderen Menschen so zu nehmen, wie er nun mal ist. Oder morgen sein wird.